...und ein nächster Hochsommertag
....ein ganz, ganz bisschen (nicht gleich alles!) Regen, dürfen die, die
in den Sintflutgebieten leben uns gerne herschicken
...dann müsste ich nicht so viel sprengen und Tümpel auffüllen...
Wie es aussieht, verbringt Tyri heute Ihre erste Nacht im Freien.
Tagsüber kam sie wie gehabt immer mal vorbei an der Sitzecke, manchmal erbettelte sie ein Futtertier
oder sie ging an die Meisenknödel.
Oft reicht es ihr nur, wenn ich antworte, wenn sie mich ruft - dann ist sie schon zufrieden.
Gegen 19 Uhr rief sie dann vom Zweig am Vogelzimmer und wollte rein.
Drinnen schnappte sie sich die angebotene Drohnenmade, verspeiste sie und anders
als sonst, landete sie nicht auf ihrem Schlafzweig, sondern flog hektisch von Zweig zu Zweig und
erzählte mir aufgeregt, dass ich die Tür wieder aufmachen muss, weil sie raus will
Ich habe also die Tür wieder auf gemacht und Tyri flog erleichtert zurück nach draußen.
Ca. 15 Minuten später erschien sie in der Sitzecke, unterhielt sich ein wenig mit mir, flog mir auf den Kopf und
dann verschwand sie drüben in der
Esche.
Seither höre ich sie ab und an von der anderen Seite rufen - antworte aber nicht, weil ich nicht will,
dass sie immer weiter ruft.
Jetzt sind viele Katzen unterwegs.
Ich werde mit meinem Laptop noch draußen bleiben, bis die Vögel schlafen gehen.
Wenn Tyri dann nicht am Carport auftaucht und rein will, dann drücke ich ihr die Daumen, dass
Sie die erste Nacht in der Wildnis gut übersteht
Krah hat heute gigantische Fortschritte gemacht
Als ich heute morgen ins Vogelzimmer kam, sass sie auf dem
Holzbock
und schlug intensiv mit beiden!!!! Flügeln - es sah aus wie Vorschule für
Flugübungen
Dann sperrte sie den Schnabel auf und ließ sich erstmal ein paar Stückchen Fleisch
und Insekten einverlaiben.
Wie ein Profi klettert sie mir dann auf den Arm, damit ich sie mit rausnehmen kann.
Die ersten Tage, wo sie da war, habe ich sie ja immer in ein Handtuch gewickelt getragen.
Als sich abzeichnete, dass sie die Balance auf dem Arm halten kann, habe ich überlegt, wie ich es
am schlauesten anfange, sie zwar auf dem Arm sitzen zu lassen, aber gleichzeitig ihr nicht anzugewöhnen,
dass Menschen generell Sitz- und Kletterplätze sind
Schließlich fand ich dann eine offensichtlich funktionierende Lösung:
Ich habe ein altes, ziemlich einmalig blau grünes Badelaken.
Das wickel ich mir um den Arm und
nur auf dem darf sie sitzen.
Einmal versuchte sie an meinem Arm höher zu klettern, wo ich sie sehr konsequent und
etwas unsanft zurück schob.
Dabei sagte ich deutlich "Nein".
Später versuchte sie, als sie Futter wollte, auf meinen Schoß zu hüpfen.
Auch da wehrte ich sie ab mit einem deutlichen "Nein".
Sie scheint das verstanden zu haben
Seither wartet sie immer, bis ich meinen Handtucharm hinhalte und nur dann und nur aufs Handtuch
"steigt" sie auf.
Andere Leute beachtet sie gar nicht oder sie zieht sich sogar zurück.
Wir sagen aber auch jedem, dass er/sie gerne beobachten darf, aber weder ansprechen noch
sonstwie Kontakt aufnehmen.
fremde müssen Fremde bleiben - die einzigen Bezugspersonen hier sind Ina und ich.
Zu Ina und mir kommt sie, wenn sie gefüttert werden will, stellt sich dann neben uns oder vor uns und sperrt den
Schnabel weit auf und es kommt ein kleines, rauhes Gemisch aus "Krah" und "Quietsch" heraus
Aber sie wird nicht aufdringlich.
Tagsüber war sie viel unterwegs, traute sich sogar ohne Aufsicht über die offene Hoffläche und erkundete die Umgebung.
Außerdem hat sie erstmals nicht nur mit all den Leckereien rumgespielt, sondern tatsächlich etwas Erdbeere, Hack,
eine Dorhnenmade (die eher aus versehen) und ein paar eingeweichte Körnerflocken gegessen bzw. aufgeleckt.
Eine Heidelbeere wollte sie "waschen" und hat sie versenkt.
Heute gab es erstmals keinen Brei mehr aus der Tülle - das wollte sie nicht mehr.
Also habe ich wegen der Nährstoffvilefalt etwas von dem Brei (dabei ging es mir vor allem um den Anteil
Insekten, Eigelb, ein paar Sämereien geflockt und etwas Muschelkalkgrit) ohne Fleisch hergestellt und
jedes Fleischstückchen, das sie abfragte darin gebadet.
Ich vermute, dass sie in den nächsten Tagen eigenständig essen lernen wird
Ganz oft hat sie irgendwo erhöht gesessen und der Musik der Natur zugehört.
Nachmittags konnte ich beobachten, dass sie anfing, ganz genau auf die Geräusche der Natur zu achten.
Wenn die Schwalben oder die Hühner einen Warnruf ausstießen, dann dukte sie sich oder flitzte unter den Tisch.
Sie ist sehr neugierig und aufmerksam, aber auch extrem vorsichtig.
Last not least hat sie heute in einem Ansatz aus Sprung und Flug es erst geschafft, auf die obere Lehne vom
Hochlehner zu kommen und dann die Distanz von dort auf den Tisch zu überwinden
Wenn sie so mit ihren Stöckchen spielt oder irgendwelche Steine in "ihrem" Teich versenkt und dann überlegt,
wie man die wieder raus bekommt, fällt es wirklich schwer, nur Zuschauer aus der Entfernung zu bleiben.
Am liebsten möchte man mit diesem zauberhaften Wesen sofort Kontakt aufnehmen und spielen.
Aber das wäre ihr gegenüber unfair.
Wenn sie doch noch
fliegen wird, soll sie sich ja irgendwann selbst entscheiden können, ob sie geht oder bleibt.
Wenn sie dann den Menschen als Spielkameraden kennengelernt hat, wird sie vermutlich in Freiheit angesichts
der menschlichen Ängste beim Anblick einer Rabenkrähe, die sich nähert, nicht lange überleben.
Ich denke, ob sie irgendwann fliegen können wird oder nicht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Wenn nein, dann wird es auch kein Problem sein, mehr Kontakt zuzulassen.
Wenn ja, dann wird ihre endgültige Entscheidung, ob sie gehen oder bleiben wird spätestens mit der
g
Geschlechtsreife, also in zwei Jahren fallen und das bedeutet, dass man bis dahin wirklich "neutrale" Distanz
halten muss und ihr so viel ungestörtes Erkunden der Freiheit ermöglichen muss, wie irgend geht......
Ich bin wirklich gespannt, wie sich Krah weiter entwickelt
Nach dem großen Wunder mit Marco halte ich ja nichts mehr für unmöglich
Klausi wird morgen auf jeden Fall ins Vogelzimmer umziehen müssen - er hat heute 2 x versucht, mir aus Futterneid
schon mal beim Füttern entgegen zu fliegen
Ich habe sie tagsüber nebeneinander in Einzelnester (Blumentöpfe mit Handtuchdeckel) umgesetzt, da
sonst eine gleichmäßige Fütterung kaum noch möglich war.
Die kleinen Monster klauen schneller, als man schauen kann
Insofern werden alle 4 Spatzen ab morgen tagsüber im Vogelzimmer gefüttert werden.
Abends kommen sie dann zumindest, solange sie nicht sicher fliegen, starten und landen,
in den Brotkasten ins Esszimmer, denn ich vermute, wenn sie zu Boden gingen bei einem falschen
Flugmanöver, könnte Krah sie etwas zu heftig mit ihrem Schnabel inspizieren....
Auch wenn es noch nur spielerisch gemeint sein würde - die Spatzen werden das nicht aushalten
Klaudi hat sich ebenfalls phantastisch gemacht - sie ist jetzt fast so groß, wie Klausi und Clausi.
Clausi´s Schleimhäute haben sich verbessert und sein Kot ist in Ordnung.
Aber Morgens hat er, wenn er mich zum ersten Mal sieht, erstmal panische Angst vor mir, verkriecht
sich ganz hinten ins Heu und traut sich nicht einmal, um Futter zu betteln
Im Laufe der nächsten zwei bis drei Fütterungen normalisiert es sich dann und dann bettelt er fast genau so
intensiv, wie die anderen.
Er scheint dann begriffen zu haben, dass ich ihn weder in die Hand nehme, noch ihm Nahrung einzwinge,
die er nicht selber nimmt.
Claudi ist zwar mit Abstand die Kleinste, aber sie frisst dieselbe Futtermenge, wie die anderen und sie fordert
sie ebenso nachdrücklich ein
Insofern alles im grünen Bereich in "Spatzenhausen"
Hier Fotos von heute.
Von Krah habe ich wegen der vielen neuen Sachen viele Bilder.
Dafür habe ich leider vergessen, die Spatzen noch zu fotografieren, als ich sie
für die Nachtruhe zusammen in den Brotkasten umsiedelte.
Da ich nicht mehr stören wollte, gibt s von den vieren erst morgen wieder Fotos