Hallo @-All.
Jetzt wird's oll in diesem Thema.
Wer behauptet denn immer, dass
Koi so hoch gezüchtet und empfindlich sind und Koiteiche immer steril einem Pool ähneln!? Und immer nur Technik das Beste ist!? Ein
Koiteich stets viel, viel mehr, sehr viel mehr Strom verbraucht!? In diesem Forum scheint es vielerlei anders zu sein. Solch eine Meinung ist doch eher ein Vorurteil und trübt die Sichtweise! Geht doch bitte mal von dem Grundsatz KOI weg! Auch an einem naturnahen
Schwimmteich kann man ganz tolle Technik wie einen Trommelfilter einsetzen, der evtl. den Naturpool wie einen gechlorten Pool aussehen lassen kann.
Mal zurück zum Thema und wir sollten hier sehr wohl Unterschiede machen.
Vorab würde ich gerne für mich festhalten wollen, dass die Abschaltung einer Pumpe vielleicht nicht unbedingt der Teich- oder Filterbiologie schadet, aber es dennoch sein könnte, dass ein Abschalten den Teich vielleicht nicht mehr optimal versorgt und er dadurch ineffizienter gereinigt wird!?
Ein Schwimmteich kann zBsp. ohne jede Filterung auskommen, wenn die Flächenverhältnisse von Pflanzenfilter und Schwimmfläche nach bisheriger Erfahrung von Vielen bei etwa 50% liegen. Wer diese Fläche für einen naturnahen Schwimmteich nicht hat und dennoch sauberes und klares Wasser haben will, sollte zwangsläufig mit Technik nachhelfen. So ist zum Beispiel ein Schwimmteich mit einer Regenerationsfläche von 20% und einer entsprechenden Durchströmung der passenden Substratschicht durchaus in der Lage den Teich sauber zu halten. Das kombiniert mit einem vernünftigen Vorfilter führt sicher eher zum gewünschten Ergebnis, als das Wasser nur durch Substrat zu schieben. Wo bleibt denn dann der Dreck (Algen, Blätter)? Er zersetzt sich langsam im Filtersubstrat und wirkt sich möglicherweise negativ aus.
Dazu auch gerne in Bezug auf das Abschalten noch kurz einen Gedanken von mir - Ich habe in den letzten Jahren mit einer 280 W Pumpe meinen Schwimmteich tagsüber 7-22 Uhr betrieben und das Wasser ausschließlich über einen Skimmer angesaugt. Das Wasser wurde dann in die durchströmte Kieszone (Regenerationsfläche) gepumpt, wo sich die notwendigen Bakterien befinden sollten. Das Pflanzenwachstum stagnierte, das Wasser war dennoch klar und sauber, Algen wuchsen immer gut. Seit diesem Jahr habe ich eine 65 W Pumpe (so gar mit höherer Förderleistung) dran und diese läuft 24/7 und die Pflanzen sind deutlich größer geworden, haben sich zudem sehr verbreitet und es scheint einen kleinen Rückgang der Algenpolster zu geben. Dies ist sicherlich keine wissenschaftlich gültige Erkenntnis, aber lässt es dennoch den Schluß zu, dass die Regenerationszone augenscheinlich besser arbeitet. An einem anderen Teich eines Bekannten wird die Pflanzenzone gar nicht zusätzlich durchströmt und die Pflanzen haben etwa 35% der vergleichbaren Größe zu meinem Bestand.
Wenn ein entsprechend angelegter Schwimmteich ohne zusätzliche Filterung auskommen kann, dann wird es sicherlich auch ein Fischteich schaffen, wenn er denn groß genug ist und das Verhältnis stimmt. Das haben wir aber schon einmal in diesem Thread erwähnt. Wo dieses Verhältnis erreicht ist, kann sicher auch keiner mit Gewissheit sagen.
Nur ist es doch häufig nicht der Fall, dass ein Fischteich die angepasste Größe hat und hier nun zusätzliche Filterung in Frage kommen sollte.
Wer einen Fischteich haben möchte, jedoch keinen Wert auf die Sicht legt, der kümmert sich evtl. mehr um die Teichbiologie, die die Werte wie Ammonium und Nitrit im Griff hat.
