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Teich am Hang: Fauna und Flora

Vielleicht machst du dir manchmal einfach zu viele Gedanken und Sorgen?
Mit Sicherheit. Den Perfektionismus habe ich von meinem Vater geerbt. Sehr anstrengend für alle Beteiligten.
Aber weil ich ja weiß, wie wenig Möglichkeiten man im Winter hat, werde ich bei den ersten Anzeichen echt nervös.
Ich hatte ganz zu Beginn des großen Teichs (damals noch mit dem Trommelfilter-Misskonstukt) zwei Kandidaten mit einer bakteriellen Infektion. Das waren derart tiefe Löcher (insbesondere bei dem Shiro), dass man das blanke Fleisch sah. Der Horror. Die Fische habe ich beide "wieder hin gekriegt" aber bin dabei um gewiss 20 Jahre gealtert. Und der Shiro hat an der Stelle auch heute noch keine Schuppen. Immerhin wieder Farbe.

Diese gesamte Filterstrecke ist in einer gut isolierten Hütte untergebracht, die absolut frostsicher ist
Das gilt es bei mir noch zu optimieren.

Täglich laufen etwa 2.000l Frischwasser mit 13°C aus dem hauseigenen Brunnen in den Teich
Das sind ca 7 % des Gesamtvolumens täglich. Ich denke hier liegt der Schlüssel zum Glück. Wären bei mir knapp über 4 Kubik täglich. Ich habe leider keinen Brunnen. Also kaum praktikabel.

Ergebnis war, dass Temperaturen zwischen 8 und 12°C auf Dauer die ungünstigsten sind, da hier Bakterien und Keime bereits gute Vermehrungsbedingungen finden, das Immunsystem der Fische aber nicht nicht gut läuft.
So ist es. Ist ja hinreichend bekannt. Dieses Jahr ist einfach der Wurm drin (nomen est omen), das ging ja Ende September schon los. Ich hatte vor, bis Ende November durchzuheizen und dann ein einem durch abkühlen zu lassen, leider ist mir jedoch die Pumpe zur Heizung hin abgeschmiert, und das ganz getreu nach Murphy in einer Zeit, wo ich über eine Woche beruflich unterwegs war. Von 17 auf 11 Grad in 7 Tagen. Da fängt man danach nicht wieder an hochzuheizen. Und so hat der Teich seit Mitte Oktober um die 10 grad.


ob dein Seerosen Teich irgendwie dazu in einer bestimmten Beziehung steht?
Hi Ron, den Seerosenteich habe ich im Herbst vom Koiteich abgekoppelt. Der ist separat ausgekühlt und läuft wieder autark, bzw jetzt über den Winter gar nicht, da zugefroren.

Apropos Belüftung, gibt's einen Gasaustausch trotz Abdeckung?
Die Abdeckung ist in ca 35 cm Höhe über der Wasseroberfläche. Die liegt mittels Aluprofilen auf dem Rand und Stützen in der Mitte des Teiches auf. Sie ist nicht hermetisch dicht, aber fast. Aber einen Gasaustausch zum Wasser gibt es. Über eine klappbare Polygonalplatte schaue ich regelmäßig nach dem rechten, hier sind noch keine unangenehmen Gerüche o.ä. aufgefallen.
Auf der Wasseroberfläche schwimmen auch noch Pflanzen und die Pflanzinseln (voll bewachsen). Hier düfte es keine Probleme geben.

Ich denke wirklich, dass es an den lang durchgehenden Sch€!§§Temperaturen zwischen 8-10 grad liegt. Vielleicht mit einer erhöhten Anzahl Parasiten aus dem Seerosenteich und fehlendem Medikamenteneinsatz im letzten Jahr. In den Jahren davor gab es Mitte/Ende Frühjahr immer einmal Tabula Rasa mit Flubendazol und Formalin. Und keine Verbindung zum Seerosenteich.

Es gibt so viele Güllegrüben, in denen die Fische ohne Probleme zurecht kommen. Müssen meine wirklich in Champagner schwimmen um glücklich zu sein?

Am Freitag Nachmittag bin ich wieder daheim, dann schaue ich mal. Drückt mir mal die Daumen dass es nicht schlimmer geworden ist.

Und jetzt will ich Dir, lieber Hans-Christian, Deinen Tröt nicht weiter vollmüllen. Danke für die Tipps, ich schau mal was sich noch umsetzen lässt.
 
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Aber weil ich ja weiß, wie wenig Möglichkeiten man im Winter hat, werde ich bei den ersten Anzeichen echt nervös.
Das stimmt schon, aber im Winter verlaufen Komplikationen - bei niedrigen Wassertemperaturen - auch viel langsamer. Ich tendiere deshalb bei 4-8°C oft dazu, Dinge erstmal zu beobachten, anstatt gleich nervös zu werden.

Den Perfektionismus habe ich von meinem Vater geerbt.
Den musst du in deinem Job aber auch haben! Verständlich!

Das gilt es bei mir noch zu optimieren.
Das bringt sorglose Nächte im tiefsten Winter

Das sind ca 7 % des Gesamtvolumens täglich. Ich denke hier liegt der Schlüssel zum Glück. Wären bei mir knapp über 4 Kubik täglich. Ich habe leider keinen Brunnen. Also kaum praktikabel.
Ja, das geht nur mit Brunnen und entsprechender Qualität dieses Wassers. In meinem Fall recht leicht umsetzbar, da der Brunnen als auch der Teich auf der obersten Terrasse meines Grundstücks sind. Somit muss ich dort nur einmal das Wasser aus etwa 5m Tiefe hochpumpen und es läuft dann per Schwerkraft aus dem Teich weiter zur Tränke und von dort per Schwerkraft in den Sickerschacht, der 30m tiefer liegt, als der Brunnen. Dabei besteht dann auch keine Gefahr, dass das zurückgeführte Wasser wieder in den Brunnen gelangt. Trotzdem ist's ein "geschlossener" Kreislauf von Schichtenwasser, welches an der untersten Grundstückgrenze dann ohnedies in einem Bach endet.

Hast du schon mal probiert, wie weit dein Teich abkühlt, wenn du gar nicht abdeckst? Wenn er dennoch nicht wesentlich unter 4°C sinkt, wäre das doch ok, oder?
Bei mir sieht das bei den Frosttemperaturen der letzten Tage so aus. Von 7,5°C auf 4°C in drei Tagen, das ist kein Beinbruch.


Unter 4°C gehts eigentlich nicht. Trotz aktivem Filter und keiner Abdeckung. Ist vielleicht auch ein wenig der Teichtiefe von 1,8m geschuldet.

Es gibt so viele Güllegrüben, in denen die Fische ohne Probleme zurecht kommen. Müssen meine wirklich in Champagner schwimmen um glücklich zu sein?

sorry, das war für deinen Wortwitz, nicht für die Tatsache!
Eine Sache die mir da noch auffällt: Du schreibst, du verwendest jedes Jahr Flubendazol und Formalin prophylaktisch. Kann es sein, dass du damit auch vieles an "guten" Organismen abtötest und deine Paddler quasi ungeschützt sind, wenn es mal kein Mittelchen gibt?

Danke für die Tipps, ich schau mal was sich noch umsetzen lässt.
Sehr gerne und halte uns doch auf dem Laufenden!
 
Hast du schon mal probiert, wie weit dein Teich abkühlt, wenn du gar nicht abdeckst?
Ja, im vorletzten Jahr. Bei 2,1 Grad im Januar nach über einer Woche bei -8 bis -15 Grad habe ich die "Reißleine" gezogen. Wer weiß, wie weit sie noch gesunken wäre.
Die Pumpen liefen alle auf minimum, allerdings war da noch keine automatische Nachspeisung in Betrieb. Die Fische lagen nur noch auf dem Boden ab, Futter gabs keins mehr und bei den Big Mamas, Chagoi, Soragoi und einem Kohaku entwickelten sich rote diffuse Flossenränder. Die konsultierte TA Frau Dr. Schleicher meinte, dass die Flossenränder bei sehr niedrigen Temperaturen nur noch so unzureichend durchblutet werden, dass sie drohen abzusterben.

Da habe ich kurzum einen Durchlaufheizer mit (Achtung, fasten your seatbelts!) 18 KW in einen der Rückläufe eingebaut, um die Temperatur wenigstens per Thermostat auf 4 Grad zu halten. Wenn das Dingen ansprang, wurde es in Roetgen mal kurz dunkler.
Nach besagtem Winter war der Mann von der Stadt persönlich hier, um den Stromverbrauch mit eigenen Augen abzulesen. Kein Witz. Das war dann auch das erste Mal, wo ich alles am Liebsten zuschütten wollte. Aber was tut man nicht alles...

Seit dem die Abdeckung.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Nicht prophylaktisch, nein keineswegs. Ich mache natürlich vorher einen Abstrich bei mind. 2 Fischen. Vorangegangenes Scheuern und rote Stellen waren hier der Grund des Medikamenten Einsatzes. Dieses Jahr habe ich überhaupt nichts gemacht, trotz gleicher Probleme.

Einfach viel Wasserwechsel und relativ schnell auf nennenswerte Temperatur hochgeheizt. Und siehe da... Funzt.
 
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Einfach viel Wasserwechsel und relativ schnell auf nennenswerte Temperatur hochgeheizt. Und siehe da... Funzt.
Jessy, ich verfolge deinen nun für dieses Thema separat eröffneten Thread mit großem Interesse! Danke dafür!

Neues Thema: Störe stören Koi im Winter .... (weil sie angeblich den ganzen Winter aktiv durchschwimmen und die ruhenden Koi stören).

Meine Beobachtung dazu: NEIN stimmt nicht! Meine beiden Sterlets Fredo (90cm) und Frieda (55cm) legen sich bei 4°C gemeinsam mit den Koi ab und kuscheln reglos mit meinen Koi. Wobei Frida immer mitten im Rudel liegt, Fredo doch meistens etwas abseits.
Hier ein Foto, auf dem man Frida in 1,8m Tiefe gemeinsam mit ein paar Koi in einer Ecke ruhend sieht. So verbringt die Bande den ganzen Tag.



Das Foto ist nicht superscharf, weil ich einfach von oberhalb der Wasseroberfläche in den Teich auf den Grund hinunter fotografiert habe, aber man erkennt, was ich meine.

Bei mir im Teich sind bei 4°C nur noch die Orfen aktiv. Aber auch die stören die Koi nicht, da sie sich eher weiter oben im Wasser aufhalten.
 
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Neues Thema: Störe stören Koi im Winter .... (weil sie angeblich den ganzen Winter aktiv durchschwimmen und die ruhenden Koi stören).
Seit dem der Teich nur noch 4 Grad hat, sieht es bei mir so aus:
Die Koi und die Sterlets kuscheln am Teichgrund in 1,8m Tiefe und oben sind nur noch die Orfen unterwegs.

Solange der Teich nicht wieder mindestens 5-6 Grad hat, gibt’s kein Futter.
 
Solange der Teich nicht wieder mindestens 5-6 Grad hat, gibt’s kein Futter.
Da bin ich aber sehr erstaunt drüber.
Das die Sterlet zur Futter Aufnahme bereit sind leuchtet mir ein aber Koi?
Wie oft wird dann gefüttert?
Einmal die Woche oder alle drei Tage?
Und wie verhält sich dein PH?

Bei mir habe ich fest gestellt das der PH bei den ersten Fütterung von 7.5 auf ca 8,2 springt.
Das ist ja auch klar denn die Biologie in den Filtern hängt da ein wenig hinter her.

Ganz offen gesagt würde ich mich solch frühe Fütterung nicht trauen.
 
Bei mir habe ich fest gestellt das der PH bei den ersten Fütterung von 7.5 auf ca 8,2 springt.
Das ist ja auch klar denn die Biologie in den Filtern hängt da ein wenig hinter her.
Müsste der PH durch das Futter nicht eher SINKEN?! Bin ich denn jetzt völlig plemm-plemm?!
 
Nein, wenn dem Teich Nährstoffe zugefügt werden steigt auch der PH Wert an.
Zuerst schwimmt das Futter oder liegt einige Zeit am Boden.
Dazu kommen die Ausscheidungen der Fische.

Der Bio Filter geht geschätzt erst bei 14 ° eine aktive Wirkung ein.

Ist die KH nicht stark genug kann es über Nacht auch zum Säure Sturz kommen.

Vielleicht hast du einen hohen Nährstoff - Eintrag über deine Drän Pumpe unter dem Teich, keine Ahnung.
Eventuell würde ich auch diese Speisung mal messen.
 
Das die Sterlet zur Futter Aufnahme bereit sind leuchtet mir ein aber Koi?
Wie oft wird dann gefüttert?
Einmal die Woche oder alle drei Tage?
Und wie verhält sich dein PH?
Koi nehmen bis zu einer Temperatur von 5°C Futter auf und können dies auch verdauen/verwerten. Bereits ab Temperaturen von 8°C reagieren Karpfen und eben auch Koi auf Fütterung mit Wachstum. Sie dazunauch den Beitrag von Dr. Bretzinger, den ich in diesem Thread (Beitrag #116) schon mal gepostet habe:
View: https://youtu.be/fiiL9BSJeR8

Martin Kammerer sagt das selbe:
View: https://youtu.be/m1jfAalpyK0

Voraussetzung für eine Fütterung im Winter ist allerdings ein laufender und biologisch funktionierender Filter. Auch die Filterbakterien sind bis zu einer Temperatur von 4°C in der Lage, im Stickstoffkreislauf zu arbeiten. Zwar nur in stark reduziertem Umfang, aber es wird ja auch die Futtermenge stark reduziert. Siehe dazu meine Zitate aus wissenschaftlichen Artikeln in meinem Thread "Bevorzugte Wassertemperaturen für kalte Überwinterung bei Koi"

Über 5°C Wassertemperatur Futter ich täglich eine kleine Portion Sinkfutter. Mengenmäßig sind das etwa 75-100 Gramm, also weniger als 10% der Menge, die ich im Hochsommer füttere. Ich sehe an allen Stellen meines Teiches bis auf den Grund, würde also sehen, wenn da einige Körnchen nicht aufgefressen werden und liegen bleiben.

pH ist im Winter bei mir sehr stabil bei 7,5 bis 7,7


Müsste der PH durch das Futter nicht eher SINKEN?! Bin ich denn jetzt völlig plemm-plemm?!
Nein, wenn dem Teich Nährstoffe zugefügt werden steigt auch der PH Wert an.
Da habt ihr beide Recht, auch wenn ihr gegenteiliges behauptet.

1. Eine verstärkte Fütterung führt zu einer höheren Ausscheidung von Fischkot und unverdauten Futterresten. Wenn diese organischen Materialien zersetzt werden, kann dies zu einem Anstieg des pH-Werts führen, insbesondere wenn der Abbau von organischen Substanzen übermäßig erfolgt und die Pufferkapazität des Wassers übersteigt.
2. Gleichzeitig führt eine vermehrte Fütterung zu einer erhöhten Stoffwechselaktivität der Fische und damit zu einer höheren CO2-Produktion. Mehr CO2 führt zu niedrigerem pH.

In meinem Teich kann ih beobachten, dass Punkt 2. wesentlich stärkeren Einfluss auf den pH Wert hat. Speziell, weil Punkt 1. ja impliziert, dass eher zu viel Futter angeboten wird und Punkt 2. darauf aufbaut, dass in einem Teich mit vielen Fischen (die mengenmäßig korrekt gefüttert werden) auch entsprechend viel CO2 abgeatmet wird.
Seitdem meine Koi eine gewisse Größe erreicht haben und ich entsprechend viel Futter anbieten kann, war mein pH niemals mehr über 8.

Der Bio Filter geht geschätzt erst bei 14 ° eine aktive Wirkung ein.
Dem widerspreche ich vehement. (siehe oben)
Ist die KH nicht stark genug kann es über Nacht auch zum Säure Sturz kommen.
Dem stimme ich wiederum zu. KH ist für die oben beschriebene Pufferkapazität entscheidend.
Hier im Wienerwald haben wir sehr hartes Wasser, weshalb ich immer mehr als ausreichend KH (und GH) habe.

Ganz offen gesagt würde ich mich solch frühe Fütterung nicht trauen.
Mache ich jetzt den dritten Winter so. Bisher mit ausschließlich positiven Ergebnissen.
 

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