Das war eine gute Idee mit dem Schwimmteich

Bei Skimmerbetrieb drossele ich die BA, das gefällt mir zwar immer noch nicht so richtig aber über kurz oder lang wird da auch noch was passieren.
 
Leider gibt es jetzt einen Themenwechsel, aber ich dachte ich trage mal etwas zum Forum bei.

Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der ein Problem hat einen Schwimmteich mit weichem Leitungswasser anzufahren. Man findet dazu jede Menge Angaben und Ideen, ich habe mal versucht eine möglichst Allgemeine Vorschrift zu schreiben.



Rezept zum Anfahren von Schwimm oder Naturteiche mit Nährstoffarmem/weichen Wasser

Materialien
  • Zucker (einfacher Haushaltszucker)

  • Harnstoff (45% N) gibt es als Granulat für Aquarien technisch oder als GMP produkt für z.B. Hautcremes
  • Kaliumdihydrogenphosphat KH2PO4 (23% P, 29 %K) gibt es für Aquarien
  • Kaliumcarbonat (56% K) auch Potasche-
  • Citronensäure (gibt es als Entkalker, aber nicht jeder Entkalker ist saubere Zitronensäure)
Die „Materialien“ immer erst in viel Wasser lösen. z.B. 100 g Zucker auf 10 L oder 10 g eines der anderen Stoffe in einer Giesskanne lösen und breit auf dem Teich verteilen oder in den Einlauf des Filtergrabens geben, damit es sich schnell verteilt. Zum Abmessen der Gram-Mengen habe ich die 10 ml Testgläschen genommen. in so einem Gläschen sind 5 mm Füllhöhe etwa 1 g.


Test Sets

Analysen des Leitungswassers bzw, vom Brunnenwasser, wenn vorhanden
Tests der üblichen Hersteller für Aquarien/Teiche
  • pH 3-10 ( pH 5 bis 9 mindestens)
  • KH (Karbonathärte, genaugenommen ist das ein Test auf Karbonat)
  • NO2 (Nitrit)
  • NO2 (Nitrat)
  • PO4 sensitiv (Phosphat)
  • K (Kalium)



Sinnvoll noch

  • GH (Gesamthärte)
  • NH4 Ammonium (bei mir immer negativ, also eigentlich nicht sinnvoll)



Wann sollte man so vorgehen:

  1. Wenn die Unterwasserpflanzen im Teich sehr schlecht aussehen. Bei mir waren sie nach 3 Wochen fast alle verschwunden, viel Zeit ist dann nicht um den kram zu bestellen)

  2. Bei weichem Leitungswasser (GH<10) oder Regenwasser als Befüllwasser


Vorgehen



Substrat einbringen, Pflanzen einsetzten und Teich befüllen, ausser bei Regenwasser erst einmal eine Woche abwarten und die Pflanzen beobachten, ob sie wachsen. Bei Regenwasser sofort loslegen. Zunächst aber für eine Aufkalkung sorgen. Entweder über z.B. Kalkhaltigen Lehm oder über eine GH+ Mischung (Ich überlege noch ein Rezept).

Bei Regenwasser sollte man für sein Teichwasser eine Ration Mikronährstoffe besorgen, Schaden tut es bei einfach weichem Leitungswasser sicher auch nicht.



Alle Tests machen und Werte notieren

  1. Prüfen auf CO2 Test pH und KH machen und dann einen CO2 Rechner zu rate ziehen z.B.

    http://www.aq-technik.de/Aquarium-Rechner/co2_kh_ph.php

    Ideales Ergebnis ist CO2 = 7.5 mg/L; höher noch besser aber im Teich schwer zu erreichen, sonst wäre man nicht hier. Mein Ergebnis pH 7.5, KH 7 CO2 = 6.6 mg/L. Ich glaube nicht dass es Sinn macht mit KH < 3 °dH hier weiterzumachen.

  2. Wenn der CO2 Wert unter 1 mg/L liegt Zucker zugeben Menge 100 g /m3 täglich. Warten bis sich der pH so senkt, dass der berechnete CO2 Wert bei mindestens 1 g/L liegt (ungefähr eine Woche). Für die Zuckerumsetzung wird Schlamm benötigt. Wenn die Werte hier zu niedrig sind auf jeden Fall die Filter umgehen und Wasserfälle und Bachläufe umgehen.

  3. Nitratprüfen wenn Nitrat nachweisbar ist < 1 mg/L weiter zum Phosphat. Wenn der Nitratwert unter 1 mg/L liegt starten mit der Harnstoffzugabe. Zunächst täglich 0,05 g Harnstoff pro m³ täglich zugeben. Es muss täglich der Nitrit NO2 Wert bestimmt werden. Wenn der Wert über 0.025 steigt täglich Zugabe unterbrechen und täglich messen, bis der Wert auf kleiner 0.1 g/L gefallen ist. Zugabe mindestens 1 Woche beibehalten. Nitrat muss man nicht messen, das kann man noch nicht nachweisen.

  4. Prüfen auf Ammonium (war bei mir immer <0.05 mg/L

  5. Zugabe von Harnstoff auf 0.5 g /m3 erhöhen und täglich Nitrit und Nitrat messen. Wenn der Nitritwert über 0.025 steigt täglich Zugabe reduzieren bis der Wert wieder sinkt, aber wenigstens wieder 0.05 g/m3 zugeben.

  6. Harnstoffzugabe weiterführen bis der Nitratgehalt bei 1 mg/L nachweisbar ist.

  7. Phosphat prüfen: Wenn Phosphat nachweisbar ist (>0.02 mg/L) weitermachen mit Kalium

  8. Wenn kein Phosphat nachweisbar ist Zugabe von täglich 0.05 g KHPO4 / m³ Wasservolumen starten. Die Harnstoffzugabe beibehalten und täglich messen, wenn der Nitratwert 1 g/L deutlich übersteigt, die Harnstoffmenge reduzieren.

  9. Wenn Harnstoff nachweisbar ist Kaliumwerte bestimmen. Wenn kein Kalium nachweisbar ist mit 0.4 g Kaliumcarbonat und 0.56 g Citronensäure / m³ Teichvolumen weitermachen.

    Am besten erst das Karbonat in viel Wasser Lösen und dann die Zitronensäure zugeben. (Als Chemiker muss ich hier empfehlen eine Schutzbrille zu tragen.)

  10. Harnstoff und Phosphat weiter zugeben und messen, wenn die Werte anfangen zu steigen, die Zugabe reduzieren.

  11. Die Pflanzen sollten jetzt sichtbar angefangen haben zu wachsen, wahrscheinlich ist auch eine Algenblüte durchlaufen worden, sie sollte aber nicht zu stark sein. Die weitere Zugabe so steuern, dass die Werte gehalten werden. Mit dem Nitrat Kaliumverhältnis kann man spielen, je nach Algenbildung und Wachstum. Im Herbst die Düngung einstellen und im nächsten Jahr erst einmal ohne Düngung versuchen.

  12. Falls einer der Werte Nitrat, Phosphat oder Kalium deutlich zu hoch ist, den entsprechenden Stoff nicht zugeben und die anderen Stoffe weiter zugeben, bis der Überschuss abgebaut ist.

Die Rezeptur habe ich hier aus den Foren zusammengesucht, ich schreibe auch noch eine Begründung dafür.
 
Wie Versprochen noch die Begründung.

Auf das Problem gestossen bin ich, da beim Anfahren innerhalb eines Monats meine ganzen Unterwasserpflanzen verschwunden sind. Ich habe dann noch mal bestellt und angefangen herumzudoktern, daraufhin habe ich die Wasserschraube am Leben gehalten. Im dritten Ansatz habe ich mir Glanzlaichkraut und Kammlaichkraut bestellt, da es bei mir im Sommer sehr heiß wird und ich bei einer Kanutour auf der sehr warmen Altmühl, diese beiden Pflanzen gesehen habe.

Verschwunden bei mir sind Hornkraut, Wasserpest, Wasserfeder, grünes Tausendblatt, Australisches Tausendblatt.
Letztendlich hatte das schlicht und einfach mit mangelnden Nährstoffen zu tun.

Ausgegangen bin ich im wesentlich von NIKs Thread: https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/outing-wg-pfützenfieber.27305/

und von Elfriedes Thread:
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/threads/verbesserung-für-meinen-teich-auf-paros.34381/

wenn man tiefer einsteigen will kann ich diese Seite empfehlen
http://www.heimbiotop.de/pflanzenernaehrung.html

Die wichtigste info ist, dass ein Pflanze deutlich über 100 g CO2 benötigt, um 1 g Phosphat abzubauen. Genaue Werte stehen auf der Pflanzenernährungsseite.
Man kann aus der Seite auch sehen, dass Wasserpflanzen in etwa Stickstoff:phosphat:Kalium im Verhältnis 15:1:15 benötigen. Das ist nicht immer gleich und es gibt auch aussagen von 10:1 von Nitrat zu Phosphat. Die Stoffe werden so lange in Pflanzen eingebaut, bis ein Stoff ausgeht. Im Wasser kommt aber dazu, das CO2 nicht beliebig viel zur Verfügung steht. Für Uferpflanzen und für Algen ist das kein Problem, die können das CO2 an der Luft holen, für Unterwasserpflanzen geht das nicht.

Die Nachweisgrenzen meiner Test-Sets ist 1 mg/L für Nitrat, 0.05 mg/L für Phosphat und 2 mg/L für Kalium. Die Verhältnisse von Nitrat zu Phosphat passen relativ gut Kalium ist vielleicht relativ hoch, aber bei diesem Ansatz geht es darum nicht völlig zu überschiessen. Ausserdem sagen manche Kalium und Nitrat (nicht Stickstoff) sollte 1:1 sein, dann darf etwas mehr Kalium sein. Im Gegensatz zu Nik möchte ich aber nicht unmengen in den Teich schmeissen, ich muss das irgendwann alles wieder aus dem Teich rausholen.
Was ich nicht mehr weiss woher, war eine Werbung für Enthärtungssysteme, die sagte 80% der Deutschen haben sehr hartes Leitungswasser (klar, die wollen Verkaufen). Dann bekommen wir von der EU bald Strafen, weil wir das Nitrat im Grundwasser nicht in den Griff bekommen. Wenn man jetzt noch weiss, dass durch Abbau von Stickstoffdünger Säure entsteht, die dann durch Aufhärten des Wassers ausgeglichen wird, dann heist das, dass hartes Wasser meist auch höhere Nitratwerte enthält. Grenzwert im Trinkwasser ist 50 mg/L im Grundwasser ist auch gerne mal über 100 mg/L. Meine Trinkawsseranalyse sagt 10 mg/L.

Ich ging also davon aus, dass die meisten Teichbauer, auch hier im Forum (auch mein Lieferant) mit überdüngtem Wasser anfangen und dann herunterfahren bis nichts mehr nachweisbar ist. Dann haben sich neu gekaufte Pflanzen etabliert und einen Reserve angelegt. Danach werden sie durch Laubeintrag und die gerne zitierte Zersetzung des „Drecks“ im Filtergraben und dessen Freisetzung von Nährstoffen am laufen gehalten. Bei Fischteichen wird durch das Füttern eh laufend Nachschub geliefert.

Wenn man jetzt mit nährstoffarmem Wasser startet und keine Fische füttert, dann bauen die neuen Pflanzen den Rest ab und verhungern dann, vor allem wenn durch Filterbetrieb gleich alle Nährstoff über Algen oder Sediment ausgetragen wird.

Als ideal wird ja meist „0“ angegeben, wenn man von der überdüngten Seite kommt, ist 0 aber wirklich nur „nicht nachweisbar“ während ich wohl eher bei „für die Pflanze nicht mehr auffindbar“ gelandet bin.

Düngen ist wahrscheinlich deswegen so schlecht angesehen, weil bei den Gartendüngern das Verhältnis von Stickstoff zu Phosphor zu Kalium (NPK-Dünger) meist fast 1:1:1 ist.
Dann kommt noch das CO2 ins Spiel. Bei einer Karbonathärte von 10 und pH 6.5 hat man 95 mg CO2 / L bei einer Karbonathärte von 3 und einem pH von 7.5 noch 3 mg CO2 pro Liter. (Erklärt für mich auch, warum es heisst, dass alkalisches Wasser die Algenbildung fördert.)

Die Mengen bei mir sind also am Verbrauch der Pflanzen und an den Grenzwerten der Messtechnik angeglichen.

Beim Start muss man vorsichtig wegen des Nitrit Peaks sein, ich habe zwar keine Fische aber jede Menge Molche und Libellenlarven (und dieses Jahr Kaulquappen!). Wenn man jetzt Harnstoff zugibt muss man da reinlaufen, das steht aber oft genug erklärt.

Die Reihenfolge ist vor allem beim Phosphat wichtig. Phosphat ist bekannt dafür Cyanobakterien/Blaualgen zu fördern. Das Kalium zum Schluss kommt, habe ich bei Nik so abgeschaut.

Ich werde jetzt den Test liefern, ob Kalium auch zuerst geht. Auf die Idee dieser Methode bin ich gekomme, weil ich vermutlich durch meinen Lehm plötzlich Kaliumwerte von 80 mg/L hatte und trotzdem keine Pflanze wirklich gewachsen ist, dafür aber Grünalgen im Schwimmteich. Selbst die Aquascaper gehen höchstens auf 30 mg/L Kalium auf. Für die Auswahl der Materialien habe ich nach möglichst ungefährlichem Zeug gesucht, dass auch zu bekommen ist.

Ich bin jetzt bei der Phosphatzugabe, kann aber noch nichts nachweisen. Bei der Harnstoffzugabe konnte ich schon einen deutlichen Effekt bei den Unterwasserpflanzen aber auch bei meinen Teichrandpflanzen sehen. Ich hatte etwas Fadenalgen im Filtergraben, die gingen zurück. Jetzt mit dem Phosphat kommen wieder etwas mehr Fadenalgen, im Schwimmteich selber ist aber nichts.
 
Hallo zusammen,

mal wieder ein paar Neuigkeiten. Am Skimmer habe ich noch etwas geändert. Durch die geringe Strömung zieht der den Schwimer nicht richtig runter. Zuerst habe ich mit einem dünnen Schlauch und einer Spritze (Von meinen vielen Wassertests) die Luft im Schwimmer so eingestellt, das das Wasser auch rüberläuft, das muss man aber dauernd korrigieren, jetzt habe ich in die Innenkante des Schwimmers von unten Kerben reingeschnitten etwa 2 cm. Jetzt läuft es stabil. Davon gibt es keine Fotos, sieht einfach zu hässlich aus. Ich habe das mit einem Teppichmesser gemacht. Man braucht wahrscheinlich einen Dremel um das ordentlich zu machen. Steht sogar in der Gebrauchsanweisung, das man das so machen kann, mit Säge, Feile oder Messer. echtes Gemurkse.

Meine Teichaufdüngung lief derweil weiter. Mein pH und KH zeigte ja, dass ich zwar nicht viel, aber ausreichend CO2 im Teich habe. Dann h atte ich, wie oben geschrieben erst vorsichtig angefangen Harnstoff zuzugeben, bis der Nitritwert leicht positive ist und dann wieder abnimmt. Das hat auch gut funktioniert. Dann habe ich die tägliche Harnstoffdosis so weit erhöht, dass ich irgendwann den Nitratwert positiv also knapp 1 mg/L gesehen habe. immer, wenn ich die Dosis erhöht habe, habe ich auch wieder auf Nitrit geprüft, sonst nicht, und es war auch nicht mehr nachweisbar.
Das erste mal als der Nitratwert positiv war hatte ich schon soviel Harnstoff in den Teich gegeben, als ob ich mit Leitungswasser mit 50 mg/L Nitrat, also den Grenzwert für Trinkwasser aufgefüllt hätte. Seit dem wachsen aber auch meine Wasser und Sumpfpflanzen sehr schön. Ich sehe jetzt mal, wie grün die alle sein können, letztes Jahr war das alles eher blass.

Mal ein paar Fotos als Eindruck:
Zwergbinze und Brunnenkresse stehen am Rand vom Schwimmteich

DSC01047 (1).jpeg  DSC01048.jpeg 

Und ein paar Eindrücke vom Filtergraben
DSC01051.jpeg  DSC01053.jpeg  DSC01054.jpeg  Die Laichkräuter kämpfen noch gegen die Fadenalge.

Das Wasser im Schwimmteich ist klar, Sichttiefe 1.20 m.

als ich dann angefangen habe noch ein bisschen Phosphat zuzugeben (0.5-1 g auf 22000 L) ist mir relativ schnell der pH Wert gestiegen, ich habe also zu wenig CO2 für meine Unterwasserpflanzen. Schon kamen auch die Fadenalgen, aber nur in meinem Filtergraben. Ich habe das Phosphat wieder weggelassen und und weiter Harnstoff zugegeben. Zum pH-Wert wieder senken ist jeden Tag 100-150 g Zucker in den Teich gewandert, zusammen gut 1 kg Zucker, jetzt ist er wieder bei pH 7-7.5 (KH = 7°dH).
Erstaunlicherweise sinken meine Kaliumwerte aber nicht, steigen aber auch nicht. Wie im letzten Eintrag erwähnt, hatte ich letztes Jahr bis zu 80 mg/L Kalium im Teich. das hatte ich mit Hornspänen und Teilwasserwechsel mit Regenwasser herunterbekommen. Die Hornspäne haben aber ein Stickstoff zu Phpsphoe Verhältnis von 10:1 bestimmt eines der besseren Sachen, die man in einen nährstoffarmen Teich geben kann, aber halt auch ein festgelegtes Verhältnis.

Wa mir mein Vorgehen schon mal zeigt ist, dass Abwarten und :kaffee nicht immer richtig ist. Jetzt Rätsel ich noch, woher mein Kalium kommt. In meinem Trinkwasser sind 2 mg/ L. Ich denke mal das es von meinem Lehmanteil kommt. Ich hatte mir von dem Aushub aus tieferen Schichten etwas beiseite gelegt und damit ein etwa 1:1 Gemisch Sand/Lehm hergestellt. Die tieferen Schichten sind ziemlich tonhaltig bei mir. Wenn ich jetzt in meinem Lehm einen grossen Teil Glimmer habe könnte das passen.

Am Anfang war mir mein Härtegrad von 10 auf letztendlich 3 abgeschmiert. Könnte sein das der Lehm gewissermassen als Ionentauscher funktioniert hat und mir Calcium und Magnesium gegen Kalium getauscht hat.

Zum Schluss noch ein Foto, hat nichts mit dem Rest zu tun, aber blüht zum ersten mal im Ufergraben:

DSC01046.jpeg 

viele Grüsse

Rüdiger
 
Update zum Thema in den Teich schütten

Inzwischen habe ich ein knappes Kilo Harnstoff und 2 kg Zucker in den Teich geschüttet, immer in kleinen Portionen maximal 20 g Harnstoff pro Tag. Den Zucker immer nur, wenn der pH-Wert zu hoch wurde. Phosphat habe ich wieder eingestellt, nach einem halbwegs positiven Phosphattest. Ich hatte den Eindruck beim Teicheinlauf eine Stelle mit Blaualgen zu haben (schleimeiger Blaugründer Belag, ist inzwischen wieder weg. Meine Uferpflanzen im Teich sehen gut aus. Mein Nitratwert war maximal bei 5 mg/L und ist jetzt bei knapp 1 mg/L.
Im Filtergraben begann vor allem das Glanzlaichkraut zu wachsen, Kammlaichkraut und Wasserpest wachsen immerhin, aber nicht stark. Es bildeten sich aber vermehrt Fadenalgen vor allem im Filtergraben. Im Teich ganz wenige Fadenalgen an der Seerose (Düngetabletten) und an der Leitung zum Skimmer. Viel war das aber nicht. Ich habe dann beschlossen, dass ich jetzt erst einmal abwarte und nicht mehr weiter Harnstoff zugegeben. Ein oder zwei mal noch Zucker, da mein pH-Wert immer mal wieder bis 8.5-9 hoch ist. Erstaunlicherweise ist mein Kaliumwert nicht goss gesunken, aber meine Gsamthärte hat sich schön stabilisiert (GH 4°dH).
So ganz lassen konnte ich es aber nicht und habe Kanne Fermentgetreide für Edelfische bestellt. Soll ja gegen Fadenalgen helfen und ich wollte meine UW-Pflanzen etwas unterstützen. Ich habe für meine 22 m³ Wasser 5 kg gekauft und in Portionen gut 2 kg und zwei mal gut 1 kg im Abstand von 3 Tagen in den Teich geschüttet. Nach der grossen Portion wurde der Teich relativ glitschig, die anderen Portionen habe ich in den Filtergraben gegeben bevor ich Nachts die Pumpe ausschalte.
Die Fadenalge wurde vor allem glitschig und liessen sich schlechter entfernen und ich hatte plötzlich einen positiven Nitrittest. So ganz sicher bin ich mir mit der Aktion nicht, ich denke im Filtergraben war es positiv in den (Schwimm)-Teich werde ich es nicht noch einmal machen. Letztendlich war es ja das, was es soll, einen vernünftigen Biofilm aufbauen.
Ich habe dann noch einmal Hornblatt (submersum/demersum) und Tausendblatt (3 Sorten) besorgt. Die sind mir ja am Anfang immer nach einer Woche eingegangen. Die sind jetzt schon am wachsen, nicht üppig, aber sie sehen gut aus und vor allem um das Tausendblatt verschwindet die Fadenalge.
Tausendblatt im FG.JPG 
Jetzt 3 Wochen nach dem Brottrunk und den Regenfällen ist der Teich extrem klar. Er ist halt nur 1,20 tief und die Sicht habe ich schon seit ich mit dem Harnstoff angefangen habe. Man hat aber den Eindruck, dass es kaum klarer werden kann. Es ist noch ein grünes Sediment am Boden. Beim Schwimmen wirbelt man das auf, es setzt sich aber nach 30 Minuten wieder ab. Da ist natürlich die Stufung bei mir nicht hilfreich. Ich schieb das immer mal Richtung Bodenauslauf. Ich denke es wird langsam weniger.
Man muss das mit dem letzten Jahr vergleichen, da hatte ich um die Zeit 30-50 cm Sichttiefe, nach dem Schwimmen 0 cm und das bis zum nächsten Morgen.
Gestern habe ich dann zum ersten mal vor allem glänzendes Laichkraut geerntet (Siehe Flohmarkt). Damit funktioniert der Filtergraben schon mal wie er soll, jetzt muss das nur so bleiben. Spannend wird es dann nächste Woche, da sollen es hier 30° werden. Da mein Teich lange in der Sonne liegt, wird er dann sehr warm. Ich schalte dann meine Pumpe für den Kreislauf Teich-Filtergraben-Teich nur Nachts an, dann bleibt die Temperatur tiefer.
Interessant vielleicht noch folgende Beobachtung. Im Filtergraben habe ich Posthornschnecken, die habe ich nie an den Fadenalgen gesehen, jetzt sehe ich die dort häufig. Die scheinen zwar Fadenalgen zu mögen, aber nur dann, wenn es denen schon schlecht geht.
Filtergragen juni20-2.JPG 
Geniesst eure Teiche (oder eure Baustelle)

Rüdiger
 
Hallo,

es ist garnicht so einfach ein Foto zu machen, auf dem man sieht zudem heute meine grösseren Auflösungen nicht funktionieren.

DSC01170 Kopie (2).jpeg 
Das Foto wurde heute morgen gemacht und ich habe natürlich extra für euch noch "gefegt". stellenweise sieht man noch, dass es grünes Sediment gibt. Ich fege grade etwas mehr, weil ich gerne wüsste, ob das nur aufgewirbelt wird und sich wieder absetzt, oder ob es sich auch noch vermehrt. heute hatte ich vor allem den Eindruck das der Boden weniger rutschig wird. Mit dem grünen Zeug drauf rutscht man weniger. Nach dem Fegen wurde es bisher immer etwas rutschiger, heute nicht. Aber vielleicht durch den hohen Sonnenstand habe ich meine UV "Filter" durch die Sonne...

Auf dem Foto ist ja der ganze Teich mit den Stufen drauf. Ich weiss, da gibt es andere Ansichten, ob man die braucht. Ich halte viel davon aus Sicherheitsgründen. Man kommt überall aus dem Teich raus, auch mit Krampf oder Herz-Kreislauf-problem. Ich bin vom Beruf her etwas Sicherheitslastig torgeprägt. Und ich hatte schon mal einen Krampf, da kommt man keine Badeleiter hoch, ich konnte glücklicherweise stehen. Für einen Fischteich ist das sicher ungünstig, weil man im tiefen Wasser Volumen verliert. Die Stufen sehen natürlich etwas nach Teichschale aus, aber eigentlich sieht man den Teich eher nicht so. Ich hänge noch mal zwei Fotos dran, wie ich eigentlich meistens auf den Teich schaue, da sieht man aber gar nicht, wie klar er ist. Dafür ist das der Blick, warum ein Teich schöner als Rasen oder ein Pool ist.

DSC01063.jpeg 

Das war bis vor kurzem der Ausblick aus meinem Home office. Ich bin ja schon privilegiert.:rotwerd5

DSC00979.jpeg 

viele Grüsse

Rüdiger
 
Soooooooo schön!!!! Gefällt mir richtig gut!
Bin auch soooo neidisch...

Aber auf sowas arbeite ich auch noch hin! :oki

Dafür müssen meine Kinder etwas älter sein... :rollen

Ich habe auch kleiner angefangen. Als die Schaukel weg kam, haben wir mit einer Teichschale mit 2500 L angefangen. Eigentlich war auch da schon die Idee, dass man wenigstens mal die Füsse reinstecken kann, dabei hat man aber nur den Boden aufgewirbelt und alle Pflanzen schwammen herum. Aber auch in dem Teich waren schon Molche und Libellen drin, das fanden die Kinder auch total spannend.
Ist halt immer die Frage, wann man das macht. Jetzt hat nur noch meine jüngste wirklich etwas davon, die geht aber auch im Herbst erst mal einJahr weg.

Macht's gut

Rüdiger
 
So jetzt war der Teich schon ziemlich war diese Woche, an der Oberfläche abends bei knapp 28°C morgens bei maximal 25 °C. Ich habe nur ein Thermometer zu oben messen. Bei den 28°C bleibt es unten deutlich kühler, man merkt das ja beim schwimmen und das haben wir ausgiebig gemacht, diese Woche. Die Wasserqualität ist aber gleich geblieben.:) Das macht alles eine schöne Entwicklung.:smile

Dafür war ich heute morgen ganz enttäuscht. Ich hatte gedacht in der weiteren Nachbarschaft baut jemand einen Teich, es gab Absteckstangen und einen Bagger im Garten, dann habe ich auf der Hunderunde gesehen das es ein Pool wird.:auaDas ist mir völlig unklar: Wenn man sich einen Teich mit Leben in den Garten holen kann, warum man dann in eine Chloranlage investiert. Der schlimmste grüne veralgte Teich ist für mich schöner als das.

geniesst es

Rüdiger
 

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