Europäische Garnele für den Teich

Hi Oliver,

du weiß aber sicher auch das fast alle Pflanzen und Tiere die heute hier als "heimisch" angesehen werden auch erst vor kurzem als Neubürger einwanderten/eingeschleppt wurden und die damalige hiesige arktische Flora/Fauna verdrängten. Eine "stabile" Fauna/Flora existiert selbst in unberührten Natur niemals
 
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Bei dem Marderhund scheiden sich wohl die Geister in wie weit die Zuwanderung nun eine Faunenverfälschung ist oder eher die natürliche Sache. Zum Teil durch die vom Menschen gestalteten Lebensräume und Nährstoffquellen. " Nach Magenuntersuchungen überfahrener Exemplare musste das Bild revidiert werden: Das Tier ernährt sich hauptsächlich von Kartoffeln und Mais – und kann gar nicht klettern, kommt also nicht einmal theoretisch an Baumnester heran." Aus diesem Artikel.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/m...-frisst-in-wahrheit-kartoffeln/8633986-2.html

Ehrlich. Mir ist bekannt das einige hier einen ausgebildeten, zum Teil akademischen biologisch / zoologischen Hintergrund haben. Ich denke das es, ähnlich wie in oben genannten Artikel noch einigen Platz in Deutschland gibt.
Ob sich Tiere ansiedeln oder nicht, ob fremde Tiere in unser lebensfeindlichen Umwelt besser behauten wie einheimische und ob das gut oder schlecht ist......keine Ahnung.

Das scheint selbst den Fachleuten noch nicht klar. Witzig finde ich nachfolgendes " Der europäische Siebenpunkt-Marienkäfer zum Beispiel, den viele Deutsche so dringend vor dem Asiatischen retten möchten, breitet sich gerade in Nordamerika aus."
Auch das die Mandarinente in Asien wohl Grade ausstirbt und in Berlin schon 800 Tiere zählt....ist das jetzt gut oder schlecht.....



Naja, ich denke ich bin nicht in der Lage das zu beurteilen.
 
Viel Spaß beim Lesen ;) Wie gesagt, ich finde es ist ein spannendes Thema.

KOWARIK, I. (2012): Biologische Invasionen. Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa. Stuttgart: Ulmer.

ELLENBERG, H. (1996): Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen aus ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. Stuttgart.

FRIED, G. (2012): Guide des plantes invasives. Dépôt légal: Imprimé en France par Chirat.

HURLE, k. (2001): Heimisch und fremd in der Flora der Agrarlandschaft. Rundgespräche der Kommission für Ökologie, Bd. 22, München, S. 75-80: Verlag Dr. Friedrich Pfeil.

STORL, W.-D. (2012): Wandernde Pflanzen. Neophyten, die stillen Eroberer. Ethnobotanik, Heilkunde und Anwendungen. Aarau und München: AT Verlag.

Ich wollte mein Kapitel aus der Arbeit anhängen... leider war es zu viel Text :(
 
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Hi

@ Dombo. Wenn Neozoen oder Neophyten unsere Arten verdrängen, dann ist das ein Artenschwund.

Ja wennn!!!. Ich habe lange nachgedacht, aber trotz allem ist mir kein konkretes Beispiel bekannt, dass eine invasive Pflanze hier bei uns nachweislich eine andere verdrängt hätte. Wen sollen Riesenbärenklau, Schmetterlingsflieder, Drüsiges Springkraut , außer dass ersterer viel Platz einnimmt, und in seinem Schatten nicht viel wächst, denn verdrängt haben?. Wenn wir an die Pflanzen denken, die man auf die rote Liste gesetzt hat, welche davon ist akut von einer invasorischen Pflanze be- oder verdrängt worden? Ich wäre für Beispiele dafür dankbar!
Und bei Tieren: OK, einige Wassertiere aus dem Donauraum, die durch Main-Donaukanal zu uns haben kommen können, stellen ein Problem für die Rheinfische dar. Man wird abwarten müssen, wie sich dass einpendelt. Die gewollte Einführung der amerikanischen Krebsarten war ein Riesenfehler. Aber Mufflon und Dam- und Sikahirsch waren mediterrane, bzw. ostasiatische Tiere, ehe man sie hier mit durchaus positiven Folgen einführte. Kängurus in der Eifel hatten in den Hungerzeiten des 1. Weltkriegs keine Chance. Sie wurden gewildert, ehe man über Sinn und Zweck Erkenntnisse gewinnen konnte. Der Fasan stammt aus den osteuropäisch, vorderasiatischen Steppen, aber meines Wissens ist er nicht für den Rückgang von Rebhuhn oder Wachtel verantwortlich.. Auch die Lerche ist eingewandert als der Mensch mit Ackerflächen steppenähnliche Verhältnisse herstellte. Graugänse haben in Kanada- und Nilgans Konkurrenten bekommen, trotzdem sind heute hier am Niederrhein mehr Graugänse als zuvor, weil man - gottseidank - wieder die Zahl der Feuchtgebiete vergrößert. Graureiher, Rabenvögel und Kormorane haben sich so vermehrt, dass schon wieder nach stärkerer Bejagung gerufen wird. Hier werden sogar "Alteingesessene" als zumindest lästig, wenn nicht gar schädlich eingestuft.
Es ist viel Übertreibung, künstliche Aufregung, Verdrängung und auch Heuchelei bei der Frage im Spiel, wie wir uns zu Neozoen und Neophyten verhalten sollen.
 
Hallo Wolfgang,
...also eigentlich möchte ich deinen Ausführungen zu fast 100% zustimmen...aber:
diese Aussagen verleiten vielleicht einige Leser (und im größeren Maßstab gedacht: viele Menschen), Tiere oder auch Pflanzen einfach in der 'Botanik' zu entsorgen.
Je nach dem, wie groß der Ort der 'Entsorgung' ist, kann es natürlich schon zu gravierenden Veränderungen kommen. Wenn fünf Leute ihre überzähligen Goldfische samt Wasserpest in den Teich des Naturschutzgebietes 'nebenan' (ist bei mir so, wir haben ein Naturschutzgebiet nebenan:)) kippen, werden sicherlich gravierende Veränderungen im Ökosystem stattfinden...und nach deiner Argumentation heißt das dann später: vorher war ja auch schon kaum was da:lala5.
petra
 
Hallo Wolfgang,
bei aller Liebe, aber Riesenbärenklau möchte ich nicht in der Nähe haben. Der mag zwar hübsch anzusehen sein, aber das war es dann auch schon.
Mehr dazu: * defekter Link entfernt *
Ebenso ist das amerikanische Grauhörnchen durchaus eine Bedrohung für unser einheimisches rotes Eichhörnchen.
Und über den blöden Schiffsbohrwurm möchte ich gar nicht nachdenken...er mag ja niemanden verdrängen, aber was er (bzw. sie, ist ja kein Wurm, sondern eine Muschel) vernichtet, kann niemand bezahlen.
 
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Hi

@ Pema: Goldfische

Goldfische in einem bis dato fischfreien Amphibiengewässer sind natürlich eine Katastrophe. Aber ich setze hin und wieder ein paar Goldfische aus meinen Wintergartenteich in meinen Gartenteich zu den Karauschen. Nach kurzer Zeit hat der Reiher wieder für klare Verhältnisse gesorgt. Fische mit so auffälliger Färbung und wahrscheinlich auch argloser Verhaltensweise fallen sehr schnell Fressfeinden zum Opfer.

@ Christine: Riesenbärenklau/Grauhörnchen

Abgesehen davon, dass auch der einheimische Bärenklau die photochemische Reaktion auf der Haut hervorruft, hat "nur" der Mensch Probleme mit der Pflanze. Für die Tierwelt ist er indifferent bis positiv. Einmal als störungsarmes Rückzugsgebiet, zum anderen als Pollen- und Nektarspender. Wenn man erst mal gelernt und sich daran gewöhnt hat, dass man ihn, wie auch z.B. Brennnesseln, besser nicht anfasst, ist er kein großes Problem mehr. Und optisch ist er eine Bereicherung.
Mit den Grauhörnchen hast du Recht. Man sollte niemals eine Tierart einführen, die einer Einheimischen in der Lebensweise zu fast 100% entspricht. Das ist außer bei den Krebsen m.W. auch hier nicht gemacht worden. Auch das mit Ochsenfröschen sehe ich sehr kritisch. Aber 5 Mio oder mehr eingeführter und auch größtenteils ausgesetzter Schmuckschildkröten haben diese nicht zu einer "Einheimischen" werden lassen, da wahrscheinlich die Jungtiere hier kaum das erste Jahr überleben.
Der Schiffsbohrwurm ist kein Neozoon. Seit Holzschiffe die Weltmeere befuhren, war er ein Problem.
Die Wollhandkrabbe z.B. mag zwar aus Menschensicht Schäden anrichten, dass sie aber eine Tierart bedroht hätte, habe ich bisher nicht gehört. Im Havelland wird sie sogar gefischt und an asiatische Restaurants verkauft. (lt. Fernsehdokumentation).
Mir ist die Problematik von Neobioten bewusst, aber ich finde die Reaktionen der Presse oder der Öffentlichkeit darauf oft wenig objektiv. Auf jeden Fall ist sie im Hinblick auf neue Tiere relevanter als in Bezug auf neue Pflanzen.
 
Hallo Wolfgang,

das "nur" der Mensch mit den Riesenbärenklau Probleme hat ist so nicht richtig. Wenn Du meinen Link genauer gelesen hättest, hätte Dir auffallen müssen, dass er auch Tiere (hier z.B. junge Enten) schädigt und die Flora zum Nachteil diverser Insekten verändert. Des weiteren kann er durchaus die Ufervegetation an Flüssen und Bächen verändern, was durch seine Einjährigkeit weiterreichende Folgen (Erosion) haben kann.
Und das reicht mir, um das Ding auszurupfen.
(Andererseits sollte man ganz genau wissen, was man wo ausrupft, denn blinder Aktionismus kann auch nach hinten losgehen - s. Jakobskreutzkraut in Schleswig-Holstein, wo fleissige Helfer die falsche Pflanzen ausrupften und dabei in den streng geschützten Dünen mehr Schaden als eine Horde Elefanten anrichteten.)
 
Da mein Laptop kaputt ist, kann ich nur kurz mit dem Handy schreiben...
Ich meine mich zu erinnern, dass eine asiatische Rankpflanze in den USA für große Schäden an Baumbeständen sorgt.
Bei Pflanzen weiß ich aber sonst auch kaum kritische Fälle.
Bei Tieren ist das anders. Man schaue nur mal nach Australien. Kaninchen, Dingos, Ochsenfrösche, etc. Wenn die Fressfeinde fehlen und die einheimischen Arten im Nachteil sind, werden sie zurückgedrängt. Explosionsartige Vermehrung der Riesenkrabben in Norwegen fällt mir da noch dazu ein. Was natürlich offiziell wieder kein Problem darstellt, da man sie so schön befischen kann.
Als Angler weiß ich, dass sich am Rhein die Raubfische wie Zander und Co auf die Grundeln eingeschossen haben. Die Köderfuhrung nah am Boden mit leichten Sprüngen ist jetzt ein Muss.

Ich denke, es ist immer wie ein Glücksspiel. Es ist bei jeder neuen Art alles möglich. Der Forellenbarsch wurde in Spanien, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz erfolgreich eingeführt. In Deitschland wurde es vergebens versucht.
 
Hi,

Als Angler weiß ich, dass sich am Rhein die Raubfische wie Zander und Co auf die Grundeln eingeschossen haben. Die Köderfuhrung nah am Boden mit leichten Sprüngen ist jetzt ein Muss.

... und als Angler und Taucher weiß ich, dass die Raubfische der Grundelinvasion nichts entgegen setzen können.
Die Ausbreitung ist rasant und die Schäden sind enorm.
 

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