
ich bin "von den Toten auferstanden"
Fussel ist gut in WIen angekommen - aber zuvor gab es noch den reinsten Krimi.
Alles war ja soweit geplant, als D., Pipi´s Ziehvater mich 2 Tage vor der geplanten Reise verzweifelt anrief, da Pipi plötzlich überall, wo er landete wilde Drehungen vollführt und das nicht kontrollieren konnte.
Aber
Fliegen ging - es ging dem Kleinen wirklich dreckig

.
Vieles war ähnlich, aber lange nicht so heftig, wie seinerzeit bei Fips.
Auch bei Pipi hörten die Drehungen auf, wenn man ihn umschlossen hielt.
Nach langen hin und her mails und Gesprächen mit mir und mit der
Kleintierpraxis Yvonne Münster , die ja auch mir diese Saison schon sehr oft hilfreich mit Rat und Tat bei meinen kleinen Zöglingen zur Seite gestanden hat, kamen wir zu dem Schluss, dass das Naheliegendste aufgrund des Gesamtbildes ein Trauma war.
Vielleicht ist Pipi irgendwo gegen geflogen oder mit seinem Beinchen hängen geblieben und hat sich da richtig weh getan.
Die Kombination von Vit B Komplex und homöopathischer Behandlung ergab zum Glück relativ schnell deutliche Besserung.
Bis Samstag Mittag war es ungewiss, ob wir den geplanten Umzug von Fussel würden machen können.
Nachdem sich aber bei Pippi deutliche Besserungen abzeichneten und wir darum nicht von einer ansteckenden Problematik ausgingen, haben wir den Umzug nicht verschoben.
Zumal es für Fussel wirklich Zeit wurde, endlich in Gesellschaft und aus dem Flexarium raus zu kommen.
Gestern Abend gegen 17 Uhr fuhr ich los gen Süden.
Am Elbtunnel hatte ich dann gleich die ersten zwei (zum Glück kleinen) Staus

Na, das konnte ja heiter werden....
Aber meine Befürchtungen bestätigten sich glücklicherweise nicht.
Der Verkehr war sehr moderat und je später es wurde, desto weniger Autos waren unterwegs.
Unzählige Baustellen, in denen ich immer nur 80 fahren konnte, verlängerten die Fahrt unnötig.
Die zweite Hälfte war zudem durch Regen geprägt und in Bayern lag relativ viel Laub auf den Autobahnrändern, was die Angelegenheit rutschig machte.
Ich fuhr da nahezu ausschließlich mit Tempomat, den ich auf 120 begrenzt hatte.
Ab ca Kassel telefonierten D und ich so alle Stunde ca., um zu checken, wo wer ist.
Wir kamen nahezu gleichzeitig ca eine Stunde vor Würzburg an und trafen uns dann zwischen Mitternacht und 1 Uhr auf einer Autobahnraststätte kurz hinter Würzburg (von mir gesehen), zur Übergabe - die im strömenden Regen kurz ausfiel
Fussel war die ganze Fahrt hindurch ganz ruhig.
Ich hörte nichts von ihr.
Zu sehen war sie ja ohnehin nicht, denn ich hatte ihr komplettes Flexarium mitsamt allen Pflanzen ins Auto gestellt, so dass sie praktisch ihren Dschungel dabei hatte.
Lediglich das eine Tischchen, die hoch gestellten Futterschalen und die schwere Kiefer hatte ich raus genommen und separat mitgegeben.
Das Flexarium hatte ich zudem mit einem dunklen Bettlaken abgehängt, da Fussel ja sehr panisch auf Bewegung reagiert und ich vermeiden wollte, dass die ganzen Lichter immer ins Flexarium scheinen.
Die erste Hälfte der Fahrt habe ich dann im Auto nur Vogelgezwitscher gehört: ich habe, damit Fussel was Vertrautes hat, die CD aus dem Vogelzimmer gespielt.
Die 2. Hälfte, nachdem sie sich an die Fahrerei gewöhnt hatte, habe ich dann wegen der Verkehrsnachrichten auf Radio umgestellt - unglaublich, wieviele Falschfahrermeldungen in nur einer Nacht durchgesagt werden
An der Übergabetankstelle habe ich noch mal getankt und dann ging es zurück.
Kurz vor Kassel gab es eine Kaffeepause und dann ging es endgültig - jetzt ohne Regen und absolut ohne Verkehr nach Hause.
Gegen 7.30 Uhr bog ich todmüde in die Dorfstrasse ein und als ich aus dem Auto stieg, wurde ich von Krah vom
Giebel des Hauses als erstes begrüsst
Ich habe dann noch einen Kaffee gekocht, Ina kurz erzählt, wie es war, die Hunde, den Kater, die Krahs, die anderen Wildvögel und die Schwalben gefüttert und dann bin ich todmüde ins Bett gesunken - und erst Nachmittags wieder aufgewacht
Von D. habe ich Meldung, dass er (schon deutlich früher als ich) gut angekommen ist und Fussel sich jetzt aklimatisiert.
Pipi ist immer noch sehr anhänglich, was für ihn bedeutet, dass er noch nicht wieder ganz fit ist.
Grossartig beachtet haben die Zwei sich wohl noch nicht - aber das ist auch nicht ungewöhnlich.
Ich denke, sie werden sich in den nächsten Tagen erstmal schrittweise aneinander herantasten - zumal Fussel sicher auch einige Tage braucht, bis sie aus ihren Verstecken kommt und ihrer neuen Umgebung traut.
Ich habe ein gutes Gefühl und denke, Fussel hat da ein wirklich gutes, für sie ideales zu Hause gfunden.
.....und ich habe von Pipi´s Zieheltern auch noch als Dankeschön für all die Beratungen einen super tollen Spezialitätenkorb bekommen

Selbstgemachte Preisselbeermarmelade, selbst gesammelte, getrocknete Pilze, österreichische Weine, Kürbiskernöl und zwei zauberhafte Kaffeetassen mit kleinen Herzi s und Bienenfressern drauf.
Das war eine völlig unerwartete Überraschung, über die ich mich sehr gefreut habe

D. wird sicher die nächsten Tage hier selbst berichten, wie es Pipi und Fussel weiter ergeht und vielleicht ja auch ein paar Fotos für uns haben
Den Schwalben geht es unverändert gut.
Sie sitzen an Schlechtwettertagen viel unter dem Rotlicht und wenn draussen die Sonne scheint, sitzen sie am Fenster.
Außerdem zwitschern sie viel miteinander.
Heute hat sich außerdem eine tolle Neuigkeit ergeben:
ich werde eine dauerhaft behinderte Mehlschwalbe bekommen, die dann ein bleibender Partner für Fiete sein kann, da Sid ja (hoffentlich) im Frühjahr eine neue Federpracht bekommen wird und dann wegfliegt.
Außerdem kommen von der Pflegestelle zwei Rauchschwalben mit, die ebenfalls durch Fehlernährung abgebrochene Schwungfedern haben, aber etwas fliegen können.
Somit bekommt auch Trixie endlich, endlich Rauchschwalbengesellschaft
Unten das letzte Foto von Fussel bei mir und die drei Schwalben, wenn die Sonne raus kommt und wenn es wieder regnet