Verbesserung für meinen Teich auf Paros

Liebe Teichfreunde,

seit fast drei Wochen bin ich wieder auf der Insel Paros. Begrüßt wurde ich hier schon am 8. April von den ersten Seerosenblüten.
Im Frühling bin ich besonders froh darüber, dass es noch einige wenige winterharte Seerosen in meinem Teich gibt, denn die tropischen blühen bei mir erst Ende Mai-Anfang Juni. Den Winter haben zwar alle Tropischen wieder gut überstanden, aber ihre Blättchen sind erst gerade mal etwa 4 cm groß.

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Sonst aber tut sich noch nicht viel in meinem Teich, denn bis vor vier Tagen war es auch hier noch ziemlich kühl und außerdem ist von meinem mageren Wasser auch nicht viel an Pflanzenwuchs zu erwarten. Wie bereits im Vorjahr angekündigt, werde ich auch heuer nicht düngen, Seerosen ausgenommen. Ich werde den Teich aber wieder als angenehm sauberen Schwimmteich betrachten und nützen, sobald das Wasser warm genug für mich ist.

Bei meiner Ankunft wirkte der Teich sehr sauber. Nach Einschalten der zwei Luftheber verging auch die minimale Trübung sehr schnell und das Wasser ist jetzt wieder vollkommen klar. Viel Dreck gibt es nirgendwo am Teichboden, selbst die weißen Steine in 2,20m Tiefe sind nicht mit Schlamm bedeckt. Der gesamte substratfreie Betonboden ist mit einer sehr dünnen gelb-grünlichen Sedimentschichte bedeckt, die sich später, wenn es wieder richtig warm ist, erfahrungsgemäß vom glatten Boden ablösen und auftreiben wird.

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Am 14. April gab es hier ein sehr heftiges Gewitter. Es kam so schnell daher, so dass ich meinen Laptop nicht mehr rechtzeitig vom Stromnetz nehmen konnte. Seine Batterie ist dabei eingegangen und auch mein Router. Jedenfalls hatte ich bis gestern keine Internetverbindung mehr.
Die Zeit ohne Internet habe ich für notwendige Arbeiten im und am Haus genützt und um den Jahresbedarf an Seerosendünger selbst herzustellen. Dafür habe ich Ton gut mit losem Osmocote Exact - Dünger zu einem Teig verknetet und dann in kleine Würfel geschnitten, wie auf den Fotos zu sehen ist. Schon im letzten Jahr habe ich diese Düngerwürfel erfolgreich für meine tropischen Seerosen verwendet.

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Sollte sich heuer doch noch ein Froschlöffel, eine Schwanenblume, ein Hecht-oder Pfeilkraut, ein Molchschwanz oder eine andere meiner früheren Teichpflanzen zeigen, wird es mir auf einige Düngerwürfelchen natürlich nicht ankommen, die Wahrscheinlichkeit ist aber gering, denn diese Pflanzen sind nach und nach einfach verschwunden (verhungert).

Wie jedes Jahr gab es bei meiner Ankunft auch wieder einige Fadenalgen beim Wassereinlauf aus der Zisterne und einige im kleinen Teich. Sie waren schon ziemlich trocken und folglich in wenigen Minuten schnell abgezogen.

Mein Kummer um den Verlust meiner großen Teichpalme hat sich inzwischen gelegt.
Als Ersatz hat mir die Gärtnerin einen Palmfarn (Cycas revolutas) besorgt. Der gelieferte Farn ist leider nicht so groß wie gewünscht und kann die große Phönix natürlich nicht ersetzen, aber ich bin damit zufrieden, wenn ich auch wirklich sichtbares Wachstum nicht mehr erleben werde, da diese Farnart extrem langsam wächst und laut Gärtnerin nur alle 2-3 Jahre einen neuen Blätterkranz ausbildet. Den Reststamm der alten Palme habe ich noch nicht entfernt, er dient mir zur Zeit als „Blumentisch“ um den Platz zwischen Terrasse und Teich ein wenig zu beleben.

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DSCF4143 alter Palmenstumpf als Blumentisch.JPG 


Rund um Teich und Haus grünt und blüht es zur Zeit noch sehr schön, obwohl der Winter nicht viel Regen gebracht hat.

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Das war's für heute. Ich hoffe, dass mir auch die Einstellung der passenden Fotos (Größe) gelingt und wünsche allen einen schönen Sonntag.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
Hallo Elfriede, schön Dich wieder zu lesen und Deine Bilder zu sehen! Auch wenn Dein Baumfarn so langsam waechst, er sieht dort tortzdem toll aus und passt super! Ich wuensche Dir viel Glück mit ihm!
Lg Ina

und p.s. wir wollen alle seerosenblueten am laufenden Band!
 
Hallo Ina,
besonders bedanke ich mich für deine guten Wünsche für meinen Palmfarn. Ich hoffe sehr, dass er das Klima hier gut vertragen wird, denn ich habe mich bereits an ihn gewöhnt und möchte ihn nicht mehr missen. Auch einen Tausch gegen ein größeres Exemplar habe ich bereits abgeschrieben, nicht nur wegen der hohen Kosten, sondern wegen der besseren Aussicht von meinem Terrassen-Sitzplatz zum Meer. So gesehen ist der extrem langsame Wuchs der Cycas revolutas eine angenehme Eigenschaft und ein Vorteil für mich.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
Liebe Teichfreunde,

gut zwei Monate sind seit meiner letzten Meldung aus Paros vergangen, deshalb will ich heute einmal berichten wie es in meinem Teich zur Zeit aussieht.

Das Wasser ist nach wie vor klar.

Vor einer Woche hat es hier einen heftigen Sturm gegeben, der viel Sand und Blattwerk in meinen Teich verfrachtet und einige Pflanzen abgerissen hat. Bei mir ist sonst zum Glück nicht viel passiert, aber am Nachbarhaus hat er einen Fensterbalken aus der Mauer gerissen, den Stamm einer haushohen Bugainvillea abgebrochen und eine Türe eingedrückt.
Einen guten Teil der eingewehten Äste und Blätter habe ich abgefischt, der Rest liegt am Teichboden, was meinem mageren Wasser kaum schaden wird.

Sonst bin ich mit meinem Teich recht zufrieden.
Wie erhofft wächst (ohne Düngung) auch heuer die Minze wieder, sowie das Nabelkraut und Crassula. Nicht erwartet habe ich Hechtkraut, Pfeilkraut, Froschlöffel, Schwanenblume, Eidechsenschwanz, Sumpfhibiskus und Thalia dealbata, weil sie schon im letzten Jahr einen verhungerten Eindruck machten oder überhaupt verschwunden waren. Aber sie sind alle wieder da, wenn auch eher in Miniaturform. Ich habe ihnen je einen meiner selbstgemachten Düngewürfel untergeschoben, ebenso einigen Sumpfschwertlilien, die unerwartet auch wieder zaghaft ausgetrieben haben und jetzt langsam zu wachsen beginnen. Auch die Vallisneria leben noch, also muss das Wasser doch noch etwas an Nährstoffen enthalten.
Hier einige Fotos meiner Pflanzen, die mir viel Freude machen, wenn man sie mit euren Pflanzen natürlich nicht vergleichen kann.


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Ganz eindeutig gelangen die Nährstoffe meines Nachbarn in meinen Teich. Sein Gärtner hat einen großen Blumen – und Gemüsegarten über meinem felsigen Steilhang eigerichtet, mit (für Paros ) außerordentlich üppigem Wachstum, das nur mit viel Erde, Dünger und Wasser möglich ist. Meine Drainage hinter dem Teich ist dagegen völlig wirkungslos, denn das nahrhafte Gießwasser kommt nicht oberflächlich daher sondern sickert nach und nach durch das poröse Felsgestein, das meinen Teich ostseitig begrenzt. Weiter schlimm ist das aber nicht, denn zum Glück habe ich den kleinen Teich als Puffer, wo Pflanzen und Algen einen eventuellen Nährstoffüberschuss gut abbauen können. Das in den großen Teich überfließende Wasser ist dadurch kaum mehr belastet oder gerade nur so viel, dass die Pflanzen am Teichrand endlich auch bessere Wuchsbedingungen haben werden, wie ich hoffe und was ansatzweise auch schon zu bemerken ist. Algen im kleinen Teich lassen sich außerdem sehr leicht entfernen und damit überschüssige Nährstoffe herausholen, sollte es tatsächlich einmal nötig werden.

Zwei meiner wenigen winterharten Seerosen, die ich noch habe, blühen gut schon seit 8. April, wie bereits in meiner ersten Meldung aus Paros berichtet, aber einige andere wollen heuer nicht so richtig loslegen. Allerdings ist es hier erst seit einer Woche wirklich sommerlich, Mai und Juni waren dieses Jahr ungewöhnlich kühl.
Trotzdem öffnete sich am 1. Juni die erste Blüte meiner tropischen Tina und mit jedem Tag kommen neue Blüten dazu, heute waren es schon mindestens 30. Die Blätter und besonders die Blüten sind aber immer noch sehr klein und sie tragen auch immer noch die unschönen Sandspuren vom Sturm. Sicher werden sie sich mit zunehmender Wärme noch entwickeln, aber die in Pflanzenshops angegebene Größe erreicht hier auf Paros bzw. in meinem Teich keine einzige Pflanze.


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Mit dem Wachstum im Garten schaut es auch ganz gut aus.
Bis vor 14 Tagen blühte viel wilder Mohn unter meinen Olivenbäumen, die schon reichlich kleine Früchte tragen. Die Tomatenpflanzen versorgen mich seit 2 Wochen mit reifen Früchten. Wild wächst überall auf meinem Grundstück auch wieder Portulak und bereichert meine Küche. Kaktusfeigen und Kapern blühen zur Zeit üppig und die echten Feigen tragen schon viele kleine Früchte, ebenso meine Weinstöcke.

