Heute gab es hier einen Neuzugang....
Vormittags erhielt ich einen Anruf einer Dame aus der Nähe von Burg/Dith.
Sie hat eine Rauchschwalbe eingesammelt, die vermutlich gegen ein Fenster geflogen und/oder Bekanntschaft
mit einer Katze gemacht hat.
Die Schwalbe hat einen hängenden Flügel und kann nicht mehr
fliegen.
Sie sei von diesem Jahr, aber schon selbständig.
Nachmittags wurde mir die kleine Schwalbe gebracht.
Ich schätze das Alter genau so ein, wie es beschrieben wurde.
Die Schwalbe machte keinen schwachen Eindruck, aber ihr geht es mit Sicherheit nicht gut,
denn sonst wäre sie nicht so extrem ruhig, wenn man sie in die Hand nimmt.
Der linke Flügel hängt - das schien mir aber nicht so dramatisch, dass ich an einen Bruch denken würde.
Ich glaube da eher an eine Verrenkung/Blockade.
Mehr Sorge machte mir ihr Schwanz.
Den ließ sie ganz ungewöhnlich hängen und "trug" ihn nur ab und an.
Da sie in ihrem Alter nicht mehr mal eben so mit der Pinzette zum Fressen gebracht
werden kann, wie ein kleiner Nestling, wollte ich, um ihr unnötigen Stress zu ersparen,
erstmal wissen, ob es Sinn macht, der Schwalbe eine Chance zu geben.
Darum bin ich mit ihr zunächst zu meinem Tierarzt gefahren.
Er schätzte die Flügelgeschichte ebenso ein, wie ich.
Der Schwanz ist deutlich in beide Richtungen überbeweglich.
Da sie aber gelegentlich den Schwank kurzfristig trägt und sonst einen relativ fitten Eindruck macht,
meinte mein TA, er würde es versuchen, sie zu päppeln und zu schauen, ob sie sich regeneriert.
Vielleicht ist es mit Glück "nur" eine starke Überdehnung.
Also nahm ich sie wieder mit nach Hause.
Sunny s "Schlafstange" kam wieder zum Einsatz.
Unten in den Korb legte ich Heu, dann setzte ich sie auf die Stange.
Es zeigte sich aber schon innerhalb einiger Minuten, dass sie nicht lange in der Lage sein würde,
da oben mit dem verletzten Schwanz die Balance zu halten - das kostete einfach zu viel Kraft.
Also habe ich eine Stange aus dem Vogelkäfig unten im Heu installiert, so dass sie mit ihren Füssen in
natürlicher Haltung auf einer Stange sitzen kann, aber gleichzeitig ihr Hinterteil auf dem Heu
aufliegt und ihr so Halt gibt.
Zwei Stunden habe ich mit einem lebenden Schuster (Schnake) versucht, sie zum Fressen zu animieren.
Sie hielt aber nur die Augen geschlossen und ignorierte das.
Da sie in einer Nacht ohne Futter nicht verhungern wird und wir nicht wissen, ob sie unerkannte
innere Verletzungen hat, habe ich heute nichts gefüttert.
Sie bekam lediglich mehrmals etwas Flüssigkeit in Form von Traumeel auf die Schnabelkante, was sie
auch "runterkaute".
Jetzt sitzt sie im Esszimmer neben Marco und Polo und schläft.
Wenn sie die Nacht überlebt und es ihr morgen nicht schlechter geht, als heute, können wir
wohl zumindest davon ausgehen, dass sie keine gravierenden inneren Verletzungen hat.
Dann steht morgen "Futter fassen üben" an.
Da zähle ich dann auf die "Mithilfe" von Marco und Polo
Dann kommt es "nur" noch darauf an, dass ihr Schwanz wieder stabil wird.......
...und das ist der kleine "Unglücksrabe":