Hi
@ Dombo:
Sorry, aber diese Aussage zeigt, dass Du scheinbar was Neozoen oder Neophyten angeht Null Ahnung hast.
Es gibt unzählige Beispiele in Deutschland und auf der ganzen Welt wo das Einschleppen fremder Tierarten zur Verarmung der Fauna geführt hat.
Das weiß doch jedes Kind.
Ja ich weiß, dass in Australien eingeschleppte höhere Säugetiere die Beuteltiere z.T. in arge Bedrängnis bis hin zur Ausrottung gebracht haben. Und ich weiß auch, dass Ratten, bzw. ihre Flöhe die Bevölkerung durch Pest stark dezimiert haben. Und ich weiß, dass entflohene oder von Tierschutzorganisationen befreite Minke, den ohnehin schon selten gewordenen Nerz in noch mehr Bedrängnis gebracht haben und auch die Krebspest ist mit bekannt. Also ein bisschen Ahnung kannst Du mir ruhig zugestehn.
Und was jedes Kind weiß, oder zu wissen glaubt, z.B. dass
Libellen stechen oder dass das Weibchen vom Hirsch Reh heißt, muss darum nicht stimmen. Ich sagte eingangs ja, dass ich gegen willkürliches und von keiner Ahnung getrübtes Aussetzen bin, aber unsere heimische Tierwelt ist immer noch am meisten dadurch bedroht, was der Mensch mit ihrem Lebensraum angestellt hat. Viele Singvögel sind nicht wegen Waschbär und Co selten geworden, sondern wegen maschinengerechter Landschaften ohne Hecken, Gebüschinseln, Wefall von Streuobstwiesen, oder wegen Spritzmittel, die ihre Futterpflanzen dezimieren, wegen Auffüllen der Tümpel, die mitten in einer Feldsenke lagen. Weil die Kühe im Stall bleiben und den Schwalben auf asphaltierten Wegen der Baustoff für ihre Nester abhanden kommt.
Es droht auch Gefahr von einhemischen Tieren, wenn die ihre Lebensgewohnheiten ändern: Seit die Amsel auch ein "Stadtvogel" geworden ist, macht sie sich als Nesträuber bei Bodenbrütern "unbeliebt". Aber angelastet wird solches Verhalten allein der Elster., von der viele sagen, dass es davon auch zuviel gäbe. Solche Kulturfolger machen es sich zunutze, dass ihnen ihre Feinde nicht in die Stadt nachgefolgt sind., bzw. weil Taubenfreunde nicht gut auf Wanderfalken zu sprechen sind.
Was mein Vergleich mit dem Rassenwahn des Hitlerreiches anbelangt: solchen Rassenwahn legen auch viele Biologen und Botaniker an den Tag, die schon Bauchschmerzen bekommen, dass Leute überschüssige Zwiebeln von
Schneeglöckchen,
Narzissen etc. am Waldrand oder Straßenrand entsorgen oder sogar einpflanzen. Weil auch das eine Florenverfälschung ist. Ihr Ehrgeiz ist es (z.T.) dass irgendeine Lokal"rasse" als eigenständig anerkannt wird, und sie dann ihren Namen als Erstbeschreiber dahinter setzen dürfen.
Müssen jetzt Brennnesseln und
Holunder mit diesen Pflanzen um ihre Existenz kämpfen? Mir persönlich gefällt es, wenn unsere begradigten und tiefer gelegten Flüsse jetzt neben den Brennnesseln auch das bunte Drüsige
Springkraut zeigen oder den Riesenbärenklau. Ich habe ein solches Beispiel fast vor der Haustür. Bei diesem Fluss (Niers) hat man jetzt auf einem 700m langen Stück, dadurch dass man die Uferbefestigung wegnahm , ein annähernd wieder natürliches Bild geschaffen. Er ist zwar immer noch schnurgerade, weil er so tief liegt, darf aber jetzt die Uferlinie selbst modellieren. Kosten 5 Mio €.
Was ich damit sagen will: nicht die Neozoen oder Neophyten haben den größten Schaden angerichtet, sondern der Mensch.
Im Naturpark Nordeifel hat man die Douglasien als nicht einheimische Baumart geringelt, damit sie absterben. Gleichzeitig lese ich, dass es der Buche bei fortschreitender Klimaveränderung immer schwerer werden wird, und dass die hitze- und trockenheitsresistente
Douglasie wohl der Baum der Zukunft sein wird.
MfG.
Wolfgang