Eigentlich wollte ich heute mal früher schreiben und dann früh ins Bett.....
...aber diesmal haben mir die Dielenschwalben einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.
Da spielte sich ein Drama ab!!!!
Heute Nachmittag fiel mir im Vorbeigehen bereits auf, dass die Kleinen da oben nicht so stark betteln, wie die Schwalben im Stall.
Doch da sie von drei "Eltern" gefüttert werden, hielt ich es für möglich, dass sie einfach nur satt sind.
Also wollte ich da erst mal nur ein Auge drauf haben.
Als ich gegen 20 Uhr wieder rüber ins Vogelzimmer wollte zum Füttern, sass Punky ganz merkwürdig still auf dem Nestrand.
Mein Blick fiel auf den Fußboden und da lag ein totes Schwalbenküken - feucht - stinkend - mitten im Verwesungsprozess

Da stimmte etwas ganz gewaltig nicht!
Ich beeilte mich, erst mal drüben die Vögel zu füttern, bevor ich mich um meine Dielentruppe kümmern wollte (um nichts ins Vogelzimmer einzuschleppen).
Zunächst sammelte ich mit Handschuhen, die ich anschließend gründlichst desinfiziert habe das verwesende Küken ein:
Es steckte irgendein undefinierbares, vertrocknetes Insekt in seinem Nacken und es krabbelten ein paar Fliegenlarven auf ihm rum


Das Küken entsorgte ich erst mal direkt in einem geschlossenen Plastikbeutel im Restmüll.
Dann bin ich mit einem Eimer, den ich mit etwas Kieselgur eingestäubten Heu ausgelegt habe, hoch zum Nest (mit Einweghandschuhen) und habe dort zunächst 4 Küken rausgefischt.
Punky, Ray und die Mutter haben das von der Wasserleitung aus beobachtet und keinen Ton gesagt.
Mit dem EImer mit den vier Küken bin ich dann raus gegangen und habe mir die vier erst mal einzeln ganz genau angeschaut und das Gefieder untersucht.
Auf einer fand ich eine Schwalbenlausfliege und auf einer drei stecknadelkopfgorsse, runde Krabbeltiere, wo ich nicht weiss, was es war - für Milben kam es mir fast zu gross vor.
Alle drei hatten dasselbe "teigige" Gefieder, wie Eric - die Rauchschwalbe, der die Federn so ausfielen und wo wir auf Hitzeschäden tippten.
Hitzeschäden kann ich hier aber definitiv ausschließen - auf der Diele brauche ich selbst dann, wenn wir 30 Grad im Schatten haben einen Pulli.
Zum Glück gingen bei den Vieren aber noch keine Federn aus.
Ich behandelte erstmal alle vier mit Kieselgur und setzte sie in einen zweiten mit Heu vorbereiteten Eimer.
Dann nahm ich einen dritten Eimer, kletterte wieder zum Nest hoch und holte mit Todesverachtung alles raus, was da drin war - und das war wirklich richtig, richtig eklig!!!!
Es lebte praktisch alles! Lausfliegen, Fliegenmaden, Milben - sucht Euch was aus - es war alles dabei


Den Eimer mit dem Nestinhalt habe ich draussen erstmal dick mit Kieselgur beglückt und dann gleich im Restmüll entsorgt.
Dann wieder hoch zum Nest, dick Kieselgur rein und die Umgebung abgestäubt.
Anschließend habe ich in einem sauberen Eimer etwas Heu mit Kieselgur bestäubt und dann ein wenig in Nestform gebracht.
Das ganze dann hoch zum Nest befördert und fest da rein gedrückt, so dass in der Mitte eine Nestmulde entstand.
Dann ging es wieder runter und alle vier Schwälbchen haben noch mal 2 Heimchen einverleibt bekommen.
Eines hat beim ersten Heimchen kaum geschluckt, beim zweiten war es geringgradig kräftiger.
Den Kleinen muss ich im Auge behalten und, sollte er weiter schwächeln, vorübergehend wieder aus dem Nest holen und versuchen, ihn erstmal wieder aufzubauen.
Die anderen 3 haben beim ersten Heimchen zwar zögerlich, aber eindeutig geschluckt und das zweite Heimchen flutschte schon wie von selbst

Anschließend habe ich die vier wieder ins Nest gesetzt - und als ich von der Leiter kletterte, wurde ich von den 3 Eltern ausgeschimpft

Da die Dielenschwalben um diese Zeit normalerweise bereits Feierabend gemacht haben, war heute nicht mehr zu sehen, ob es für die Kleinen noch rechtzeitig war.
Ich werde also morgen früh schauen, ob die vier wieder kräftig betteln und alles okay ist.
Nachdem die Vier wieder im Nest sassen und die Leiter weg war, habe ich mir den Fussboden unter dem Nest vorgenommen......und dick mit Kieselgur bestäubt:
Da lagen Massen an toten und halbtoten
Fliegen und Schwalbenlausfliegen ...... war das alles eklig!!!! ....Mir juckt jetzt noch alles.....
So weit zu der kleinen Familie - ich hoffe sehr, dass es noch rechtzeitig war!
Bei Herzi nichts Neues - sie kommt so zwei bis drei Mal am Tag vorbei, sagt Hallo, erbettelt sich einen Snack und zieht wieder ab (

das Dorf tyrannisieren
Bei Fridolin scheint sich das Bein erholt zu haben und zur Zeit auch noch zu halten.
Fridolin war heute den ganzen Tag unterwegs.
Erst Abends kam er an und wollte rein.
Ins Vogelzimmer flog er nur kurz - schaute sich um, entschied, dass es ihm da eindeutig zu unruhig ist und entschloss sich, im Vorzimmer zu schlafen
Ebsi ist sehr aktiv im Vogelzimmer unterwegs und hält sich zwar auf Abstand, scheint aber keine ANgst mehr zu haben.
Er hat wohl begriffen, dass ich ihm nichts tue und mich nicht mehr nähere, als ihm angenehm ist.
Neuerdings sucht er zum Schlafen einen etwas höheren Zweig hinter der Beute auf - dadurch heute nur recht dunkle Fotos:
Foxy und Tubby haben heute fleissig fliegen geübt

