Pumpe und Filter stundenweise abstellen ?

Wie funktioniert das denn jetzt wirklich mit der Biologie im Filter, der läuft doch nicht leer, also kann das eigentlich nicht so sehr kaputt gehen?
Dein Filter könnte besser sein.....Die Bakterein in deinem Filter brauchen Sauerstoff. Sobald du den Filter abstelst sterben die Bakterien, welche in irgend welchen Ecken sitzen und nur wenig vom Wasserstrom benetzt werden, weil dort der Sauerstoff zuerst weg ist. Je länger der Filter aus ist desto mehr Bakterien sterben biss nur noch die Bakterien am leben sind, welche durch den Sauerstoff aus der Oberfläche versorgt werden.
Wenn du also deinen Filter immer in Intervallen aus stellst, wird in dem Filter nicht alle mögliche Filterfläche besiedelt. Vielmehr halten sich die Bakterien nur in den Bereichen wo der Sauerstoff noch ausreicht um im Stillstandsinterval zu überleben. Du hast also einen viel kleineren leistungsschwächeren Filter. Wenn das dir ausreich ist es OK. Hättest dir dann auch gleich einen kleineren Filter kaufen / bauen können.


Egal, welche Gründe hast du für deine Intervallschaltung? Das anlaufen der Pumpe kostet eine menge Strom. Vielleicht solltest du einfach eine kleinere Pumpe durchlaufenlassen und die Große verkaufen. Könnte die Leistungsfähigkeit deines Filters erhöhen.
 
Die abgestorbenen Bakterien werden auch aus dem Filter ausgespült und landen im Teich. Dort zersetzen die sich sehr schnell aufgrund der Größe/Anzahl und belasten das Wasser mit Nitrit und Ammonium zusätzlich. Dadurch müssen die verbliebenen Bakterien im Filter doppelt arbeiten, um das Wasser zu nitritfizieren. Dadurch entsteht ein schlechter Nitrifizierungskreislauf mit zum Teil starken Schwankungen.

Gerade in der Aquaristik ist es schon häufig passiert, dass der gesamte Fischbestand gestorben ist, nachdem ein Filter nach mehreren Stunden wieder in Betrieb genommen wurde und die toten Bakterien ausgespült worden sind. Aufgrund der geringen Wassermenge war der Nitritanstieg durch die toten Bakterien so stark, dass die Fische erstickt sind.

Im Teich wird dies durch die Wassermenge vielleicht etwas gepuffert, aber sichlich kommt es regelmäßig zu einem Nitritanstieg. Dieser mag vielleicht nicht toxisch sein, aber jeder Nitritanstieg belastet den Fisch. Durch gewisse Nitrtitkonzentrationen können die feinen Kiemenenden verätzen/verschmälzen, welche sich auch nicht mehr regenerieren. Der Fisch muss dann sein Leben lang unter erschwerten Bedingungen atmen. An diese Auswirkung sollte man vielleicht auch einmal denken.

Und ganz ehrlich: Warum werden immer wieder Diskussionen über Filterabschaltungen geführt? Was soll das Ausschalten der Pumpe bezwecken?
Die Einsparungen sind doch nur minimal. Bei "normalen Pumpen", also Pumpen um die 100W spart, man doch nur 10-30 € pro JAHR ein... eigentlich witzlos
 
Ach so. Das wusste ich noch nicht - hab mich halt nie drum gekümmert.
Dann macht´s einen richtigen Sinn, die Anlagen nachts durchlaufen zu lassen.

Danke für die Antworten, Gruß Andreas.
 
Hi zusammen.

Die Folgen abgestorbener Bakterien, die hier erwähnt wurden, sind m.E. vollkommen korrekt.

Aber wann tritt dieses ominöse Bakteriensterben ein...?
Ich hab gerade in der Aquaristik die Erfahrung gemacht, dass Filterpausen von einigen Stunden vollkommen unkritisch sind, wobei dies bei mir nur bei der Wartung alle paar Wochen mal vorkommt und einmal aufgrund eines Stromausfalls über 5 Stunden, wo der Filter in meiner Abwesenheit wieder angelaufen ist und auch nichts passiert ist.
D.h. ich bin der Meinung, dass die Bakterien nicht sofort sterben, wie hier z.T. geschwarzmalt wird...

In Bezug auf Pumpen am Teich/Naturpool:
Man kann dem Bakterientod, der abhängig von diversen Rahmenbedingungen sicher irgendwann nach wenigen oder mehreren Stunden eintritt, m.E. effektiv entgegenwirken, indem man die Pumpe z.B. stündlich für eine Viertelstd. laufen lässt. Dadurch bekommen die Bakterien wieder Sauerstoff zugeführt. Der Stromverbrauch ist bei einer Std. Pause, einer Viertelstd. laufen lassen für diesen Zeitraum bei 20%. Dies würde ich allerdings nicht als Dauerbetrieb so machen, sondern z.B. nur in einigen Nachtstunden.
So dass man vielleicht auf zwei Drittel des Tages im Dauerbetrieb fährt und ein Drittel im Stromsparbetrieb. In diesem konkreten Fall könnte der Tagesverbrauch um gut 25% gesenkt werden.
M.E. kann man den Mehrverbrauch beim Anlaufen der Pumpe komplett vernachlässigen in dieser Betrachtung, da das Anlaufen nur wenige Sekunden dauert.

Ob sich die Einsparung lohnt oder nicht, muss jeder selbst wissen, aber für die Baktieren im Filter sollte das Verfahren meinen Erfahrungen nach nicht schädlich sein.

Von jemandem, der in der Aquaristik nach wenigen Stunden Filterstillstands Fischsterben zu verzeichnen hatte, habe ich noch nicht gehört. Wenn dem dennoch so gewesen sein sollte, waren die restlichen Bedingungen sicher nicht im grünen Bereich - also was ganz anderes extrem faul...

Wobei auch hier gilt - ich lasse mich gern eines besseren belehren!

Meine Pumpe läuft den ganzen Tag über mit unterschiedlich langen Pausen. Mal drei oder vier Stunden am Stück, dann mal eine oder zwei Stunden Pause, manche Zyklen sind nur halbstündig. Allerdings haben wir keine Fische im Pool - muss auch dazugesagt sein! Die Prozesse, die da ablaufen sollten aber die gleichen sein...

Viele Grüße,
Tim
 
Servus

Warum soll der Filter 24/7 laufen ...

  • Um die Fäkalien der Fische aus dem Teich zu holen oder auch menschliche Ausdünstungen bei Schwimmteichen
  • Um eingetragene Staub/Blütenstaub/Laub von der Teichoberfläche aus dem Teich zu holen

Wenn ich den "Schmutzeintrag" zu lange im Teich belasse löst sich dieser auf, gibt Stoffe in das Teichwasser ab die den Fischen bzw. unserer Haut nicht zuträglich sind.

Allein schon aus diesem Grund sollte ein Filter auch zeitnah gereinigt werden. Passiert das nicht kann ich mir gleich die Pumpen und den Filter sparen und den Schmutz im Teichwasser vergammeln lassen.

Der positive Nebeneffekt ist halt auch das die Biologie im Filter ständig mit Sauerstoff versorgt wird und immer etwas zu tun bekommt.

Also für mich wären die Bakies nicht der Hauptgrund den Filter ständig laufen zu lassen, sondern das der Schmutzeintrag akkurat aus dem Teichwasser gefiltert wird mit dem Nebeneffekt das die Bakies überleben.
 
Hallo.

Ich lese hier bislang nur gespannt mit, da mir auch das entscheidende Wissen sicherlich fehlt, aber ich möchte gerne noch ein-zwei andere Sichtweisen ins Spiel bringen.

Das Thema mit dem Sauerstoff für die Bakterienstämme ist das Eine, was theoretisch mit einem belüfteten Filter sich erübrigen müsste. Ist mein Filtermaterial zusätzlich belüftet, bilde ich mir ein, verfügen die Bakterien über genügend Sauerstoff. Anders würde ich das wieder sehen, mit den "Nährstoffen" für die Bakterien. Die Bakterien haben die Aufgabe die im Wasser gelösten "gefährlichen" Stoffe umzuwandeln, zu verarbeiten und sich davon selbst zu nähren. Im Falle eines Filterstillstandes habe ich "stehendes" Wasser und die zusätzlich angesiedelten Bakterien in meiner Biostufe werden nicht vom "gefährlich nährstoff-belasteten" Wasser erreicht. Auf Grund mangelnder Nahrungsquellen sterben dann Teile der Bakterien halt ab und die Filterbiologie wird instabil.

Ob ein massives Sterben von Bakterien nun in welcher Zeit tatsächlich erfolgen kann, weiß ich nun auch nicht, aber wir hatten diese Themen schon das Eine oder andere Mal. Ich erinnere mich an einen Sachverhalt, wo die Sauerstoffzehrung der Bakterien im Zusammenhang mit der Verweildauer und Durchflussgeschwindigkeit ihre Berücksichtigung fand. Da konnte festgehalten werden, dass eine zu langsame Durchströmung ohne wieder erneute Anreicherung von zusätzlichen Sauerstoff zu "Leistungsverlusten" führte. So habe ich auch die Beobachtung gelesen, dass jemand einen komplett durchströmten Bachlauf-Pflanzenfilter von über 10 m Länge hat und die einzelnen Staustufen am Ende nach ca. 3 m ein veringertes Pflanzenwachstum aufzeigten. Nach dem Überlaufen der einzelnen Staustufen war das Pflanzenwachstum wieder etwas deutlicher und stärker zu verzeichnen.
Ohne es genau zu wissen und es belegen zu können, sehe ich hier durchaus Paralellen in Bezug auf Sauerstoffzufuhr und Nährstoffgehalt im fließenden Wasser.

Wozu brauchen wir denn die zusätzlichen Filter? Wir brauchen diese Filter und die Filtermedien, damit wir für unser künstlich hergestelltes "Biotop" eine ausgleichende Menge an Biologie erzeugen können, da ganz offensichtlich in den meisten Fällen die Biologie im eigentlichen Teich, Naturpool etc. eben nicht ausreichend sind. Daher pumpen wir das Wasser zu einem anderen Ort, wo sich weitere Biologie befindet und sorgen so für ein Kreislaufsystem.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Digicat
so sehe ich das auch....
ich lasse nicht den Filter laufen wegen den Bakterien im Filter, sorry das wäre ein teures Vergnügen, zumal der ganze Teich voller dieser wichtigen Bakterien ist....der Filter ist wohl für was anderes da.
 
Ich reinige meinen Filter CBF - bzw. die Schwämme und Matten wöchentlich. Dabei spüle ich den Modder - und sicher auch die vielleicht angesiedelten Bakterien aus dem Kreislauf heraus. Man sagt ja ein Filter muss ich "einfahren" damit eben die Bakterien Ihren Dienst verrichten können. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es für die Wasserqualität besser scheint die Nährstoffe möglichst komplett aus dem Kreislauf zu entziehen. Wenn mein Filter drei Wochen nicht geputzt wird sind da bestimmt viele Bakterien drin - jedoch spüle ich garantiert auch Nährstoffe in den Teich zurück. Überhaupt gehe ich mal davon aus, dass überall im Teich Mikroorganismen und Bakterien Ihren Dienst verrichten und nicht nur im Teichfilter. Nur würde ich den Filter nicht ausmachen und zum Beispiel nach einem halben tag wieder einfach anstellen da das Gammelwasser dann in den Teich gedrückt würde.
Ich war zufällig am Sonntag beim Wasserverband zum tag der offnen Tür des Klärwerkes... Bei der Führung dort haben die alles schön gezeigt und erklärt...unter anderem auch das Becken wo die Bakterien angesiedelt sind zur Umwandlung der Giftstoffe...da jedenfalls wird nur 3 oder 4 x in der Stunde Sauerstoff zugeführt...also nicht durchgängig.
 
Auch servus :)
Meine Ausführungen bezogen sich nur auf die biologische Filterung und die damit zusammenhängenden Prozesse.
Der (mechanische) Schmutzaustrag ist durchaus ein Argument.
Mit Deinen weiteren Ausführungen (@ Helmut) implizierst Du, dass die Bakterien (gibt es davon eine Verniedlichung?) nicht überlebten, würde der Filter nicht dauerhaft laufen - was m.E. nicht belegt ist...
Steht außer Frage, dass ein permanentes Filtern mit der optimalen Durchströmung (die wurde hier noch nicht besprochen - und wie wird die ermittelt?) die beste Lösung darstellt?
Weiß jemand sicher, ob die Bakterien nicht sogar durch eine Ruhephase in Ihrer Wirkung bestärkt werden?
Die Eingangsfrage ist doch aber, ob es dem Filter oder dem Teich schadet, wenn stundenweise abgeschaltet wird...
Sicher kaum jemand hier hat wissenschaftlich ermittelt, welche Durchströmung in seinem Filter optimal für den Nährstoffabbau ist. Ich gehe davon aus, dass die meisten Installationen "hinreichend" funktionieren und da schadet eine Stromsparpause (oder auch ein paar) meiner Meinung nach nicht...
@ Peter : ist doch trotzdem ein interessantes Thema, auch wenn Du nicht vorhast, die Pumpe abzustellen...
Viele Grüße,
Tim
 

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