AW: Outing (wg. Pfützenfieber)
Hallo Rolf,
Warum niemand etwas zu einem Eiweiß-Abschäumer schreibt? Die meisten benutzen ihn, um "überbordende" organische Wasserbelastung (trotz Vorfilter !) in den Griff zu bekommen (meine Hypothese

).
Wenn Du das Thema als "Eiweiß-Abschäumer als Vorfilter für Kleinteich" oder "Mammut als Kleinteich-Vorfilter" "inserierst", wirst Du viele Leser und Kommentatoren bekommen

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Dass Dir das wie mir nicht gelingt, finde ich eher sympathisch

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Kleinteiche sind einfach nicht die Zielgruppe für einen Abschäumer. Da könnte ich sogar der einzige sein. Ich werde da auch kaum mehr dazu schreiben. Wer suchet, der findet.
Vorfilter ist es in dem Sinne eigentlich nicht, weil man mit einem Abschäumer die biologisch schwer abbaubaren, färbenden Huminstoffe aus dem Wasser bekommt. Das sind sozusagen die Reste der biologischen Filterung. Ich bin mir noch nicht sicher ob Abschäumung immer gut ist, da steht noch Beschäftigung mit der Theorie aus. Es sieht in der Praxis bisher nicht so aus, als könnte man mit Abschäumung viel kaputt machen.
mein letztes Aquarium habe ich mit 2 cm Humus auf 1 cm Kies gestartet, und bin immer noch ob des Pflanzenwuchs begeistert. Die nach einer Weile nervenden Pinselalgen haben sich zurückgezogen, alle Pflanzen haben es nicht überlebt - aber einige, die ich bisher nicht im AQ kultivieren konnte. Nun bin ich sehr gespannt, ob das auch über längere Zeit geht.
Nach schlechten Erfahrungen mit organischen Substanzen im Bodensubstrat, habe ich erheblichen Respekt vor der dadurch drohenden Fäulnis. Es gibt eine Möglichkeit satte Gartenerde selbst zu mineralisieren und dann als Substrat zu verwenden. Das kann dann nicht mehr faulen.
Dann gibt es die teuren, vorgedüngten, mit Torfanteilen den Boden-pH beeinflussende Substrate - und Quarzsand. Das sind IMHO die beiden besten Möglichkeiten Pflanzen zu kultivieren.
Letzteren hatte ich versuchsweise ungedüngt verwendet um die Nährstoffversorgung besser verfolgen zu können. Hatte sich als so gut erwiesen, dass ich als Pflanzenaquarianer seit fast 15 Jahren ungedüngten Quarzsand bei ausschließlicher Wasserdüngung verwende. Das macht die Sache transparent und hat mir erheblich beim Verständnis geholfen. Das beste, sogar weitgehend aufbereitete know how in Pflanzenaquaristik findet sich im deutschsprachigen Raum in Flowgrow,de
In meinem Teich läuft es ähnlich - nachdem viele der anspruchsvolleren Wasserpflanzen im dritten Jahr gestreikt haben, habe ich ihnen "Freiheit" und gute Erde (lehmbedeckt) gegeben. Einige mögen das - so wie Butomus umbellatus (
Schwanenblume), Sagittaria sagittifolia (
Pfeilkraut), einigen anderen war es egal - wie dem
Wollgras; und dem
Froschlöffel wurden die UW-Blätter abgefressen

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Ich bin sehr auf das zweite Jahr gespannt, und da auch sehr auf Deinen Teich.
Nach den Frostschäden und der Fäulnis im Substrat - hat nichts miteinander zu tun - habe ich das Substrat gegen Quarzsand ausgetauscht und stöpsel die
Sumpfpflanzen mit Langzeitdüngestäbchen. Sieht gut aus. Die Unterwasserpflanzen will ich übers Wasser versorgen - sieht nicht gut aus. Aus mir noch unverständlichen Ursachen können die Fadenalgen zu gut und ich muss deshalb zu viel im Teich rumrühren und probieren. Ich komme zwar weiter, aber gelöst ist das Problem nicht.
Es ist sehr schade, das Du einen großen Teich nicht selbst ausheben kannst. Gibt es Bagger-Alternativen?
Der Bagger könnte durch das am Ende der Garage noch einzubauende Tor in den Garten. Einen Bagger über die 14m lange Garage plus 5m Einfahrt zu heben, sehe ich eher nicht, habe mich da aber auch noch nicht umgetan. Eine weitere Möglichkeit wäre über Nachbars Grundstück und durch seinen Maschendrahtzaun. Möglich ist das schon.
Da haben derzeit andere Dinge höhere Priorität, man kann Geld für vieles ausgeben und Zeit habe ich auch nie, die muss ich mir nehmen.
Bis dahin will ich mit hohem Anspruch das Teichlein zum Laufen bringen. Hoher Anspruch stört manche, mir geht es um Verständnis, nicht um sterile Verhältnisse oder was sonst so gerne unterstellt wird. Auch wenn ich mich - schon hinsichtlich des Koiteiches - verstärkt mit Teichtechnik, besser Teichmoderation beschäftige, so ist das im Kern ein biologisches Problem. Funktioniert die Teichbiologie, von mir aus auch "moderiert", geht das insgesamt mit eher sehr wenig Technik einher. Es funktioniert dann einfach. Problem ist, da hin zu kommen.
Es wird deshalb ganz sicher ein größerer, extensiver
Koiteich. Auch wenn stärker besetzte Pools ihren optischen Reiz haben, für mich ist die dazugehörige Klärwerknummer keine Option. BA, Skimmer, Vorabscheidung wird passieren, Abschäumung nach jetzigem Stand auch, aber darüber hinaus will ich natürliche Prozesse so weit wie möglich zulassen und fördern und mich nicht auf Filtersubstratkisten verlassen. Die machen im Grunde nicht mehr als ausreichende Nitrifikation zu gewährleisten - wenn sie es denn bei ausreichendem Durchsatz auch tun - und da sehe ich schönere, biologisch rundere Möglichkeiten. Kann dann kein reiner Pool mehr sein. Pflanzen müssen - auch abgetrennt - dazu! Da habe ich sowieso einen am Sträußchen.
Mit freundlichem Gruß, Nik