Heute war ein traumhafter Sommertag
Kein Wind, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein....und.....die Luft voller Insekten!
Ob ich Krah gesehen oder gehört habe, weiss ich nicht.
Auf den umliegenden Feldern und Wiesen wird gemäht und geerntet was das Zeug hält.
Unendlich viele Krähen - Raben, wie Saatkrähen tummeln sich dort.
Die Luft ist erfüllt von vielstimmigem Gekrächze - die einzigen, die ich eindeutig rausidentifizieren
konnte, waren zwei Kolkraben, die mehrfach den Hof überflogen.
Eventuell ist Tyri wieder da
...aber ich weiss es nicht genau.
Heute war eine junge Kohlmeise da, die sehr verwaschen aussieht - genau, wie Tyri, aber
deutlich runder und voller im Gefieder und klarer abgesetzt in der Kopffärbung ist.
Sie ist genau so viel und wenig scheu, wie alle anderen Jungmeisen an der Futterstelle.
Was auffällt: sie kommt immer von vorne ins Carport geflogen und landet im Netz, von wo sie runter auf den
Tisch schaut, als würde sie etwas suchen - dann piept sie ein paar Mal.
Wenn ich dann die "Schoki"dose greife, fliegt sie weg zum Knödelspender, futtert dort und verschwindet
wieder.
Also wenn sie es ist, dann hat sie sich komplett abgenabelt.
Aber ihr Verhalten über unseren Köpfen in dem Efeunetz ist 1:1 genau das, was Tyri immer
gezeigt hat - und das habe ich noch von sonst keinem Vogel erlebt.
Ich hoffe, dass mir demnächst noch mal ein Foto gelingt.
Im Vogelzimmer wurde ich heute eilig begrüßt, Ray schnappte sich noch schnell ein Heimchen,
Punky hatte dafür keine Zeit - beide flogen sofort an mir vorbei nach draußen und verschwanden
in einem Pulk anderer Schwalben am strahlend blauen Himmel.
Die Zwei haben sich den ganzen Tag nicht wieder sehen oder hören lassen.
Abends gegen 20 Uhr habe ich schon gedacht, dass sie nicht mehr kommen.
Da aber noch Schwalben am Himmel waren, bin ich natürlich draußen geblieben und
habe immer, wenn Schwalben vorbei flogen, gerufen.
Um 20.30 Uhr bekam ich Antwort - von oben kam Ray runter geschossen und umkreiste mich bestimmt
8-10 x.
Dann erst traute er sich, auf meiner Hand zu landen.
Nach dem ersten Heimchen hob Ray wieder ab und flog eigenständig ins Vogelzimmer.
Sie sah gertenschlank und sehr windschnittig aus - und sie wirkte anfangs, als sei sie jederzeit
startbereit.
Es dauerte einige Minuten, bis sie zur Ruhe kam und wieder ganz die Alte war - dann hockte sie sich auf ihren
Schlafplatz und schloss die Augen.
Ich ging wieder raus und hielt weiter Ausschau nach Punky.
Gegen 9.30 Uhr wollte ich schon aufgeben, als ich in der Ferne noch wieder vielstimmes Schwalbengeschnatter hörte.
Also wartete ich noch und als die Gruppe über dem Hof erschien, erhielt ich ANtwort.
Es dauerte aber noch 15 Minuten, in denen wir uns immer wieder unterhielten, bis Punky sich
schließlich von der Gruppe löste und ebenfalls zu mir auf die Hand segelte.
Auch sie "fremdelte" zunächst und es dauerte einige Minuten, bis sie sich wieder normal verhielt und nicht
wirkte, als würde sie jede Sekunde "die Flucht" antreten.
Punky ließ sich wieder ins Vogelzimmer tragen, begrüsste Ray, die für Punky kurz ihren Schlaf unterbrach
und ließ sich dann ebenfalls auf ihrem Schlafplatz nieder.
Die Zwei sind jetzt wirklich gut im Training
und ich habe mittlerweile wenig Bedenken wegen der
verbogenen Feder bei Punky.
Sie scheint das ausgleichen zu können - andernfalls hätte einer der vielen Greifvögel sie längst erwischt.
Insofern bin ich guter Hoffnung, dass sie es nach Afrika schafft, um dort im Zuge der Mauser ihr
Federkleid wieder zu perfektionieren
Claudi hatte heute riesen Glück:
Als ich gerade beim 2. Kaffee sass, fuhr ein Auto auf den Hof.
Die Familie des ehemaligen Hofbesitzers, die in Mitteldeutschland lebt, war wie jedes Jahr
für eine Woche zu Besuch bei den Großeltern eingetroffen.
Und wie jedes Jahr wollten die 5 Kinder natürlich sofort zum Hof und schauen, ob es wieder Vögel zu füttern gibt
Da nur noch Claudi da ist, bekam sie die ungeteilte Aufmerksamkeit aller fünf Kinder
Sie fingen Insekten für Claudi, pflückten ihr bunte Wildkräuter- und Sämereinesträuße und
beschäftigten sich ausgiebig mit ihr.
Claudi schien das zu genießen.
Nachmittags - die Kinder waren längst wieder weg - bin ich dann nochmal zu Claudi gegangen, um mich
eine Weile mit ihr zu beschäftigen.
Da Claudi nach wie vor immer noch sehr scheu ist und nach wie vor Angst vor Händen hat, halte ich ihr beim
Füttern schon länger immer den Finger einfach nur hin, so dass sie selbst entscheiden kann,ob sie sich ihm nähert.
Heute habe ich mal meine Hand einfach auf dem Duschwannenrand abgestützt.
Neugierig, wie Claudi ist, schlich sie sich mehrfach an - hopste dann blitzschnell wieder weg und kam zurück.
Nachdem sie das einige Male gemacht hatte, nahm sie allen Mut zusammen, sprang zu meiner Hand und
pickte und hackte drauf ein, als wolle sie die Hand auffressen - dann hüpfte sie genau so schnell wie sie
gekommen war wieder zurück
Nachdem sie merkte, dass die Hand ihr nichts tut, wenn sie die Hand "angreift" wurde sie mutiger und
griff an, ohne sich anschließend schnell zurück zu ziehen.
Ich kann das schwer beschreiben, aber ich habe das Gefühl, dass Claudi hin und hergerissen ist zwischen dem
Wunsch, Kontakt aufzunehmen und zuzulassen und der Angst vor und der Wut auf die Hand.
Auf jeden Fall kann sie sich mit der Hand stundenlang beschäftigen - also scheint schon irgendein
Interesse da zu sein.
Ich bin gespannt, ob Claudi sich irgendwann traut, auf die Hand zu hüpfen und die Angriffe einzustellen.
Soweit zu heute
Hier die Fotos:
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