Was mach ich nur mit dem Vogel?

AW: Was mach ich nur mit dem Vogel?

Hallo Petra,

ich glaube, die Voliere für den Fall der Fälle kannst Du Dir sparen ;)

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Wildtiere besser ohne Gitter gesunden.

Das wichtigste bei der Pflege und/oder Aufzucht von Wildtieren ist, dass dies so stressfrei wie möglich geschieht.
Für viele Wildtiere bedeuten aber Gitter Dauerstress.

Meine Aufzuchtschwalben ebenso wie eine verletzte Altschwalbe hätte ich in einer vergitterten Unterbringung nicht durchgebracht.

Die kleine Amsel kam als Ästling mit einer schweren Katzenverletzung zu mir.
Sie akzeptierte den Käfig gut (meistens war aber die Klappe auf, so dass sie raus konnte) solange sie gar nicht flog.
Als sie anfing fliegen zu lernen, hielt sie sich zunehmend nur noch auf dem Käfig auf, ging aber nicht mehr rein und hätte sich bei verschlossener Tür wohl auch aufgeregt.


Die Feldhasen (Baby und Halbwüchsiger) hätten ebenfalls hinter Gittern vermutlich nicht überlebt - sie waren sogar noch empfindlicher was "Gefangenschaft" anbelangt, als die Schwalben.

Meistens muss man kreativ werden, wenn man weiß, was für einen "Gast" man da überhaupt hat, welche Ansprüche er stellt und womit er am besten klar kommt - und meistens sind die Lösungen sehr viel einfacher, als der Bau einer ganzen Voliere ;)

LG
Kirstin
 
AW: Was mach ich nur mit dem Vogel?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Wildtiere besser ohne Gitter gesunden.

Hallo Kirstin,

bei manchen Vögeln geht es ja, wie bei den Mauerseglern hier.
Mauersegler Juli 2010 002.jpg 

Aber bei allen anderen, würde es ohne Käfig mit der Versorgung am Anfang schlecht klappen.
Bis zur Auswilderung hatten wir da nie schlechte Erfahrung mit gemacht.
Rotkehlchen Juni 2010 010.jpg 
 
AW: Was mach ich nur mit dem Vogel?

Hallo Lollo,

:) süß die Bilder :)

da habe ich mich wohl blöd ausgedrückt :kopfkratz

komplett frei ist natürlich in der Regel schwer möglich.
Es ging mir mehr um "Gitter/Maschendraht etc.".
Da ist meine Erfahrung bei den meisten Wildtieren schlecht.

Bei Aufzuchtküken im Nestlingsalter funktioniert nach meiner Erfahrung meist ein relativ kleines, an den Seiten geschlossenes Behältnis mit etwas zum Abdecken besser (siehe Deine Mauersegler in der Kiste)
als ich z.B. die kleinen Schwälbchen hatte (anfangs noch echte Nestlinge) hatte ich sie (mit einem Kunstnest) in einen Vogelkäfig getan - sie waren überhaupt nicht zu beruhigen.
Sowie ich das Nest ohne Käfig auf den Tisch stellte, war alles okay.

Die Amsel widerrum hatte es akzeptiert.
Bei verletzten Altvögeln geht es meistens ja sowieso zumindest die erste Zeit meist nur mit einem dunklen, relativ engen Behältnis damit sie sich nicht völlig verrückt machen.

Wie gesagt, es ist nur so eine Erfahrung - und ich wollte damit auch nicht sagen, daß eine Voliere immer fehl am Platz ist - die Frage ist nur: will man sich den riesen Aufwand machen, für eine Eventualität, die vielleicht irgendwann einmal eintritt - und dann muss die betreffende Tierart auch noch gerade Volieren-geeignet sein.

Ich habe hier seit 5 Jahren eine riesen Voliere stehen, die ich mal geschenkt bekam, weil ich dachte: kann man bestimmt mal brauchen, da ich häufig Wildtiere gebracht bekomme....

Was soll ich sagen: die Voliere ist bisher noch nie zum Einsatz gekommen - für einen Greifvogel wäre sie vermutlich gut geeignet - aber einen Greifvogel würde ich persönlich nicht aufnehmen, sondern gleich in den Wildpark Ekholt weiter vermitteln, weil Greifvögel doch sehr spezielle Bedürfnisse haben und man besonders bei Verletzungen über entsprechend erfahrene Tierärzte verfügen muss - beides gibt es in Ekholt.

LG
Kirstin
 
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Hallo Kirstin,

bei diesen Blaumeisen hier, brauchte man am Anfang auch keinen Käfig. :)
Leider war es ein Nest, dass die Eltern nicht mehr betreuten, weil sie merkten was mit ihren Jungen los war. Tiere sind uns da ja in bestimmten Sachen überlegen.
Blaumeisen 011.jpg 

Dieses Buchfinkweibchen wurde 2011 aufgezogen und ausgewildert.
Buchfinken 2011 009.jpg 

Dieses Jahr im Frühjahr kam es mal wieder zurück, brachte sofort zwei Freier mit,
und erinnerte sich ganz genau, wie die Mehlwürmer bei seiner Aufzucht schmeckten. ;)
Buchfink Handaufzucht 2011, zurück 06.2013 (11).jpg 
 
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Hallo Lollo,

was war denn mit den Blaumeisen (außer, dass es eine Großfamilie war)? :kopfkratz
 
AW: Was mach ich nur mit dem Vogel?

Hallo Christine,

bei der Aufzucht und beim Wachsen der Kleinen, stellte sich dann heraus, das bei allen eine Behinderung vorlag in der Form, dass die Beinchen nicht richtig gestellt waren, oder das Gefieder einfach nicht richtig nachkommen wollte.

Ab einer bestimmten Größe setzte dann nacheinander das Sterben ein, so das am Ende nur noch einer übrig blieb, der aber keine lange Flugstrecken schaffte. Warscheinlich hat ihn der Baumfalke geholt.:(

Aufmerksame Gartenbesitzer stellten fest das die Kleinen von den Eltern nicht mehr gefüttert wurden, und verbrachten das Nest zum Tierschutz (Tierheim) von dort es dann letztendlich bei uns landete.
 
AW: Was mach ich nur mit dem Vogel?

Das ist aber seltsam!
Interessant wäre es sicher gewesen zu erfahren, was hierfür Grund war. Ob genetisch oder eben äußere Bedingungen z.b Giftaufnahme der Elterntiere oder was auch immer.
Komisch !
 
AW: Was mach ich nur mit dem Vogel?

na klar,

aber,
erstens hatten sie kein Linienzuchtbuch dabei, und beim Befragen gaben sie nur immer Pip Pip an, und die Eltern kannte ich ja nun überhaupt nicht. :smoki

Aber, in der Vogelwelt soll es vorkommen, und nicht nur da, dass Elterntiere erkennen wenn mit ihren Jungen etwas nicht stimmt, oder wenn zu wenig Futter zu finden ist, der schwächste dann nicht mehr gefüttert wird, um wenigsten dann einen durchzubringen.

Ich persönlich denke, nach den vorliegenden Symptomen hier, waren es genetische Gründe.
 

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