27 Woche
Montags ging es gleich heftig los:
Zunächst kam Leo - eine Rauchschwalbe, die sich im Nest verschnürt hatte (Pferdehaar? Bindfaden? ) und von aufmerksamen Rettern aus ihrer misslichen Lage befreit wurde.
Der Flügel wurde durch die Abschnürung beeinträchtigt und hing - außerdem waren Federn schwer beschädigt - bei Leo war klar, dass er ein Überwinterer werden würde.
Kurz danach wurden mir zwei Rauchschwalben aus Cuxhaven gebracht, die dort gepäppelt worden sind und hier nur noch ausgewildert werden sollten.
Das klappte völllig unaufgeregt
Gegen Abend kam dann noch ein Rauchschwalbennestling hier aus dem Dorf.
Er wurde am Boden gefunden - von Lausfliegen befallen und Milben übersäät.
Im Nest gab es keine Geschwister mehr - sie waren vermutlich schon vorher den
Parasiten zum Opfer gefallen - und ein Rückführungsversuch über ein Kunstnest scheiterte.
Die Kleine wurde hier normal gross und konnte erflogreich ausgewildert werden.
Am nächsten Tag kam eine kleine Mehlschwalbe aus Dahme, die einseitig verkürzte Federn hatte - auch sie war ein Anwärter auf Überwinterung,
Nachmittags dann ein Anruf aus Elmshorn:
da hatte sich eine Rauchschwalbe in einem Klebefliegenfänger in einem Stall verfangen.
Die Stallbesitzerin, die eine langjährige Bekannte von mir ist, rief mich sofort an stand wenig später mitsamt verklebter Schwalbe auf dem Hof.
Sie war so entsetzt darüber was passiert war - sie konnte es sich überhaupt nicht verzeihen, dass sie diese Klebedinger im Stall hängen hatte.
Nie wäre sie darauf gekommen, was für riesige Gefahrenquellen die Teile darstellen. Natürlich hat sie die sofort alle entfernt.
Man kann gar niccht oft genug publik machen, wie übel die Teile sind und dass sie am Besten ungekauft im SUpermarktregal oder in der Mülltonne aufgehoben sind.
Nachdem die kleine Schwalbe sich einen Tag aklimatisiert hatte, habe ich ihr Gefieder gereinigt und glücklicherweise sind ihr zwar 3 Schwungfedern in der Fliegenfalle komplett ausgerissen, aber keine Federn abgebrochen.
So konnten die ausgerissenen Federn sofort anfangen nachzuwachsen und die Kleine konnte noch im Sommer wieder in die Freiheit entlassen werden.
Mittwochs kam "nur" ein einziger Vogel: ein kleiner Spatzennestling, der am Boden gefunden wurde und wo kein Nest zuordbar war.
Auch er wurde ohne Probleme zu einem stattlichen Spatzen und schloss sich nach der AUswilderung schnell meiner Kolonie auf dem Hof an.
Donnerstag und Freitag war es ruhig - bis auf ununterbrochene Beratungsgespräche.
Am Samstag wurde mir ein Dompfaff gebracht, der massive Ausfallerscheinungen zeigte.
Der Verdacht des Finders war, dass der Dompfaff gegen eine Scheibe geprallt ist.
Er verstarb leider 3 Stunden nach seiner ANkunft
Sonntag kam zunächst ein Rauchschwalbennestling aus dem Itzehoer Raum, den die Finder mir brachten.
Ein Rückführungsversuch war ihnen nicht möglich.
Anfangs bettelte die Kleine nicht und frass nur verhaltend.
Auch sie hatte mit Parasiten stark zu kämpfen, die ich natürlich als erstes behandelt habe.
Es dauerte eine knappe Woche, bis die Kleine anfing, normal und mit Appetit zu essen und den EIndruck zu machen, dass sie es schafft.
Sie hat es geschafft - und konnte normal ausgewildert werden.
