Miniteich (250l) "gekippt"

AW: Miniteich (250l) "gekippt"

Hallo Bebel,

Wie denkst Du denn, kommt Dein Filter im Frühjahr wieder in Schwung ("läuft ein"), wenn sich nicht einige Nitrosomonas und Nitrobacter mit dem Wasser in Deinen Filter bewegen würden und sich dann auf Deinen Filtermedien niederlassen?


Nitrifikanten schwimmen nicht Tage oder monatelang durch das Wasser und warten darauf, das, wenn man es möchte, sie irgendwann etwas zum setzen anbietet und dort das arbeiten anfangen, sonndern sie sitzen immer auf dem Substrat.
Wieso sollten sie sich erst "setzen" wenn man den Filter als Sitzmöglichkeit anbietet?

Wenn man einem Filter zugibt, gibt man nur eine riesige Menge Substratfläche mehr in das System Teich, das die Bakterien als Lebensfläche nutzen können, und dadurch auch mehr vermehren können. Sie bilden sich darauf aus dem organischen Stoffen die im Wasser sind, und schwimmen nicht darauf zu.

Bilden tun sie sich wie oben geschrieben durch organische Stoffe die dem Wasser zugefügt werden,
im Teich geht das von alleine durch "Sachen" die ins Wasser fallen.
Im Aq. gibt man minimale Futterzugaben, kann man machen muss aber nicht.

Der beschriebene Teich im Thema und darum geht es, hat genügend organische Stoffe im Wasser, daher braucht man diese Stoffe nicht durch Wasser eines anderen Teiches zuzuführen,
sondern eben nur die Bakterien selbst, die auf dem Substrat lagern.

Daher nimmt man Boden oder Filtermulm um zusätzliche Nitrifikanten direkt und damit schnell in dem Teich zu bekommen, man muss also nicht erst warten bis sie sich bilden.

MfG,
Jochen.
 
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Hallo Jochen.

Sie bilden sich darauf aus dem organischen Stoffen die im Wasser sind, und schwimmen nicht darauf zu.

Bilden tun sie sich wie oben geschrieben durch organische Stoffe die dem Wasser zugefügt werden,
im Teich geht das von alleine durch "Sachen" die ins Wasser fallen.
Im Aq. gibt man minimale Futterzugaben, kann man machen muss aber nicht.

Der beschriebene Teich im Thema und darum geht es, hat genügend organische Stoffe im Wasser, daher braucht man diese Stoffe nicht durch Wasser eines anderen Teiches zuzuführen,
sondern eben nur die Bakterien selbst, die auf dem Substrat lagern.

Daher nimmt man Boden oder Filtermulm um zusätzliche Nitrifikanten direkt und damit schnell in dem Teich zu bekommen, man muss also nicht erst warten bis sie sich bilden.

MfG,
Jochen.

Ich gehe mit Dir konform, dass sich die Bakterien hauptsächlich auf Flächen befinden, dass sie sich jedoch "aus dem nichts heraus" aus im Teich befindlichen Stoffen (Verbindungen?) bilden, kann ich mit meinem Wissen um die Vermehrung verschiedenster Mikroorganismen nicht nachvollziehen.
Da Du ein freies Treiben der Filterbakterien so kategorisch ausschließt, könnte ich mir vorstellen, dass es andere Formen (Überdauerungssporen?) gibt, welche frei im Wasser treiben. Oder es werden eben doch immer mal ein paar Individuen vom besiedelten Substrat abgespült. :kopfkratz

Da Sporen (egal ob Pilz, Bakterien oder Algen) sowieso überall vorhanden sind, kommt aber m.M.n. am ehesten diese Theorie in Frage.
 
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Hi Annett,

ich meinte ja auch nicht das die Bakterien aus dem nichts entstehen...

ich habe geschrieben,

im Teich geht das von alleine durch "Sachen" die ins Wasser fallen.
Im Aq. gibt man minimale Futterzugaben, kann man machen muss aber nicht.

es müssen erst Bakterien in den Teich kommen,
diese kommen aber nicht in den Teich durch freies Wasser,
sondern meiner Meinung (und nach Versuchen) durch Blätter; Zweigen, etc. die in den Teich fallen,
diese jedoch sind ebenfalls substratgebunden.

Im Teich in Verbindung mit den Stickstoffen vermehren sie sich dann relativ schnell, aber hier auch auf dem Substrat.

Mache den Versuch,

nimm zwei Behälter und hänge einen neuen Filter daran.

Versuch 1.

kippe Wasser aus einem "biologisch gleichgewichtigen" Teich in den Filter...

Ergebnis...

der Filter bildet erst nach Wochen genügend Nitrifikanten, um zu funktionieren.

Versuch 2.

kippe Mulm und Substrat (in welcher Form auch immer) aus einem "biologisch gleichgewichtigen" Teich in den Filter...

Ergebnis...

die Nitrifikation funktioniert sofort.

Ich bin kein Freund von Google bei Themen die ich in Foren diskutiere, das weist du.

In diesem jedoch etwas einfachen Link, steht in etwas anderer Form geschrieben was ich meine...

(die Bakterien kommen in das Wasser und vermehren sich dort, jedoch nicht mit dem Wasser)

http://www.aq-wissen.de/htm/nitrit.htm

Nochmal,

es bringt nichts (in Verbindung zur Nitrifikation) wenn man Teichwasser von einen funktionierenden Teich in einen frischen Teich kippt,

es bringt unheimlich viel (in Verbindung zur Nitrifikation) wenn man Mulm und Filtersubstart von einen funktionierenden Teich in einen frischen Teich kippt.

Und darum denke ich zumindest geht es hier im Thema

Gruss,
Jochen
 
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Hallo Jochen,

sorry für die etwas längere Pause... :oops

Nun habe ich verstanden, was Du meinst. Es geht darum, dass die Nitrifikanten wie viele andere Bakterien/Mikroorganismen überall sitzen, somit auch auf Blättern/Blüten, Erdpartikeln etc.
Und damit fallen sie in den Teich.

Nur mal so gefragt: Was machen die da eigentlich? Nitrit aus der Luft verarbeiten? :kopfkratz
Oder läuft das Ganze auf sämtlichen natürlichen, nicht klinisch reinen Oberflächen ab?
 
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Servus Annett

Leider nicht meine Erfahrung, aber in Koikreisen wird bei einer Neuanlage der Filter "Angefüttert" .... soll heißen durch den zu hohen Nährstoffüberschuß wird das Leben im Filter durch "geborene" Nitrifikanten angeregt .... ich denke das meinte Jochen ;)

In meinem neuangelegten Teich, wie auch in deinem (auch vor "Kurzen"), findet sich "Leben" erst ein, wenn genug "Abbaumasse" sich im Teich befindet, also Mulm (eingetragen Blätter, Abgestorbenes) ... die Natur produziert eben nur soviel, wie gerade anfällt, nicht weniger und nicht mehr ... gerade angepaßt. Das kann man beschleunigen, wenn man aus einem eingefahrenen Teich, Mulm einbringt ....

Ich persönlich würde dies allerdings nur machen, wenn ich schon Fische in einem "Ausweichlager" geparkt habe ... also wenn die Zeit drängt.

Wenn nicht, ist nur die Geduld des "Teichlers" gefragt ..... ich lass der Natur seinen Gang und setzte erst im nächsten Jahr vielleicht Fische in den Teich, wenn den die Wasserwerte (Nitrit) passen. Denn durch den Winter fallen sowieso "Abfallstoffe" (Abgestorbenes) an, die die Bakterien zum handeln "auffordern". Allerdings nehmen die Bakterien erst ab ca. 10°C Wassertemp. ihre Arbeit auf, also erst Fische in den Teich setzen, wenn .....
  • die Wasserwerte passen (Nitrit) ...
  • und die Wassertemp. ca. 20°C beträgt ...
 
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Hallo,

habe mich an diesen WE mit einem in Aquarienkreisen sehr gefragten Mann per Mail unterhalten. (Ich kenne ihn ein wenig aus einen anderen Forum)
Er hält Vorträge auf Messen, und wird des öfteren von Aquarianervereinen eingeladen um mit ihm über die Wasserchemie zu diskutieren, Vorträge hält er natürlch auf diesen Abenden auch,

also wirklich ein Mensch der weiss wovon er spricht,

übrigens ein sehr netter Wiener...;)

ich habe ihn speziell gefragt, von woher eigentlich bei Erstbesatz die Nitrifikanten kommen,
wenn man nicht animpft,
also wie gelangen sie in das Wasser eines absolut neueingerichteten Aquarium.

seine Antwort, ich kopiere seine Mail mit seinem Einverständnis,

"Also grundsätzlich gibt es sie weltweit in milliarden Tonnen :)

Im Aquarium kann man noch so steril einrichten, irgendwo bringt man auf jeden Fall ewenigstens ein paar Tausend der Bakis ein - meist schon beim Einrichten viel mehr. Jede Pflanze, jeder Fisch, Bodengrund usw - überall sind sie drinn - und wenn das nicht so wäre: sobald wir in das Wasser im Aquarium greifen sind auch welche drinn.
An sich reicht ja je ein Exemplar um die Vermehrung in Gang zu setzen, tatsächlich sind es jedenfalls immer genug.

Wenn z.B. die Vermehrungsrate jede Stunde verdoppelt wäre, dann ist die Bakterienkette aneinandergereiht nach etwa 3 Tagen auf dem Mond! Im Aquarium wird die Entwicklung dann durch das Nährstoffangebot begrenzt.

Wo sie also herkommen: sie sind überall :) Und wenn es nur ein Exemplar ist reicht es für die Massenvermehrung."

also eigentlich so wie wir es bisher richtig durchdiskutiert haben...

Ich habe ihn auch gefragt, ob die Nitrifikanten auch im Wasser vorkommen, so wie es Bebel geschrieben hat.

er meinte ja,
Nitrifikanten sind auch im freien Wasser vorhanden, also überall.

Nur zum Animpfen nützt das genauso wenig als wenn man ein paar Blätter von einen eingefahrenen teich in den anderen schmeisst.

Wenn man schnell handeln muss, wie es hier im Thema eigentlich gefragt wurde,
bringt es nur etwas wenn man Fitermulm oder Substrat aus einem eingefahrenen Teich Filter in den Problemteich gibt, den da sitzen die Bakterien in Hülle und Fülle, welche schon effektiv arbeiten,
nur Wasser rein aus dem "alten", in den neuen Teich hilft nichts.

@ Annett,

Nur mal so gefragt: Was machen die da eigentlich? Nitrit aus der Luft verarbeiten?

sei mir nicht böse, ich kenne mich nur ein wenig mit dem Wasser aus, was die Bakkis ausserhalb so treiben, weiss ich leider nicht...:oops;)



Gruss,
Jochen
 
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Hi eulchen

Wenn Du Wasserlinsen reingibst, werden die die Schwebealgen durch Nährstoff- und Lichtentzug zurückdrängen. Bei Schwebealgen sind auch Wasserflöhe eine Möglichkeit zumindest die Vermehrung zu bremsen. Schwebealgen mögen lästig sein, aber schädlich sind sie nicht. Wenn Regenwasser aufgefangen werden kann, ist das eine gute Alternative, da es fast salzfrei ist. Aber es gibt kein Patentrezept gegen Algen. Ich musste bei einem Teich 7 Jahre warten, bis sie von selbst verschwanden. Übrigens im Winter wird das Wasser glasklar sein!

MfG.
Wolfgang
 
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Mir wurde jetzt Schurocos Teichklar empfohlen.

Gibt es hierzu Erfahrungen?
Iiiih !!!
Mit diversen Chemikalien,
auch wenn sie noch so klingend heissen,
machst du nur beginnende biologische Kreisläufe kaputt,
ohne die es auch im kleinsten Miniteicht nicht funktionieren kann.
In der Anfangsphase ist das biologisch immer noch ein bisschen "wackelig"
und es braucht ein wenig Zeit, bis sich die angesprochenen Kreisläufe eingespielt haben.
Dazu wird es aber bestimmt kommen, wenn die Rahmenbedingungen im Wesentlichen passen:
KEINE Chemikalien rein, kein Algenmittel, kein Teichklar (unpackbar, was alles verkauft wird!)
KEINE Düngestoffe rein, anfangs (!) abgestorbene Pflanzenteile entfernen
und nicht in die pralle Sonne stellen (Überhitzung).
 
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Hallo zusammen,

zum Stickstoffkreislauf mache ich es mir mal einfach und verweise auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stickstoffkreislauf.
Die Nitrifikation ist lediglich ein Teilschritt von verschiedenen voneinander abhängigen Prozessen..
Interessant sind auch die Kreisläufe für Schwefel, Phosphor und Kalium.
Wichtig ist das Funktionieren dieser Kreisläufe. Dazu bedarf es der Mikroflora und die spielt eine größere Rolle als mal vorkommende beispielhafte Überschüsse in Nitrat, Phosphat, etc.

Grünes Wasser ist häufig zu einem hohen Anteil bakteriell bedingt, vor allem zur Assimilation fähige, d.h. Chlorophyll besitzende Cyanobakterien. Abdunklung hilft also, ist aber nicht ideal, da es gründlich abgedunkelt werden muss.

Insgesamt ist es eine unerwünschte bakterielle Entwicklung, die sich durch ständige "Unterdrückung" beeinflussen lässt. Unterdrückung meint ständige Reduzierung durch Maßnahmen wie eben Verdunkelung, große und häufige Wasserwechsel, Einsatz eines UV-C Klärers oder auch ein einfaches Fällungsmittel - wie dem, von dem Peter gerade so vehement abgeraten hat. ;) Solange nicht mit Kupfer, Herbiziden, Pestiziden oder irgendwelchen Stoffen im Übermaß im Wasser oder sonstwo herum gefuhrwerkt wird, d.h. das Biotop nachhaltig kontaminiert wird, sollte man Chemie als das betrachten was es ist - uns alle umgebende unabdingbare Notwendigkeit! Cemie ist natürlich, lediglich die Beschreibung von uns umgebenden, natürlichen Prozessen. Die sinnvolle Anwendung ist der Punkt. Fällungsmittel sind übrigens keine Chemie.
Sinn all dieser Übungen ist es die unerwünschte bakterielle Trübung möglichst zu reduzieren um der Mikroflora als Gesamtkomplex, d.h.Bakterien, Pilze,etc. die Möglichkeit zu geben die der Bakterienblüte inneliegende biologische Funktion anderweitig, z.B. durch sessille und nicht flotierende Mikroorganismen zu übernehmen - dann fehlt den das grüne Wasser auslösenden Mikroorganismen die Grundlage und sie können nicht mehr.

Gegen solche Bakterien-/Algenblüten würde ich schon etwas tun, denn die binden erheblich Nährstoffe. Das geht mitunter soweit das höhere Unterwasserpflanzen schlicht verhungern.

Ich würde bei so einer Pfütze zwei auf einander folgende, vollständige(!) Wasserwechsel durchführen und dann mittels eines Fällungsmittels - Heilerde ist z.B. auch eines, würde ich mal hier im Forum nach dem Begriff suchen - das erneute Aufkommen verhindern. Die Heilerde müsste so zugegeben werden, dass das Wasser klar bliebe. Nach zwei Wochen sollte sich die Mikroflora neu eingependelt haben und das Problem erledigt sein.

Mit freundlichen Grüßen

Nik
 
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Moin zusammen.

@Helmut
Danke, aber wie man einen Teich/ein AQ einfährt, war mir schon klar :knuddel - es ging mir reinweg darum, woher so "plötzlich" die Nitrifikanten kommen. Das sie kommen und wie man dies z.T. beschleunigen kann, war mir bekannt.

@Jochen
Danke. Also habe ich es mittlerweile doch richtig verstanden. :oki
Eine keimfreie Umgebung ist im Freien sowieso nicht machbar, und dann sind da eben auch ein paar Nitrifikanten vorhanden... Darauf hätte ich eher kommen können. :oops

@Nik
Du hälst das "grüne Wasser" eher für eine Bakterien-, als für eine Schwebalgenblüte? :kopfkratz
 

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