@Kathrinvdm Holunder habe ich in rauhen Mengen - und diese schwarzen Viecher auch.
Das hat einen einfachen Grund: kein Vogel hier "fasst die auch nur mit der Kneifzange an"
Alles, was schmackhaft ist, ist hier zumindest für meine suchenden Augen immer dann rar, wenn ich es brauche
@Christine - kannst Du mir nicht mal ein Glas Raupen schicken?
Genau die grünen brauche ich
@Petra: eine schwierige Frage.
In den meisten Fällen empfinde ich es als äusserst problematisch, zu beurteilen, ob es wirklich so schlimm ist, wie es aussieht.
Nach meiner Erfahrung erholen sich Tiere, die dramatisch aussehen oft wieder und andere, wo man gar nicht den Eindruck hat, dass da irgendetwas Dramatisches ist, sterben einem weg.
Nur selten bin ich bisher auf Fälle gestossen, wo ich sofort sagen konnte: hoffnungslos - sofort erlösen.
Als Beispiel vor zwei oder drei Jahren:
Ina und ich gingen gegen Abend durch den alten Pflaumengarten, um den E-Zaun freizuschneiden.
Unser Nachbar hatte nebenan Tags zuvor gemäht.
Inas Hündin Pauline war mit uns unterwegs.
Plötzlich verschwand sie im
Schilf und tauchte mit einer kleinen Fasanenhenne im Fang wieder auf.
Ina befahl ihr natürlich sofort, abzulassen und Pauline legte die Fasanin ab.
Da sahen wir dann das Elend: beide Beine waren durchgeschlagen!
Die Fasanin muss am Tag zuvör ins Mähwerk geraten sein und hat sich vermutlich fliegend in den Schilfgürtel geflüchtet, wo sie mit zwei gebrochenen Beinen hilflos da lag und auf den Tod wartete.
Das war eine so eindeutige Situation - und das Tier hat unendlich gelitten - Steine lagen da nicht - in den Stall laufen und die Axt holen - zu lange.
Ich habe ihr mit bloßen Händen das Genick gebrochen...................
Andere Fälle - besonders, wo viel Blut im Spiel ist, sehen häufig extrem dramatisch aus, heilen aber dann erstaunlich schnell und gut ab.
Wenn es für mich nicht absolut eindeutig ist, dann nehme ich das Tier und setze es in einen gepolsterten Karton, decke den zu (dunkel) und stelle ihn an einen ruhigen,
nicht zu warmen Ort und warte erstmal ab.
Entweder wird das Tier in den nächsten Stunden sterben oder es lebt "am nächsten Morgen noch" und dann hat es meistens auch eine Chance
(bei erkennbaren Brüchen natürlich nicht - da entweder sofort erlösen oder sofort TA - ein Bruch hat die besten heilungschancen, je schneller er gerichtet wird).
Als er gerade 1,5 Jahre alt war, habe ich meinen Dackel von einem ausgewachsenen Feldhasen gezogen, den er aufgestöbert und zu fassen bekommen hat.
Der Hase lebte noch.
Ich habe ihn ganz genau rundum angeschaut - keine sichtbare Verletzung.
Ich dachte also, er hat einen Schock.
Dunkler Karton - Ruhe.
Eine Stunde später war er tot.
Da es ein grosses, kräftiges und gesundes Tier war, habe ich ihn abgezogen, um ihn wenigstens zu Hundefutter zu verarbeiten.
Als das Fell runter war, traute ich meinen AUgen kaum: das gesamte Schulterblatt war zertrümmert und die Lunge zerrissen.
Äußerlich waren die "Einstichstellen" der Fangzähne meines Dackels nicht zu sehen gewesen - drinnen hat er durch diese typische Drehbewegung alles zerrissen
Als mein Dackel noch keine 6 Monate alt war, ist er ohne Vorwarnung über eine meiner Hennen hergefallen.
Da dies praktisch neben mir geschah, konnte ich ihn gleich vom Huhn ziehen.
Das Bild, was sich mir zeigte war dramatisch - und mein erster Impuls war: erlösen.
Zum Glück habe ich es nicht getan - mein Bauchgefühl sagte mir, dass sie leben will.
Es dauerte ca eine Woche (sie war die ganze Zeit bei den anderen in der Gruppe geblieben und ich habe lediglich die Wunde versorgt) - da war die Rückenwunde zu.
Im nächsten Jahr hat sie wieder gebrütet und Küken geführt........
Was ich damit sagen will: manchmal täuscht der Eindruck - am Besten weiss das betreffende Tier selbst, ob es Chancen hat.
Solange das Tier selbst ums Überleben kämpft, solange hat es eine Chance.
manchmal brauchen sie nur ein paar Tage Ruhe und Schutz, damit das in Ruhe ausheilen kann, was sie haben.
Aus der Ferne ist es immer schwer zu beurteilen - ich denke, man muss da auf sein Bauchgefühl hören.
LG
Kirstin