Liebe Teichfreunde,
über meinen Teich gibt es heuer nicht sehr viel zu berichten, denn er ist immer noch im Besitz bzw. Gebrauch der Bienen. Woher sie am Morgen kommen und wohin sie am Abend zurückfliegen weiß ich nicht. Die griechischen Bienenstöcke, es sind meistens blaue Holzkisten, sind in der Landschaft an sich leicht zu erkennen und man kann auch ihre Standortwechsel durch die Imker gut beobachten. „Meine Bienen“ scheinen aber entweder heimatlos oder Langstreckenflieger zu sein, denn selbst mit meinem guten Fernglas konnte ich bisher keinen einzigen Bienenstock in der umliegenden Landschaft entdecken.
Dass ein Süßwasserteich auf einer sehr trockenen Insel ein Segen für die Bienen ist war mir immer schon bewusst, aber dass sie es hauptsächlich auf den Biofilm in meinem kleinen Teich, sowie am Bachlauf und an den Wasser-Rückläufen abgesehen haben, ist mir erst heuer so richtig aufgefallen. Sie besetzen den Biofilm in großer Zahl und „weiden“ ihn ab, oder was immer sonst sie damit machen.
Da mich die Bienen an jeglicher Reinigungsarbeit in „ihren Bereichen“ hindern, hält sich meine Teichpflege heuer in Grenzen, bzw. beschränkt sich auf den Schwimmbereich und die
Seerosen. Der Schwimmbereich schaut entsprechend sauber aus, trotzdem aber steigt täglich ein wenig Mulm auf, denn die Sonne brennt unerbittlich auf die heuer völlig unbeschattete Wasserfläche. Den Mulm auf dem Teichboden nimmt man kaum wahr, wie das Foto von meinen Markierungssteinen in 1,20 m Tiefe zeigt. Die Wassertemperatur ist mit permanent 32° etwas zu hoch, doch für längere Aufenthalte im Wasser herrlich.
Erst vor wenigen Tagen ist endlich die erste Texas Dawn aufgeblüht. Ich habe die 7 Stöcke dieser Sorte im Frühling noch einmal kräftig verkleinert, dem Ergebnis nach zu schließen wahrscheinlich zu radikal. Die Düngung der winterharten Seerosen ist mir heuer auch nicht so gut geglückt, sie blühen sehr sparsam, die alte
Rosennymphe hat heuer noch keine einzige Blüte hervorgebracht.
Ich liebe meine alten, heute nicht mehr so gebräuchlichen Seerosen, die ich allesamt bereits vor etwa 18 Jahren in den damals neuen Teich gepflanzt habe. Natürlich gibt es inzwischen längst interessantere Sorten und Farben. Das weithin leuchtende Rot der Escarboucle halte ich aber nach wie vor für einzigartig und bislang unerreicht.
Sehr blühfreudig sind heuer, als Ausgleich zu den blühfaulen oder schlecht versorgten Seerosen, meine
Sumpfhibiskus-Pflanzen, sowohl am Teichrand als auch auf der Terrasse, wo sie in einem Pflanzkübel fast 2m Höhe erreicht haben.
Die Blühfreudigleit der vielen Bugainviglia-Pflanzen auf meinem Grundstück und auch überall sonst auf der Insel macht sich im Hochsommer eher negativ bemerkbar, denn sie verblühen alle gleichzeitig, wie gerade jetzt, - und der ständig wehende Meltemi (Sommerwind) wirbelt die abfallenden, federleichten Blüten durch die Landschaft und sie landen dann natürlich auch haufenweise in meinen Teich.
Das ist natürlich nicht weiter schlimm, denn schließlich muss ich am Teich ja doch noch irgendetwas zu tun haben, auch wenn es nicht mehr viel ist im Vergleich zu früheren Jahren, als ich mich noch mit Unterwasserpflanzen abmühte, die nie wachsen wollten und nur Dreck machten. Es geht auch ohne sie, wie ich seit drei Jahren beobachten kann, denn seit ich auf Unterwasserpflanzen in meinem mageren Wasser verzichte, kann ich wirklich von einem pflegeleichten
Schwimmteich reden.
Etwa 12 dieser flachen Tassen habe ich vor Jahren mit Unterwasserpflanzen bestückt und auf 70cm Tiefe in den Teich gestellt, gewachsen sind die Pflanzen so gut wie nicht, einige leben gerade noch, mehr nicht.
Hin und wieder kann ich es nicht lassen, mir hier im Forum mein altes Fotoalbum (meine Seerosen) anzuschauen, angelegt habe ich es vor Jahren als mein Teich noch hauptsächlich ein dekorativer „Seerosenteich“ war. Nun ja, alles hat seine Zeit. Ich bin auch mit meinem Teich und seinem jetzigen, schlichten Aussehen zufrieden, - er passt sogar besser zur allgemeinen Kargheit der Insel.
Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede