AW: Verbesserung für meinen Teich auf Paros
Hallo aus Paros,
die Hitze hat mein Teich bis jetzt gut überstanden, obwohl meine vielen
Seerosen das Wasser heuer nur sehr unzureichend beschatten. Sie schauen nicht gut aus, sie haben nur wenige kleine Blätter und haben sich teilweise überhaupt schon verabschiedet. Das ist schade, besonders weil das klare Wasser keine Freude macht, wenn man nur die teilweise fast leeren Pflanzkübel sieht. Bei gutem Wachstum der Seerosen sieht man in der Regel keinen einzigen Kübel im Teich, sondern nur eine geschlossene Blattdecke mit mehr als 100 Blüten gleichzeitig.
Nun ja, man kann nicht immer alles haben und es ist ja nicht so, dass bei mir gar keine Seerosen blühen.
Besondere Freude habe ich an den Kindeln der tropischen Seerose Tina, die sich teilweise sehr gut entwickelt haben und auch an der Texas Dawn, die ihre Blüten heuer allerdings auch nicht hoch genug übers Wasser bringt.
Einen Vorteil bringt der allgemein schlechte Seerosenwuchs heuer aber doch, es ist nämlich viel einfacher die aufsteigenden Mulmflocken von einer feien Wasserfläche abzufischen als zwischen Seerosenblättern.
Es ist viel, sehr viel abzufischen, denn die Sonne brennt hier wirklich jeden Tag erbarmungslos auf den Teich. Zum Glück bin ich mit guten Helfern ausgerüstet , die ich Euch heute zeigen möchte, denn sicher werden zur Zeit viele User hier im Forum aufsteigendes Material von ihren Teichen abschöpfen und sich über ihren durchlässigen Kescher ärgern.
Mein Werkzeug ist zwar sehr primitiv aber wirkungsvoll.
Die größte Hilfe für mich ist dieser Filterbeutel auf einer Teleskopstange beweglich befestigt., den man einfach, leicht und schnell durchs Wasser ziehen kann. Er sammelt alles ein und hält alles fest bis man den Beutel entleert. Die Feinheit des Beutelmaterials ist wählbar, feiner als 200 mη sollte er allerdings nicht sein, weil das Wasser sonst zu langsam durchfließt. Es lässt sich damit auch Mulm direkt vom Teichboden hraufholen.
Dieses Gerät ist für ganz feines, schmieriges Material gut, das man von der Oberfläche abziehen will. Das Abziehen geht zwar nicht so schnell ist aber sehr effektiv. Schneller geht es natürlich mit einem größeren Schöpfer.
Den SwimSkim setze ich für den fast unsichtbaren Oberflächenfilm aus Sand, Staub, Kiesel - und andere Mikroalgen ein, den der Wind bei mir auf wenige Quadratmeter zusammenschiebt. Ich lege den kleinen Korb immer mit feinem Filterstrumpfmaterial aus. Nachteil: der Korb muss häufig gereinigt werden, was aber sehr schnell geht.
Für einen Teich meiner Größe ist das händische, tägliche Abfischen des aufsteigenden Mulms wohl nur eine Notlösung, wenn ein guter Schlammsauger fehlt.
In gut 14 Tagen wird mein Mann nach Paros kommen und mir einen neuen Impeller-Schlammsauger mitbringen. Ich werde den Mulm dann absaugen, denn mein
Hornkraut-Experiment kann ich bereits als gescheitert betrachten, es wächst einfach nicht. Die wenigen Hornkrautpflanzen, die ich noch finden kann, werde ich in einem der Außenbecken weiter kultivieren.
Ehrlich gesagt, bin ich von dem fehlgeschlagenen Hornkrautversuch gar nicht so überrascht, denn es war nur einer von vielen im Lauf der Jahre, wenn auch größer angelegt.
Während der Abfischerei am Teich hatte ich sehr viel Zeit um über den Sinn bzw. Unsinn dieser Aktion nachzudenken.
Meine späte Einsicht: Es macht ja tatsächlich keinen Sinn in einem Teich Nährstoffe für Hornkraut und andere Unterwasserpflanzen einzubringen, da man diese Pflanzen eigentlich nur einsetzt, um damit überschüssige Nährstoffe zu verbrauchen bevor es diverse Algen tun. Dass Unterwasserpflanzen auch noch andere Funktionen in einem Teich haben, wie die Sauerstoffanreicherung zum Beispiel ist mir natürlich klar, aber dafür sorgen in meinem Teich große Crassula – Bestände, der Wind und die heuer eingerichteten
Luftheber.
Jedenfalls steht fest: Wo es nichts zu verbrauchen und zu futtern gibt, dort stellen sich auch keine Algen ein, jedenfalls keine, die man mit freiem Auge sehen kann, wie Fadenalgen zum Beispiel, die bei mir deshalb auch nicht wachsen. Viele Mikroalgen und Cyanobakterien hingegen haben einen verschwindend geringen Nährstoffbedarf, so dass sie praktisch in jedem, noch so nährstoffarmen Gewässer existieren können, auch wenn Hornkraut & Co längst verhungert sind, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, besonders die verschiedenen Cyanobakterien betreffend, die sich nicht aushungern lassen. Aber das ist eine andere Geschichte, die in diesem Thread nicht zu klären sein wird. Eine geeignete Strategie gegen ein Übermaß an Cyanobakterien, sofern es sich um giftige handelt, muss ich erst noch finden oder vielmehr einen Cyano – Fachmann mit der nötigen Erfahrung auftun.
Nun gilt es für meinen Teich noch die angekündigte Hitzeperiode schadlos und ohne Bakterienblüte zu überstehen.
Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede