Einstieg in die Spiegelreflexwelt

Hallo Carsten,
in Deinem Foto hat die Tiefenschärfe nicht gereicht. Die Profis legen dafür mehrere Aufnahmen mit Fokus auf verschiedenen Tiefen übereinander. Spätestens dann braucht man wohl ein gutes Stativ, und ist es Essig, einfach mal einen Schmetterling per Schnappschuss zu erwischen.
Dein Bild ist eins der Motive, die das Ende der SLR-Technik bedeuten. Deren Autofokusfunktion ist nicht mehr nötig, eine manuelle optische Sucherkontrolle zu ungenau, und das "Spiegelklappen" hat noch andere Nachteile. Eine Bildkontrolle per Tablett oder Laptop und Schärfeneinstellung am originalen Ausschnitt ist einer manuellen Sucherwahl klar überlegen. Für mich ist das eine Option, die ich den professionellen Fotografen überlasse. Ich möchte mit meiner Kamera fotografieren, und akzeptiere dafür auch Einschränkungen.
Also zurück zum SLR-Thema. Ich hatte gestern seit langem gleich zwei Amphibien am Teich. Beide Bilder sind Ausschnitte aus zwei Schnappschüssen. Dem Foto vom Frosch geht es wie Deiner Blüte - er "leidet" schon ein wenig unter mangelnder Tiefenschärfe. Bei der dicken Kröte ist das nicht der Fall. Beide Fotos haben noch zudem mit den Lichtverhältnissen zu kämpfen. Dein "Objekt" wird von den weißen Blütenblättern wunderbar gleichmäßig ausgeleuchtet. Vermutlich "überstrahlen" die Blütenblätter einige Details am Schmetterling, das läßt sich an Deinem Foto nicht erkennen. Das Foto würde meiner Meinung nach seine optimale Wirkung erzielen, wenn man alle Details wie die feinen Härchen oder die Flügelschuppen am Schmetterling erkennt.
Meine Fotos sind also nicht "inszeniert", und daher würde man sie sich nicht an die Wand hängen. Bei Deinem Foto wird der Wunsch laut, mehr Details vom "Schmetterding" sehen zu wollen. Dann verzeiht man sofort die fehlende ¿ (Ironie) Tiefenschärfe der Blüte, sie bringt einen im Gegenteil "näher ran".
_DSC4942.jpg  _DSC4936.jpg 
 
@Carsten
Teilweise richtig, was Du da schreibst, einem (großen) Teil muss bzw. möchte ich aber widersprechen.
Dein Bild ist eins der Motive, die das Ende der SLR-Technik bedeuten.
So einfach ist es nicht. Hier kommen zahlreiche Faktoren zum Einsatz: welches Objektiv, welche Brennweite, welche Blende etc.. Stativ ist natürlich Pflicht. Aber gerade im Makro-Bereich wird mit der Tiefenschärfe (oder umgekehrt ;) ) gerne und mit Recht „gespielt“. Hier liegt ja gerade die Herausforderung und die Kunst. Das könnte man jetzt sicher noch (endlos) ausweiten, aber das lasse ich hier gerne. Hier mal drei Beispiel auf die Schnelle:

IMG_2598.jpg  IMG_6018_2.jpg  Unbenannt_HDR2R2.jpg 

Die grundsätzliche Frage, die sich jeder stellen sollte, ist doch: welchen Anspruch habe ich an mich und an meine Fotos? Reicht es mir, nur zu erkennen, was da vor der Linse war? Oder sollen Farben und Belichtung auch stimmen und die Schärfe (Autofocus) zumindest an einem Punkt sitzen - idealerweise dort, wo ich es auch wollte. Wer alles verneinen kann, braucht in meinen Augen ganz sicher keine Kamera, deren Funktionen er vorsätzlich ignoriert. :cool:
 
Hallo Rolf,

Danke für Deine Einschätzung zu meinem 'Schmetterding'-Makro.
Bei Deinem Foto wird der Wunsch laut, mehr Details vom "Schmetterding" sehen zu wollen.
Ja, das geht mir genauso.
Deinen restlichen Einschätzungen zum Foto glaube ich mich ohne Widerspruch anschließen zu können. Es ist aber hilfreich, wenn man solche Fehler/Mängel noch einmal von anderen hört. Ich bin ja kein Profi und muss das 'Gefühl' noch entwickeln.

Eine Bildkontrolle per Tablett oder Laptop und Schärfeneinstellung am originalen Ausschnitt ist einer manuellen Sucherwahl klar überlegen.
Ja, klasse. Das überlasse ich aber besser anderen. Ich setze mich nicht mit nem Tablet und einem Kamerastudio an eine Blume. Irgendwo gibt es Grenzen :D

Hallo R@iner,

Du meintest mit Deiner Antwort sicher den Rolf.¿ (Ironie) :)
Ansonsten kann ich das Zitat nicht recht einordnen.

Bezüglich Deiner grundsätzlichen Frage kann ich Dir antworten, dass ich eben nicht nur erahnen möchte was da vor der Linse war.
Von Deinem ersten Bild würde ich gern mal das Original sehen - Also nicht vom Forum zurecht geschrumpft. :)
Und das ich unbedingt noch ein Stativ benötige, habe ich bei meinen Tests schon selber erfahren. Das wird Freihand nichts, oder tendiert eher in Richtung Zufall...


Danke und Gruß
Carsten
 
Ja, sorry - natürlich meine ich Rolf ... :lala5
 
Hallo Fotografen:),
da immer wieder das Stichwort 'Stativ' gerade bei Makroaufnahmen auftaucht...
ja, ich besitze ein Stativ (war noch nicht einmal billig:argh) und ja: ich mache gerne Makros...aber:
ich sehe das Tier (z.B.), baue mein Stativ auf, schraube meine Kamera dran, stelle scharf - Mist, ich komme mit meinem Stativ vielleicht gar nicht in die Position, die ich gerne hätte, das Stativ wird an einer anderen Stelle aufgestellt....und jetzt zeig mir mal einer ein Tier, dass so lange wartet, bis ich mein ganzes Zeug aufgebaut habe:lala5.
Und selbst bei Pflanzen( die ja bekanntlich nicht weglaufen oder - fliegen können): der Wind:mad:. Da brauch ich nicht zu wackeln - da wackelt das Objekt der Begierde:rolleyes:. Wie oft habe ich mir schon die dritte Hand gewünscht, die das Teil einfach mal still hält.
Es bleibt für mich dabei: Gute Naturfotos sind Glückstreffer:) - im Studio und mit meinem PC kann ich viel machen - aber eine Libelle daran hindern, weg zu fliegen...das klappt noch nicht.
petra
 
Hallo,

:oki genau so geht es mir auch !

Im Moment mag ich es nicht Fotos zu bearbeiten das sie perfekt sind, ich mag Fotos die ich schieße wo ich sagen kann "das hab ich gemacht"
 
Servus Carsten

Leider wollte das Schmetterding seine Flügel partout nicht öffnen... :unsure
Bei manchen Schmetterlingen ist die Rückseite (geschlossene Flügel) zur Bestimmung wertvoller und auch schöner.
Beispiele sind die Bläulinge aber auch das Schachbrett, Waldvogel oder auch dein abgelichtetes "Großes Ochsenauge (Maniola jurtina)" etc..
Das Tagpfauenauge, Admiral, Distelfalter, Kaisermantel, Segelfalter, Schwalbenschwanz, etc. sind bei geöffneten Flügel schöner und auch leichter zu bestimmen.


So richtig gelungen ist das aber noch nicht, finde ich...
Es fehlt einfach an Schärfe. Hast da mit dem AF scharfgestellt oder von Hand ?
Denke mit AF da Freihand. Da hilft nur der Serienbildmodus (Geschwindigkeit (3B/Sec, 5B/Sec.; usw) wo der AF noch nachgestellt wird, mußt in der BDA nachlesen) und draufhalten oder manuell schnell hintereinander auslösen.

Man sollte aber nicht dem Irrtum verfallen, daß man ohne Bildbearbeitung zu Bilder kommt die man sich an die Wand hängen würde.

Doch ... wenn man Objektive in 4stelligen Preisgefüge sein eigen nennt. Die Canon L-Objektive gehören in diese Klasse. Bei Nikon gibt es sicher auch welche, aber da bin ich ahnungslos. Die sind so gut gerechnet das eine sehr gut Grundschärfe vorhanden ist. Das kann man nur in Ausnahmefällen von niederpreisigen Objektiven erwarten.

Aber gerade im Makro-Bereich wird mit der Tiefenschärfe (oder umgekehrt ;) ) gerne und mit Recht „gespielt“. Hier liegt ja gerade die Herausforderung und die Kunst.

@ R@iner: Nennt sich dann Freistellung ....

P1090898_2013-05-17_Vierfleck_Seitenansicht_Sigma.JPG  P1120987_2013-08-06_Distelfalter_HGT.JPG 

Liebe Grüße
Helmut
 
Hallo,

@ Digicat:wunderschöne Bilder !

:wunder irgendwie hab ich es mit meinem Fröschen aber gut :oki die bleiben eigendlich sitzen:lachFrosch04.08.2014 (800x533).jpg 
 
So ... wie versprochen die Bilder der Blümchenstütze

Das Making of
P1240842_2014-08-04_Making-of.JPG 

Und das Ergebnis
P1230029_2014-08-04_Phlox.JPG 

@ Doris: Schöner Frosch :oki
Das Heck vom Frosch wäre halt auch net schlecht am Bild ....:schweigen

Liebe Grüße
Helmut
 

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