Wie groß sollte ein Koiteich sein? (Länge und Breite)

Ich habe mal die Suchmaschine bedient und geschaut was Profis so sagen.
Ein Karpfenzüchter schreibt von 10-20m² pro Karpfen, der Freistaat Bayern schreibt von 25m² für einen 3jährigen Karpfen.
Man spricht auch eher von flachen Teichen da sich die im Frühjahr besser aufheizen und das gut für die Fische ist.
Mindesttiefe 70cm.

Keine Frage, die Zahlen stimmen, aber der Beweggrund dafür ist für mich anders zu sehen. Die pro Karpfen angegebene Quadratmeteranzahl bezieht sich m.E. nicht auf einen möglichen Schwimmbereich, sondern auf die dadurch entstandene Fläche für natürliche Nahrung. In den Berichten, die ich gefunden habe, ist immer von Zufütterung zur Naturnahrung im Teich die Rede und dann machen die qm-Angaben sicherlich Sinn, da sich auf 20 qm selbstredend mehr Algen, Kleinstlebewesen, etc. ansiedeln können. Dies erklärt auch, dass es mehr um Fläche und weniger um Volumen/Tiefe geht.

Somit ist diese Zahl aber für unsere „künstlichen“ Gewässer mit Filterung und regelmäßiger Fütterung nicht wirklich relevant und hat letztlich auch keinen Bezug zum „Wohlfühlfaktor“.

Nur so nebenbei, der Wohnraum für einen Menschen liegt in Deutschland statistisch gesehen bei 44,2 qm (2008)... laut Deutschem Bundestag, liegt die Mindestwohnfläche in Mietwohnungen übrigens z.B. in Bayern bei:

...Mindestquadratmeterzahl von mindestens 10 m2/Person die mindestens sechs Jahre alt ist und für mindestens 6 m2/Person die noch nicht sechs Jahre alt ist.

Da wünscht man sich doch fast schon ein Karpfen zu sein... ;)
 
Noch ein kurzer Zusatz zum Thema Teichtiefe...

„Flache Teiche, da die sich im Frühjahr besser aufheizen und das ist gut für die Fische. Mindesttiefe 70 cm“

Auch richtig, aber nicht vollständig... nach meiner Recherche überwintern die Karpfen in besonders tiefen „Winterungsteichen“ und verbringen ihren 3. Sommer in „Abwachsteichen“, bevor es dann auf den Teller geht.

Ich denke, dass die wenigsten hier vier oder fünf verschiedene Teiche für die einzelnen Entwicklungsphasen ihrer Koi vorhalten können. Und so ist - wiederum nach meiner Meinung - der Vergleich mit Karpfenzüchtern und ihrer Vorgehensweise mit unseren Anlagen obsolet.
 
Hast du denn irgendwo gelesen das wir durch Einsatz von Technik den Lebensraum verkleinern dürfen.
Nur weil es einige gut finden muss es doch nicht richtig sein.
Damals fanden einige das Goldfischglas gut ....
 
Sorry, aber diese Aussage ist nur emotional begründet... und nur weil es einige (viele) gut finden (und das auch erfolgreich, zudem mit gesunden Fischen machen) muss es doch nicht richtig sein (, scheint aber durchaus einen möglichen Weg darzustellen).
 
Ihr dreht euch in Kreis.
Norbert, es wäre schön wenn du an meinem Beispiel aufzeigen kannst, warum es so nicht funktioniert. Und nicht aufzuzeigen versuchst, warum große Teiche besser sind. Denn nicht jeder hat das Glück den Tieren so viel Platz zu geben wie du, Matthias oder Rico oder Tosa.
Obwohl selbst bei Tosa wären es wahrscheinlich deiner Meinung nach zu viele Tiere.
 
Wichtiger wäre die Antwort darauf

Machen wir das nicht überall und ist es nicht ein Teil der Evolution? Und steht irgendwo, dass wir es nicht dürfen, zumal es einfach ein logischer Ansatz ist?

Letztlich definiert sich Lebensraum auch und vermutlich vor allem über den Punkt Nahrung und das damit verbundene Überleben. Wieviel Natur benötigt ein Tier um sich zu ernähren? Und hier reguliert sich die Natur selbst, die Starken finden Nahrung, die Schwachen nicht und sterben. Ob es den Tieren, in unserem Fall Karpfen, wirklich gefällt, dass sie in der Natur zig Quadratmeter absuchen müssen um satt zu werden, werden wir wohl nie erfahren. Fakt ist aber, dass wir durch die Zuführung von Nahrung diesen rein nahrungstechnisch benötigten Lebensraum reduzieren...

Und dies findet sich nicht nur bei unseren Koi wieder, sondern in jeder Form von Tierhaltung. Egal ob Pferd, Hund, Rind und Huhn und schlussendlich auch bei uns Menschen. Oder meinst Du, dass in Deutschland 80 Millionen Menschen ohne die Technik und ihre Errungenschaften leben könnten? Puh, deutlich zu weit gesprungen... bleiben wir bei Karpfen! ;)
 
Als Faustregel gilt: auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern lassen sich mit 10.000 Jungkarpfen ... 1000 kg Karpfenfleisch erzeugen. (Wikipedia)
 
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Wir drehen uns im Kreis und ich habe doch nicht gesagt das der 15m³Teich nicht funktioniert. ich sehe das nur nicht als "den Standard"
Irgendwie versteht ihr nicht was ich sagen will, deswegen mache ich noch einen Versuch.
Es gibt verschiedene Ansichten und nicht den einen Standard den Florian sucht da zuviele Faktoren mit rein spielen.
Um Neulingen den Einstieg zu erleichtern sollten ihm alle Standards zu Verfügung stehen und er kann sich selber einschätzen was dann geht und was dazu notwendig wird.
Wenn er jetzt hier liest 15m³ Teich für 5 Koi ist OK und er sich jetzt eine kleine Pumpe kauft und so einen fertigen Schwammfilter wird es wohl schief gehen. Das Risiko war ihm auch nicht bewußt.
Er sollte wissen das er bei 15m³Teich und 5Koi die xx Umwälrate fahren muß, einen Profifilter nehmen muß und wie das Risiko bei einem Systemausfall ist damit er gegebenenfalls Redundant arbeitet.
Daher noch mal mein Ansatz mit der Gruppierung, in der alle Ansätze und Auswirkungen stehen.
Jeder kann sich einbringen um so eine Tabelle zu füllen.
Ich habe mal als Beispiel willkürlich, fiktive Zahlen und Texte hingeschrieben, nur um zu Zeigen wie es vielleicht aussehen könnte.

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