Erfahrungsaustausch über Blaualgen (Cyanobakterien) & CO

AW: Andrea&Dany&Elfriede´s Algen ;)

Hallo zusammen,

meine Algen zu fotografieren lohnt sich nicht mehr, bis auf ganz kleine Reste sind sie verschwunden. Die Stängel der Seerosen wirken zwar noch teilweise "irgendwie staubig", wobei diese feinen Partikel bei Berührung sofort abfallen.

Meine Annahme war wohl richtig, dass selbst die vielen Sonnenstunden und das viel zu warme Wasser hier auf Paros nicht für die Algenentwicklung in meinem Teich verantwortlich sind oder waren, denn gerade die letzten Tage, als die Algen sich mehr und mehr zurückzogen, war die Hitze besonders groß ( bis 40°) und das Wasser 32°. Ich denke, dass den Algen einfach die Nährstoffe ausgegangen sind.

An der Wassertrübung ab ungefähr 1m Tiefe hat sich hingegen noch nichts geändert, was auch immer sie bewirken mag, ob Schwebealgen oder andere Trübstoffe, der Teich schaut genau so aus aus, wie jeden Sommer und wie in anderen Jahren auch haben einige Seerosenblüten gerade einen Sonnenbrand zu erdulden, zusätzlich zu den verkalkten Blättern, wofür sicher die Algen verantwortlich sind bzw. waren.


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Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
AW: Andrea&Dany&Elfriede´s Algen ;)

Hallo,
bei meinen Algen hat sich auch ein Status etabliert der sich dieses Jahr wohl nicht mehr groß verändern wird.
Meine Wasserwerte sind stabil, das Wasser klar und gegen die paar Algenfitzel, die noch zu finden sind, habe ich nichts.
Alle Pflanzen, ob die am Ufer oder die submersen, sind super gewachsen, da musste ich sogar auslichten. Meine Experimentierpflanzen, Pfennigkraut + Tannenwedel in ~ 120 cm Tiefe, wachsen brav vor sich hin, Quellmoos wird auch langsam mehr und die 3 Krebsscheren sind auf das Doppelte ihrer ursprünglichen Größe gewachsen.

Interessant wird, wie die Lebewesen (Tiere/Pflanzen) im Teich den Winter überstehen und ob im nächsten Frühjahr wieder Algen wuchern, oder sich nur die ganz normale Algenblüte abspielt.

Alternativ zum Nachpflanzen der submersen Pflanzen im Frühjahr und meinem Filterlein, versuche ich noch, der Biologie in meinem Teich was Gutes zu tun - mit Milchsäurebakterien aus dem Kanister oder einem Jogurt/Paprika/Johannisbeerensaft/Knoblauch-Rezept.
Letzteres aber nur für die Fische, das soll ihr Immunsystem stärken.

Sonst bleibt nur noch, im Herbst den Blattfall raus zu fischen und meinen Seerosenschlamm etwas zu dezimieren, dann dürfte mein Teich eigentlich keine Algenplage mehr erleben...

Liebe Grüße
Andrea
die froh ist, das Algenprobleme für dieses Jahr abgehakt sind
 
AW: Andrea&Dany&Elfriede´s Algen ;)

Hallo Andrea, hallo @all,

bei mir sind nicht einmal mehr Reste der Algen zu finden, die sich zwei Monate lang in meinem Teich ausgetobt haben und somit kann ich sie auch nicht mehr mikroskopisch bestimmen, was ich schade finde, denn zu gerne hätte gewusst ob es tatsächlich Joch-Algen waren.

Mit den Blaualgen hatte ich mehr Glück, ich konnte sie eindeutig als Schwingalgen identifizieren, obwohl ich nur ein einziges kleines "Nest" davon im Teich gefunden habe. Leider kann ich davon immer noch keine mikroskopischen Aufnahmen hier einstellen, denn ich habe es noch nicht geschafft meinen neuen PC anzuschließen.

Mein einziges, kleines Blaualgen-Vorkommen lebt immer noch, allerdings nicht mehr im Teich sondern in einem Plastikbecher. Ich brauche sie noch zum mikroskopieren. Ihr Aussehen in dem Becher ist kein schöner Anblick, aber ihre schwingenden Bewegungen mit dem Mikroskop zu betrachten ist einfach phantastisch. Diese schwingenden Bewegungen und das mikroskopisches Aussehen machen mich so sicher, dass es sich um Schwingalgen handelt, obwohl ihnen keinerlei Geruch anhaftet. Mit dem Becher in der Hand habe ich inzwischen auch jüngere Nasen zum Geruchstest eingeladen, mit dem Testergebnis: Geruch neutral.

Und so grauslich sehen die Schwingalgen als Paket oder Nest aus:

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Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
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Hallo,

endlich habe ich meinen neuen PC notdürftig eingerichtet, um endlich mikroskopische Bilder der Blaualgen (Schwingalgen), oder was ich dafür halte, zeigen zu können. Nicht nur mit dem PC habe ich noch Probleme, sondern auch mit dem Gebrauch des Mikroskops. Trotzdem hoffe ich, dass man einigermaßen erkennen kann, was ich in 1mm³ Substanz des oben gezeigten Algennestes erkennen konnte. Von den ersten Proben, unmittelbar nach der Entnahme aus dem Teich, wovon ich leider keine Fotos habe, zeigten viel längere Algen als die heutigen aus dem Becher, die viel dichter und kürzer sind. Sie liegen wahrscheinlich schon viel zu lange im Plastikbecher, sicher schon 14 Tage oder auch länger.

@ Dany,
was denkst Du, sind das nun Blaualgen oder doch etwas anderes?

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Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
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Hallo Elfriede!

Also, das schaut echt schon verdammt nach Oscillatoria aus. Ich glaube, das kann man schon mit Sicherheit sagen.
Das erste Bild ist recht gut. Bei den anderen hast du die Blende vom Mikroskop etwas zu sehr zugemacht. Aber alles in allem find ich die Bilder sehr gut. Kannst du mal einen Link zu deinem Mikroskop reinstellen, oder ein Foto von deinem machen? Mit welcher Vergrößerung hast du die Fotos gemacht?
Fürs erste aber wirklich gut und brauchbar, die Bilder!!!:oki
 
AW: Andrea&Dany&Elfriede´s Algen ;)

Hier mal meine Blaualgen

So siehts mit freiem Auge aus: Fadenalgen im Gemisch mit Blaualgen legen sich um einen Wasserpeststengel und bilden so einen Strang
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Hier eine Probe mit 400facher Vergrößerung, zum Vergleich mittendurch eine Fadenalge
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Und das hier ist mit 1000facher Vergrößerung (mit Ölimmersion)
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hier noch eins mit einer hübschen Kieselalge in der Mitte
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Hallo Dany,

vielen Dank für die Fotos Deiner Blaualgen. Mit freiem Auge sehen sich unsere Algen gar nicht ähnlich. Bei mir war da einfach ein einziger fast schwarzer Klumpen von der Größe einer Pflaume und leberartiger Konstistenz. Aber unter dem Mikroskop sahen meine Algen, frisch aus dem Teich, Deinen sehr ähnlich, sie haben sich erst in dem Plastikbecher nach und nach so sehr verdichtet.

Deine Frage nach der Vergrößerung kann ich nicht beantworten, denn eigentlich habe ich keine Ahnung vom Umgang mit meinem Mikroskop, ich hatte noch keine Zeit mich damit näher vertraut zu machen, ich habe einfach ein wenig probiert und auf den Auslöser gedrückt, wenn mir eine Einstellung scharf genug erschien. Dass Du die Bilder als brauchbar bezeichnen konntest, freut mich, denn ich war echt in Sorge, dass das Mikroskop nichts taugt. Es gab aber auch nicht viele Wahlmöglichkeiten, da ich unbedingt einen LCD-Bildschirm an Stelle der Okulare haben wollte, bedingt durch meine Brille. Also habe ich mich für folgendes Mikroskop entschieden: Bresser LCD Micro 40x-1600x.

Für meinen Bedarf wird das Gerät sicher ausreichen, für Leute mit höheren Ansprüchen an die Mikroskopie sicher nicht, obwohl es vollmundig als Profigerät beworben wird.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
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Hallo Elfriede,

das dürft eh ein ganz gutes Mikroskop sein.:oki Ich bilde mir ein, von Bresser schon gehört zu haben. Meines ist ein Nikon, aber schon uralt (hab ich 1995 oder so bekommen).
Welche Vergrößerung du hast, siehst du am Objektiv (die 3 Dinger, die da unten dran sind, die du verdrehen kannst), da steht dann meist 4/0,1 oder 40/0,5 drauf (die erste Zahl gibt die Vergrößerung an). Die meisten "analogen" Mikroskope haben ein 10x Okular, d.h. mit dem 4/0,1 Objektiv hast du dann insgesamt eine 40fache Vergrößerung usw. Wie das jetzt mit so einem LCD-Display ist, ob da noch ein 10er Okular dazwischen geschaltet ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ich hab so ein Ding noch nie zuvor gesehen. Find ich ja superpraktisch! Und dass du gleich über den PC ein Foto machen kannst, ist toll. Meine Fotos sind ja leider ned so scharf, weil ich die digitale Kompaktkamera einfach vor eines der beiden Okulare halt und durchfotografiere. Man könnte auch so einen Kameraufsatz kaufen, aber ich meine, für die meisten Sachen reicht es so auch.
Du hast auch unterhalb des Objekttisches sicher eine Blende (Kondensorblende), da ist dann entweder so ein kleiner Schieber/Hebel zum auf und zudrehen, oder ein Ring, mit dem man die Blende öffnen/schließen kann. Da kannst du dann den Konstrast stärker/schwächer machen. Einstellung ist je nach Vergrößerung unterschiedlich, musst einfach ausprobieren in Verbindung mit der Lichtintensität (ist normalerweise stufenlos regulierbar mit einem Rad (aber bei den neumodischen Mikroskopen kann das ja wieder ganz anders sein :oops da gibts vielleicht keine Rädchen mehr sondern nur irgendwelche Tasten ;) )
Ansonsten ist alles Übungssache. Zum Handling noch ein Wort: am besten hast du immer beide Hände am Mikroskop. Mit der rechten bist du immer in Kontakt mit den 2 Rädchen für die Objekttischverschiebung (links-rechts, vor-zurück) und mit der linken hast du immer die Finger am Feintrieb (du hast links und rechst am Mikroskop so Drehknöpfe, meist gibts da einen großen und einen kleinen (ineinander; Grobtrieb und Feintrieb), die sind für die Höhenverstellung des Objekttisches und somit kann man damit scharfstellen. Also die Finger der linken Hand immer am Feintrieb halten während du "durchschaust" (im Falle des LCD draufschaust).


Ich bin mir nicht zu 100% sicher, ob meine auch wirklich Blaualgen sind, aber ich denke schon. Es gibt nämlich auch so Gelbgrün-Algen, die ähnlich aussehen, aber ich weiß nicht, ob die sich auch bewegen können. Meine machen eher kriechende Bewegungen, nicht schraubend. Die Algenbestimmung ist echt total schwer. Da gibts soooo viele ähnliche :aua
Deine haben ja eher breitere Glieder (also mehr breit als hoch, die Querstreifung), meine sind eher länglicher. Meine haben auch nicht alle so ein abgerundetes Ende, sondern sehen ein bisschen aus wie eine Häkelnadel (also eine leichte Einziehung vorm Ende und dann ein Knopferl, aber nicht abgesetzt).
 
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AW: Andrea&Dany&Elfriede´s Algen ;)

Danke Dany,

also praktisch ist mein Mikroskop tatsächlich, denn man kann die Fotos im Gerät selbst oder auf einer Speicherkarte ablegen, wodurch man vom PC unabhängig überall damit arbeiten kann, wo es eine Steckdose gibt. Ja, neben einem 4x und 40x ist auch ein 10x Okular vorhanden. Unter den Kreuztisch ist eine Farbfilterscheibe angebracht.
Die Videofunktion habe ich noch nicht ausprobiert, sie bietet sich aber gerade bei der Beobachtung eines Wassertropfens besonders an, ich jedenfalls bin immer wieder hingesrissen von den lebendigen Bildern, wenngleich ich keine Ahnung davon habe, was da alles herumschwirrt und wer da wen frisst.

Die Algenbestimmung ist wirklich eine schwierige Sache, auch wenn sie in Büchern oder im Internet noch so gut beschrieben und abgebildet sind, es gibt einfach zu viele und zu viele ähnliche Arten. Selbst bei den Mondalgen, die ich als einzige wirklich erkenne, kann ich nicht sagen welcher Closterium- Art sie angehören.

Was meine schwingenden Blaualgen betrifft, so habe ich bis jetzt noch keine Alternative gefunden und auch keinen Fachmann zur eindeutigen Bestimmung. Für meinen Teich ist das zwar nicht wichtig, da ich außer dem kleinen Nest, das jetzt im Plastikbecher sitzt, keine weiteren Algen dieser Art gefunden habe, aber ich möchte es halt gerne wissen. Ebenso möchte ich gerne herausfinden, was bei mir die hauptsächlich sommerliche Trübung im Teich verursacht. Leider bin ich damit auch noch nicht weit gekommen. Obwohl ich mir schon viele Proben mit dem Mikroskop angesehen habe, kann ich nicht zuordnen was ich sehe. Aber alleine die Beobachtung des regen Treibens im Wasser ist faszinierend.

In Wien müsste doch leicht jemand zu finden sein, der Dir bei der Bestimmung Deiner Algen helfen könnte,- vielleicht an der Uni?

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
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AW: Andrea&Dany&Elfriede´s Algen ;)

4x, 10x und 40x sind die gängigsten Objektive (nicht Okulare! Okulare sind die Dinger, die ich dort habe, wo du dein Display hast, als wo man durchschaut (Oculus (lat.) = Auge). ;)
Meins hat noch ein 100x dazu, das man aber nur mit Deckgläschen und Immersionsöl verwenden kann, sonst sieht man da gar nix, wird einfach nicht scharf ohne Öl.

Ja, in Wien gibt es sicher jemanden, der mir bei der Bestimmung meiner Algen helfen könnte - aber ohne Beziehungen kommst du an die Leute so nicht ran, man kanns einschicken und dann kostets halt ziemlich viel. Aber wenn, dann möcht ich ja mit einem Spezialisten gemeinsam durchschauen, aber dazu haben die ja keine Zeit. Alles muss schnell kosteneffizient gehen heutzutag :(

alleine die Beobachtung des regen Treibens im Wasser ist faszinierend.
Schön, dass du das auch so siehst :) ich bin auch immer ganz fasziniert, wieviel Leben da drin ist, vor allem in so einem Algenbatzen. In einem klaren Wassertropfen ist eh fast nix drin, aber in so einem Batzerl Algen oder Schlamm. Saaaagenhaft! :shock
 

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