na, der Norbert hat doch in einem anderen Forum heute geantwortet....
ich zitiere komplett:
Ich grüße …
… und möchte vorab darüber informieren, dass ich der Entwickler des NaturaGart-Konzeptes bin und mit Kreuzi über das Thema korrespondiert habe. Ich habe von ihm die Freigabe, die Messwerte und Einstellungen in einem solchen Forenbeitrag verwenden zu dürfen.
Einige Beiträge bezweifeln die Funktionalität der NaturaGart-Konzepte. Sie reduzieren dieses Thema auf die Frage, wie viel Wasser auf welche Weise durch welche Filtertechnik geschoben wird.
Aus meiner Sicht passt das Verhältnis nicht zwischen Ursachen-Diskussion und Empfehlungen.
Ich habe daher Kreuzi vorgeschlagen, das Projekt mit ein paar Empfehlungen zu begleiten.
Fangen wir also mit einer Bestandsaufnahme an: Kreuzi hat einige Messwerte geliefert. Das Ergebnis ist eindeutig: Es gibt noch etwas Rest-Phosphat, Nitrat geht gegen Null.
Die Sichtweite auf seinen aktuellen Fotos liegt weit über 2m.
Was will man eigentlich unter diesen Bedingungen mit mehr und anderer Filtertechnik erreichen?
Kreuzi ist am unteren Ende dessen was geht. Fast alle Teiche sind „schlechter“. Warum soll er 5.000 Euro bezahlen, um hinsichtlich der Nährstoffe weniger als nichts zu bekommen? Warum soll er einen Bio-Filter für die Stickstoff-Oxidation einbauen, wenn er fast keinen Stickstoff verfügbar hat, den das System umbauen könnte?
Ich habe in einem ersten Schritt etwas Phosphatadsorber spendiert. Rechnerisch braucht er (mit deutlicher Sicherheitsreserve) 1,467 kg (für etwa 10 €uro).
Damit müsste er Phosphat so weit reduzieren können, dass es keinen weiteren Biomasse-Aufbau mehr katalysieren kann.
Kommen wir zum Thema Wasser-Transportmenge:
Der Reibungswiderstand von Leitungen lässt sich rechnen. Dabei stellt man fest, dass Unterschiede zwischen 75er und 100er Leitungen bei diesen Fließgeschwindigkeiten eher unerheblich sind. Bei jeweils 10 m Leitungslänge beträgt der Druckverlust in Kreuzis Teich 0,2 mbar (real wegen geringerer Längen wahrscheinlich weniger). Das führt im Filtergraben zu einem Höhenunterschied von gerade mal 2mm.
Allerdings verdoppeln wir damit die Fließgeschwindigkeit in der Leitung. Das brauchen wir, um das Risiko einer Sedimentation in den Leitungen zu verringern. In unserem Park haben wir etliche hundert Meter Saugleitungen mit 100er Querschnitt. Da müssen wir alle paar Jahre mal ran. Die meisten 75er laufen seit über 10 Jahren ohne Probleme.
Kreuzis Pumpe kann derzeit 4 m³ transportieren, er betreibt sie aber nur tagsüber. Das ist dann wirklich etwas wenig – andererseits kann er überall bis auf den Grund sehen – mehr braucht er um diese Jahreszeit also nicht.
Er verliert relativ viel Leistung durch einen sehr langen Leitungsweg von ca. 40 m. Das wird normalerweise etwas kompakter gebaut, doch es wird Gründe geben, den Pumpenschacht an den Rand des Grundstücks zu legen. Das würde auch nichts an der Wassermenge ändern, die Investitions- und Betriebskosten für eine kleinere Pumpe wären lediglich geringer.
Die 4 m³ sind für den installierten Filter eine passend gerechnete Punktlandung. Damit dreht Kreuzi etwa 100 m³/Tag. Hinzu kommt noch stundenweise eine weitere Pumpe für einen zweiten Bach (ohne vorherige Filterung).
Kreuzis Teich hat 100 m³ Inhalt. Das heißt: statistisch dreht er den ca. einmal pro Tag. Für einen
Schwimmteich ist das ok.
Das wird immer wieder bestritten und als Beleg dafür gibt es auch bei diesem Thema einen Link zu einem YouTube-Video. Zum besseren Verständnis: Alle paar Tage veröffentlichen irgendwelche Taucher Videos aus unserem Tauchpark. Bei YouTube waren es allein 3 in der letzten Woche, zusätzlich noch 7 aus der eigenen Produktion.
Inzwischen gibt es allein bei YouTube weit über 5.000 Videos über unseren Park. Im Abstand weniger Tage kann jeder die Sichtweite in unseren Anlagen sehen. Stellt sich die Frage: Warum muss man eigentlich zum Beweis einer schlechten NaturaGart-Sichtweite ein 7 Jahre altes, verrauschtes Video aus der Frühzeit von YouTube raussuchen?
Aber auch da: Die Auflösung ist schlecht, aber einige
Störe sind etwa 2 m lang und man kann sie fast komplett sehen. Das sind zu diesem ungünstigen Zeitpunkt also etwa 1,5 m Sichtweite bei dem schlechteren Licht in immerhin 7 m Tiefe.
Wie auch immer: Wir filtern die 35.000 m³ des Unterwasserparks mit 10.000 m³/Tag – also (umgerechnet auf das Wasservolumen) nur ein Drittel von Kreuzi. Geht also.
Andere Teiche in der Größenklasse von Kreuzi haben hier im Park ganzjährig etliche Meter Sichtweite. Auch dazu gibt es Videos. Geht also auch da.
Bleibt noch die Standzeit der Filter.
Wer filtert, erwischt zunächst die größeren Mini-Algen. Es gibt einen Selektionsdruck hin zu den winzigsten Bautypen – die Algen werden also durchschnittlich immer kleiner. Sie liegen irgendwann deutlich unterhalb der Maschenweite normaler Trommelfilter. Dagegen hilft dann UV – aber die Algenleichen erwischt man damit trotzdem nicht. Die rutschen durch, bleiben im System, zerlegen sich und starten die nächste Algen-Generation.
In einem gut gepflegten Schwimmteich braucht man die Schäume der NaturaGart-Filter nur noch selten. Gut gepflegte Teiche regeln das mit den Organikmatten – die sammeln auch noch die kleinsten Algen ein. Die Standzeit liegt in unserem Park bei Kreuzis Teichtyp bei etwa 2 Wochen, dann tauscht man in 2 Minuten die abgefüllten Matten aus.
Das kostet dann ein paar Euro im Monat – aber allein die Stromkosten der 5000-€-Filtertechnik sind ja schon ein Vielfaches davon.
Bleibt noch die Filtergraben-Diskussion. Ja – der Dreck bleibt im System. Eines der größten Teichprobleme ist das CO2-Defizit. Das regeln wir ganz einfach durch den Abbau im Filtergraben.
Ich habe Kreuzi vorgeschlagen, dass er uns gelegentlich über seinen Teich informiert – und das können wir auch gern öffentlich tun. Er wird unsere Empfehlungen umsetzen – und dann werden wir sehen, ob er die Monster-Technik brauchte oder nur ein paar Tipps.
Aktuell hat er nach meinem Vorschlag den Zusammenbruch der Frühlings-Algenblüte am Teichgrund abgesaugt.
@ Kreuzi: Vielleicht stellst Du mal das aktuelle Bild rein.
Ich möchte noch anmerken, dass ich meinen Zeiteinsatz hier begrenzen muss. Hier ist Hauptsaison und es wird so sein, dass ich nicht jede Anmerkung sofort kommentieren kann.
Freundliche Grüße
Norbert