Rhz69
Mitglied
- Dabei seit
- 26. Juli 2019
- Beiträge
- 638
- Rufname
- Rüdiger
- Teichfläche (m²)
- 35
- Teichtiefe (cm)
- 120
- Teichvol. (l)
- 22000
Aufhärten
Ich habe im Sommer ist der GH in kurzer Zeit von 3 auf 5 °dH gestiegen und KH von 7 auf 10. Der pH ist zwischen 7 und 7.5.
Das nehme ich mal zum Anlass mein ganzes Gebastel vom letzten Jahr zusammenzustellen.
Das ganze ist eher anwendbar, wenn man mit Regenwasser oder sehr weichem Wasser befüllt oder auffüllt. Im nachhinein würde ich es nur für sinnvoll halten, wenn man einen permanenten Zulauf aus Regenwasser oder sehr weichem Wasser hat.
Für die meisten reichen ein paar Kalksteine. Sinnvoll wäre Dolomit, weil es Calcium und Magnesium enthält. Das habe ich aber zum Beispiel so einfach nicht bekommen. Kalk löst sich sehr langsam (wer es genau wissen will pH 6-8 k = 10^-7 mmol/cm2s, K.Vosbeck, Uni Bremen 2004). Für meinen Teich wären etwa 0,1-0,5 m² Oberfläche nötig um den Verlust durch das Pflanzenwachstum auszugleichen. Ich habe einen Sack Marmorkies (um die 5 cm Steine) (20 kg) an der Ansaugstelle meiner Pumpe und unter dem Wasserfall verteilt. So werden die Steine angeströmt. Kurzfristig bringen die nichts. Da gibt es ja auch den Vorschlag mit Hühnergritt. Die Lösegeschwindigkeit ist stark vom CO2 Gehalt abhängig. Ich bin grade dabei dazu Daten zusammen zu suchen, wie man sinnvoll den CO2 Gehalt erhöht, da gibt es einige Mythen dazu. CO2 ist aber auch einer der Punkte gegen zu viele Nährstoffe im Teich.
Wenn man wirklich etwas tun muss, möchte:
Einfach geht es mit Calciumchlorid
am besten mit dem Hydrat (CaCl2*2 H2O). Es wird nicht heiß beim Lösen und gibt keine Salzsäure ab. Mann kann das in Lebensmittelqualität kaufen und zahlt weniger als 10 Euro pro kg.
Man braucht 26 g für 1000 L um die GH um 1 °dH zu erhöhen. Das Zeug löst sich sehr gut in Wasser. Für die Zugabe habe ich immer für 0.5 bis 1 °dH bezogen auf den Teich in einer 30 L Schüssel vorgelöst und dann bei laufenden Pumpen im Teich verteilt oder an der Einlaufstelle der Pumpe reingegeben, dass es sich möglichst schnell verteilt. Die Lösung ist erst einmal sauer. Calciumchlorid ist übrigens auch meist in den GH-plus Mischungen drin.
Das Problem beim Calciumchlorid ist das Chlorid. Für 1 °dH erhält man 13 mg/L Chlorid in den Teich. Ab 70 mg Chlorid fangen die ersten Pflanzen an zu schwächeln. Für Chlorid gibt es auch keine einfachen Tests. Ich habe nur bis auf 30 mg Chlorid aufgekalkt, das sind dann 2.6 °dH Gesamthärte.
Die nächste einfache Möglichkeit ist Gips CaSO4.
Das bekommt man im Baumarkt als billigste Spachtelmasse. Es muss die billigste sein, die teureren haben Kunstoffkleberanteile drin. Auf die Inhaltsangabe achten es darf nicht so etwas wie Acrylat draufstehen. Gips (anhydrit) hat eine Löslichkeit von 2 g /L. Man muss also stark verdünnen, wenn man das lösen will. Man benötigt 24 g auf 1000 L um GH um 1 °dH zu erhöhen. Auch hier geht der Sulfatgehalt hoch, also auch nur begrenzt anwenden, die Pflanzen verbrauchen auch Schwefel in Form von Sulfat, aber nicht viel. Mehrfach nur anwenden, wenn auch Wasserechsel gemacht werden.
Die nächste Möglichkeit ist Kalk
Kalk gibt es im Baumarkt in verschieden Formen, falls jemand den in den Teich geben will bitte aufpassen. Stellt sicher das es normaler Kalk (Calcium-Carbonat, CaCO3) ist. Es gibt auch Branntkalk CaO oder Löschkalk Ca(OH)2 die sind zwar besser löslich aber sehr ätzend. Wenn ihr den Staub in die Augen bekommt wird das ziemlich gefährlich für die Augen. Sofort mit viel Wasser spülen und einen Arzt rufen (spülen bis der Arzt kommt). Wenn ihr es in den Teich gebt, kann der pH Wert extrem nach oben gehen. Kurz: auf keinen Fall machen.
Aber zum Teich für normalen Gartenkalk gilt das gleiche, wie für Kalkstein, es dauert ewig bis er sich auflöst. Ich habe ein bisschen mit Zitronensäure experimentiert. Leider ist das Citrat auch schlecht löslich. Man benötigt schon 20 g Zitronensäure für 10 g Kalk, eher Quatsch das ganze.
So, jetzt sind meine Ferien vorbei und es wird wieder ruhiger von mir.
Rüdiger
Ich habe im Sommer ist der GH in kurzer Zeit von 3 auf 5 °dH gestiegen und KH von 7 auf 10. Der pH ist zwischen 7 und 7.5.
Das nehme ich mal zum Anlass mein ganzes Gebastel vom letzten Jahr zusammenzustellen.
Das ganze ist eher anwendbar, wenn man mit Regenwasser oder sehr weichem Wasser befüllt oder auffüllt. Im nachhinein würde ich es nur für sinnvoll halten, wenn man einen permanenten Zulauf aus Regenwasser oder sehr weichem Wasser hat.
Für die meisten reichen ein paar Kalksteine. Sinnvoll wäre Dolomit, weil es Calcium und Magnesium enthält. Das habe ich aber zum Beispiel so einfach nicht bekommen. Kalk löst sich sehr langsam (wer es genau wissen will pH 6-8 k = 10^-7 mmol/cm2s, K.Vosbeck, Uni Bremen 2004). Für meinen Teich wären etwa 0,1-0,5 m² Oberfläche nötig um den Verlust durch das Pflanzenwachstum auszugleichen. Ich habe einen Sack Marmorkies (um die 5 cm Steine) (20 kg) an der Ansaugstelle meiner Pumpe und unter dem Wasserfall verteilt. So werden die Steine angeströmt. Kurzfristig bringen die nichts. Da gibt es ja auch den Vorschlag mit Hühnergritt. Die Lösegeschwindigkeit ist stark vom CO2 Gehalt abhängig. Ich bin grade dabei dazu Daten zusammen zu suchen, wie man sinnvoll den CO2 Gehalt erhöht, da gibt es einige Mythen dazu. CO2 ist aber auch einer der Punkte gegen zu viele Nährstoffe im Teich.
Wenn man wirklich etwas tun muss, möchte:
Einfach geht es mit Calciumchlorid
am besten mit dem Hydrat (CaCl2*2 H2O). Es wird nicht heiß beim Lösen und gibt keine Salzsäure ab. Mann kann das in Lebensmittelqualität kaufen und zahlt weniger als 10 Euro pro kg.
Man braucht 26 g für 1000 L um die GH um 1 °dH zu erhöhen. Das Zeug löst sich sehr gut in Wasser. Für die Zugabe habe ich immer für 0.5 bis 1 °dH bezogen auf den Teich in einer 30 L Schüssel vorgelöst und dann bei laufenden Pumpen im Teich verteilt oder an der Einlaufstelle der Pumpe reingegeben, dass es sich möglichst schnell verteilt. Die Lösung ist erst einmal sauer. Calciumchlorid ist übrigens auch meist in den GH-plus Mischungen drin.
Das Problem beim Calciumchlorid ist das Chlorid. Für 1 °dH erhält man 13 mg/L Chlorid in den Teich. Ab 70 mg Chlorid fangen die ersten Pflanzen an zu schwächeln. Für Chlorid gibt es auch keine einfachen Tests. Ich habe nur bis auf 30 mg Chlorid aufgekalkt, das sind dann 2.6 °dH Gesamthärte.
Die nächste einfache Möglichkeit ist Gips CaSO4.
Das bekommt man im Baumarkt als billigste Spachtelmasse. Es muss die billigste sein, die teureren haben Kunstoffkleberanteile drin. Auf die Inhaltsangabe achten es darf nicht so etwas wie Acrylat draufstehen. Gips (anhydrit) hat eine Löslichkeit von 2 g /L. Man muss also stark verdünnen, wenn man das lösen will. Man benötigt 24 g auf 1000 L um GH um 1 °dH zu erhöhen. Auch hier geht der Sulfatgehalt hoch, also auch nur begrenzt anwenden, die Pflanzen verbrauchen auch Schwefel in Form von Sulfat, aber nicht viel. Mehrfach nur anwenden, wenn auch Wasserechsel gemacht werden.
Die nächste Möglichkeit ist Kalk
Kalk gibt es im Baumarkt in verschieden Formen, falls jemand den in den Teich geben will bitte aufpassen. Stellt sicher das es normaler Kalk (Calcium-Carbonat, CaCO3) ist. Es gibt auch Branntkalk CaO oder Löschkalk Ca(OH)2 die sind zwar besser löslich aber sehr ätzend. Wenn ihr den Staub in die Augen bekommt wird das ziemlich gefährlich für die Augen. Sofort mit viel Wasser spülen und einen Arzt rufen (spülen bis der Arzt kommt). Wenn ihr es in den Teich gebt, kann der pH Wert extrem nach oben gehen. Kurz: auf keinen Fall machen.
Aber zum Teich für normalen Gartenkalk gilt das gleiche, wie für Kalkstein, es dauert ewig bis er sich auflöst. Ich habe ein bisschen mit Zitronensäure experimentiert. Leider ist das Citrat auch schlecht löslich. Man benötigt schon 20 g Zitronensäure für 10 g Kalk, eher Quatsch das ganze.
So, jetzt sind meine Ferien vorbei und es wird wieder ruhiger von mir.
Rüdiger