Foxy hat sogar ein mal beim Füttern nicht abwarten können und ein Futtertier im Flug von der Pinzette geholt

Bei Tubby konnte man sehen, dass sie eigentlich auch wollte, aber sich noch nicht ganz überwinden konnte.....
Ich habe ihnen heute Nachmittag die AUsflugklappe in die Voliere auf gemacht (und die Dachluke zu, was Eihwi doof fand),aber die zwei haben noch keinen AUsflug in die Voliere gewagt.
Bei den AMseln war alles wie immer.
Happy hätte ich heute, als Eihwi immer draussen auf dem Dach randalierte raus gelassen, wenn für heute Nacht und Morgen nicht sintflutartige Regenfälle angesagt gewesen wären.
Bei der Wettervorhersage habe ich aber entschieden, dass ihr Ausflug lieber noch bis nach der Sintflut verschoben wird.
Kati (sie wurde in einer Kate gefunden), die AMsel von gestern hat doch etwas.
Es scheint irgendeine innere Verletzung, Quetschung, Prellung oder so zu sein. Ihr Flügel hängt etwas.
Es ist aber ausser einer abgebrochenen, leicht blutigen Feder absolut keine Verletzung zu sehen.
Da sie sehr panisch reagiert, wenn sich ihr ein Mensch nähert, habe ich sie mit in die Voliere gesetzt und nur zum Füttern hoch genommen und ansonsten in Ruhe gelassen.
Meist sass sie etwas versteckt unter irgendwelchen Pflanzen in der Nähe der anderen Amseln.
Auf jeden Fall lässt sie sich jetzt füttern

Allerdings habe ich meine Zweifel, dass sie es schafft - ich kann es nicht erklären.....
...wenn ich sie in der Hand hatte, fühlte sie sich "kalt" an - nicht "kalt" im Sinne von "sie braucht Wärme", sondern im Sinne von "energielos".....
....ein ganz merkwürdiges Gefühl.....
Da sie sich bei den anderen am Wohlsten fühlt, habe ich sie für die Nacht mit in den Kleintierkäfig zu den anderen Dreien gesetzt.
Fips ist heute viel unterwegs gewesen und seit heute Mittag robbt-klettert er eigenständig in das kleine Häuschen, wenn er Pause macht

Die Balance ist nach wie vor nicht wieder da und das linke Bein funktioniert nicht richtig.
Er kann mit dem Bein greifen und sich damit auch kraftvoll irgendwo hochziehen.
Aber er kann es nicht zum Laufen einsetzen

Ich vermute, da müssen wir noch mal osteopathisch ran.
Ansonsten futtert der Kleine wie ein Scheunendrescher
...und dann kam am späten Nachmittag noch Moritz aus Malente.
Moritz ist eine kleine Rauchschwalbe.
Sie war vor einigen Tagen aus dem Nest "gefallen" - zusammen mit einem Geschwister, welches aber tot war.
Die Finderin setzte Moritz zurück und alles sah zunächst gut aus: die Eltern fütterten alle Küken weiter, die Kleine blieb auch oben im Nest.
Dann flogen die anderen aus, aber die Kleine blieb im Nest, wo die Eltern sie auch weiter versorgten.
Das beobachtete die Finderin einige Tage aber weil sich so gar nichts tat, kam es ihr spanisch vor und sie rief mich an, um zu fragen, ob das normal sei.
Fand ich nicht, darum riet ich ihr, die Kleine aus dem Nest zu holen und erstmal genau zu untersuchen, ob sie irgendetwas hat (Verletzungen, Missbildungen,
Parasiten etc.)
Eine Weile später rief die Finderin mich wieder an und berichtete, dass die Kleine ihr aus der Hand versuchte zu entkommen und auch dabei flatternd zu Boden ging.
Sie behielt sie also, weil das irgendwie nicht normal aussah.
Zwei Stunden später traf sie mit Moritz bei mir ein:
eine sympathische kleine Schwalbe, die eigentlich absolut fertig für die grosse weite Welt ist, gesundes, glänzendes Gefieder, keine Parasiten.
Nur die Schwanzfedern waren massiv mit Kot verklebt - Durchfall - und ein Flügel hing leicht.
Ich vermute, dass sie sich am Flügel eine Verletzung bei ihrem Sturz aus dem Nest zugezogen hat.
Da sie mit beiden Flügeln flattern kann, vermute ich nicht, dass es ein Bruch ist.
Mal schauen, was die nächsten Tage bringen - jetzt muss sie erstmal "ankommen", denn genau, wie Foxy und Tubby am Anfang "fremdelt" sie sehr.

in dem Alter ist man ja schon erwachsen und traut den Menschen nicht mehr einfach so über den Weg