AW: Sony oder FujiFilm???
Hallo Olli,
Olli_P schrieb:
n ja noch Anfenger........
Als Anfänger und Fortgeschrittener wirst du an der Fuji s5700 große Freude haben!
Das Gerät hat 1. ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, 2. eine sehr gute Bildqualität, und 3. die Möglichkeit einer umfassenden und sinnvollen manuellen Steuerung. Das heisst nicht nur, dass alle Funktionen manuell verfügbar sind. Sondern auch, dass das Gerät z.B. eine "echte" Blende hat. Nicht nur die popelige Springblende in 2 Stufen, wie sie viele andere Kameras dieser Preisklasse haben. Sondern eine 7-stufige von 3,5 bis 13,6. Wofür das gut ist, musst du als Anfänger nicht wissen. Gute Bilder macht das Teil auch so. Aber als Fortgeschrittener wirst du diese Einstellungsmöglichkeiten zu schätzen wissen.
Die Auflösung der Kamera (bzw. der von ihr gemachten Bilder) ist auch für die nächsten 5-10 Jahre noch völlig ausreichend. Im Gegenteil: seit vielen Jahren (genau: seit die Kompakt-Digis die 6 MP Grenze überschritten haben) verschlechtert sich deren Bildqualität kontinuierlich. Weil immer mehr Pixel auf immer weniger Sensor-Fläche gepackt werden. Was praktisch heisst: wenn du eine aktuelle Kompakt-Digi mit 10 oder 12 MP kaufst, ist die Bildqualität nur bis ISO 50 zu gebrauchen. Danach ist nichts als Rauschen
"Iso" heisst: Maß der Lichtempfindlichkeit, bei analogen Kameras durch Einlegen eines entsprechenden Films "eingestellt". Doppelter ISO-Wert heisst: doppelt so viel / wenig Licht ist nötig. Bsp.: mit ISO 800 kannst du freihand mit 16 mal weniger Licht fotografieren als mit ISO 50. Und das ist extrem wichtig. Weil das schlechteste Foto immer das ist, das man gar nicht machen kann, weil die Kamera dafür nicht taugt !!!
ISO 50 ist gut für Aussenaufnahmen bei sonnigem Wetter. Für mehr nicht
Wenn's trübe ist, sind schon ISO 100 bis 200 angesagt. Bei Innenaufnahmen ohne Blitz ISO 400 -1600. Soll heissen: eine moderne Kompakte mit modernem 10-12 MP Sensor taugt allenfalls für Aussenaufnahmen bei strahlendem Sonnenschein. Alles andere kann man damit vergessen.
Die Fuji Finepix s5700 hat noch einen "alten" 6 MP Sensor - und macht auch bei ISO 800 noch halbwegs brauchbare Aufnahmen. Natürlich kann sie da nicht mit digitalen SLR mithalten, die viel größere und bessere Sensoren haben - und deshalb auch dreimal so teuer sind. Aber brauchbar ist sie allemal. Erst recht für die 176 EUR inkl. Versand bei Amazon.
Nachteile der s5700: die Anfangsbrennweite ist mit 38 mm KB recht groß. Es fehlt also am "kurzen Ende". Zum Vergleich: ambitionierte Fotografen fangen unter 28 mm nicht an. Für effektvolle Naturaufnahmen sollten es auch schonmal 20 mm sein. Allerdings wird dir das als Anfänger kaum negativ auffallen, weil der Umgang mit kurzen Brennweiten (von der Kompetenz und fotografischen Praxis her) sehr viel anspruchsvoller ist als der mit mittleren (so ab 35-50 mm) und langen (so 100-300 mm). Ausserdem hat die s5700 keinen Bildstabilisator. Was bei ihrer Brennweite "am langen Ende" mitunter problematisch sein kann. Allerdings taugt so ein Bildstabilisator ohnehin nur bei unbewegten Motiven (keine schnellen Autos, kein laufender Hund, keine vom Wind bewegten Äste usw.). Von daher finde ich das nicht so schlimm. Und Menschen Fotografieren sdollte man mit < 40 mm KB Brennweite ohnehin nicht, wenn man nicht grotesk vezerrte Gesichter bekommen will.
Was Sony betrifft... da bin ich mittlerweile mehr als skeptisch. Sony hat sich - ob Notebooks, Unterhaltungselektronik oder Kameras - seinen ehemals guten Ruf seit langem gründlich ruiniert. Qualitativ schon lange nicht mehr besser als die Konkurrenz. Dafür aber teuer und mit z.T. unfassbar miserablem Support. Gerade bei Computern und Digi-Cams.
Was den "Pixel-Wahnsinn" betrifft... Als alter Hobby-Fotograf, dessen analoges Fotolabor schon seit Jahren in vielen Umzugskisten vor sich hin gammelt, kann ich dazu nur sagen: weniger ist mehr. Meine erste Digi-Knipse vor über 8 Jahren war eine Kompakte mit 3,3 MP für lächerlich 1.000 DM. Greulich. Nach wenigen Monaten habe ich die ersetzt durch eine 2,7 MP digitale SLR - eine Minolta RD 3000, damals mit 4 Objektiven im Schlussverkauf für unter 3.000 DM zu haben. Ja, das war teuer. Aber das Teil war gut, und ich habe es 7 Jahre lang oft und gerne genutzt. Und dann gebraucht dafür bei Eb*y noch so viel bekommen, dass es zur Finanzierung der neuen 6 MP Digi-SLR gereicht hat.
Die heute übliche hohe Sensor-Auflösung ist nachrangig oder sogar nachteilig (siehe oben). Ohne gutes Objektiv vor'm Sensor kommt auf dem Sensor keine adäquate Bildqualität an. Was für praktisch 100% der heute verkauften Kompakt-Digis zutrifft. Platt gesagt: um 12 MP aufzulösen, braucht es (selbst, wenn der Sensor in dieser Auflösung brauchbare Qualität liefert) ein Objektiv, das um einiges teurer ist. Gute Festbrennweiten (das 1,7/50er ausgenommen) oder gar Zooms, die diese Abbildungsqualität bieten, sind unter 500 EUR kaum zu kriegen.
Das muss den Amateur aber nicht interessieren. Weil er den Unterschied zwischen der 175 EUR Fuji s5700 und der 2.000 EUR Digi-SLR mit Wechselobjektiven ohnehin nicht bemerkt. Nichtmal dann, wenn Abzüge im Format DIN A3 vor sich liegen hat...
Viele Grüße,
Stefan