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ich mag es gar nicht mehr schreiben:
Schon wieder ein Traumtag - 30 Grad, sonnig, trocken, leichte Brise.......
Heute Nachmittag habe ich noch geflucht, weil ich schon wieder beide Tümpel auffüllen musste....
....aber nachdem ich Abends in den Nachrichten hörte, dass durch Hamburg ein
Tornado
gezogen sein soll - das ist keine 30 km von hier! - werde ich mich über
unsere Traumtage nicht mehr beklagen!
Heute fange ich mal mit den Spatzen an:
Klausi und Klaudi und Clausi
fliegen jetzt zuverlässig
Claudi sitzt noch im Strohnest.
Klausi ist mittlerweile "rotzfrech" und absolut flugsicher.
Egal, welchen Vogel ich füttern will, er kommt im Sturzflug von irgendwo an und
versucht das Futter des anderen Spatzen noch vor Erreichen des Zielschnabels zu klauen
Es war mir heute morgen schon klar, dass die Drei nicht mehr Abends ins Esszimmer umziehen können.
Sie müssen jetzt im Vogelzimmer bleiben.
Das stellte mich vor ein Problem, denn ich habe irgendwie kein gutes Gefühl damit, Krah und die Spatzen
in ein Zimmer zu sperren, da Krah auch extrem aktiv ist.
Ina hatte dann die zündende Idee:
Warum Krah nicht im Vorraum des Vogelzimmers übernachten lassen?
Den Raum nutze ich als Abstellraum, da er ebenfalls rattensicher ist.
Dort lagern Futtersäcke, einiges an Bienenequipment, Trailstangen und Co und es steht dort eine alte
Sitzecke.
Ich habe also die Futtersäcke auf die Eckbank befördert, das andere Zeug zusammengeschoben und
alles mit alten Abschwitzdecken der Pferde abgedeckt.
Krahs Vogelbad wanderte in den Raum und ich habe ihr den Griff einer Trittleiter mit einem Handtuch rutschfest
umwickelt, so dass sie dort eine hohe Sitzstange direkt am Fenster mit Blick auf den Hof hat
Im Vogelzimmer habe ich aufgeräumt.
Krahs (nicht mehr benutztes) Nest ist raus gewandert, den Sand in der Duschwanne ausgetauscht, Fussboden gefegt
und gewischt, Teppich wieder rein und nun haben die Spatzen dort viel Platz zum Fliegen und vor allem, um auf dem
Boden Futter zu suchen
Natürlich habe ich ihnen dort überall verschiedene Sämereien, Sonneblumenkerne, Nüsse etc. ausgestreut, so dass
sie langsam anfangen können, auch mal selbst zu suchen.
Klausi macht das definitiv schon ausgiebig.
Ich habe es noch nicht gesehen, aber sein immer gigantisch gefüllter Kropf straft sein aufdringliches
"ich bin am verhungern" Betteln Lügen
Claudi ist 2x aus ihrer Strohkugel gehüpft und dann in den Ast geklettert, der in der Duschwanne steht.
Darum habe ich ihre Strohkugel jetzt knapp über dem Sand in der Wanne hängen, so dass sie
rein und raus kann, wie sie will.
Heute Abend sind sie alle 4 im Vogelzimmer geblieben und scheinen das gut zu finden
Tyri hat mich heute den ganzen Tag immer wieder "begleitet" und fröhlich zugetextet
Zwischendurch ist sie dann immer mal an die Meisenknödel geflogen oder hat sich über Krahs
Futterschüsseln hergemacht.
Als ich Abends zu den Vogelzimmern rüber ging, kam sie plötzlich angeflogen, landete quatschend auf
dem Zweig neben der Tür und als ich diese öffnete, flog sie schnurstracks ins Vorzimmer.
Nachdem ich die Tür zu 2. Zimmer öffnete, flog sie gleich durch, nachdem ich ihr eine Drohnenmade überreicht
hatte und wollte sich auf ihrem Schlafzweig zwecks Verspeisung derselben niederlassen.
Dumm nur, dass der Platz besetzt war: 3 Spatzen machten große Augen, als Tyri auf sie zugeflogen kam.
Tyri machte mitten im Flug eine "Vollbremsung", drehte ab und landete auf einem anderen Zweig.
Vor lauter Schreck ließ sie ihre Made fallen und fing dann an, die Spatzen in Drohhaltung "anzufauchen"
Ich traute meinen Augen nicht!
Die Spatzen rückten zusammen und schienen zu überlegen, ob sie einen Gegenangriff wagen sollten.....
Ich wollte es nicht drauf ankommen lassen, darum hielt ich Tyri zur Ablenkung ihre fallen gelassene Made hin.
Sie schnappte sie sich und flog auf direktem Weg ins Vorzimmer, wo sie sich über Krah niederließ und
genüsslich ihre Made verspeiste
Die Vogelzimmertür habe ich dann vorsichtshalber wieder geschlossen.
Die Tür nach draußen ließ ich noch offen, damit Tyri selbst entscheiden konnte, ob sie bleiben wollte.
Eine Weile sah es so aus, als wolle sie drinnen schlafen.
Sie steckte den Kopf unter das Gefieder und sass in Schlafhaltung in ihrem Zweig.
Ca 20 Minuten später reckte und streckte sie sich, textete Krah und mich nochmal zu
und entschwand nach draußen
Mit Krah war das heute ein weiterer Tag voller unerwarteter Überraschungen.
Morgens fütterte ich wie immer und nahm sie mit nach draußen zur Sitzecke.
WIe am Morgen zuvor hüpfte sie erst einmal überall rum, begab sich zur Badewanne,
spielte im und mit dem Wasser, kam zu mir, erbettelte sich Futter, hüpfte dann zu ihrem
Stammpaltz auf dem Fütterer mit Aussicht auf den Hof, putzte sich und steckte den
Kopf ins Gefieder für ein Nickerchen.
Wie jeden Morgen setzte ich sie also in den Fütterer und machte ihn zu (schlafen kann sie auch da),
um die Gelegenheit zu nutzen, die Hunde nochmal raus zu lassen und die Hühner zu versorgen.
Aber da habe ich die Rechnung ohne Krah gemacht
SIe war sofort hellwach, hüpfte von ihrem
Holzbock auf den Boden und zog mit Schnabel und Krallen an dem
Maschendraht: sie machte mir deutlich sichtbar klar, dass für sie ab sofort Knasthaltung keine Sekunde mehr
in Frage kommt!
Okay, dann eben nicht.
Dann muss sie selbst sehen, dass sie den Hunden aus dem Weg bleibt.
Ich habe Ihr den Füttererdeckel wieder auf gemacht, sie hüpfte hoch auf den Holzbock und noch ein paar cm
höher auf die Oberkante des Fütterers, setzte sich hin, steckte den Kopf ins Gefieder und......schlief!
Solange die Hunde draußen waren, bewegte sie sich von da oben auch nicht mehr weg.
Da der Fütterer für Krah jetzt Geschichte ist, habe ich den Deckel zu gemacht und einen großen Plastikdeckel
drauf gelegt, wo ich Krah ihre Futterschüsseln rauf stellen konnte - dann musste ich diese nicht immer extra
hoch nehmen, wenn die Hunde raus kamen.
Krah fand das toll und sie verbrachte viel Zeit damit, im Futter rumzustochern
und auch den einen oder anderen Brocken selbst zu essen
Mittags entdeckte Krah die Öllampe neben der Steinmauer und testete sogleich, wie sich das darauf sitzt.
Von dort fixierte ihr Blick dann die Dachrinne.
Ich sage noch so zu Ina:
es dauert nicht mehr lange, dann wird sie auf die Dachrinne hüpfen und von dort versuchen,
auf den
Giebel zu klettern
Dabei blieb es erstmal.
Am frühen Nachmittag hüpfte sie auf dem Hof rum, inspizierte die Knickreihe auf der anderen Seite und
frequentierte ihr Bad, bevor sie wieder auf ihren Schlafplatz auf dem Fütterer ging.
Ich rollte den
Wasserschlauch aus, weil ich noch bei den Kühen die Tränke auffüllen musste und gleich die
Pflanzen an der Wand mit gießen wollte.
Irgendwie war Krah wohl richtig eingenickt - jedenfalls, als ich von den Kühen
zurück kam und an der Hausecke fast neben ihr erschien, war sie so erschrocken, dass sie flüchtete -
und zwar: !!!!! FLIEGEND!!!!
Sie flog ca 20 Meter weit den Hof runter und landete auf einer Stallfensterbank!
Es war zwar "nur" ein Sinkflug, denn die Stallfensterbank liegt etwa 15 cm tiefer, als die Mauer,
von der sie startete, aber für die Strecke war das ein nur geringer Höhenverlust.
Ich war sprachlos!
Das habe ich nicht für möglich gehalten!
Krah war wohl auch völlig überrascht.
Etwas verwirrt klammerte sie sich an die schräge Fensterbank und wusste nicht genau, was sie
jetzt tun sollte.
Ich holte sie dort mit "ihrem" Handtucharm ab und setzte sie auf den Fütterer.
Dort forderte sie erst einmal stolz mit den Flügeln bettelnd Futter.
Anschließend wanderte Ihr Blick wieder zur Dachrinne - sie war mutig geworden
Keine 5 Minuten später sass sie auf der Dachrinne, von wo sie ein paar vergebliche Versuche
unternahm, nach oben zu marschieren - sie rutschte immer wieder in die Dachrinne ab.
Also gab sie den Plan vorerst auf und hüpfte stattdessen auf das Carportdach, wo sie wegen der Nähe zum
Dieleneingang Sunny und Pummelchen in den Wahnsinn trieb.
Als die zwei Schwalben zum Angriff auf Krah übergingen, duckte sie sich und zog sich auf die andere Seite
des Carportdaches zurück.
Bis zum Abend blieb sie auf dem Dach und genoss die neue Perspektive der Aussicht
Als sie abends ins Vogelvorzimmer kam und dort ihren "Hochsitz" am Fenster erspähte,
nahm sie diesen gleich ein und genoss es offensichtlich den Rest des Abends, auf den Hof
hinausschauen zu können.
Dieser Tag war wirklich sehr ereignisreich
......und hat natürlich auch ein paar Fotos
hervorgebracht