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Zöglinge 2016

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Seit ich deine Berichte lese frage ich mich, wie du ständig diese Menge an Insekten zusammen bekommst, ich würde echt verzweifeln
Ich wundere mich allerdings auch darüber welche Mengen diese kleinen Geister so wegputzen....das ist echt unglaublich Wie würde es wohl ohne sie aussehen?
 
Das ist Übung, Vegetation und Erfahrung.

Die ersten Jahre bin ich schier verzweifelt, weil hier nichts war ausser dt. Weidelgras.

Jetzt habe ich überall "Wildnis" und die Streuobstwiese wird gar nicht mehr "bewirtschaftet" - außer,
dass Blacky sie begrast und ich wegsense, was weg soll.

Ich habe für jede Futtertierart einen eigenen Kecher (Grashüpfer, Schuster, Fliegen/Wiesenplankton, Spinnen)

Dann weiss ich mittlerweile, wie die Insekten sich verhalten - also zu welcher Tageszeit bei welcher Witterung sie sich wo aufhalten.

Last not lest lässt sich wunderbar, wenn man Wiesenplankton braucht, ein Brennesselfeld im Windschatten des Knicks absensen.
Ab dem nächsten Tag schwirren da die Fluginsekten nur so rum und alle Schwalben der Nachbarschaft sowie Kirstin mit ihrem Kecher
jagen da wie die Weltmeister

Heute habe ich, weil die Pferde so voller Fliegen sassen, mich einfach neben Blacky gestellt und die Fliegen mit dem
Kecher aus seinem Gesicht und von seinen Beinen abgekechert.

Wenn ich große Brummer brauche, lege ich eine tote Maus aus und wenn ich Ameiseneier brauche, schaue ich unter
die verkehrt herum auf dem Trailplatz aufgestellten Pflanzkübel.

Ohrkneifer sind inter den Deckeln der Bienenbeuten und Kellerasseln unter
den Steinen an der Nordwand - also alles nur Übung

Wenn mal gar nichts zu kriegen ist, kann ich zu "meinem" Bauern fahren - zur Melkzeit muss man da nur einen Tropfen Milch auskippen
und mit dem Kecher rüber gehen - dann ist das Glas voll - da lassen sich auch schnell Vorräte für den Gefrierschrank
zusammenkechern

LG
Kirstin
 
Ok...bei Kellerasseln und Ameiseneiern kann ich mithalten,bei Fliegen hört's dann schon auf, die krieg ich nicht im Haus^^
Meinen Respekt hast du definitiv, das hört sich so einfach an, aber dazu gehört garantiert auch jede Menge Übung und Know-how
 
@Janntje gern geschehen - ja ich glaube, sie fühlt sich wohl

Heute war es extrem windig mit diversen Schauern, was die Insektenjagd etwas erschwerte

Bei Claudi alles unverändert.
Sie flattert täglich etwas besser - und wenn Ihr Euch die Fotos genau anschaut, sieht man,
dass die braunen Bereiche an den Flügeln immer mehr werden

Wynni macht mir auch einen sehr zufriedenen Eindruck.

Sie bettelt zwar nach wie vor nicht, aber wenn sie mich zur Küche reinkommen hört, ruft sie lautstark!

Das Spray, was mir mein Tierarzt mitgab, habe ich doch nicht eingesetzt.

Irgendwie hatte ich "ein komisches Gefühl" - da mein TA mir sagte, dass es auch für Menschen geeignet ist,
habe ich also versuchsweise das mal selbst in die Augen gesprüht:

es brennt leicht - okay, die Augen fühlen sich hinterher "klarer" an - es ist aber unangenehm und ich würde
es für mich zumindest in den Augen nicht wieder anwenden wollen.

Da mein Bauchgefühl mir sagte: "nicht gut" habe ich lieber die Euphrasia Augentropfen von Wala genommen
und damit regelmässig die Augen behandelt.

Heute Morgen habe ich dann noch mal meinen anderen Tierarzt angerufen.

Der war gestern nicht erreichbar, hat aber regelmäßig deutlich mehr mit Vögeln zu tun - besonders kleinen Vögeln.

Ich erzählte ihm die ganze Vorgeschichte und von gestern und dass ich aber bzgl. der Augentherapie umentschieden habe
und fragte ihn, ob er Wynni nochmal sehen möchte.

Er meinte, Euphrasia sei gut und die täglichen Vit. B Gaben ebenfalls.

Er würde, um dem Vogel den Stress zu ersparen, zunächst diese Therapie einige Tage durchziehen und nur, wenn sich
nichts tut oder wenn es zu einer Verschlechterung kommt, sollten wir kommen, damit wir schauen, ob und was
noch machbar wäre.
Wichtig sei, gerade das "kleinere" Auge immer schön feucht zu halten (mit Euphrasia).

Ich war also wohl auf dem richtigen Weg

Bis Mittags hat Wynni gefuttert wie am Tag zuvor:
sie hat den Schnabel aufgesperrt und ich konnte sehen, dass das im Prinzip "ins Leere" ging -
also ich das Futter zum Schnabel ausrichten musste, damit sie es fassen konnte.

Ansonsten sass sie auf ihrem Korb im Fenster und genoss sichtlich, wenn die Sonne mal raus kam.

ALs ich um halb eins zum Füttern kam, stand die Sonne gerade aufs Fenster.

Ich kam rein und Wynni rief bereits.

Als ich dann einen Grashüpfer mit der Pinzette in ihre Richtung bewegte (ohne etwas zu sagen), sperrte sie den
Schnabel auf und folgte dem Futtertier!!!!

Ich konnte es gar nicht glauben - darum wiederholte ich es und bewegte das Tier etwas zur Seite - auch da folgte sie

Beim dritten Haps hatte sie die Augen halb geschlossen und alles war wieder beim Alten.

Ich glaube, sie hat zumindest für eine kurze Zeit irgendetwas sehen können - und zwar auch die Bewegung

Da es wenig ist mit Sonne heute und Wynni die Sonne gut zu tun scheint, habe ich die Rotlichtlampe von Claudi - die sie sowieso
kaum noch nutzt - geholt und mit einer abenteuerlichen Konstruktion von der Gardinenstange abgehängt, so dass sie über einem Teil von
Wynni s Korb hängt - nun kann sie selbst entscheiden, ob sie darunter sitzen will oder nicht.

Unter dem Rotlicht hatte ich dasselbe Phänomen wie Mittags in der Sonne auch noch bei zwei Fütterungen.

Das lässt zumindest hoffen.

Nachmittags ist Wynni 3 x im Esszimmer geflogen (also als ich nicht da war).

Wenn ich dann zum Füttern kam, war sie verschwunden und rief von irgendwo her - meist auf dem Fussboden -
einmal sass sie auf der Absinthflasche

Heute Abend rief ich und ihre Antwort kam von unter dem Schrank - als ich nochmal rief, kam sie mit ausgebreiteten Flügeln ganz
selbstverständlich unter dem Schrank hervorspaziert - in Richtung meiner Stimme - kletterte auf meinen hingehaltenen Finger und
ließ sich wieder auf ihren Korb setzen, wo sie mit Gefiederpflege begann.

Alles in allem lassen die Entwicklungen meines Erachtens ganz vorsichtige Hoffnung zu

Also alle weiter die Daumen drücken, dass es bei Wynni erst der Anfang einer Heilung ist........

Futtern tut sie übrigens gigantische Mengen

Tja, und dann kam heute noch Flynn

Flynn ist ebenfalls eine Mehlschwalbe.

Ihre Ziehmutter, die sie schon mehr als eine Woche gepäppelt hat, rief mich an - sie hatte meine Nummer im
Internet gefunden.

Flynn wurde im Wohnzimmer aufgezogen, was alles wunderbar ging, aber jetzt beginnt sie zu fliegen und da sie
aber andererseits noch nicht so selbständig ist, draußen zu leben, wird das problematisch, da das Wohzimmer wohl
rundum mehr oder weniger komplett verglast ist.

