AW: Verbesserung für meinen Teich auf Paros
Hallo zusammen,
ich habe mich jetzt lange nicht mehr gemeldet, weil mir mein PC nach wochenlangen Problemen eingegangen ist. Ich habe mich inzwischen notdürftig auf einem Laptop eingerichtet, denn einen brauchbaren Rechner konnte ich bis jetzt hier nicht auftreiben. Wahrscheinlich werde ich wohl warten müssen bis mein Mann Ende August nach Paros kommt und mir einen neuen Rechner aus Österreich mitbringt.
Seit einer Woche ist es unerbittlich heiß hier, das Thermometer zeigte gestern um 19 Uhr bei völliger Windstille noch 40° an, das Teichwasser knapp 32°.
Mir macht die Hitze nichts aus, aber mein Teich und die Pflanzen leiden. Daran lässt sich leider nichts ändern, das ist hier jeden Sommer so.
Nun zu meinem Bericht:
Es ist sehr angenehm am Morgen in den klaren Teich zu schauen, wenn mich auch gleichzeitig jeden Tag mehr der viele gelbgrüne Mulm erschreckt, der den Betonboden wie ein dicker, flauschiger Teppich überzieht. Mehr noch stört mich aber der feine Flaum an den Seerosenstängeln und in den Pflanzgefäßen, weil ich frische Austriebe bzw. Knospen durch die dicke Mulmschicht nicht beobachten kann.
Kann mir jemand sagen, ob sich diese feinen Sedimentflocken jemals verdichten bzw. verfestigen werden, oder muss ich sie doch irgendwann aus dem Teich entnehmen? Ohne Filter ist das natürlich schwierig und absaugen kann ich auch nicht, weil mein Sauger kaputt ist ( er saugt einfach nicht mehr obwohl die Pumpe läuft). Hier gibt es nur Sauger für Swimmingpools zu kaufen, die sich aber für Teiche nicht eignen.
Vielleicht habe ich Glück und der Mulm kommt durch die starke Sonneneinstrahlung von selbst an die Oberfläche, wo ich ihn einfach abschöpfen kann, vereinzelte kleine Fladen tun das auch jetzt schon.
Ich bin gerade bei einem Versuch, mir anderweitig zu helfen, nämlich, die zwei
Luftheber als provisorische Filter einzurichten, um wenigstens ein wenig von dem feinen Flaum aus dem Wasser zu bringen, den die Umwälzung ständig in Bewegung hält. Leider habe ich nur zwei Filterbeutel zur Verfügung, einen 35µ und einen 300µ fein. Im 35µ baut sich Druck auf, wie man auf dem Foto sehen kann. Gut wären vielleicht 2 x 100µ,- oder bringt diese Aktion Eurer Meinung nach ohnehin nichts.
Hier seht Ihr die Fotos dazu:
Auch die Blaualgen in meinem Teich sind ein Grund dafür, dass sich die dicke Sedimentschichte störend auswirkt, denn ich kann die Seerosenkübel nicht gut kontrollieren, wo sich die Kolonien einer bestimmten Blaualge gerne niederlassen. Ob sich die Blaualgen heuer durch die Sedimente im Teich stärker vermehren werden kann ich noch nicht sagen, die Kieselalgen tun es jedenfalls.
So hübsch schauen sie im Mikroskop aus. Leider neigt diese Art der Kieselalgen zur Massenvermehrung und Blütenbildung, aber hoffentlich nicht in meinem Teich.
Für das
Hornkraut hätte ich mir eine Massenvermehrung gewünscht und habe eigentlich nur dafür den Dreck im Teich als Nahrungsgrundlage in Kauf genommen. Dass mein Hornkraut überhaupt noch lebt freut mich zwar, aber von gutem Wachstum kann keine Rede sein. Zu sehen ist es jedenfalls nicht, denn es liegt immer noch im Schlamm (Mulm) vergraben, aber es schaut bei meinen Kontrollen durchaus frisch aus, wenn auch etwas mager.
Auch sonst ist es mit dem Pflanzenwachstum in meinem Teich nicht weit her. Meine Vermutung war wohl richtig, dass die rückgelösten Nährstoffe aus den UVC- verbrannten Mikroorganismen höchstens wieder nur für Mikroalgen reichen, die mit geringsten Nährstoffspuren ihr Auslangen finden. Anspruchsvollere Algen haben sich bis jetzt jedenfalls noch nicht eingefunden.
Nicht angewiesen auf die wenigen Nährstoffe im Wasser sind die
Aquarienpflanzen, die ich heuer nach Paros mitgenommen habe, denn ich habe sie vorsorglich etwas gedüngt und sie haben sich für die Verhältnisse hier ganz gut entwickelt, wie man auf den Fotos hoffentlich erkennen kann, obwohl sie natürlich auch einen Sedimentschleier tragen und deshalb nicht so frisch wirken
Dass ich heuer nicht gänzlich auf
tropische Seerosen verzichten muss, da die Mutterpflanzen den letzten Winter nicht überstanden haben, habe ich den vielen Kindeln der tropischen Tina zu verdanken, die den Winter überlebt haben und bereits blühen, wenn auch wirklich noch „kindlich“ klein.
Die anderen
Seerosen machen mir heuer weniger Freude, denn sie haben nur kleine Blätter und bedecken das Wasser nicht ausreichend, um es vor übermäßiger Erwärmung zu schützen und sie blühen auch wenig, wie auf dem Teichfoto zu sehen ist. Mag sein, dass ihnen auch die stärkere Wasserbewegung nicht behagt, auf die ich aber nicht mehr verzichten möchte, denn nachts wenn ich die zwei Luftheber einschalte, kann ich förmlich sehen und fühlen wie der Teich atmet. Morgens, wenn ich die Luftheber ausschalte, ist der Teich dann völlig klar und wirkt sehr frisch.
Es kann gut sein, dass sich ab morgen die Situation im Teich verändert, denn morgen bekomme ich endlich eine größere Wasserlieferung, die meinen Teich über den Sommer bringen soll. Wie das Wasser sein wird und woher es kommt, - keine Ahnung, ich muss froh sein, dass ich überhaupt Wasser bekomme, denn es hat im Winter hier so gut wie nicht geregnet. Die Wasserwerte kann ich erst ermitteln, wenn das frische Wasser bereits in meiner Zisterne lagert. Ich werde über eventuelle Veränderungen im Teich berichten.
Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede