AW: Milchsäurebakterien, Erfahrungen
Hallo Robert,
danke für die interessanten Links!
Zuerst mal zu den Effektiven Mikroorganismen:
Ich hab mich vor ca. 2 Jahren mal in diese Richtung informiert
und die hiesige Vertretung hat mir einen mehrseitigen Hochglanzkatalog verpasst
und aus dem Ärmel die richtige Zusammenstellung samt Menge geschüttelt:
Für kaum 800 Euerlein würde mein Wasser wieder suuperklar;
einen Lokalaugenschein brauchen die dafür nicht,
eine Wasserprobe brauchen´s auch nicht
und die Wasserwerte sind egal.
Dafür haben die immer von "grünem Wasser" gesprochen, anstatt zuzuhören;
seriöse Diagnostik vor tiefgreifender Medikamentation ist etwas Anderes, oder?
Ich habe daraufhin beschlossen, KEINE teure Melassebrühe in meinen Naturteich zu kippen.
Hochinteressant, aber wenig glaubhaft fand ich auch,
dass 3 verschiedene Zubereitungen von EM eine breite Palette von Problemen vom Teich fegen
und damit vergleichsweise
Blitzo zum hochspeziasierten Schmalspurmittel degradieren.
Der Verfasser/Verkäufer des EM-Atikels aus deinem Link
beschreibt das Zeug jedoch nicht als algenvertilgendes Wasserpflegemittel,
sondern zum fischtherapeutischen Gebrauch, wobei die Dosierung heftig ausfällt:
In ein 2500 Liter-Becken kippt er 5 Liter EM und dann wöchentlich wieder je 1 Liter;
auf meine 250 m³ Pfütze umgerechnet sind das 500 Liter (!) Mikroorganismen in Melasse
und dann wöchentlich immer wieder 100 Liter - na servas!
Im 2500 Literbecken mach ich schnell mal einen Wasserwechsel, wenn´s komisch ausschaut,
aber was soll ich da machen?
Allein die Füllung mit Trinkwasser (KH!) kostert mich 800 €!
Seröser erscheint mir der Artikel im 2. Link,
aber auch da wird ober die therapeutische bzw. allgemein kräftigende Wirkung
einer oralen Verabreichung bzw. durch Einsatz als Futtermittelzusatz gesprochen;
es mag ja durchaus sein, dass die Karpfen gesünder leben, wenn sie öfter Joghurt essen!
Ein Bekannter füttert seine Hühner auch mit abgelaufenem Joghut aus dem Supermarkt
und schwört drauf, sie würden daraufhin besser legen (Eier halt).
Allerdings lässt er seine Hühner NICHT darin waten und er bestreicht oder besprüht sie auch nicht:
Im Artikel ist ja auch definitiv NICHT die Rede von Wasserpflege oder Algenbekämpfung.
Wie kommt ihr dann auf die Idee, das Zeug in den Teich zu kippen?
Nur weil ´s sich so biologisch anhört?
Kupferionen oder gezielter Säuresturz sind ja noch irgendwo auf dem Boden wissenschaftlich abgesicherter Realität
(auch wenn ich das nicht in meinem Teich tun möchte, aber ich hab ja eh keine nennenswerten Algenmengen),
doch DAS schaut ja sehr nach einem gefährlichen Mix aus Hokuspokus und Lotterie aus!