schlammentferner

Hallo Rolf,
an sich ist der Schlamm in einem Gartenteich nicht schlimm,
sonst wäre JEDES natürliche stehende Gewässer schlimm,
wobei es auch nicht schlimm ist, wenn das Volumen beeinträchtigt wird - das ist einfach so.
Allerdings gibt´s im natürlichen Gewässer dann auch Entwicklungen, die wir im Gartenteich nicht sehen wollen:
Abgesehen davon, dass der Teich immer flacher wird und dass der aufgewirbelte Schlamm unschön ist,
sind im Schlamm zweifellos Nährstoffe gebunden, die jedoch unter bestimmten Bedingungen
(umrühren, Änderungen im Chemismus, pH-Sprünge, ...) durchaus wieder mobilisiert werden können
und so das Gewässer u.U. durchaus tatsächlich zum Kippen bringen können (aber nicht müssen).
Nachdem unsere Folienteiche unter Nährstoffakkumulation leiden
(Nährstoffe kommen nur rein aber nie wieder raus)
sollten wir Schlamm samt Nährstoffen unbedingt entfernen.

P.S.: Éine Bodenabsaugung sicher nie für 100%ige Schlammfreiheit sorgen können,
aber wenn die Fische zu faul sind, den Großteil des Schlamms in den Filter zu wirbeln,
dann ist die Bodenabsaugung und/oder das Teichprofil ungünstig konstruiert.
 
Hallo Peter,
ich nehme es meinen Fischen nicht übel, wenn sie nicht allen Schlamm in die Bodenabsaugung bringen, dann würde mein Tausendblatt auch nicht mehr gedeihen. Mein Teich ist nicht gerade groß, daher kann ich UW-Pflanzen keine separate Ecke zuweisen... . Dafür nehme ich es mehr als gern in Kauf, irgendwann mal wieder im frühherbst oder Frühjahr Schlamm abzusaugen. Bei meiner Teichgröße würde ich das daher als ein mögliches Konzept ansehen, alle paar Jahre mal einige cm Schlamm abzusaugen. Im Filter landet auch so einiges, das kann ich Dir versichern. Und solange ich die Fische in einem klaren Wasser beobachten kann, wie sie im Boden herumwühlen, und die aufgewirbelten Dreckflocken zur Absaugung schweben (in 1,50 m Tiefe), halte ich mein Filtersystem eh' für überdimensioniert :hehe5. Vor dem Teichbau wusste ich gar nicht, dass mir das so gefällt. Jetzt ist das meine Oase, und ich würde mich über grünes/trübes Wasser ärgern (auch wenn's den Fischen gefiele), und ich hätte auch keine Freude an einem klinisch sauberen Teich (mit dieser Ansicht habe ich schon weniger Mitstreiter, weil die meisten halt wenig über Teichleben wissen, und schon gar nichts über das mikroskopische Leben im teich - mein nächster Entdeckungswunsch).
Ich gebe Dir recht, dass mein Teichprofil nicht ideal ist hinsichtlich Durchströmung. Mittlerweile finde ich das gut, weil es so selbst in meinem kleinem Teich verschiedene Zonen gibt, auch wenn diese nicht alle gute Lebensbedingungen bieten. Die Natur ist auch nicht von vornherein nett zu ihren Besiedlern. Die Aufgabe bleibt für mich, es den Bewohnern gut gehen zu lassen. Zu viel Schlamm kann im Winter Probleme bereiten, wie alle andere Möglichkeiten von unerwünschter Sauerstoffzehrung, wenn die Wassertemperatur 4°C unterschreitet. Dafür habe ich kein Universalrezept, und werde auch berichten, wenn ich Mist gebaut habe.
Ich denke mal, dass unsere Diskussion sich noch nicht zu weit weg vom Ausgangspunkt bewegt hat. Ein allgemeiner Konsens zum Thema ist, dass jeder zum Thema Wasserqualität eine persönliche Meinung hat, und sich daraus je nach Teichgröße und Besatz (das sind Schildis auch) Konsequenzen ergeben. Meine Tipps finde ich überlegenswert.
 
Guten Morgen,

ich denke es ist wirklich nicht unwichtig, dass es solche Foren gibt.
Wir haben beide vom Schwimmteich geträumt und waren denke ich obwohl ich viel geschaut und gelesen habe relativ unerfahren.
Trotzdem bin ich bis heute mit dem Schwimmteichbauer ja zufrieden, bloß würde ich vieles anders machen.
Die Fotos sind meist von neu angelegten Teichen - da hat unserer auch ausgesehen wie ein "Traumteich".
Mit den Jahren sammelt man Erfahrung, ich bin auch der Meinung, dass professionelle Reinigung extrem viel bringt.
Man wächst mit dem Teich und ich jaule ja nur, weil es zur Zeit wieder Arbeit ohne Ende ist...doch ich werde als nächsten Schritt einen ordentlichen Skimmer einbauen lassen, meine Uferbepflanzung reduziere ich auf ein "das schaffe ich zu bewirtschaften" Teil usw.
Generell habe ich SOS Schwimmteich gelesen und das nicht nur einmal...

Mal sehen, wie es weiter geht. Das Wasser ist zur Zeit klarer als klar :)
LG Evelyn

Hydrobalance ist meiner Meinung nach nur in einem "künstlichen" Naturpool mit ganz viel TEchnik die Lösung aber nicht im Schwimmteich mit Pflanzen.
 
Hi

Ich habe einen Teich mit 70 cm Maximaltiefe. Der hatte an die 30 cm Schlamm. Den Karauschen hat der enge Raum bei der Überwinterung nicht geschadet. Ich schöpfe jährlich ein gefühltes Drittel des Schlammes mit einer großen Schöpfkelle. Schöpfkelle und Arm würden auch noch für 1m Tiefe reichen, ohne dass ich mit dem Kopf ins Wasser müsste. Beim Schöpfen steigt hin und wieder Methangas auf. Den Schlamm sammle ich in einer Plastikwanne, bis sie beinahe untergeht. Dann trage ich sie raus und kippe den Schlamm an verschiedene Stellen im Garten, wo er nicht gleich so auffällt. Ich kontrolliere bei dem ausgebrachten Schlamm ob sich z.B. Libellenlarven darin befunden haben. Die setze ich zurück in den anderen Teich, an dem gerade nicht gearbeitet wird. Auf die Karauschen scheinen die Arbeiten keine Auswirkung zu haben, sie sind beim Füttern rasch wieder da. Ein früherer Teich war 1,3 m tief. Da machte das Entschlammen weniger Spaß, daraus habe ich die Lehre gezogen. Auf die Klarheit hat weder die Anwesenheit des Schlammes noch seine Entfernung einen Einfluss, der über zwei Tage hinaus geht.

MfG.
Wolfgang
 

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