Ob Flynn bei mir ausgewildert werden könne?

natürlich

Ca eine Stunde später wurde Flynn aus dem Raum Bad Bramstedt von ihrer Ziehmutter gebracht.
Wir haben sie gleich ins Vogelzimmer gebracht, wo wir sie zunächst mal auf den Holzbock setzten, auf dem
auch Ray und Punky immer saßen.

Die Kleine sieht gut aus, hat viel Vertrauen und macht alles in allem einen sehr guten Eindruck.

Auffällig war, dass sie entwas kraftlos in den Füssen ist (sie greift nicht richtig zu) und dass zum Glück nur ganz
geringgradige Schäden im Schwanzgefieder vorhanden sind.

Glücklicherweise sind die Flügelfedern absolut einwandfrei und auch die Schwanzfedern sind so minimal geschädigt, dass
es ihr vermutlich keine Probleme bereiten wird.

Mal wieder ist geschehen, was ich so oft erlebe:

Die Ziehmutter hat sich beraten lassen und im Internet auf offiziellen Seiten von entsprechenden Stationen schlau gemacht,
wo es
hieß: Schwalben päppelt man mit Mehlwürmern und Heimchen

Glücklicherweise waren ihr die Mehlwürmer so suspekt, dass sie nur ein einiziges Mal einen gegeben hat und sich dann
voll auf Heimchen verlegt hat.

Ich vermute, dass die Heimchen, die als gekaufte Futtertiere kaum Nährstoffe liefern, weil sie selbst halb verhungert
und verdurstet im Zoogeschäft stehen und vorher auch nur mit Trockenfutter gezüchtet wurden, verantwortlich sind
für die Schäden im Schwanzgefieder und - in Verbindung mit fehlendem Tageslicht - für die Kraftlosigkeit in den
Füssen.

Ansonsten ist der Kleine aber in sehr gutem Zustand.

Wir haben ihn zunächst einmal mit Fliegen und Grashüpfern gefüttert und es schien ihm zu schmecken.

Die Ziehmutter war noch den ganzen Nachmittag hier, hat mit gefüttert und gejagt und ich konnte sehen, dass es
ihr unheimlich schwer fiel, sich zu trennen - die zwei haben aber auch ein sehr vertrautes Verhältnis.

Anfangs hat Flynn vergleichsweise wenig pro Fütterung gefressen: 3-4 Grashüpfer und ein paar Fliegen - dann war er satt.

Ich schätze, das lag daran, dass dieses Futter ungewohnt gehaltreich war

Gegen Abend hat er sich aber so weit aklimatisiert, dass er genau so masslos gefuttert hat, wie ich es von all meinen
Schwalben kenne

Wegen seiner Kraftlosigkeit habe ich Abends dann noch mal einen besonders großen Grashüpfer mit Vit. B Komplex geimpft
und verfüttert - denn ich gehe davon aus, dass da ein massiver Mangel vorliegt.

Eine Stunde später konnte Flynn richtig mit den Krallen zupacken und sich auch überall richtig festhalten

....auch in dem Gazetuch, was ich vor das Fenster gehängt habe, damit Flynn da nicht rein fliegt

Dort konnte ich wunderbar die Schwanzfedern fotografieren.

Zu dem Zeitpunkt flog Flynn immer zwischen dem Vorhang und dem Holzbock hin und her.

Abends war das Tuch vorm Fenster kein Thema mehr.

Flynn sass auf dem Zweig am Fenster und wenn ich rein kam, wurde ich laut begrüsst und sofort angeflogen.

Wenn er satt war, flog er wieder zu seinem Zweig. (das werde ich dann morgen mal fotografieren - heute hatte ich da
die Kamera nicht mehr dabei).

Nachmittags, als Flynn s Ziehmutter noch da war, haben wir versuchsweise mal Wynni mit rüber geholt.

Da bleiben sollte sie natürlich nicht - aber vielleicht würde ihr etwas Kontakt gut tun?

Die zwei sassen dann nebeneinander auf dem Holzbock und als Wynni neben sich die Mehlschwalbe hörte, versuchte sie,
dem Geräusch folgend, sich von Flynn füttern zu lassen

Flynn seinerseits versuchte dasselbe bei Wynni - da mir das zu gefährlich wurde - Wynni sieht das ja nicht
kommen und kann sich dem entsprechend nicht entziehen, habe ich sie erstmal wieder mit rüber genommen.

Flynn macht einen so guten Eindruck, ab morgen wird sie satt lebende Fluginsekten ins Zimmer bekommen, damit sie
jagen trainieren kann.

Ich denke, sie wird das alles schnell lernen und dann hoffentlich zur nächsten Schönwetterperiode in knapp einer Woche
(wenn man der Vorhersage trauen darf) bereit sein für die Freiheit

Soweit zu heute - hier die Fotos:

 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Kirstin,

das hört sich ja mal wieder sehr vielversprechend an. Wie gut, dass du auf dein Bauchgefühl gehört hast und Wynni nicht das erste (brennende) Spray bekommt.

Ich drücke die Daumen für Wynni und natürlich auch für die anderen.


Bekommst du das Vitamin B vom TA? Wie heißt es?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Muschelschubserin

ja, das Vit B ist hochdosiert vom TA.
Ich muss ihn dringend nächstes Mal fragen, wie es heisst - habe ich blöderweise nie.

Ich rufe ihn immer an, wenn meine "Insulinspritze" leer ist und dann zieht er mir eine Neue auf
und Ina oder ich holen sie raus (in Papier (dunkel) eingewickelt im Kühlschrank lagern.

Diese Injektionslösung (die ich aber ausschließlich als einzelnen Tropfen oral verabreiche)
ist ausdrücklich auch für Schwalben und Mauersegler geeignet.

Ich erinnere mich, als ich mit Sowi damals zu ihm kam
(eine erwachsene Schwalbe, die
nach Fensterunfall längere Zeit ohne natürliches Licht im WOhnzimmer gepäppelt wurde,
deren Flügel sich erholte, die aber dann Krampfanfälle beim Fliegen bekam und deswegen
gebracht wurde)
hat mein Tierarzt extra im Computer alle B Komplexe für TA s durchsucht und eines gesucht,
was explizit für Schwalben und Mauersegler geeignet ist, weil die wohl viele Trägerstoffe niccht
vertragen.

Das ist aber nicht, was man als Dauermedikation gibt, sondern zum Auffüllen bei Defiziten oder
bei Kunstfütterung - und da muss mit dem TA dann ganz genau geklärt werden, wie man das
dosiert, denn da kann man auch schnell zu viel machen.

LG
Kirstin
 
Was für ein ereignisreicher Tag!

...ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll

....also am Besten beim Wetter:
es war überwiegend bewölkt, echt kalt, häufig Regen und ab und an
Sonnenphasen.....und die ganze Zeit heftig Wind, was die Insektenjagd erschwerte.....

Bei Claudi nichts Neues - sie verbessert sich weiter täglich und ist gut drauf:



da die Geschichte mit Wynni länger wird, beginne ich mal mit Flynn:

Flynn hat sich über Nacht offensichtlich super eingelebt

heute Morgen wurde ich stürmisch angeflogen und begrüßt und dann wurde
maßlos gefrühstückt.



Da Flynn den Raum jetzt kennt und keine Panik zeigt, habe ich den Gazevorhang vor dem Fenster
wieder entfernt, damit er rausschauen kann und mehr Licht rein fällt - außerdem ist das Fenster wieder
einen Spalt offen, damit Flynn und Claudi die Geräusche vom Hof hören können.

Damit Flynn auch eine Anflugmöglichkeit vorm Fenster hat, habe ich einen alten Fliegengittertürrahmen
davor gestellt - er deckt nur einen Fensterausschnitt ab und Flynn sitzt gerne drauf oder krallt sich
in das Gitter, um darauf freigelassene Fliegen abzufischen



außerdem sass Flynn nachmittags ein paar Mal in Claudi s Kletterlandschaft und Claudi überlegte erfolglos,
wie sie da wohl rauf gelangen könnte



Bei einer Nachmittags-Fütterung kletterte Flynn nachdem er satt war meinen Pullover hoch und kuschelte sich
in die Armbeuge, wo er sich anschickte, zu schlafen

Ich machte ihm klar, dass das nicht geht, wenn er seine nächste Mahlzeit pünktlich haben will - schließlich muss
irgendwer jagen

Aber mir sagte das, dass er vielleicht doch jetzt (nachdem er es gestern ja ablehnte) gerne ein Nest als
Bettchen hätte

Ich habe ihm das Nest also auf der Beute aufgestellt und mit einem Rindendach versehen.

Flynn findet das absolut spitze und hat sich am späten Nachmittag da rein begeben, ausgiebig
Gefiederpflege betrieben und sein Nest nur noch kurz zum Füttern verlassen



Mir scheint Flynn sehr zufrieden zu sein

Seine Flugkünste sind wirklich schon super - er startet und landet zielgerichtet und super und er fliegt auch schon
elegante Kurven

Ich glaube auch nicht, dass es noch lange dauert, bis er Futter im Flug von der Pinzette holt



Nun also zu Wynni - da werde ich jetzt zwei Geschichten in der zeitlichen ABfolge schildern

Heute Morgen wurde ich begrüßt wie gestern, Wynni futterte ausgiebig ihr erstes Frühstück, ich musste das
Futtertier jeweils nach ihrem Schnabel ausrichten - also sie reagierte auf keine Bewegung etc.

Dann kam sie wieder auf ihren Fensterplatz:



Sie war fröhlich drauf und schien die Sonnenphasen zu geniessen.

Bei jeder 2. Fütterung träufelte ich ihr je einen Tropfen Euphrasia in die AUgen und direkt danach
konnte sie für ein oder zwei Happen den Futtertieren mit dem Blick folgen - wenn die Futtertiere
fast senkrecht von oben kamen

Jedes Mal, wenn ich fütterte, musste ich an Hypericum denken.

Am späten Vormittag klingelte dann das Telefon:
Es war eine Frau aus dem Lübecker Raum dran.

Sie hat vor ca 3 Wochen eine Mehlschwalbe, die vermutlich aus einem Nest gefallen war, aufgenommen.

Zum Auffindezeitpunkt war sie schwach befiedert.

Die Ziehmutter hat sich intensiv über einschlägige Seiten im I-Net, von denen man erwarten sollte, dass
die Angaben dort fundiert sind und bei diversen anderen Stellen über die korrekte AUfzucht informiert und alle
Angaben mit viel Aufwand und sehr gewissenhaft umgesetzt:

Als Mineralfutter Korvimin
(das Zeug wird leider immer noch überall empfohlen - und man kann sich fragen,
wie gut das Zeug sein kann, wenn es für "alle Vögel und für Reptilien" geeignet ist.
Wenn ich sehe, wie unterschiedlich allein der Bedarf eines z.B. Spatzes im Vergleich zur Schwalbe ist, dann
frag ich mich, wie so ein Zusatz funktionieren soll )

Als Futtertiere - streng nach Empfehlung:
Wachsmottenlarven abgekocht und anschließend geköpft
Heimchen frisch bestellt, sofort eingefroren, nach Bedarf abgetaut und blanchiert
und ich glaube noch Bienendrohnenmaden - das weiss ich aber nicht mehr genau.

Außerdem Vitamin B Komplex von Nektron - dass ist das einzige Zusatzpulver, was bei Kunstfutter
in dieser AUfzählung wirklich wichtig und sinnvoll ist und wo auch die Marke brauchbar ist.

Die ebenfalls empfohlenen Mehlwürmer hat sie zum Glück auch weggelassen, genau wie
Flynn s Ziehmutter, weil es ihr ebenfalls nicht geheuer war.

Nun gibt es ein Problem mit besagter Mehlschwalbe und die Ziehmutter hat mich bei ihrer Suche
im I-Net gefunden und kontaktiert:

die Kleine ist recht klein geblieben - müsste viel weiter sein.
Jetzt macht sie erste Flugversuche, scheitert aber an der Landung.
Außerdem ist bereits eine Schwungfeder abgebrochen und auf der anderen Seite hat sie eine verloren

Das übrige Gefieder sieht nicht berauschend aus - die Ziehmutter hat den Eindruck, als gäbe es da
irgendeinen Mangel.

Es fiel mir wirklich schwer, ihr zu sagen, dass absolut alles komplett falsch gelaufen ist mit der Fütterung
und dass diese Schwalbe draußen mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit keine lange Überlebenschance haben
wird, da die Federn sich erst mit der Mauser in Afrika erneuern werden.

Bis dahin wird sie leichtes Opfer für Greifvögel sein und nur vermindert in der Lage zu jagen.

Mir fiel das umso schwerer, weil ich raushören konnte, mit wie großem Einsatz, Gewissenhaftigkeit und
Konsequenz diese kleine Schwalbe gepäppelt wurde.

Ich erklärte ihr, dass es nahzu unmöglich sei, eine Schwalbe hier überwintern zu wollen, denn Schwalben wollen
viel, viel fliegen und sie brauchen viel Licht, Wärme und vor allem Fluginsekten.

Man muss sich überlegen, ob man es dem Tier, das ja fliegen kann und den Drang hat, loszuziehen, antun will, es in irgendeinem
Wohnzimmer irgendwie durch den Winter zu ziehen (der Vogel wird da vermutlich kein Verständnis für haben und nicht
sonderlich glücklich sein) und vermutlich mangels entsprechender Licht- Bewegungs- und Fütterungsverhältnisse bei der
nächsten Mauser auch wieder Gefiederschäden produziert oder ob man der Schwalbe, wenn sie soweit ist, dass sie
starten, landen und Futter im Flug fangen kann, die Freiheit gibt, wenn sie sie einfordert - wohl wissend, dass
sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nur einige glückliche Stunden oder Tage erleben wird, bevor sie einem Greifvogel zum
Opfer fällt.

Zunächst riet ich der Frau, sich sofort von ihrem sämtlichen Futter zu verabschieden und in rauhen Mengen - soviel, wie
der Kleine fressen will, in der Natur gefangene Fluginsekten reinzufüttern und parallel meinen TA anzurufen,
um zu erfragen, welcher Vit. B Komplex das ist, damit sie sich genau den beim TA besorgen kann.

Sie erzählte mir dann noch, dass sie einen großen Wintergarten haben, wo sie die Fenster abgehängt und
den für die Schwalbe eingerichtet haben.

Dort habe sie auch schon einen Zuchtansatz Fliegen in der Mache, weil sie hofft, dass ihr Kleiner dann, wenn die
Fliegen schlüpfen, jagen üben kann.

Soweit erstmal unser Gespräch.

Während ich dann erstmal wieder auf der Wiese jagte, ging mir dieses Gespräch nicht aus dem Kopf.

Diese Anruferin hat für die kleine Schwalbe mit gigantischer Konsequenz und immensem Aufwand (die
von ihr beschriebene Fütterung ist um ein Vielfaches aufwändiger, als meine Fütterung) das Päppeln
betrieben.

Und wer nimmt schon seinen Wintergarten her, macht daraus ein Vogelzimmer, wo er mal eben tausende von Fliegen los lässt?

Ich rief sie nochmal zurück und fragte sie, ob sie sich generell vorstellen könnte, die kleine Schwalbe zu überwintern - was
allerdings mit einigem Aufwand verbunden wäre.

Sie meinte: mein Mann und ich haben das auch schon überlegt - wir wollen den Kleinen nicht direkt in den Tod schicken.

....um es abzukürzen:
sie werden es versuchen - im Wintergarten und ein gigantisch großes Wohnzimmer (auf einem alten Gutshof) steht
zusätzlich als Flugfläche zur Verfügung.
Der Wintergarten ist beheizbar, Tageslicht- und Rotlichtlampen würden aufgehängt, Wildfanginsekten werden jetzt
schon in großen Mengen bei den umliegenden Bauern aquiriert und eingefroren, so dass man im WInter gut durchgefütterte
Heimchen mit Freifanginsekten gemischt füttern kann und natürlich muss da ein wirklich passendes und hochwertiges
und für Schwalben geeignetes Zusatzpulver mit gefüttert werden.

Außerdem soll der Kleine nach Möglichkeit Gesellschaft bekommen.

Also wenn noch irgendwo ein oder zwei Mehlschwalben sitzen, die dasselbe Problem haben und auf die nächste
Mauser warten müssen, würden sie die gerne aufnehmen

....und nun kommt es:

Falls nicht das große Wunder geschieht, dass Wynni in absehbarer Zeit vollständig mit ihren AUgen fit wird,
könnte Wynni dort ebenfalls überwintern und hätte damit viel Zeit für ihren Heilungsprozess - in Schwalbengesellschaft und einer
schwalbengerechteren Umgebung, als ich sie im WInter bieten könnte

Allerdings wird Wynni die nächsten Tage auf jeden Fall noch hier bleiben, denn den gegenwärtigen Therapieverlauf möchte
ich nicht jetzt, wo sich gerade anfängt was zu tun, stören.

Ich denke, bis ca Ende nächster Woche wird sich spätestens zeigen, ob Wynni noch eine reelle Chance auf
diesjährige Auswilderung hätte.

Wenn nein, würde ich sie gerne schnell dorthin bringen, damit sie sich
schnell mit der anderen Schwalbe anfreunden kann.

Wenn es soweit kommt, würde ich sie natürlich selbst hinbringen und mir anschauen, ob es wirklich so ist,
dass ich sie guten Gewissens da lassen würde - aber ich habe da keine Zweifel

So, das also die Geschichte in der Geschichte

Mittags habe ich zur Fütterung dann, da mir ja Hypericum den ganzen Morgen nicht aus dem Kopf ging,
4 Kügelchen Hypericum C 30 in einem halben Eierbecher mit Wasser aufgelöst und die nächsten 3
Mahlzeiten die Futtertiere darin gebadet.

Ab 14 Uhr - es war nur noch bewölkt, habe ich WYnni außerdem die Rotlichtlampe wieder an gemacht,
unter der sie sich nicht einmal weg bewegte.

Und jetzt kommt es:

ab ca 16 Uhr hatte Wynni nahzu durchgehend ihr krankes AUge auf, es war fast so gross, wie das andere AUge und
sie holte sich zielgerichtet die Futtertiere von der Pinzette - und das auch sofort, wenn ich da
einige Minuten still gesessen hatte (sie war eigentlich satt) und dann wortlos noch mal ein Tier über ihren
Kopf beförderte: sofort ging der Schnabel auf und reckte sich genau zum Tier

Sie hat den Rest des Tages definitiv etwas gesehen! - Sicherlich nicht viel (ihr erster Flugversuch landete
in den Weingläsern und von dort der Weiterflug an der Tapete, an der sie dann runter rutschte und
auf dem Fussboden zu mir gelaufen kam), aber es tut sich was

Ich bin sehr gespannt auf die Entwicklungen der nächsten Tage - und ich bin sehr froh, dass es
für Wynni egal, wie sie sich jetzt entwickelt eine Chance geben wird.

Nomen est omen - ich glaube, ihr Name bringt ihr ganz viel Glück

Ich freue mich natürlich riesig, dass sich für Wynni diese Chance aufgetan hat - gleichzeitig habe ich einmal mehr
das Internet verflucht.

Es ist ja wirklich für viele Dinge hilfreich - aber wenn da erstmal was Falsches drin steht - das lässt sich nie wieder
weg kriegen.

Für die kleine Schwalbe und ihre Finderin tut es mir unendlich leid, dass all die Mühe zu diesem fatalen
Ergebnis geführt hat - und das nur, weil selbst WIldvogelstationen, Tierärzte und sonstige sogenannte "Fachleute" so
einen elendlichen Schwachsinn raten.............

...und hier noch die Fotos von Wynni von heute Abend - sie folgt mir mit den Augen und auf dem einen Bild
bettelt sie mich gezielt an - zum ersten Mal - und obwohl ich nichts gesagt habe - sie muss es gesehen haben

 
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