Liebe Teichfreunde,
gut zwei Monate sind seit meiner letzten Meldung aus Paros vergangen, deshalb will ich heute einmal berichten wie es in meinem Teich zur Zeit aussieht.
Das Wasser ist nach wie vor klar.
Vor einer Woche hat es hier einen heftigen Sturm gegeben, der viel Sand und Blattwerk in meinen Teich verfrachtet und einige Pflanzen abgerissen hat. Bei mir ist sonst zum Glück nicht viel passiert, aber am Nachbarhaus hat er einen Fensterbalken aus der Mauer gerissen, den Stamm einer haushohen Bugainvillea abgebrochen und eine Türe eingedrückt.
Einen guten Teil der eingewehten Äste und Blätter habe ich abgefischt, der Rest liegt am Teichboden, was meinem mageren Wasser kaum schaden wird.
Sonst bin ich mit meinem Teich recht zufrieden.
Wie erhofft wächst (ohne Düngung) auch heuer die Minze wieder, sowie das Nabelkraut und Crassula. Nicht erwartet habe ich
Hechtkraut,
Pfeilkraut,
Froschlöffel,
Schwanenblume,
Eidechsenschwanz,
Sumpfhibiskus und
Thalia dealbata, weil sie schon im letzten Jahr einen verhungerten Eindruck machten oder überhaupt verschwunden waren. Aber sie sind alle wieder da, wenn auch eher in Miniaturform. Ich habe ihnen je einen meiner selbstgemachten Düngewürfel untergeschoben, ebenso einigen
Sumpfschwertlilien, die unerwartet auch wieder zaghaft ausgetrieben haben und jetzt langsam zu wachsen beginnen. Auch die Vallisneria leben noch, also muss das Wasser doch noch etwas an Nährstoffen enthalten.
Hier einige Fotos meiner Pflanzen, die mir viel Freude machen, wenn man sie mit euren Pflanzen natürlich nicht vergleichen kann.
Ganz eindeutig gelangen die Nährstoffe meines Nachbarn in meinen Teich. Sein Gärtner hat einen großen Blumen – und Gemüsegarten über meinem felsigen Steilhang eigerichtet, mit (für Paros ) außerordentlich üppigem Wachstum, das nur mit viel Erde, Dünger und Wasser möglich ist. Meine Drainage hinter dem Teich ist dagegen völlig wirkungslos, denn das nahrhafte Gießwasser kommt nicht oberflächlich daher sondern sickert nach und nach durch das poröse Felsgestein, das meinen Teich ostseitig begrenzt. Weiter schlimm ist das aber nicht, denn zum Glück habe ich den kleinen Teich als Puffer, wo Pflanzen und Algen einen eventuellen Nährstoffüberschuss gut abbauen können. Das in den großen Teich überfließende Wasser ist dadurch kaum mehr belastet oder gerade nur so viel, dass die Pflanzen am Teichrand endlich auch bessere Wuchsbedingungen haben werden, wie ich hoffe und was ansatzweise auch schon zu bemerken ist. Algen im kleinen Teich lassen sich außerdem sehr leicht entfernen und damit überschüssige Nährstoffe herausholen, sollte es tatsächlich einmal nötig werden.
Zwei meiner wenigen winterharten
Seerosen, die ich noch habe, blühen gut schon seit 8. April, wie bereits in meiner ersten Meldung aus Paros berichtet, aber einige andere wollen heuer nicht so richtig loslegen. Allerdings ist es hier erst seit einer Woche wirklich sommerlich, Mai und Juni waren dieses Jahr ungewöhnlich kühl.
Trotzdem öffnete sich am 1. Juni die erste Blüte meiner tropischen Tina und mit jedem Tag kommen neue Blüten dazu, heute waren es schon mindestens 30. Die Blätter und besonders die Blüten sind aber immer noch sehr klein und sie tragen auch immer noch die unschönen Sandspuren vom Sturm. Sicher werden sie sich mit zunehmender Wärme noch entwickeln, aber die in Pflanzenshops angegebene Größe erreicht hier auf Paros bzw. in meinem Teich keine einzige Pflanze.
Mit dem Wachstum im Garten schaut es auch ganz gut aus.
Bis vor 14 Tagen blühte viel wilder
Mohn unter meinen Olivenbäumen, die schon reichlich kleine Früchte tragen. Die Tomatenpflanzen versorgen mich seit 2 Wochen mit reifen Früchten. Wild wächst überall auf meinem Grundstück auch wieder Portulak und bereichert meine Küche. Kaktusfeigen und Kapern blühen zur Zeit üppig und die echten Feigen tragen schon viele kleine Früchte, ebenso meine Weinstöcke.
Ginster,
Oleander, Bugainvillea,
Sommerflieder und schöne
Disteln sorgen für Farbenpracht, nicht nur in meinem Garten sondern auf der ganzen Insel. Ich werde dazu später noch einige Fotos nachtragen. Schon bald (heuer verspätet) wird es hier leider mit den bunten Farben vorbei und sehr trocken sein. Die Insel wird dann wieder ihre goldbraune (verbrannte) Sommerfarbe annehmen.
Die Wasserwerte kann ich heuer leider nicht ermitteln, ich habe weder Messinstrumente noch Testkoffer mit nach Paos gebracht und hier gibt es lediglich die ziemlich ungenauen Teststreifen zu kaufen, die nicht sehr nützlich sind. Ich denke aber, dass ich Probleme mit dem Wasser, nach so vielen Jahren, auch ohne Messung zuordnen könnte. Der Kauf des Wassers für meinen Teich ist allerdings nach wie vor ein Glücksspiel, denn auf die Qualität habe ich keinen Einfluss, ich kann nur hoffen, dass ich nächste Woche „gutes“ Wasser bekomme. Ich brauche es dringend, denn meine Zisternen sind schon fast leer, da es im Winter nur wenig geregnet hat.
Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer und viel Freude an euren Teichen.
Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede