Mit Wässerchen, Bakterien, Chemikalien usw. die man ZUSÄTZLICH in den Teich bringt,
ist nichts zu gewinnen: Wo soll der Schlamm hin?
Das ist doch Material (und nicht wenig!), das nicht verdunsten kann!
Leider sind jedoch viele Kunden geneigt, den großspurigen Versprechungen zu glauben,
nach dem Motto:
Wenn die dafür Geld verlangen, muss das ja funktionieren!
Dann schon lieber das Geld DIREKT in den Teich schmeissen:
Das schadet wenigstens der Biologie nicht.
Die
Knoblauchkröte hat´s auf den Punkt gebracht:
Dass sich erst Mulm, dann daraus Schlamm bildet, ist der völlig natürliche Vorgang der Verlandung
und wenn man das verhindern will (und welcher Gartenteichbesitzer will das nicht),
bleibt nur Eines: Den Mulm/Schlamm absaugen.
Selbstverständlich kann man versuchen, den GANZEN Schlamm abzusaugen,
aber in der Pflanzenzone wird das ohnehin nicht möglich sein, ohne die Pflanzen massiv zu stören.
(Damit würde man dann allerdings wirklich ein Problem schaffen!)
Die Schwierigkeit ist vielmehr: WIE saugt man den Schalmm ab?
Konventionelle Teichschlammsauger funktionieren ausschließlich in Miniteichen zufriedenstellend,
denn man kann mit einem 5m-Staubsauger-Rohr unter Wasser nicht vernünftig handieren.
(Schon im 100 m²-Teich meines Freundes wirbelt man mehr auf, als man einsaugt.)
Lasst uns mal die mechanischen Eigenschaften des Schlamms betrachten:
Der Schlamm ist nahezu so flüssig wie Wasser und hat die Tendenz,
sich -mobilisiert durch kleine Wasserbewegungen (Schwimmen!)- an der tiefsten Stelle einzufinden;
dort lagert er sich mit waagrechter Oberfläche ab. Ist diese "tiefste Stelle" flacher als 2...2,5 m,
so wirbelt man den Schlamm beim Schwimmen immer wieder auf, was nicht nur grauslich ausschaut,
sondern auch dazu führt, dass er sich dort ablagert, wo wenig Wasserbewegung vorherrscht:
in der Pflanzzone. Dort bekommt man ihn jedoch am Schlechtesten wieder weg.
Ein
Schwimmteich sollte deshalb mindestens 2,5 m tief gebaut werden - besser tiefer.
Ist der Boden flach und eben, wie z.B. in einem Schwimmbecken, aber leider auch vielen Teichen,
liegt der Schlamm verteilt auf die ganze Fläche, was die Entfernung erschwert.
Klug geplante Teiche nutzen die Eigenschaften des Schlammes,
um diesen auf eine kleine Fläche zu konzentrieren:
Der Boden muss dazu ein gar nicht so großes Gefälle aufweisen
und an der tiefsten Stelle einen Schlammfang bzw. Pumpensumpf aufweisen
(z.B. 1 m x 1 m x 0,5 m tief), aus dem man dauernd oder bei Bedarf absaugen kann.
Im simpelsten Fall wirft man dort eine Schmutzwasserpumpe rein
und pumpt den Schlammfang leer, bis nur mehr klares Wasser kommt;
dann zieht man die Pumpe wieder raus.
Im Idealfall sitzt dort ein Bodenablauf, wo die Filterpumpe permanent ansaugt.
Ich habe leider keinen solchen Pumpensumpf und auch keinen Bodenablauf,
aber mein Teich hat im Schwimmbereich ein U-förmiges Profil,
das von 2,7 m Tiefe über 10 m auf 3,7 m Tiefe absinkt.
Der Schlamm sammelt sich somit auf einer relativ kleinen Fläche von sehr wenigen m²,
von wo ich einmal jährlich "staubsauge" und das Gschlur ins Gemüsebeet verfrachte:
Dazu hab ich an eine Schmutzwasserpumpe, die an einem Schwimmer (Kanister) hängt,
einen 2 m langen Saugschlauch montiert, den ich unten gezielt durch den Schlamm führe.
(Dabei versorgt mich mein Tauchgerät mit Atemluft - ohne Flossen: versteht sich!)
In einer knappe Stunde sind so 1...2 m² sehr wässrigen Schlammes inkl. Wasser entfernt.
Bevor jemand an die Rückgewinnung des Wassers denkt:
Der Schlamm ist praktisch nicht vom Wasser zu trennen,
weshalb nur SEHR Geduldige mit großen Absetzbecken auf das Absetzen warten können.
Ich nehm das als "Teilwasserwechsel", wobei 1...2 m² bei 250 m² gesamt wenig Rolle spielen.