Nachmittags brachte mir eine Päpplerin aus dem Hannoveraner Raum 3 Mehlschwalben und zwei Rauchschwalben, die sie dort notfallmäßig aufgenommen hatte, da es dort keine Schwalbenstelle gab, die aufnehmen konnte.
Da die Päpplerin sonst aber keine Schwalben macht und die 5 allesamt nicht in der allerbesten Verfassung waren, hatte sie mich kontaktiert und gefragt, ob sie sie mir bringen dürfe.
So kamen die 5 zu mir.
In der 28. KW kamen dann gleich Montags 3 Mehlschwalben aus Hamburg - sie waren aus einem Nestabbruch und ein Rückführungsversuch war der Finderin nicht möglich.
Sie konnte ich später erfolgreich auswildern
Tags darauf kam eine ölverschmierte Rauchschwalbe aus Segeberg, die an einer Tankstelle gefunden wurde - ich konnte sie reinigen und nachdem sie noch eine knappe Woche bei mir war, bis ihre Verdauung und ihr komplettes Verhalten wieder einen normalen EIndruck machten, konnte ich sie wieder in die Freiheit entlassen und ich denke, sie ist auf direktem Wege zurück nach Segeberg entflogen
Aus Todesfelde und aus Stapelfeld kamen am selben Tag noch je ein Rauchschwalbennestling und gegen Abend wurde mir aus Glückstadt ein Mauerseglernestling gebracht.
Der kleine Mauersegler wurde auf der STraße gefunden - die Finder riefen mich an und sagten, sie hätten ein Greifvogelküken gefunden.
Aufgrund der geschilderten Fundumstände zweifelte ich ein wenig an dem Greifvogel.
Ich erklärte den Findern, dass sie, wenn es ein greifvogel sei, den Kleinen bitte in den WIldpark Eekholt bringen sollten.
Da sie aber auf der Fahrt dahin direkt an meinem Hof praktisch vorbei fahren, sollten sie doch bitte einen Zwischenstop bei mir machen, damit ich einen Blick drauf werfen könnte.
Sollte es sich doch nicht um einen Greifvogel handeln, könnten sie den Kleinen gleich bei mir lassen.
Als sie bei mir ankamen reichte ein Blick in den Karton - es war ein Mauersegler.
Den Kleinen habe ich natürlich aufgenommen - und er wurde erfolgreich groß und ausgewildert
Der Kleine war übrigens der erste Mauersegler, den ich je hatte, der vollständig eigenständig von der Pinzette futterte, als wäre er eine Schwalbe
Am nächsten Tag kamen in kurzem Abstand voneinander ein kleiner Spatz und ein Feldsperling aus ELmshorn.
Der Spatz hatte denke ich ein Anflugtrauma -er erholte sich nach einigen Stunden wieder und konnte am nächsten tag am Fundort wieder ausgewildert werden.
Der Feldsperling verstarb leider in der ersten Nacht - Todesursache ungeklärt.
Als er kam, war er leicht aufgeplustert - ansonsten keinerlei Auffälligkeiten.
Abends kam dann noch ein AMselästling, den eine Katzenbesitzerin ihrem Kater abgenommen hatte.
Die Kleine hat die Katzenattacke nach längerem Auf und Ab letztendlich überstanden und konnte ebenfalls erfolgreich ausgewildert werden, nachdem sie ihrer Ästlingsphase entwachsen war.
Donnerstag wurde mir eine AMsel gebracht, die ganz heftig laute Atemgeräusche hatte und zentralnervöse Störungen.
Da ich keine AHnung hatte, was ihr Problem ist und es ja auch noch andere Infektionserkrankungen als Usutu gibt, habe ich sie gar nicht erst in die Räume geholt, wo ich andere Vögel hatte.
Ich wollte gleich weiter zum Tierarzt mit ihr - doch noch bevor ich das Auto aus der Garage hatte, tat sie ihren letzten Atemzug
Freitags kam dann noch eine Mehlschwalbe aus Dithmarschen und damit war die Woche dann auch was Neuaufnahmen anbelangte zu Ende