Letzte Nacht hat es gewaltig gewittert - direkt über dem Haus.
mein großer Hund hatte wie immer
und verkroch sich in Panik unter meiner Bettdecke
Ich hoffte inständig, dass meine zwei Vögel nicht solche Angsthasen sind....
Aber die Sorge war offenbar unbegründet
Als ich heute morgen ins Vogelzimmer kam, wurde ich gähnend von Tyri und schlafend
von Krah begrüßt....
Weil es den ganzen Tag geregnet hat, habe ich Tyri heute die Tür gar nicht erst auf gelassen.
Das wäre aber sowieso überflüssig gewesen - er machte nicht die leisesten ANstalten, auch nur
mal versuchsweise wenigstens in den Vorraum zu
fliegen.
Auch das Fenster war völlig uninteressant.
Spannend war lediglich wie gestern, wenn ich es wagte, mich mit Krah zu beschäftigen.
Das scheint er nur schwer zu ertragen - dann sitzt er sofort über mir und macht einen Radau
der
kaum zu toppen ist....und das geht so lange, bis ich mich wieder um ihn kümmere.....
Wohlgemerkt, wenn ich ins Vogelzimmer komme, ist er immer der Erste, der dran ist.....nur dann interessiert
es ihn nicht und Futter will er auch nicht.
All diese Dinge werden erst eingefordert, wenn er NICHT mehr dran ist
Da es angesichts des Regens kaum Insektenfang gab, habe ich ihm noch ein paar Äste mit Blattläusen geschnitten und
ins Zimmer gehängt und es gab ein paar
Spinnen, die ich auf der Diele fangen konnte.
Ich mutiere zum weltbesten Spinnenfänger
Ansonsten hat er noch eine Menge lebender Heimchen (micro und klein) frei im Vogelzimmer rumhüpfen.
Also verhungern wird er nicht.
Wenn das Wetter wieder besser wird, starte ich Auswilderungsversuch Nummer 2
Krah scheint es nach wie vor gut zu gehen.
Sie verhielt sich wie gestern.
Was mir Sorgen machte, war die Futtermenge, die sie täglich zu sich nahm.
Mir erschien es zu wenig.
Irgendwie harmonierten wir was die Fütterung anbelangt nicht wirklich.
Sie sperrt nur einmal, wenn ich rein komme und am Nest rüttel und dann musste ich das Futter mit einem
Haps in den Schnabel bugsieren.
Weder mit der Rückseite eines Löffelstiels, noch mit einer Pinzette funktionierte das gut.
Zum einen passte da immer nur so wenig rauf, dass es nicht reichte, zum anderen war Krah irgendwie der
Meinung, dass ihre Eltern das defintiv besser machten, als ich und darum landete manchmal von dem bisschen
auch noch etwas wieder draußen.
Dann kam der obligatorische Kacker auf den Löffel und wenn ich Glück hatte und viel Geduld, ließ sie sich nochmal
für einen zweiten Haps hinreissen - dann war aber defintiv für eine Stunde Sendepause
Auf DAuer konnte das nicht gut gehen - zumal ich so niemals die Vielfalt der Futtermittel am Tag unterbringen würde, damit
sie keine Mängel bekommt.
Also bin ich kurzerhand in die Stadt und habe verschiedene Dekorierspritzbeutel mit unterschiedlichen Tüllen aus der
Backabteilung erworben.
An der Kasse sagt die Verkäuferin: wow, betreiben Sie eine Backstube?
ich:
, ich kann überhaupt nicht backen - ich will meine Krähe füttern.........
irgendwie hat sie etwas konstaniert geguckt.......
Zu Hause habe ich dann zwei Stückchen Rinderleber, zwei Stückchen Rinderherz, ein Kügelchen Rinderhack,
ein paar Brocken weich gekochte Möhre, ein Eigelb, Etwas Grit und etwas geriebene Eierschale, ein paar
überbrühte Wachsmottenlarven, eine Bienendrohnenmade, ein paar überkochte Fliegenmaden und ein paar Heimchen
in den Mixer geworfen und zu einem Brei gemacht - sah aus, wie die Füllmasse für Würstchen
Das habe ich dann in den Spritzbeutel gefüllt und Krah die Tülle hingehalten.
Wie immer riss sie, als ich am Nest schüttelte reflektorisch den Schnabel auf und zack war die Tülle drin
und der Futterbrei floss rein, bis Krah den Kopf zurück zog.
SIe schaute richtig überrascht
Das war eine richtige Portion - bzw das, was ich darunter verstehen würde.
Krah jedenfalls scheint diese Art der Fütterung deutlich mehr zuzusagen.
Gestern Abend habe ich noch entgegen meiner Überzeugung einen großen Stapel kleiner Plastikgefrierboxen
gekauft und Hack, Herz und Leber besorgt.
Dann habe ich alle zu Gulasch geschnitten und von allem etwas auf alle Boxen verteilt und eingefroren.
Jetzt kann ich jeden Abend eine Box rausstellen und habe am nächsten Tag die Tagesration Fleisch gleich
verarbeitungsbereit stehen.
Bevor es verarbeitet wird, spüle ich das Fleisch noch unter fließend Wasser ab, weil die wilden Krahs das in meinem
Tümpel auch immer so machen.
Da es heute recht kalt war - und das auch im Vogelzimmer, habe ich Krah die Rotlichtwärmelampe so
aufgehängt, dass sie auf einer Nestseite in den Genuss der Lampe kommen kann und auf der anderen Seite nicht.
Sie hat sich sofort so auf die Nestkante gesetzt, dass der rechte Flügel schön warm beschienen wird.
Das Nest musste ich umbauen.
Nicht nur, dass die Matratze so zusammengesunken ist, dass es ungemütlich hart mit den Weidenzweigen wurde,
Krah hatte auch Probleme mit den Spänen.
Immer, wenn sie den Schnabel abwischen wollte, klebte das Zeug dran.
Irgendwann hat sie da eine Holzverstopfung
Also habe ich ein Federkissen genommen, das Inlet aufgeschnitten und einige Federn rausgeklaut,
diese mit Kokosnistmaterial für Singvögel verwoben und auf den Spänen und der Nestkante verteilt.
Darauf kam dann nochmal eine Moosmatratze, die ich draußen gesammelt und drinnen mit einem Fön
schnellgetrocknet habe.
Das fand Krah total klasse und sie hat sich ständig den Schnabel am
Moos geputzt
Heute Nachmittag war meine Ostheopathin hier, um Krah ein wenig zu helfen.
Neben dem Flügel hat sie auch gleich den Hals mit bearbeitet - da scheint Krah auch was abbekommen zu haben.
Krah sass ganz still auf ihrem Schoss und schien es absolut zu geniessen.
Irgendwann entspannte sie unter der Behandlung so sehr, dass sie das Köpfchen auf der Hand der
Therapeutin ablegte und die Augen schloss
Als Krah genug hatte, wurde sie unruhig und kam zurück in ihr Nest.
Erstmal lief sie durch die Dusche, reckte und streckte sich mehrmals, putzte sich intensiv und dann
ging sie schlafen.
Diesmal legte sie sich komplett unter das Rotlicht.
Den Rest des Nachmittags war sie auffällig aktiver, als vor der Behandlung.
Die Putz- und Spaziergehzeiten waren erhöht und sie spielte mit Stöckchen und fing an richtig zu
hüpfen - also nicht mehr ins Nest zu klettern, sondern mit einem Staz reinzuhüpfen.
Ich bin sehr gespannt, was sich noch tun wird - diese Behandlungen arbeiten ja lange nach.
Nachdem ich auch heute wieder ziemlich deprimierende Gespräche mit diversen Stationen und privaten
Stellen hatte, habe ich eine Entscheidung getroffen:
Krah wird hier im Vogelzimmer bleiben, bis erkennbar ist,
ob sich der Flügel erholt und eine gute Chance erkennbar ist, dass sie fit genug für die Freiheit werden kann.
Im Vogelzimmer hat sie akustisch den vollen Kontakt nach draußen (zu den wilden Krähen und der restlichen Natur), denn das
Fenster ist einen Spalt offen und der Menschkontakt beschränkt sich auf die Fütterung.
Sollten hier noch mehr Anfragen kommen, werde ich noch ein oder zwei Nestlinge oder Pfleglinge aufnehmen, die dann, wenn
sie aus der Nestlingszeit heraus wachsen in eine Auswilderungsvoliere wechseln.
Ich bin nach meinen bisherigen Gesprächen überzeugt, dass das Risiko einer Fehlprägung hier geringer ist, als in den
meisten anderen Stellen, die überhaupt eine verletzte Krah nehmen.
Wenn ich das Gefühl habe, dass sie es schaffen kann, geht sie in eine Auswilderungsstation.
Zeichnet sich ab, dass der Flügel sich nicht genug erholt, um sie in einer Station für eine Auswilderung fit zu machen,
bekommt sie Ihre Menschenfamilie, wo sie käfigfrei als Familienmitglied drinnen und draußen leben kann - also ein Haustier wird
Für diesen Fall hätte ich 2 Optionen, die sich gut anhören und die ich dann natürlich noch genauer unter die Lupe
nehmen würde, wenn der Fall eintritt.
In beiden Fällen würde ich sicher stellen, dass sollte ein Fall eintreten, wo Krah dort nicht mehr bleiben kann
oder dieses Leben in der Form nicht mehr führen könnte - immerhin wird so ein Krah ja ziemlich alt - sie
zu mir zurück kommt.
Nachdem ich jetzt diese Entscheidung getroffen und einen Plan habe, geht es mir besser
Ach ja, und dann waren mir heute noch zwei kleine Kleiber angekündigt worden, die im Wald gefunden
wurden.
Trotz mehrstündiger Beobachtung war nicht zu beobachten, dass die zwei noch
versorgt wurden und der Eine wirkte schon sehr schwach.
Allerdings haben die zwei es leider nicht geschafft.
Sie sind bereits auf dem Weg zu mir verstorben.
Da die zwei verschieden verfärbte Schnabelränder gehabt haben sollen, vermute ich, dass sie krank waren
und deswegen von den Eltern aufgegeben wurden.
Soweit zu heute.
jetzt noch ein paar Fotos: