Tausendblatt auslichten

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Mutter Natur will ich nicht stören, :box aber Mutter Natur macht keine kleine Gartenteiche!
Liebe Andrea!
Ganz genauso ist es:
Wir müssen sie unterstützen
und ihr helfen, wo´s sich aufgrund der Verhältnisse in die falsche Richtung entwickeln würde.
Die falsche Richtung ist definitv Verlandung (an und für sich ein völlig natürlicher Vorgang,
der im Laufe der Zeit aus jedem Teich ein Hochmoor werden lässt)
oder aber ein dichter Teppich aus flutenden Pflanzen, der das Wasser stagnieren lässt
und darunter zum Absterben großer Pflanzenmengen und damit zu sauerstoffarmen Verhältnissen führt.
Spring mal mit Taucherbrille und Schnorchel in einen verkrauteten Au-Altarm:
Im Spätsommer hast du dann eine 20 ... 30 cm dicke Pflanzenschicht
und darunter nur Düsternis mit Stengeln.
Der gravierende Unterschied ist jedoch, dass das Augewässer immer noch an des Grundwasserstrom "angeschlossen" ist,
der somit ständig laufende Wasserwechsel transportiert die reduzierenden oder reduzierten Schadstoffe ab
und verhindert so ein "Kippen" des Gewässers.

In unserem Folienteich gibt´s den Wasseraustausch nicht
und so kommt es zur Akkumulation von verschiedenen Stoffen,
von denen uns vor allem (aber nicht nur) das Phosphat Sorgen macht.
Dem kommt man -wenn man eine sanfte, biologische Möglichkeit sucht -
nur durch Beernten der Pflanzen bei.
Das Reduzieren der stark gewucherten Pflanzen auf die Hälfte,
schafft somit nicht nur freien Schwimmraum für die Fische,
sondern lässt auch Licht in die Tiefe fallen
und sanfte Konvektionsströmungen zu.
Das Tollste ist jedoch,
dass man pro Kilogramm "geernteter" Wasser- oder Sumpfpflanzen
(... und da kommt schon so einiges zusammen!)
ca. 1 Gramm Phospor aus dem Teich entfernt,
den man anderswie kaum schonend rausbringen würde!
Ist das nicht super?
 
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Grüß dich Peter,
zu deinem Betrag gibt es nur eine Antwort:

:jaja & :oki & :five


und zum Schlusssatz: :jaja

wieviel Phospath/Posphor ich damit genau entferne...
aber ich verhindere den ganzen, von dir geschilderten Ärger
- ohne viel Aufwand für mich, wenig Schaden im Teich (Insektengetier in den Pflanzen) und zur Freude anderer Teichbesitzer, die meinen Überschuss brauchen konnten
Liebe Grüße
Andrea
die sich immer über Win-win-Situationen freut
 
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HALT!!! Stop!!! Das versteh ich nicht!!! Bitte um Aufklärung :)
Wenn ich die Pflanzen ernte, bring ich Phosphor raus aus dem Teich.... hmmm... wiesooo??
Die Pflanzen produzieren doch keinen Phosphor oder geben ihn ab, oder? Doch nur, wenn sie absterben, oder? Aber solange sie grün sind und gedeihen, entziehen sie doch dem Teich den Phosphor. Irgendwo hab ich da einen Knacks in der Leitung. Das versteh ich nicht :kopfkratz

edit: oder Phosphat....wurscht, ihr wisst, was gemeint ist mit Phosphor ;)
 
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Hi Dany
hier mal meine laienhafte Erklärung:
beim Wachsen bauen die Pflanzen Nährstoffe ein
entfernst du einen Teil der Pflanzen, entfernst du die darin eingebauten Nährstoffe mit;
lässt du sie im Teich, und sie sterben ab/vergammeln, werden die gebundenen Nährstoffe frei und stehen wieder (den Algen) zu Verfügung

ist wie beim Rasenmähen, da musst immer wieder nachdüngen, da du mit dem Rasenschnitt die Nährstoffe aus dem Boden entfernst
Liebe Grüße
Andrea
 
Zuletzt bearbeitet:
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den Rasen mäh ich, damit er nicht zu hoch wird ;) und damit sich die Nacktschnecken nicht so gut verstecken können ;)
aber wenn die Pflanzen nicht abgestorben sind, brauch ich ja kein Phosphat rausholen.
Ganz zufrieden bin ich mit deiner Antwort immer noch nicht ;) :kopfkratz
 
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ich schneide das tausenblatt auch, weil es zu lange wird
mittlerweile flutet es auf dem wasser
ich schneide es so 20 cm unter der wasseroberfläche ab, es kommt zum teil aus 120 cm tiefe
und mit dem auslichten entferne ich auch nährstoffe

[OT]die metapher vom rasen mähen war nicht so glücklich aber
egal warum du rasen mähst, irgendwann musstdu düngen sonst wächst dein rasen nicht mehr und du bekommst einen magerwiese (die blüht schön),
da wachsen dann nur noch bestimmte gräser aber auch wildblumen und es geht von selbst
das habe ich über langes nicht düngen, weil ich nicht mähen mag auch schon hinbekommen - langes nicht düngen = magerwiese oder (im schatten) moos :mad: [/OT]
peter erklärt das schöner:
Das Reduzieren der stark gewucherten Pflanzen auf die Hälfte,
schafft somit nicht nur freien Schwimmraum für die Fische,
sondern lässt auch Licht in die Tiefe fallen
und sanfte Konvektionsströmungen zu.
Das Tollste ist jedoch,
dass man pro Kilogramm "geernteter" Wasser- oder Sumpfpflanzen
(... und da kommt schon so einiges zusammen!)
ca. 1 Gramm Phospor aus dem Teich entfernt,
den man anderswie kaum schonend rausbringen würde!
Ist das nicht super?
ersetze phospor durch nährstoffe und lasse gewichtsangaben weg

kannst jetzt zufrieden sein? :bussi1
Liebe Grüße
Andrea
 
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kannst jetzt zufrieden sein?
noch immer nicht ganz ;) das mit dem Licht und der Konvektion versteh ich, aber wenn ich grüne Pflanzen (also noch nicht absterbende) abschneid, dann entfern ich ja nur das Phosphat, das ja sowieso in der Pflanze gebunden ist, also für Algen oder andere sowieso nicht zur Verfügung stünde, solange die Pflanze nicht abstirbt.
Aber egal, ich werde das ja auch machen und meine Wasserpest auslichten, damit wieder mehr "Luft" dazwischen kommt.
Meinen Rasen hab ich übrigens noch nie gedüngt. Aber ich hab ja keinen Rasen, sondern eine Wiese mit Gras, Klee, Gänseblümchen, Breitwegerich, Moos im Schatten und Gundelrebe (<-:mad:) :lach Daher muss ich auch nur alle 2-3 Wochen mähen.
Ui, wir kommen schon wieder vom Thema ab. Is furchtbar mit uns :lach
 
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Hallo Dani!
Sieh den Teich als geschlossene Einheit - durch die Folie von der Umwelt isoliert.
Wenn du die Stoffströme beobachtest, wirst du feststellen,
dass (nahezu) ausschließlich Wasser(dampf) den Teich verlässt,
während andere Stoffe nur rein- und nie rauskommen:
Härtebildner und insbesondere Nährstoffe (z.b. durch reingefallene Blätter, Entengacke und Staub).
Das führt im Lauf weniger Jahre zu einer Akkumulation dieser Stoffe,
d.h. ihre Konzentration steigt unaufhörlich weiter an.

Beim Aquarium löst man dieses Problem mit dem regelmäßigen Teilwasserwechsel,
durch den die Akkumulation wirkungsvoll verhindert wird;
beim Teich macht das aber kaum jemand:
Soll ich vielleicht 1/3 meines Teichwassers tauschen?
Das machert bei ca. 80 m³ ca. 240 € und schaffert ein kleines Entsorgungsproblem!

So geht´s beim Teich also nicht;
hier müssen wir schauen, dass wird die Nährstoffe KONZENTRIERT erwischen
und das finden wir (mit Unterstützung der Mutter Natur)
a) im Schlamm (wo´s vorläufig bei den Kreisläufen nicht mitspielt) und
b) in den Pflanzen (wo´s im Kreislauf befindlich gerade "parkt").
Ersteren können wir abpumpen (da drin leben eh kaum Tiere außer Tubifex oder Rote Mückenlarven);
zweiteres nehmen wir danken zur Kenntnis und beernten, was wir bekommen können,
ohne die Pflanzenwelt nachhaltig zu schädigen. (Drum nur die Hälfte!)
Teilweise kann man das sicher das ganze Jahr über tun,
ideal ist jedoch der Spätherbst (wenn´s grauslich ist),
wo wir dafür sorgen können, dass die abgestorbenen Pflanzenteile nicht im Wasser verrotten,
sondern aus den Kreisläufen dauerhaft entfernt werden. (Verrottet übrigens prima im Kompost!)

Damit entfernen wir die Nährstoffe, die im Vorjahr mit dem Laub hineingefallen sind (bildhaft!)
und erhalten das gewünschte niedrige Nährstoffniveau im Teich,
wo die höheren Pflanzen schön durchkommen
und den Algen alles wegfressen.
 
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Das ist mir völlig klar, dass ich die abgestorbenen Blätter usw. raus tun muss, um Nährstoffe raus zu bringen, mir war nur nicht klar, warum ich das mit frischen grünen Pflanzen wie meiner Wasserpest tun sollte, die ja, solange sie nicht verrottet, eher Nährstoffe verbraucht als produziert. Darum gings mir. Aber ich denke, wir haben da aneinander vorbei geredet/gedacht ;)
 
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Liebe Andrea!
Um es mit einem wirklich treffenden Ausdruck zu belegen:
Es ist absolut blunzenwust, welches Tasuendblatt du hast,
denn dass es irgendwie über den Winter kommt, wissen wir
und nachdem DEIN Teich garantiert nicht überbesetzt ist,
werden die Lieserln das Frühjahr erleben, völlig unabhängig davon, was du tust:
Die wurden von der Evolution in Richtung Überleben in gammeligen verkrauteten Kleingewässern
mit beschränktem Angebot an Raum, Nahrung und Sauerstoff selektiert
und leben ohne unser Zutun ganz genauso gut
(vielleicht sogar noch besser,
da ungestört).

Allerdings würde ich den Teich schon auslichten,
da ich auch gerne freien Wasserspiegel sehe und die Fische dort gern herumschwimmen.
Ob du das durch Schnitt oder Rodung erreichst, ist eine Frage der Gestaltung und des Fleisses,
denn nach horizontalem Halbieren wird´s schneller nachwachsen,
als wenn du die Hälfe ausrupfst.

Du musst dir also mit absoluter Sicherheit keine Sorgen machen.
 

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