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Ginster, Oleander, Bugainvillea, Sommerflieder und schöne Disteln sorgen für Farbenpracht, nicht nur in meinem Garten sondern auf der ganzen Insel. Ich werde dazu später noch einige Fotos nachtragen. Schon bald (heuer verspätet) wird es hier leider mit den bunten Farben vorbei und sehr trocken sein. Die Insel wird dann wieder ihre goldbraune (verbrannte) Sommerfarbe annehmen.

Die Wasserwerte kann ich heuer leider nicht ermitteln, ich habe weder Messinstrumente noch Testkoffer mit nach Paos gebracht und hier gibt es lediglich die ziemlich ungenauen Teststreifen zu kaufen, die nicht sehr nützlich sind. Ich denke aber, dass ich Probleme mit dem Wasser, nach so vielen Jahren, auch ohne Messung zuordnen könnte. Der Kauf des Wassers für meinen Teich ist allerdings nach wie vor ein Glücksspiel, denn auf die Qualität habe ich keinen Einfluss, ich kann nur hoffen, dass ich nächste Woche „gutes“ Wasser bekomme. Ich brauche es dringend, denn meine Zisternen sind schon fast leer, da es im Winter nur wenig geregnet hat.

Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer und viel Freude an euren Teichen.
Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
Hallo Elfriede!
Ich freu mich für Dich, dass bei Dir im Garten und am Teich vieles so unerwartet üppig wächst, dass keine schlimmen Schaeden durch Sturm und Trockenheit geblieben sind, und Dir die Blütenpracht so viel Freude macht. Ich muss schon sagen, Hut ab vor so viel unerschütterlicher Gartenliebe, immer weiter zu machen und jaehrlich Rueckschlaege hinzunehmen, wenn man so sehr von Klima und Versorgung abhängig ist wie Du! Unseren Neid auf Deine mediterrane Flora musstest Du Dir ja hart erarbeiten :smile
liebe Gruesse Ina
 
Hallo Elfriede

Hast Du ein Cycas Weibchen oder Männchen? Im ersten Fall müssten sich bei der Größe in den pelzigen Fruchblättern schon kirschgroße Samen befinden. Dass bei Dir Pflanzen an Nährstoffmangel eingegangen sein könnten, habe ich eh nicht so recht glauben können. Die meisten Wasser- und Sumpfpflanzen sind Minimalisten, die auch mit sehr wenig Nährstoffen auskommen. Ich dünge überhaupt nicht und muss trotzdem jedes Jahr mehr als die Hälfte der Seerosenrhizome rausbrechen und die Ränder verschmälern, damit ich überhaupt noch was von der WOF sehe.

Gruß
Wolfgang
 
Hallo Ina,

danke für deine Meldung und es freut mich, dass dir mein Bericht aus Paros gefallen hat.
Mich über "Kleinigkeiten" zu freuen (wie winzige Pflänzchen) und Rückschläge gelassener hinzunehmen, das hat mich erst diese Insel und mein Teich gelehrt und dafür bin ich sehr dankbar. Was aber viele Menschen hier zur Zeit aushalten müssen fällt in eine ganz andere Kategorie, dafür würde meine mühsam erworbene Gelassenheit ganz sicher nicht ausreichen.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
Hallo Wolfgang,

danke für deine Erklärung zu Cycas weiblich oder männlich. Deiner Beschreibung nach dürfte ich ein Männchen haben, denn Samen habe ich keine gesichtet. Zwar gibt es einen zwiebelförmigen, noch nicht weit geöffneten, haarigen Blattschopf in der Krone, der ziemlich trocken (grau) ausschaut, mehr ist aber noch nicht zu sehen. Es könnte vielleicht ein neuer Blattkranz werden, aber ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Es geht meiner Cycas revoluta zur Zeit gar nicht gut, sie ist von Woll- und Schildläusen befallen.

Leider sind mir im Lauf der Jahre doch so einige Pflanzenarten im Teich wirklich verhungert, sie wurden immer schwächer und kleiner und blieben dann ganz aus. Noch viel schneller gaben die Unterwasserpflanzen auf. Minimalisten unter Pflanzen gibt es hier auf der Insel genug, aber leider ist keine davon für das Wasser vorgesehen. Dass du überhaupt nicht zu düngen brauchst glaube ich aufs Wort, man braucht sich ja nur die Bilder deines wundervollen Gartens anzuschauen um zu erkennen, dass er in einer fruchtbaren, pflanzenfreundlichen, vom Klima begünstigten Gegend liegen muss. Von Paros kann man das nicht behaupten, vielmehr ist man immer wieder erstaunt unter welchen Bedingungen, weit abseits bewässerter und gedüngter Flächen- noch Pflanzen wachsen können, wie Kapern zum Beispiel.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 

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