Pumpen-Welche auswirkungen...

Hallo Mitstreiter,

bei all den Warnungen von Herrn Stanjek sollte man sich eventuell auch einmal die Zeit nehmen und mögliche Szenarien näher definieren. Immerhin steht nicht überall einfach so eine Pumpe auf dem Teichboden die das Wasser im Kreislauf pumpt.

Alleine schon der Punkt an dem das Wasser aus dem Teich entnommen und zur Pumpe befördert wird spielt sicher eine große Rolle. Ich persönlich entnehme nur Oberflächenwasser durch einen Skimmer. Mengenmäßig fließen da schon mal 20m³/h bei einem Teichvolumen von etwa 20m³. Dennoch stelle ich gerade in den Sommermonaten jeden Tag fest, dass das Wasser ganz offensichtlich "lebt". Tagsüber zum Abend hin trübt es sich leicht ein und ist am nächsten Morgen wieder schön klar. So geht das Tag ein Tag aus, bis die Tage dann kürzer werden und das Wasser sich nicht mehr eintrübt.

Der Aufbau der Pumpe macht wohl auch einen imensen Unterschied aus. Einer Pumpe mit feststehendem Leitapparat und einem Laufrad, eine Kombination die z.B. bei herkömmlichen Gartenpumpen zum Einsatz kommt, traue ich aufgrund ihrer sehr geringen Spaltmaße ohne weiteres eine solche zerstörerische Tat zu. Einer Pumpe mit einem großflächigen Flügelrad, das wiederum mit nur wenigen Flügeln auskommt wie das z.B. bei den OASE-Pumpen der Fall ist und auch größere Partikel befördern kann, traue ich dahingehend viel viel weniger zu. Insgesamt dürfte wohl die Form des Laufrades einen erheblichen Einfluss auf die beschriebene "Problematik" nehmen.

Was den Sog betrifft, so sehe ich da keinen Anlass mir deswegen einen Kopf zu machen. Dieser ist Unterwasser sehr gering, was man mit einem einfachen Versuch leicht testen kann. Einfach mal etwas Milch in den Teich gekippt und warten was passiert. Hierbei werden Strömungen ganz gut sichtbar. Auch wenn theoretisch hohe Umwälzleistungen erzielt werden, so werden damit nicht automatisch auch alle Feststoffe im Wasser erfasst. Die in einer Filter-Pumpe-Kombination angestrebte Umwälzleistung bezieht sich mehr auf die Verdünnung der im Wasser gelösten Stoffe durch den Transport des Wassers durch das Filtersystem und wieder zurück in den Teich. Jedoch sehe ich das bei der Verwendung eines oder mehrerer Bodenabläufe auch etwas kritischer. Solche Teiche sind meist extra so ausgelegt um Feststoffe auf direktem Weg aus dem Teich zu tranportieren. Hierbei werden auch Strömungen bewußt so angelegt, dass diese den Bodenabläufen Material zuführen. Das wäre dann aber mehr einem reinen " Koi-Teich" zuzuordnen und daher interessiert mich solch ein Fall nicht sonderlich.

Fakt ist aber, und dazu benötige ich kein Mikroskop, dass mein Teich trotz Pumpen und der damit erreichten Umwälzung sicher nicht so unter den Pumpen leidet, dass es graviernd negative Auswirkungen hätte. Ich habe mich aber auch dazu entschieden das Wasser lediglich über einen Skimmer umzuwälzen, da ich aus anderen Gründen den tieferen Wasserkörper möglichst strömungsfrei sich selbst überlassen möchte.

Ich bin daher der Ansicht, dass sich Aussagen über die Zerstörungskraft von Pumpen auf das Mikroleben in einem Teich keinesfalls pauschalisieren lassen.

MFG...Jürgen
 
Hi Stefan

Ist doch egal. Querschnittsveränderung --> anderer Druck, andere Geschwindigkeit! Du hast ja ne Strömung auch wenn die Pumpe nicht ansaugt. Es fließt ja was!
Zum besseren Verständniss http://www.philippi-trust.de/hendrik/braunschweig/wirbeldoku/bernoulli.html


Ich bin daher der Ansicht, dass sich Aussagen über die Zerstörungskraft von Pumpen auf das Mikroleben in einem Teich keinesfalls pauschalisieren lassen. <--- so und nicht anders ;)

mfg Björn
 
Hallo zusammen,

zuerst einmal vielen Dank, dass das Thema hierhin verschoben worden ist.

Ich denke, wir müssen uns über folgendes nicht streiten: Nicht selbstansaugende Pumpen wie die Oase Aquamax-Reihe entfalten keinerlei Sog: Deshalb sind sie auch nicht sonderlich gut in der Förderhöhe. Will heissen, dass das Wasser einfach nachströmt. Kein Sog. Bei diesen Pumpen mit grossen Volumina zwischen den Impellerblättern entsteht auch keinerlei Druck in der Pumpe. Genausowenig ist es eher Zufall, wenn irgendwelche Kleinstlebewesen (wir reden von Einzellern und nicht von Kaulquappen !) unmittelbar vom Impellerflügel getroffen und dann selbstverständlich getötet werden. Schliesslich stehen solche Pumpen regelmässig in Bereichen des Teiches, in dem sich kaum (Zoo-)Plankton befindet. Sollten Grünalgen von der Pumpe vernichtet werden, hätte vermutlich kaum jemand etwas dagegen - aber genau das passiert ja nicht ! Selbst ein paar Bitterlinge haben da gravierendere Auswirkungen auf das Plankton als die Pumpe (Lurche fressen - ausser als Kaulquappe - kein Plankton, wenn ich richtig informiert bin).

Tja, hier diskutieren vor allem Leute, deren Hauptinteresse dahin geht, die Selbstreinigungskraft des Teiches (durch Plankton) nicht zu beeinträchtigen. Es geht um klares Teichwasser. Wenn es wenigstens noch darum ginge, keine Lebewesen zu töten (das bewegt Herrn Stanjek und könnte auch mich motivieren) könnte man sich Gedanken darüber machen, ob nicht durch eine Pumpe Schaden angerichtet wird. Unter dem Gesichtspunkt, dass es um einen klaren Teich geht, verweise ich wieder einmal auf Karsten: Es stimmt, speziell ein Schwimmteich sollte über eine (leistungsschwache) Pumpe nebst Filtergraben o.ä. verfügen. Die Verluste, die auch ich durchaus nicht leugne, werden durch den Vorteil, den die Pumpe bringt, mehr als ausgeglichen.

Das allerdings, meine ich, kann man verallgemeinern.

Herr Stanjek wird übrigens nicht nur einen Teich, in dem sich eine Pumpe befindet, nicht als naturnahen Teich akzeptieren, sondern genauso wenig einen Teich, in dem sich auch nur ein einziger Fisch - und sei es nur ein Moderlieschen - befindet. Dabei ist es nach der Diskussion, die ich mit ihm geführt habe, auch völlig gleichgültig (auch ich sauge das Wasser nur über einen Skimmer ab), wo das Wasser entnommen wird.

Wenn ich mich etwas überkritisch geäussert haben sollte: Ich habe mich ziemlich intensiv mit dem Thema befasst und habe natürlich meine Schwierigkeiten, wenn nicht bekannt ist, was Detrius überhaupt ist. Auch öffnet es einem sehr die Augen, wenn man sich einmal unter dem Mikroskop angesehen hat, was im freien Wasser eines funktionierendenden Teiches zu finden ist: Ausser ein paar Grünalgen gar nichts ! Und im Vergleich dazu die Population, die im Detrius zu finden ist...

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo, Pumpenfreaks!

Zu später Stunde nur eine kurze Stellungnahme:
Auf den folgenden Bildern sieht man die riesige Zahl an Kleinlebewesen, die meinen (heuer angelegten-70m3 großen)Teich bevölkern.
Da überleg ich mir vorher 10mal, ob ich die Pumpe wirklich einschalte..und ich hatte sie heuer so gut wie nie in Betrieb.
Wenn man auch Stanjeks Versuche anzweifelt, so muss man sich trotzdem vor Inbetriebnahme einer Pumpe jedesmal fragen, welchen Vorteil man sich dadurch erwartet, selbst wenn man die Nachteile nicht wahrhaben will. Klar, es gibt gute Gründe (Oberflächenreinigung etc.), ich glaube jedoch, 95% der Einsatzzeiten sind überflüssig (wenn nicht schädlich).
Ich schreibe eigentlich nur deswegen, weil ich die Gedanken, die sich Kurt macht, durchaus vernünftig finde, lasst ihn doch...... sorry, ich bin knapp vorm Einschlafen, aber wenn ich in ein Teichwasser schaue, ist es grün, sind es Schwebealgen, die bekomme ich mit einem Filter ohnehin schwerlich heraus, ansonsten ist es ohnehin klar und die Daphnien etc. besorgen den Rest.
Und wenn jemand sagt, bei einem relativ großen Teich wie meinem geht es leichter: Auf meinem Fensterbrett steht seit 5 Jahren ein 15 liter Aquarium mit etwas wasserpest und einem Guppy. Das wasser ist stets glasklar (ohne Pumpe), natürlich werden keine Nährstoffe eingebracht, lediglich das wasser, welches die Katze trinkt (für sie ist dieses Mini"aquarium" wird ersetzt.
So, ich wollte eigentlich nur ganz kurz schreiben, ich weiß, es gibt viele "JA,ABER" .......Stefan, ich weiß, dass ich viell. im Unrecht bin, aber ich werde meine Erfahrungen machen, und die schauen vorerst sicher so aus, dass ich mir bei jedem Liter Wasser, den ich durch eine Pumpe schicke, frage "WOZU?"

Jetzt wünsch ich mir eine Gute Nacht (weil sonst niemand da) und Euch einen schönen Wochenanfang!

Berndt
 

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Hi Berndt,

ja, aber..... :D

Ich schreibe eigentlich nur deswegen, weil ich die Gedanken, die sich Kurt macht, durchaus vernünftig finde, lasst ihn doch.
Es geht hier doch lediglich um einen Gedankenaustausch, eine Diskussion über eine Sache die bislang niemand wirklich belegen oder widerlegen kann. Auf keinen Fall sollte das als Stimmungsmache gegen irgend etwas oder irgend jemanden gewertet werden. Ich hoffe sehr, dass dies bislang nicht geschehen ist und werde alles daran setzen das es nicht geschieht.

Wenn man auch Stanjeks Versuche anzweifelt, so muss man sich trotzdem vor Inbetriebnahme einer Pumpe jedesmal fragen, welchen Vorteil man sich dadurch erwartet, selbst wenn man die Nachteile nicht wahrhaben will. Klar, es gibt gute Gründe (Oberflächenreinigung etc.), ich glaube jedoch, 95% der Einsatzzeiten sind überflüssig (wenn nicht schädlich).
Hier muss man dann zwingend die Teichart bedenken. Mit Fischen besetzte Teiche wo auch noch extern zugefüttert werden muss, kommen ohne Filterung und somit ohne Pumpen auf Dauer nicht klar. Hier stellt sich die Frage "Pumpe -Ja oder Nein-" nicht. Beziehen wir uns jedoch auf reine fischlose Biotope oder sonstige Teichformen, bei denen Fische nicht zugefüttert werden, stellt sich auch mir diese Frage. Da sollten wir auch ansetzen.

MFG...Jürgen
 
Danke, Jürgen!

Du hast meine Gedanken zu Ende geschrieben, wozu ich um 02:11 in der nacht nicht mehr fähig war. :lol

Liebe Grüße!
Berndt
 
Danke Berndt!
... für die mir aus der Seele sprechenden Worte und sehr unterstützenden Bilder. Mit meinen Mitteln bekomme ich sowas nicht auf`s jpg.
Danke Jürgen!
.... dafür, daß Du dem Thema immer wieder zur ihm 'zustehenden Relation' verhilfst.
Deiner Befürchtung, daß nach Verlagerung des Dialogs dieser aufhören könnte, werde ich sicher noch ein paar meiner "Gedanken" entgegensetzen.
Danke Stefan,
... für die ausführlichen Beiträge, die ich in den "Fachbeiträgen" inzwischen "nachgelesen" habe - (fertig werde ich wohl nie, dazu sind zu viele Themen in diesem Forum).

MfG vom Bodensee
Kurt
 
StefanS schrieb:
Ich denke, wir müssen uns über folgendes nicht streiten: Nicht selbstansaugende Pumpen wie die Oase Aquamax-Reihe entfalten keinerlei Sog: Deshalb sind sie auch nicht sonderlich gut in der Förderhöhe. Will heissen, dass das Wasser einfach nachströmt. Kein Sog. Bei diesen Pumpen mit grossen Volumina zwischen den Impellerblättern entsteht auch keinerlei Druck in der Pumpe.

Hi Stefan.

Auch wenns dich evtl. nervt wenn ich wieder darauf rumreite. Aber wie soll eine Pumpe ein Fluid fördern, wenn diese keinen Sog entwickelt?
Und ich behaupte trotzdem, dass es Druckdifferenzen in der Pumpe gibt. Die Frage ist nur wie hoch diese ausfallen und an welchen Stellen diese auftreten. Welche Kraft also somit wechselnd auf einen Organismus wirkt.
Dem Wasser in der Pumpe wird ja durch die Bewegung der Impellerblätter kinetische Energie übertragen und es wird somit bewegt. Und irgendwie muss ja neues Wasser nachkommen, also wird auch das Wasser in der Umgebung beschleunigt und du hast eine Sogwirkung. Wie groß dieser Sog ist, ist eine andere Frage.

Gruß Björn

EDIT: Sorry, hab grad erst geschnallt was du meinst. Saugpumpen, die erst ne Höhendifferenz überwinden müssen und nicht saugende die im Medium stehen und durch den hydrostatischen Druck "befüllt" werden.
 
re

Hallo
hier kommt die Pro-Pumpen-Fraktion !
8) ;)

natürlich gibt es Druckunterschiede !

so gibt es bei Pumpen ;lustigerweise;
eine SAUG-seite
und
eine DRUCK-seite

ich sag jetzt mal, das bestreitet doch Keiner ! :oops: 8)
es kommt nur darauf an,
den Nutzen und "Schaden" zu deuten und ins Verhältniss zu setzen.
Das ist doch eindeutig davon abhängig
was man ,mit welchen Aufwand, erreichen will.

meine Gedanken dazu sind :
moderne Pumpen haben Spaltmaße von ungefähr 6mm
also ist der freie Querschnitt irgendwie 6mm*Tiefe Pumpengehäuse
das kann heißen so um 3 cm2,
die großen Filterkörbe haben Gitter mit Querschnitten so um ø3mm
der "Sog" verteilt sich relativ gleichmäßig im Korb, meistens
auf eine Fläche so um 0,25m2
d.h. Kein "intelligenter" Teichbewohner muss Karusell fahren wenn er nicht will !
auf der Druckseite liegt soviel an wie die mögliche Wassersäule wiegt.
das halten die meisten Organismen aus .
Sie könnten ja auch mal ins "Tiefe" schwimmen ohne dabei kaputt zu gehen , oder ?
die Pumpenräder wirken eben nicht wie Schredder
da sich auch vor den Schaufelrad Wasser befindet das verdrängt wird und strömt und dabei die meisten Organismen umhüllt und mitnimmt.



Ich z.B. will

-glockenklares Wasser
-Pflanzen ohne Ende ,alles was geht...
-einen "stilisierten" Naturteich (den es so in der Natur nie gibt)
(Ausschnitt einer imaginären Flußlandschaft)
-schöne Bilder ,auch unter Wasser
-interessante Lebewesen am und im Teich
(denen es so gut geht , dass ich nicht beim langsamen Sterben zusehen muss !)
-wenig Arbeit

dass erreiche ich NUR mit Pumpen !
kostet mich im Jahr warscheinlich 183,96 €

wer für sich etwas Anderes will , o.k.

damit kann ich gut leben.

mfG
karsten.
 
Ganz kurz will ich auch mal was zu dem Thema schreiben.

Ich bezweifele, dass eine Pumpe in der Lage ist, die im Teich befindlichen Kleinstlebewesen zu schädigen. In meinen, an den Pumpen angeschlossenen Filtern habe ich schon häufig lebende Schnecken und Jungfische gefunden, tote bisher allerdings noch nie!!

Wenn also Fische in der Lage sind, den Sog etc. der Pumpe zu überstehen, wieso dann nicht Lebewesen, die noch viel kleiner sind?
 

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