Wer seine Fische zudem auch noch sehen möchte, sollte zusätzlich vielleicht doch auf einen entsprechenden Schmutzvorfilter zurückgreifen.
Man sollte vielleicht auch nicht unbedingt davon ausgehen, dass das einmalige Ausschalten über Nacht nun den ganzen Teich sofort zum KIPPEN bringt! Nein, sicher nicht...aber was ist auf lange Sicht hin? Die Schadstoffe werden Tag und Nacht produziert und belasten den Teich, dies führt zu hohen Konzentrationen und diese belasten früher oder später die Bewohner des Teiches,
Frösche, Fische, Larven etc....Habe ich diese Bewohner nicht, kann ich diese Werte vielleicht auch vernachlässigen, aber eigentlich auch wieder nicht, weil diese Werte dennoch entstehen werden und zu unerwünschten Algenwachstum führen können, was den Teichbesitzer wieder nicht gefällt. Wenn ich nun regelmäßig den Filter über einige Stunden ausschalte, steigt doch automatisch die Konzentration/Belastung im Teich, wenn es kein reiner Naturteich ist!? Sind wir uns da evtl. einig? Ich bezweifel mal, dass es der Filter am darauf folgenden Tage innerhalb seiner eingeschalteten Zeit schaffen kann die Belastungen so weit runter zu puffern, dass sie am nächsten Morgen nicht gefährlich erscheinen. Was ist mit der Zeit, wo diese Konzentration ansteigt und für die Teichbewohner doch gefährlich wird? Kann dies dann zu Langzeitschäden bei den Bewohnern führen? Wann wird dieser Umstand erreicht sein? ...keiner wird es mit Gewissheit sagen können, es sei denn der Teich ist mit Sensoren in Echtzeit ausgestattet.
Die Erfahrungen von Teichbesitzern der vergangenen Generationen haben scheinbar das Bild erzeugt, dass ein Filter oder eine Pumpe 24/7 durchlaufen sollte. Das ist doch nicht einfach von der Hand zu weisen!? Es braucht doch auch nur Derjenige einen Filter und eine Pumpe, der nicht die optimale natürliche Teichgröße hat.
Das Thema Energieaufwand am Teich ist ein anderes...ohne jemanden Nahe treten zu wollen.
Am Teich wird immer ein Minimum an Strom gebraucht und wie viel es ist oder sein wird, bestimme ich doch selbst. Wenn ich das Eine will, muss ich das Andere mögen. Ein Bachlauf soll es sein, ein Wasserfall wäre auch nett - dafür brauche ich Strom. Wenn ich evtl. zu viel Stromkosten für den Teich habe, ist er vielleicht nicht richtig durchdacht worden und ansonsten muss ich schon mit einem Mindestmaß an Stromleistung ran gehen. Ob dies nun 50 W oder 500 W sind, hängt von der Vorplanung und den Wünschen jedes Einzelnen ab, was nachher umgesetzt wird. Wenn ich nur ein Minimum an Strom aufwenden möchte, darf es eben kein Wasserfall oder Bachlauf oder ein Miniteich mit vielen bunten Fischen sein.
Ob ich durch das Abschalten der Pumpe die nächtliche Ruhe erreiche, liegt auch in der Vorplanung. Wenn ich einen Bachlauf als einzige Zulaufquelle habe und diese mich dann zur Nacht hin stört und ich deswegen abschalte, habe ich einfach falsch geplant. Man kann doch hier den Bachlauf abschalten, damit eine evtl. stärkere Pumpe ausschalten und evtl. eine zweite kleinere Pumpe anschalten, die das Wasser unter Wasserlinie nahezu lautlos in den Teich oder in den Filter leitet. Es ist nachts ruhig, es wird Strom gespart und der Filter läuft dennoch durch, Schadstoffe werden teils abgebaut...nahezu die perfekte Lösung!
Es wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemand hier nur eine Meinung zulassen, denn dazu sind die Teiche, die Erfahrungen, die sonstigen Einflüsse viel zu unterschiedlich und komplex...nur sollten wir uns hier doch bitte nicht wegen so etwas zerfetzen.