AW: Miniteich (250l) "gekippt"
Moin Peter.
Du hast aber einen merkwürdigen Antwort-Rythmus. 14 Tage Ruhe, und dann gehts mit Pauken und Trompeten weiter im Thema?
Hi Annett!
Gut, dass hier zu ca. 95% vom Einsatz von Algenkillern oder pH-Mittelchen etc. abgeraten wird,
aber es gibt - ermuntert von Handel und Industrie - erschreckend viele Leute, die glauben,
genau so die "Probleme" in ihrem Teich lösen zu müssen:
Genau deshalb sind wir hier. Nur hilft zum Umdenken lernen in den seltensten Fällen eine große Portion Sarkasmus oder Dauerfeuer, sondern aufklären, erklären, diskutieren. Mit Deiner Art verprellst Du die große Mehrheit der User. Kaum noch jemand reagiert auf Deine Beiträge... irgendwie habe ich eine Diskussion anders in Erinnerung und gerade als Moderator sollte man wissen, dass es IMMER mehrere Blickwinkel und Möglichkeiten in Bezug auf die verschiedensten Themen gibt. Und diese soll ein Forum (im Rahmen des deutschen/österreichischen/schweizerischen/europäischen Rechts) aufzeigen.
Gibt es nur eine, absolute + richtige Meinung, macht weder ein Forum, noch eine Diskussion, geschweige denn ein Moderator Sinn. Dann reicht eine Möglichkeit Fragen + Nachfragen zu stellen und ein einziger (All-)Wissender beantwortet diese. Fertig.
Wollen wir das? Ist hier irgend jemand tatsächlich allwissend zu irgendeinem Thema?
Wohl kaum.
Zu meinem großen Erstaunen denken doch tatsächlich viele,
dass so ein Teich UNBEDINGT des Menschen gnädig helfender Hand bedarf, um überhaupt zu "funktionieren"
und sehen nicht, dass die Probleme (<= wozu ich definitiv NICHT die Anlage des Teiches zähle!),
die sie da mit großem Aufwand an Technik, Arbeit, Stromkosten und Chemikalien zu beseitigen trachten,
nur durch sie selbst geschaffen wurden.
Die fröhliche Unbedarftheit, mit der da in natürliche Kreisläufe eingegriffen wird,
erinnert mich an jemanden, der sein Notebook mit der Kelle und dem Maurerhammer "repariert".
Tatsache ist, dass ein Teich grundsätzlich ÜBERHAUPT keine menschlichen Eingriffe braucht,
außer man strapaziert ihn durch Überbesatz, Fehlbestückung, Eingriffe in die Zusammensetzung der Biozönose,
Einbringen von Fremdstoffen, plötzliche Beeinflussung der Wasserparameter, ...
DANN wird´s aber kniffelig und da das Richtige zu tun,
erfordert Wissen, Erfahrung und Verständnis für das Zusammenspiel der Lebewesen.
Einerseits sagst Du Andy, sein Teich sei keine freie Natur, andererseits vergleichst Du unsere Teiche ständig damit... was soll das?
Ein Teich im Garten, in einem Siedlungsgebiet ist keine freie Natur und kann daher auch nicht mit dieser verglichen werden!
Das fängst schon bei der unnatürlichen Abdichtung mittels Teichfolie an. Verabschiede Dich also von der Vorstellung, einen 2, 5, 10, 40 oder 80 m³ Teich mit den riesigen Weihern (ebenfalls zumeist künstlich) zu vergleichen! Das geht schief und so ziemlich jeder wird hier bei einem solchen Vergleich zu Recht dagegen halten - nach Deinen Auftritten aber vermutlich nur noch in Gedanken.
Die Prozesse mögen zum Teil gleich sein, jedoch läuft ein kleiner Teich mit Fischen und je nach Größe, Lage usw. mehr oder weniger deutlich instabiler als ein Teich/See mit mehreren tausend Kubikmetern Wasser und permanentem Grund-/Oberflächenwasserzulauf.
Was soll denn jemand mit nur 400m² Grundstück inkl. Haus machen? Auf einen Teich verzichten? Teiche (mit Fischen) sind nach Deinen Aussagen nur ein Hobby für die oberen Hunderttausend, denn die können sich benötigten (Teich)Platz kaufen.
Reicht es nicht, dass einen der Handel/Handwerk z.T. abzockt, sobald nur der Begriff "Teich" fällt, weil sie meinen, da steckt viel Kohle dahinter?
Käfighühner und Hochhaus-Batterieschweine führen uns das drastisch vor Augen;
allerdings
haben die eine genau festgelegte und beschränkte Lebensspanne vor sich,
während so mancher
Goldfisch oder
Koi solange aushalten muss,
bis er über den Jordan geht und durch den nächsten ersetzt wird.
Ist das so? Da habe ich aber während meiner Ausbildung und auch aus verschiedenen Quellen (Tierschutz) anderes gesehen und gelesen.
Hinter unserem Grundstück
gab es eine Hähnchenmastanlage. Den Mist durften wir auf unseren Feldern entsorgen. Wie oft waren dort Kadaver drin... Wo bitte ist da die genau festgelegte Lebensspanne?
Was meinst Du, wie oft in solchen Anlagen selektiert wird?
Zweifelsohne bin ich gegen tierquälerische Haltungsformen, jedoch muss man wohl jegliche Tierhaltung einstellen und den Verzehr von konventionell erzeugten, tierischen Produkten sowieso, folgt man Deinen Ausführungen. Schade, dass das nicht jeder Geldbeutel mit macht.
Außerdem beweist das nachdrücklich, dass Koi PROBLEMLOS ausgewildert werden können
und auch ich habe in den Altarmen der Wiener Donauauen schon des öfteren welche beobachtet.
(Aufgrund der bis auf die Farbe kaum existierenden Unterschiede zu wildlebenden Karpfen
halte ich das noch für am wenigsten bedenkliches Aussetzen,
Zum Glück sehen das unsere Gesetze anders... Koi, Goldfische und Co. haben in unseren natürlichen Gewässern, sofern es diese noch gibt,
absolut gar nichts verloren.
Sollen die Koi sich mit den letzten
Wildkarpfen paaren oder KHV einschleppen und die Population auf die eine oder andere Weise komplett vernichten, oder wie denkst Du Dir das?
aber Hausschweine, Kaninchen* oder Ziegen verwildern problemlos
und wenn sie nicht aufgrund ihrer auffälligen Fellfärbung leichter erjagd werden,
auch dauerhaft.
*) Farbkaninchenpopulation in der WIG in Wien X
Vielleicht fehlen in Wien die passenden Räuber, weil der Mensch diese verdrängt/ausgerottet hat?
Wenn ich meine Ziege auswilderer, dann überlebt die vermutlich den nächsten Winter nicht - hier gibt es max. Straßenränder und Feldwege mit etwas Grünland links und rechts. Dazu nur noch wenige Feldgehölze. Abgesehen davon ist er sehr mäklig. Die "freie Natur" ist hier schon seit hunderten Jahren nicht mehr so, wie sie ohne Menschenhand wäre!
Ziegen wollen und sollten nicht dauerhaft nass-kaltem Wetter ausgesetzt sein, da sie sonst sehr schnell krank werden. Wie soll das im Herbst/Winter gehen? Ohne Dach?
Ziegen stammen nicht aus Nordeuropa.
Alle Ziegenrassen stammen von der Bezoarziege (Capra aegagrus) ab. Diese Wildziege ist in den Bergen von Kreta, Zypern und Vorderasien beheimatet, wo sie noch heute vorkommt. Die besonderen Witterungs- und Fütterungsverhältnisse dieser Regionen haben die Bezoarziege und damit auch unsere Hausziegen maßgeblich geprägt.
Quelle
Alles in allem: Deine Vergleiche hinken gewaltig.