Bine, so geht es mir auch, seit ich das mache
Heute war ein schöner Tag - zwar überwiegend leicht bedeckt, aber warm und wenig
Wind, nur ab und an ein kurzer Landregen, ansonsten alles gut auszuhalten
Bei Tyri nichts Neues - sie hat ihren Rythmus gefunden und weicht auch nicht mehr
davon ab
....ich bin ja mal gespannt, ob sie im Winter, wenn es kalt wird, bei mir einzieht -
sie ist ja kein Zugvogel
Claudi hat die Nacht im Vogelzimmer allein gut überstanden, freute sich aber sichtlich, als
ich sie heute Morgen wieder nach draußen in ihren Käfig brachte.
Die drei großen Spatzen sah ich heute Morgen einmal alle drei zusammen auf der Hofplatte
- also auf jeden Fall haben sie alle drei die Nacht gut überstanden
-
danach habe ich den Tag über immer nur Klausi und Clausi gesehen.
Vielleicht zieht Klaudi mit einem anderen Spatz herum?
Klausi kommt genau wie Tyri völlig ungeniert mehrmals am Tag in die Sitzecke, landet auf dem
Tisch und verlangt Futter - und wenn nichts kommt, dann fliegt er auch schon mal meinen
Kopf an
Außerdem besucht er regelmäßig Claudi und "klönt" mit ihr
Claudi scheint das sehr gut zu tun, dass sie trotz Käfigs Kontakt zu den anderen halten kann.
Es tut mir in der Seele weh, sie "hinter Gittern" zu sehen, aber ich kann sie einfach nicht raus lassen.
Ein Versuch endete sofort in einem Absturz.
Dummerweise ist Claudi fest überzeugt,
fliegen zu können - und dank der zerstörten Federn endet jeder
Flugversuch am Boden
Allerdings scheine ich bei dem Anblick der Gitter mehr zu leiden, als sie.....
Claudi trällert leise vor sich hin und geniesst bei jeder Wolkenlücke ein Sonnenbad.
Clausi ist immer in Klausi s Schlepptau.
Er bleibt allerdings immer auf dem Dach sitzen, wenn Klausi zu mir kommt, bettelt von dort, traut sich
aber nicht runter.
Dafür hat er den Kohlmeisen und Feldsperlingen abgeschaut, wie man an die Knödel über der Sitzecke unter dem
Carportdach kommt .....und das traut er sich auch
Heute Abend ist Claudi wieder allein ins Vogelzimmer gezogen.
Ich habe dort etwas umgebaut, so dass ich Claudi zumindest nachts ihren Käfig offen lassen kann.
Fichtenzweige stehen jetzt überall so, dass sie praktisch überall "hochklettern" kann und keine
Flugversuche unternehmen muss bzw, wenn sie abstürzt, wieder einen Weg zurück finden kann.
Mal schauen, was sie davon hält......
Die anderen Spatzen wollten heute nicht mehr rein.
Krah hat uns wie schon die letzten Tage wieder überrascht
Heute Morgen das übliche Begrüßungsritual im Vogelzimmer, dann zur Sitzecke, wo sie sich
über ihr Frühstück her machte.
Anschließend putzte sie sich, hüpfte zum Pool und nahm ein Kopfbad, dann ging es aufs
Dach, um ein paar Dachrinnen sauber zu machen, dann wieder runter auf ihren Hochlehner.
Um ca. 9 Uhr hob sie dann ganz selbstverständlich ab und landete in der
Esche von gestern.
Ca eine halbe Stunde später kam sie zurück, steuerte das Carportdach an, aber statt drauf zu landen,
flog sie einen sauberen, großen Kreis und flog dann vom Parkplatz aus zielgenau auf ihren Futterplatz, wo
sie ein zweites Frühstück einnahm.
Danach begab sie sich auf die Steinmauer für ein Nickerchen.
Als gegen 9.30 Uhr "unser" Bauer mit Trecker und Anhänger die Auffahrt hoch kam, hob Krah ab und flog
den Hof runter, am Ende vom Haus um die Ecke und landete ganz oben in einer der Eschen an den Tümpeln.
Kurz darauf gesellte sich eine der großen Krähen zu ihr.
Später sah ich die zwei über die Koppel fliegen und dann zurück kommen, um im
Ahorn im Garten zu landen.
Von dort ging es irgendwann rüber in die hohen Bäume neben der Streuobstwiese und schließlich
auf den
Giebel des Haupthauses
Krah inspizierte begeistert das Dach, während die große Krähe ein Stück weiter sass und Krah beobachtete.
Ich schätze, die Große war ca eine Stunde da - dann flog sie weg.
Krah blieb noch lange auf dem Giebel und genoss die Aussicht.
Erst kurz nach 14.30 Uhr kam sie zurück zum Futterplatz, landete geräuschvoll auf dem Carportdach, hüpfte
von dort runter zur Futterstelle, nahm eine ausgiebige Mahlzeit ein und begab sich dann auf die Bank zum
Schlafen
Gegen 5 Uhr nach einem weiteren Snack verschwand sie nochmal bis ca 19.30 Uhr.
Als sie diesmal zurück kam, legte sie eine perfekte Landung auf dem Carportdach hin,
die man fast nicht hören konnte
Jetzt wurden Ina und ich jede einmal heftig angebettelt und nachdem sie von jedem von uns einen
Futterbrocken bekommen hat, hüpfte sie zum selbst weiter essen auf ihren Futterplatz.
Eigentlich frisst sie mittlerweile komplett selbst.
Gebettelt wird eigentlich nur noch Morgens zur Begrüssung und immer dann, wenn sie lange weg
war und dann wieder eintrifft oder wenn sie irgend etwas Neues super hinbekommen hat.
Es ist, als wollte sie sich durch die "Belohnung" bestätigen, dass wir genauso stolz auf sie sind, wie sie selbst
Gegen 20 Uhr bot ich ihr den Handtucharm an und sie hüpfte rauf und ließ sich in ihr Zimmer auf ihren
Schlafplatz bringen.
Wäre sie runter geflogen oder hätte versucht, wieder raus zu hüpfen, dann hätte ich sie heute draußen gelassen.
Aber ich bin ehrlich gesagt froh, dass sie Nachts noch rein will
Nach dem Tag heute, besonders angesichts ihrer gewaltig gesteigerten Flugkünste und angesichts
der gemeinsamen Flüge mit der großen Krähe bin ich mir sicher:
Krah hat es geschafft
Sie wird sich jetzt Schritt für Schritt immer weiter abnabeln und immer unabhängiger von uns werden.
Heute fiel auch erstmals richtig deutlich auf, dass Krah, je mehr und sicherer sie fliegt und je mehr sie
unterwegs ist, desto schreckhafter wird sie bei uns am Boden und sie beginnt zunehmend größere
Abstände zu anderen Menschen als zu uns einzunehmen.
Ich bin so froh, dass das so toll geklappt hat, denn eigentlich wollte ich "nie" einen Rabenvogel
päppeln.
Ich fürchtete die gewaltigen Gefahren mit der Fehlprägung.
Mein vorläufiges Fazit nach diesen Erfahrungen mit Krah:
Ich denke, zwei Dinge sind ausschlaggebend dafür gewesen, dass es auch in einer Einzelhandaufzucht
klappen kann:
dass wir Krah nicht verhätschelt und vermenschlicht haben, weil sie so niedlich und witzig ist - also
Selbstdisziplin und Konsequenz in der "Erziehung" - kein Spielen, kein Streicheln etc., sondern
einfach nur "da sein"....... schwer zu erklären......
und vor allem:
dass wir Krah vom ersten Tag an praktisch frei aufgezogen haben.
Genau wie bei den kleinen Singvögeln haben wir versucht, ihr nur das zu geben, was auch die
Eltern ihr geben können (zumindest, soweit wir das vom Boden aus können):
Nahrung und Schutz vor Gefahren, soweit das möglich ist, ohne Gitter um sie herum errichten zu müssen
und ansonsten: Freiheit....mit allen Restrisiken, die das mit sich bringt........
Sicherlich auch sehr wichtig war und ist, dass wir vom ersten Tag an jegliche Annährung anderer
Menschen oder der Haustiere an Krah oder aber umgekehrt durch Krah komplett unterbunden haben
und sie durfte niemals (außer am allerersten Abend) ins Wohngebäude.
Die einzige Tür, die sie je durchschreiten durfte, war die zum Vogelzimmer.
Alle anderen Gebäude und Zugänge sind absolut tabu.
Ich denke, wenn ihr kein Unglück widerfährt (Greifvogel oder Unfall oder so), wird
Krah nichts mehr aufhalten können auf ihrem Weg in ein freies Krähenleben
Am faszinierensten ist aber mal wieder, wie bei Marco, dass ein so gravierender
Schaden, von dem jeder inkusive uns sich kaum vorstellen konnte, dass
damit ein Weg in die Freiheit erfolgreich möglich sein würde, sich dermaßen erholt,
dass die Tiere es schaffen........
Ich frage mich jetzt noch jedes Mal, wenn ich sie mit dem total hängenden Flügel
rumlaufen sehe, wie sie damit diese Flugkünste hinbekommt - es ist sooo unglaublich toll!!!!
...und hier noch Fotos von heute.
Tyri habe ich leider nur von hinten erwischt, als sie unter dem Carportdach
ein "Vogelschoki" verspeiste: Drohnenmade
Auf dem Foto mit dem Haupthaus sieht man Krah links auf dem
etwas niedrigeren Giebel und die große Krähe rechts auf dem hohen Giebel: