AW: Outing (wg. Pfützenfieber)
Hallo zusammen,
Heute nicht mehr, im nächsten Post schreibe ich zum Teichgrund, einem Problem mit dem Abschäumer und zur Filterung - und noch ein bisschen entspannendes Drumherum.
postponed. Heute keine Lust.

Heute reite ich lieber mal mein Steckenpferdchen mit dem Namen "Mikroflora/Biofilm".
Eine Frage noch ...
Ich habe ihn endlich erwischt, der
Schwimmkäfer zieht schon länger seine Bahnen durch das Teichlein. Auch wenn das Bild schlecht ist, hat vielleicht jemand eine Idee. Der ist etwa gut fingernagelgroß und hat zwei rote Ruderfüße. Sonst ist er farblich nicht auffällig, einheitlich dunkel.
Meine Netzrecherche ist nur halbgar, der gehört wohl zur Familie Dytiscidae, deren bekanntester Vertreter der
Gelbrandkäfer ist. Ob der gezeigte jetzt einer ist, denke ich eher nicht, ich hatte den schon nach gelbem Rand (vergeblich) begutachtet, Kann mich aber trotzdem irren. Ein größerer Schwimmkäfer mit roten Ruderfüßen ist mir bei meiner Recherche leider nicht untergekommen.
Nu' wird's trocken ...

Was ich so als Mikroflora und oder Biofilm bezeichne, möchte ich heute mal so gut es geht im Kontext aufzeigen. Da gibt es den netten Begriff des Ökosystems. Der lässt sich in der Definition erklärenderweise noch weiter sinnig aufdröseln. Das Ökosystem beschreibt einen abgrenzbaren Lebensraum, das Biotop,
und die darin lebende Gemeinschaft von Organismen, die Biozönose.
Biotop + Biozönose = Ökosystem
Das sich einstellende Gleichgewicht wird üblicherweise als biologisches oder ökologisches Gleichgewicht bezeichnet. Mikroflora/Biofilm verbirgt sich also unter dem Begriff Biozönose, genauer der Mikrobiozönose. Das ist aber nicht so wichtig, denn mich interessiert diese Lebensgemeinschaft grundsätzlich in Gänze, hier mit dem Schwerpunkt Mikrobiozönose, weil ich das in seiner Bedeutung bezüglich einem funktionierenden Gartenteich für verheerend unterschätzt halte. Ich spare mir einfach mal weitere Interpretationen (hoffentlich

) und beschreibe nur. Es steht jedem frei das einfach wirken zu lassen.
Eine Biozönose lässt sich auch als Nahrungskette beschreiben, das mache ich in einem Rahmen, der hoffentlich übersichtlich, aber natürlich nicht vollständig ist.
Vorab erläutern will ich noch den Kreislauf im Ökosystem. Die Teilnehmer sind die Konstruenten, z.B. Pflanzen, Algen, die Biomasse mit Hilfe der Energiegewinnung aus Photosynthese und mineralischen Stoffen aufbauen. Denen folgen die Konsumenten, die davon direkt oder indirekt (Prädatoren, d.h. Räuber) leben. Der Kreis schließt sich wieder mit den Destruenten, vor allem Bakterien, Pilzen, die abgestorbenes organisches Material bis hinunter zu seinen anorganischen Stufen mineralisiert und den Konstruenten wieder zur Verfügung stellt.
Wie sieht es nun also so ungefähr aus mit dem Leben im Gewässer?
Der Übersichtlichkeit halber in Ebenen von kleinsten nach größeren Organismen aufgeteilt, machen auf der untersten, der ersten Ebene Bakterien, Cyanobakterien(Blaualgen), Grün-/Rotalgen und Pilze den Anfang. Organismen höherer Ebenen ernähren sich mitunter von denen tieferer Ebenen.
Auf der zweiten Ebene finden sich autotrophe und heterotrophe Ein- und Mehrzeller, wie z.B. Amöben, Zooflagellaten, kleine Räder- und Wimpertiere, ...
Auf der dritten Ebene folgen denen verschiedene Wirbellose wie größere Räder-/Wimpertiere, Bauchhärlinge, Süßwasserpolypen, kleine Krebschen,
Schnecken, ...
Auf der vierten Ebene finden sich z.B. Insekten- und Käferlarven, Borstenwürmer, Wasserasseln, Larven von Schwanzlurchen, Kaulquappen, ...
Die fünfte Ebene bildet das Ende der Nahrungskette im
fischlosen Gewässer und besteht z.B. aus Großlibellenlarven, Wasserkäfern, Rückenschwimmern, Wasserwanzen, Molchen ...
Außerhalb des Wassers geht es natürlich mit Vögeln, Fröschen, Grizzlybären und Elefanten

weiter, spielt aber hier nicht so die Rolle - Fische im Gewässer schon!
Fische sind in kleineren, natürlichen Gewässern eine ausgesprochen seltene, häufig nur temporäre Erscheinung. Es braucht eine umfangreiche biologische Basis, sodass sich Fische nicht selbst die Lebensgrundlage weg fressen. Im Gartenteich wird bei Fischbesatz nur auf die Futterbilanz, d.h. den resultierenden Nährstoffeintrag durch Fischfutter geschaut, aber auch ein ungefütterter Fischbestand kann gerade im Gartenteich erheblichen Einfluss auf die Biozönose nehmen, indem er mitunter ganze Ebenen obiger Beschreibung nicht völlig weg frisst aber erheblich reduziert, was natürlich Auswirkungen auf untere Ebenen hat. Das zu bewerten maße ich mir nicht an, aber eine ausgewogene, d.h. im Sinne des Betreibers funktionierende Biozönose ist so, d.h. mit Fisch, ungleich schwieriger zu erreichen!
So, nun muss ich doch auf eindeutiger Erfahrung basierend mutmaßen, denn in der Gesamtheit der Biozönose, mit Blickrichtung Mikrobiozönose vermute ich das Algenproblem richtig angesiedelt. Auch massive Nährstoffüberschüsse haben nicht zwangsläufig Algen zur Folge. Wenn man das so eindeutig erlebt hat, dann muss noch etwas anderes bezügliche Algen eine wichtige Rolle spielen.
Diese Qualität der Lebensgemeinschaft der Organismen im Biotop ist mindestens genauso wichtig wie die unsägliche und völlig überbewertete Schielerei auf irgendwelche "Nährstoffüberschüsse". Wichtiger ist eher die Vermeidung von Nährstoffmängeln. Geradezu erstaunlich folgenlos bleibt das aber so oder so, wenn die Biozönose ausgewogen ist. Die muss in der möglichen Breite der Entwicklung so gut eben möglich gefördert werden. Probleme mit Nährstoffen reflektieren durchaus Probleme mit einer nicht im Sinne des Betreibers ausgewogenen Biozönose.
In diesem Sinne ...
mit freundlichem Gruß, Nik