Weinbergschnecken habe ich seit neuestem auch
Ohne jetzt ein offtee-Diskussion vom Zaun brechen zu wollen, aber das kann ich nicht so stehen lassen.
Allerdings, heutzutage in DE von Natur zu sprechen, halte ich schon fast für vermessen. Wo gibt es denn noch 'echte Natur' ?
Unser heutiger Begriff von "Natur" stammt aus der Zeit der Romantik als Reaktion auf die Industirialisierung und ignoriert grob und vereinfacht gesagt, dass Menschen auch ein Stück Natur sind. Der Gegensatz "Kultur" vs. "Natur" ist im Großen und ganzen modern (kulturgeschichtlich betrachtet) konstruiert und wenig zielführend.
Tatsache ist, dass in sog. Kulturlandschaften (bspw. Almwiesen, extensiv bewirtschafteten Magerwiesen oder Wacholderheiden, naturverträgllich bewirtschafteten Wälder usw.) eine große und stabile Artenvielfalt herrschen kann. Diese Kulturlandschaften sind teilweise hunderte Jahre alt (manche auch tausende) und entsprechend hat sich ein spezialisiertes Artengefüge gebildet, das null Chance hätte, wäre Deutschland immer noch das sumpfige Waldgebiet von vor 5.000 Jahren.
Dass 30% aller Pflanzen- und Tierarten in D vom Aussterben bedroht sind, ist "Kulturextremismus" wie intensive Landwirtschaft, Landschaftszersiedelung und damit einhergehende Zerstückelung und Isolierung von Lebensräumen geschuldet, nicht traditionellen Kulturlandschaften.
Im Wald regelt sich übrigens leider nicht alles alleine, weshalb es u.a. die Jagd gibt.
Sagen die Jäger.
Nein, denn Hauskatzen sind nicht natürlich (einheimisch), insbesondere in der Anzahl.
Natürlich sind Hauskatzen als Archäozoen (Altbürgertiere) einheimisch. Die zur Römerzeit eingeführten Hauskatzen haben inzwischen auch noch ein bisschen Genmaterial der seit dem Neolithikum in Nord- und Mitteleuropa nachgewießenen Wildkatzen eingesammelt. Aber breits ihre Anwesenheit seit der Antike macht sie zu "Altbürgern".
Über die massenhafte Anzahl kann man bestimmt streiten und es ist richtig, dass Hauskatzen lokal den einen oder anderen Singvogelbestand zusammen brechen lassen können. Aber da sollte man sich dann schon auch fragen, ob nicht auch die sonstigen Rahmenbedingungen für diese Vögel lokal hundmiserabel sind, siehe "Kulturextremismus".