Liebe Teichfreunde,
wie bereits das letzte Mal berichtet, musste ich den kleinen Teich reinigen um den Befall mit Cyanos zu verringern, den mir das Mikroskop anzeigte. Gebracht hat es nicht viel, denn auch im großen, freien Wasserkörper des Schwimmteichs sind mehr davon als mir lieb ist, auch wenn man sie ohne Mikroskop im klaren Wasser nicht sieht. Auch die vielen Kieselalgen sieht man mit freiem Auge nicht, aber sie sind sicher dafür verantwortlich, dass der Teich durch den braunen, schmierigen Belag, den sie am Boden und auf den Steinen bilden, leicht bräunlich erscheint.
Um die bakterielle Belastung im
Schwimmteich zu verringern, brennt nachts die UVC-Lampe, - allerdings mit dem großen Nachteil, dass sich die braunen Rückstände noch zusätzlich auf demTeichboden absetzen. Einen Filter habe ich in meinem Teich nicht und absaugen kann ich den braunen Mulm auch nicht, weil ich heuer mit dem Wasser besonders sparen muss. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als die im Sonnenschein reichlich aufschwimmenden Sedimente täglich fleißig abzuschöpfen, - denn trübe oder gar Regentage (Ruhetage) gibt es auf Paros im Sommer nicht, die Sonne scheint immer und treibt den Belag täglich an die Oberfläche. Aber ich habe mir inzwischen ein ganz hervorragend geeignetes Keschermodell gebastelt, mit dem die Abschöpferei ruck-zuck erledigt ist. Ich habe Fotos davon gemacht, weil ich denke, dieser Kescher könnte vielen Usern nützlich sein, die zur Zeit auch an ihren Teichen stehen und geduldig die unschönen Fladen von der Teichoberfläche schöpfen.
Das Schöne an diesem Kescher ist, dass ich ihn nicht ständig Abspritzen muss und dass nichts mehr zurück in den Teich gelangt, alles bleibt in den zwei Strumpfsäcken eingeschlossen. Der Trichter sammelt die Flocken oder Fladen ein und hält den Dreck wirklich in den Säcken fest. Wenn sie gefüllt sind lege ich den Kescher beiseite und lasse ihn gut abtropfen, denn dann lässt sich die entwässerte, kompakte Masse ganz leicht aus den Säcken schütten und der Kescher ist wieder einsatzbereit. Als Gerüst diente mir ein Fisch- oder Schmetterlingsnetz aus dem Spielzeugladen mit 30cm Durchmesser und eine normale Strumpfhose, deren Beine ich auf die gewünschte Sacklänge abgeschnitten und mit Knoten verschlossen habe. Ein ausgedienter Kescher würde sicher auch gehen, wenn man eine so große Strumpfhose (Bundweite) zur Verfügung hätte.
Abgesehen von der Abschöpferei, die sich jeden Sommer wiederholt und die sich wahrscheinlich auch mit einem Filter nicht ganz vermeiden ließe, bin ich mit dem Teich heuer sehr zufrieden.
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass die Überläufe aus dem kleinen, veralgten Teich den darunter liegenden Teichrand mit gerade so vielen Nährstoffen versorgen, dass dort endlich einige Pflanzen wachsen und sich vermehren. Zu meiner besonderen Freude wachsen (nach Jahren) nun auch die
Sumpfschwertlilien und zwei
Sumpfhibiskus-Pflanzen, deren Blüten das Highlight des heurigen Sommers bedeuten würden, denn Blüten, außer von
Seerosen, sind eine Rarität in meinem Teich.
Und so schaut mein Teichrand zur Zeit aus:
Es ist im Moment so heiß hier, dass man selbst das viel zu warme Teichwasser (32°) noch als Abkühlung empfindet. Aber es ist herrlich mit Blick aufs Meer zu schwimmen.
Mehr Arbeit, als angenommen, machen die tropischen Seerosen. Sie produzieren mit ihren dicken Stängeln und Blättern und dem schnellen Wachstum sehr viel organische Masse. Täglich sind mindestens 50 verwelkte Blüten, viele Kindel und Blätter zu entfernen, die sich sonst im Teich sehr schnell matschig zersetzen würden. Besonders die dutzendweise anfallenden Kindel muss ich immer im Auge behalten und rechtzeitig entfernen, bevor sie sich von der Mutterpflanze lösen und irgendwo ansiedeln können.
Aber natürlich machen mir die herrlichen Blüten auch jeden Tag viel Freude, wie etwa der Strauß aus violetten Blüten oder auf dem letzten Foto in Gelb (Texas Dawn) und Blauviolett ( Tina).
Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede