..und wieder ein Tag, wo "Glück und Unglück" nahe beieinander lagen:
Nesthäkchen hat die letzte Nacht nicht überstanden.
Gestern abend bettelte sie noch heftig und ich hatte die Hoffnung, dass sie jetzt anfängt besser zu fressen.
Heute morgen sass sie wie eingeschlafen auf dem Nestrand. Sie war schon kalt und steif.
Ich habe, weil ich wissen wollte, was die Ursache ist, Nesthäkchen dann seziert.
Die letzte Mahlzeit (2
Fliegen) war noch nahezu vollständig im Kropf vorhanden.
Der Kropf war von innen überzogen von kleinen Geschwüren und die Farbe war grell orange.
Ich würde vermuten, dass diese Veränderungen des Kropfes wohl nur eine sehr eingeschränkte
Verwertung der Nahrung zuließ und Nesthäkchen darum auch so weit hinter ihren Geschwistern zurück geblieben war.
Soweit zu Nesthäkchen........
Findi hat heute einen großen Schritt vorwärts gemacht....
aber von vorne:
Ich hatte heute Nachmittag einen wichtigen Termin, den ich nur ungern abgesagt hätte.
Also habe ich Ina gebeten, sich die drei Stunden um Findi zu kümmern.
Findi habe ich heute morgen wieder in ihr Nest auf der Diele gesetzt und sie hat da prächtig gebettelt,
dem Treiben der anderen Schwalben zugeschaut (Sunny, Pummelchen und Kids geht es super
) und
immer wieder am Nestrand gehangen und mit den Flügeln geschlagen und Unmengen an Insekten vertilgt.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie in den nächsten Tagen den ersten Flugversuch unternehmen
würde und irgendwie bin ich gar nicht gerne weggefahren.
Als ich schon in der Garage beim Auto war, bin ich doch nochmal zurück, habe meine Küche
"schwalbensicher" gemacht (alles mögliche abdecken, Sitzgelegenheiten schaffen, Fenster verhängen etc.)
und habe Ina gesagt, sie solle Findi, falls diese Anstalten machen sollte, ihr Nest zu verlassen, lieber in
die Küche bringen, damit ihr nichts passiert.
Ich war keine 20 Minuten weg, da klingelte mein Handy - Ina:
"Ich habe Findi gerade in die Küche gesetzt.
Sie ist, als ich draußen Fliegen klatschen war wohl aus dem Nest geschwebt und auf dem Boden gelandet und
da sass sie dann auf der Hundematratze......."
Ina hatte dann wohl alle möglichen Reiter auf dem Hof aktiviert zum Fliegen klatschen und Findi im
Viertelstundentakt gefüttert, da sie immer, wenn es ihr zu lang wurde, schimpfend aus dem Nest auf den
Küchentisch und von dort in den Hundekorb segelte.....
Als ich wieder kam, hat sie mich total aufgeregt zwitschernd und bettelnd begrüßt und konnte sich gar nicht beruhigen
Als ich nicht schnell genug mit Futter kam, versuchte sie mir entgegen zu fliegen und segelte zu Boden.
Im Nest wollte sie jedenfalls nicht mehr bleiben.
Als ich ihr Sunny s alten Schlafplatz aktiviert und sie da drauf gesetzt hatte, hat sie das akzeptiert und nicht mehr
versucht zu fliegen.
Bei ihr ist es aber anders als bei Nesthäkchen keine gesundheitliche Störung, dass sie nicht hochfliegen kann,
sondern schlicht das Problem, dass beim linken Flügel noch nicht alle Federhülsen ab sind.
Der rechte Flügel ist "fertig" - links trägt er wegen der Hülsen noch nicht.
(siehe Fotos unten).
Ich vermute, die restlichen Hülsen werden heute Nacht oder morgen auch abgehen.
Dann wird Findi auch hochfliegen können.
Bis dahin wird sie jetzt in der Küche bleiben müssen (und abends zum Schlafen ins Nest im Esszimer).
Sowie die Flügel tragen, steht ein paar Stunden Start- und Landetraining an und sowie sie das sicher kann
und mich auch anfliegen kann, gehts zurück auf die Diele.
Vorher ist mir das zu gefährlich - wer weiss, wo sie drin landet, wenn sie so ungesteuert zu Boden schwebt,
weil sie meint, dass das Nest nichts mehr für sie ist......
Bis dahin lasse ich ihr aber hinter dem Rollo das Fenster auf, damit sie die Schwalben draußen hören kann.
ich bin schon sehr gespannt, wie es morgen weiter geht
Die Fotos habe ich vorhin gemacht, als ich sie ins Esszimmer für die Nachtruhe umgesiedelt habe.
Da kann man auch gut den Unterschied der beiden Flügelseiten sehen: