Wer hat...? Erfahrungen Graskarpfen/Amur

AW: Wer hat...? Erfahrungen Graskarpfen/Amur

Hallo David!

Allein den Bodensee mit Haltungsbedingungen im Gartenteich zu vergleichen kann man ja wohl kaum ernst nehmen. :aua

Und von einem gelungenen Versuch in einem Teich pauschal auf alle Gartenteiche zu schließen,
hat auch wenig mit Erfahrung in Sachen Fischhaltung zu tun (die der betreffende User ja angeblich haben will...)

Der mündige und kritische Leser mag solche "Tipps" alleine beurteilen.
Denen, die nur lesen, was sie lesen wollen, wird eh nicht zu helfen sein,
die übrigen werden wissen, was sie davon zu halten haben.
 
AW: Wer hat...? Erfahrungen Graskarpfen/Amur

Hallo,

nur um die ganze Sache hier endlich zu beenden. Ich habe mich"angepisst" gefühlt(und vielleicht auch etwas heftig reagiert), weil meine Meinung einfach als schlichtweg falsch abgetan wird. Aufgrund der Erfahrung, die anscheinend nicht nur ich gemacht habe, kann man dies aber so einfach nicht stehen lassen. Wie ihr schon in anderen Themen festgestellt habt, ist eine artgerechte Haltung im Gartenteich nur bei Kleinstfischen wie Moderlieschen tatsächlich realistisch. Ob es einem Fisch gut geht und er sich wohl fühlt, hängt jedoch nicht zwangsläufig damit zusammen, ob dieser auch "artgerecht" gehalten wird.

Dann dürfte es nämlich auch keine Koi(Karpfen)- oder Störteiche geben. In der Natur kommen ja schließlich auch nicht so viele von diesen Individuen auf so einer verhältnismäßig kleinen, abgeschlossenen Wasserfläche zusammen. Dann würde das Karpfenangeln nämlich sehr schnell langweilig werden. Zumal der Karpfen ja nichtmal wirklich heimisch ist.

Aber darum soll es jetzt nicht gehen. Fakt ist, dass hier gesagt wird, dass z.B. Störe, Elritzen, Orfen(bei uns heißen die Aland), Graskarpfen(Flussfisch) und auch Barben(steht zumindest im Lexikon des Forums) unter Umständen in Gartenteichen gehalten werden können. Das sind alles Fische, die im Teich niemals "artgerechte" Bedingungen erfahren werden. Ich käme niemals auf die Idee, eine Barbe im Teich zu halten. Das sind für mich die "echten" Strömungsfische.
Auch einen Stör würde ich mir nicht holen. Aber wenn jetzt jemand kommt, der Nasen hat, dann gibt es gleich einen Aufschrei. Und wahrscheinlich nur, weil das eine Person mal irgendwo in einem Lexikon(in dem Fall meine ich nichtmal das Forumslexikon) geschrieben hat und sich die Meinung deshalb auch verbreitet hat.

Ganz kurz gesagt. Mir ist einfach nicht klar, warum die allgemeine Meinung heißt, dass Nasen garnicht im Teich gehalten werden sollen, und Störe sowie Elritzen unter Umständen schon.
Sind Nasen anspruchsvoller als Störe oder Elritzen? Das muss ich ganz klar mit Nein beantworten.
Ein Bekannter hat auch Nasen im Teich. Vor 2 Jahren bekam er einen Stör geschenkt. Er hat ihn erstmal in den Teich gesetzt.
Der Fisch war gesund und ist ihm im Sommer trotzdem eingegangen.
Die Nasen allerdings gedeihen und zeigen sich in wirklich prachtvollen Farben. Genauso wie bei mir zu etwa dieser Zeit.

Bei Elritzen habe ich den Vergleich zwar nicht, aber wenn man sich die Gewässer anschaut, in denen sie leben, dann haben die sicher auch höhere Ansprüche an ihren Lebensraum. Das sagst du ja auch selbst. Orfen bzw. Alande sind oftmals auch nur in Fließgewässern anzutreffen. Da leben sie auch ursprünglich.
Trotzdem sind sie einer der beliebtesten Gartenteichfische. Und die Biologie von Nase und Aland ist in vielen Aspekten sehr ähnlich.
Die Fische kommen stellenweise nebeneinander vor. Diese Tatsache kann man nunmal nicht einfach unter den Teppich kehren.

In Anbetracht dieser Fakten sollte man die starre, konservative Meinung, dass man diese Fische nicht halten kann, überdenken.
Es ist klar, dass nicht jeder diese Fische halten kann und auch sollte. Das wollte ich damit keineswegs sagen.
Wer aber bestimmte Bedingungen im Teich hat, der kann diese Fische durchaus halten.
Man sollte sie sich allerdings nicht zur Algenbekämpfung aufschwatzen lassen.

