Seit letzter Woche bin ich jetzt auch dabei.
Bergab bei uns, Richtung Pfinzgau, gibt es einiges an Graureihern. Auf dem Weg zur Arbeit seh ich die öfter auf den Feldern stehen und nach Mäusen oder
Kröten spähen. Aber das ist kilometerweit weg. Hier oben bei uns sah ich noch nie einen. Auch hielt ich die relativ enge Bebaung in meiner Straße für reiherfeindlich. Bis gestern ...
Als ich grad fröhlich am werkeln war, erzählte mir der Nachbar von nebenan ganz aufgeregt, dass letzte Woche ein
Reiher einen Fisch aus unserem Teich gefangen hätte. "Nee jetzt???" "Doch doch, ein Riesenviech" *markiert mit den Armen die Flügelspannweite* "Wir dachten erst, es wäre ein Storch, aber dann beim näheren hinsehen ...Es ging alles ziemlich schnell, aber beim nächsten Mal, sollen wir ihn wegjagen?"
Er scheint den letzten verbliebenen
Goldfisch erbeutet zu haben, der ward seither nämlich nicht mehr gesehen. Bei den Rotfedern dürfte er sich schwerer tun.
Wir haben uns jedenfalls entschieden, dass die Nachbarn (und wir mit ein bisschen Glück) das Schauspiel ruhig geniesen sollen. Müssen die Fische halt aufpassen. Die Kröten tun das schon: Zufall oder nicht, gestern konnten wir zwei in hingebungsvoller Umklammerung beobachten, im Schutz des überhängenden Efeus. In diese Ecke kommt ein Reiher eher nicht.
Und vielleicht war der Eichehäher, der diesen Winter an der Futterstelle auftauchte tatsächlich der erste Vorbote der Großvögel. Die kamen bisher nämlich auch nicht vom Waldrand aus über das große freie Grundstück eine Straße oberhalb raus.
Was ist anders? Nach einigem hin- und herüberlegen kamen wir drauf, dass an eben dieser Straße, knapp 100m schräg oberhalb von uns, ein Nachbar letztes Jahr ein paar Bäume rodete um einen Bolzplatz für seine Kinder und deren Freunde zu bauen. Das könnte die Einflugschneisse sein.
Ich bin echt gespannt, wie sich das weiter entwickelt und was sich da in Zukunft noch tun wird. Und ich denke jetzt ernsthaft über eine Wildkamera nach.