Wer also gute Bedingungen schafft und an den Fischen selbst interessiert ist, der kann diese Fische unter Umständen halten.
Diese Personen sollten dann auch nicht von anderen deswegen zerpflückt werden.
Besonders nicht von Leuten, die Fische wie Störe, Graskarpfen, Elritzen oder vielleicht auch Orfen halten.
Denn dann wird mit zweierlei Maß gemessen. Ich meine im Übrigen wieder Niemand hier.
 
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Hallo Ben,

auch ich war immer der Meinung die Nase gehört nicht in einen Gartenteich, jetzt nach dem ich deine Argumente lese sehe ich es auch etwas anders.
Meine Informationen über die Nase stammen aus Zeiten als der Gartenteich noch eine flache Schale aus Beton ohne Technik war,
seid dem schreibt immer noch jeder von jedem ab.
Es hat sich an der Technik viel verbessert und macht es möglich, vielen Arten einen naturnahen Lebensraum zu bieten.

Was währe ohne die heutigen leistungsstarken Pumpen, Filter und bezahlbare Teichabdichtung,
dann gäbe es auch nur den robusten Goldfisch und Koihaltung wäre auch ein riesen Streitthema.


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Hi Karpfenchamp,

wenn Du schon schreibst das Du tausende von Fischen gefangen hast und deshalb ein wahrer Fischexperte bist frage ich dich ob die Nasen in deinem Teich ihre 15-20 Jahre erreicht haben bzw. warum die ganze Gruppe so plötzlich verendet ist wenn sie ja jahrelang so problemlos im Teich zu halten waren (die Teichvergrößerung kann da ja nicht Schuld dran sein)

Übrigens wenn Du mal genauer durchliest steht da im Lexikon schon das Störte keine Gartenteichfische sind und das wer sich damit beschäftigen will sich u.a auf ihre Bedürfnisse (riesige Teichgröße) einstellen muß. (bei Elritzen und anderen strömungliebenden Arten steht auch dabei was sie von ihrem Lebensraum her für Bedürfnisse haben)
In meinem eigenen Teich (12m x 13m x 1,6m) hatte ich eigentlich mal vor Strömer, Bachschmerle, Elritzen, Gründlinge ect. zu halten und ihn extra für die Kieslaicher mit 14t Kiesboden ausgestattet. Als der Gartenteich schon im ersten Jahr in der Einfahrzeit trotz Strömungspumpen auf über deutlich über 26 Grad kletterte hab ich das Vorhaben auch ganz schnell dem Wohl der Fische zuliebe da Akta gelegt.

Natürlich kann man bestimmte Fische unter entsprechenden Bedingungen halten aber dann sollte man zumindest auch mal Fotos von dem "artgerechten" Lebensraum ect. einbringen können (wenn man dann natürlich keinen Beweise liefern kann braucht man sich nicht zu wundern wenn man nicht ernst genommen werden kann - ähnliches kenn ich und andere hier auch aus div. Aquaristikforen, wo z.B. manche Aquarianer behaupten sie hätten ein 1000l Becken und ziehen darin Prachtschmerlen nach - und dann nach der Frage von Fotos immer Aussagen kommen "ich hab keine Kamera", "meine Handykamera ist kaputt" ect.

MfG Frank
 
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Ich schreibe zu dir jetzt nicht mehr sehr viel, weil du deine Überzeugungen einfach nicht überdenkst und eine alte Lehrbuchmeinung vertrittst, die (wie wp-3d bereits treffend formulierte) einfach überholt ist. Du versuchst meine vernünftige, und vor allem treffende, Argumentation mit anderen Sachen zu übertünchen. Außerdem habe ich nie gesagt, dass mein Lebensraum "artgerecht" war. Denn eine "artgerechte" Haltung von all seinen Fischen kann hier wohl kaum einer anbieten. Aber das ist auch ein Ziel, welches nicht realistisch ist.

Meine Nasen hatte ich etwa 4-5 Jahre. Als wir den Teich umgebaut haben, hatten wir alle Fische in Regenfässer gegeben. Leider gab es im Baumarkt damals mit der Folie eine größere Verzögerung. Das hat sich so stark hingezogen, dass wir für das Umgraben und Verlegen der Folie bis in die Dunkelheit hinein gearbeitet haben. Als wir die Fische dann in den noch kahlen Teich zurückgesetzt haben, war es für die Nasen wohl schon zu spät. Auch von den Orfen ist keine übrig geblieben.

Im jetzigen Teich wollte ich versuchen, Schleien zum Ablaichen zu bewegen. Da Orfen und Nasen sehr aktiv und agil sind, und die Schleien eine ruhige Atmosphäre brauchen, habe ich mich gegen diese Fische entschieden. So jetzt weißt du es.
 
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Wobei das nun auch wieder eine sehr pauschale Verurteilung ist, wenn du sagst, die Aussage dass Nasen und andere sich nicht für den Gartenteich eignen, sei inzwischen überholt. Ich sehs eher andersrum: Nasen werden seit vielen, vielen Jahren für Gartenteiche angeboten und ein Umdenken, dass es nunmal einfach Fische gibt, die man nicht in Gartenteichen halten sollte, setzt sich erst langsam durch. Das bezieht sich z.B. auch auf Störe, deren Haltung vielerorts kritischer gesehen wird als früher. Zum Beispiel in der Schweiz, wo die Haltung von Stören seit wenigen Jahren genau deswegen bewilligungspflichtig ist!
 
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Wir können aber wiederum nicht Störe mit Nasen gleichsetzen. Das mit den Stören ist ja auch ganz in Ordnung so. Das ist ja auch ein viel krasserer Fall. Ich wette, dass sich ein Stör bei mir nicht so gut gehalten hätte.

Und warum sind die Nasen in der Schweiz nicht auch bewilligungspflichtig? Weil die Nase einfach nicht zu den Fischen gehört, die man unter keinen Umständen halten sollte. Diese Fischart zieht jeden Sommer in wahrscheinlich viele tausend Teiche in Deutschland neu ein. Sonst würde es diesen Markt ja nicht geben. Und ich wette, dass mindestens die Hälfte der Fische nicht nur nicht qualvoll verendet, sondern sogar viele Jahre in den Teichen überdauert und sich eines guten gesundheitlichen Zustandes erfreut.

Die andere Hälfte sind wahrscheinlich Leute mit einem vielleicht noch ungefilterten 500 Liter Teichbecken, die den Fisch als Zweckfisch gekauft haben. Ich habe noch von keinem Teichbesitzer gehört, der sich beschwert hat, dass ihm die Nasen gleich eingegangen sind. Wenn sowas oft passieren würde, dann hätte es sich auch zu mir bereits rumgesprochen bzw. ich hätte davon gelesen.

Ich denke viele(auch aus diesem Forum) halten diese Tiere wirklich vernünftig, und sagen einfach nichts davon, weil sie dann Kritik einstecken müssten. Ich finde damit muss jetzt auch endlich Schluss sein. Vor dem Hintergrund meiner bisherigen Erläuterungen, besonders zur Haltung von Elritzen, Orfen und auch noch anderer Arten, lässt sich diese Behauptung in diesem totalen ablehnenden Maße einfach nicht mehr halten. Man muss diese Behauptung mindestens relativieren, wenn nicht sogar gänzlich verwerfen.

Es wird immer Leute geben, die nicht bereit sind, ihre alt angelesene Meinung nochmals zu überdenken. Aber bitte versucht diese Meinung nicht noch jedem Neuling aufzwingen zu wollen, indem ihr ihn dann "zerpflückt" wenn er diese Fische, vielleicht sogar anständig, hält. Ich habe von einem Fall gelesen wo jemand, mit wirklich anständigem Gartenteich, sich diese Fische gekauft hatte. Es wurde ihm geraten die Fische sofort abzugeben, weil man solche Fische ja angeblich nicht hält. Was war die Folge? Die Fische wurden aus dem Teich entfernt und keiner weiß, was daraus geworden ist.

Dass die ganze Sache für die Fische kein gutes Ende genommen hat, das brauche ich glaube ich keinem sagen(als ob die Behörden wirklich einer Privatperson die Erlaubnis zum Aussetzen von Fischen in Naturgewässer erteilen würden) . Es stand auch nicht mehr dabei. Ich bin mir sicher, den Fischen wäre es wirklich gut ergangen, wenn von den selbsternannten Spezialisten keiner den Mund aufgemacht hätte. Wenn jemand ohne vernünftigen Grund so eingeschüchtert wird, da kann einem echt das Messer in der Tasche aufgehen. In diesem Fall war ein Eingreifen einfach nur falsch.
 
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Karpfenchamp, kannst Du bitte mal ab und zu einen Absatz machen, damit man Deinen Beiträgen auch folgen kann, es erhöht die Lesbarkeit erheblich. Danke.
 
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Auch wenn ich bei meinen Absätze keine Zeile frei lasse und persönlich ein paar weniger gesetzt hätte, hast du das ja jetzt für mich übernommen. Ich schreibe ja immer nur in dem kleinen Antwortfenster unten.
 
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