Dies ist eine mobile optimierte Seitenansicht, die schneller lädt. Wenn Du die normale Ansicht laden möchtest, klicke auf diesen Text.

Zöglinge 2018

So, bevor ich dann hier die gestern versprochene Dielenschwalbengeschichte erzähle, erst noch ein update zu Bert:
Heute Morgen war Bert erstmal stinkig, als ich rein kam und nicht gleich die Luke zur Voliere auf machte. Er wollte nicht mal Frühstück.
Mein Plan war klasse:
ich wollte Kurti ins Vorzimmer lotsen, die Tür zum Vogelzimmer zu machen und dann Kurti über das Vorzimmer raus lassen, bevor ich für Ernie und Bert ide Voliere zugänglich machen wollte.
Soweit, so gut.
Nun flog aber nicht Kurt ins Vorzimmer, sondern Bert.
Also dachte ich mir: prima, mache ich die Tür zum Vogelzimmer zu und lasse Kurt über die Voliere raus.....
Naja, um die Luke von der Voliere auf zu machen, musste ich von außen in die Voliere.
Ich habe ganz genau geschaut, wo Bert ist, bevor ich durch die Tür raus ging.
Als ich zurück kam ebenso.
Bert hatte mich ebenso genau beobachtet.
Als ich dann durch die Vogelzimmertür rein wollte, saß sie am Fenster - ich öffnete die Tür einen Spalt, um durchzuhuschen - und zack - flog Bert durch den Spalt, raus in die Voliere und von dort dann ganz raus

Das ging so schnell, so schnell konnte ich gar nicht gucken.
Ich dachte schon: mal abwarten, wann mir die Nachbarn den kleinen Racker wieder bringen.....

Kurt war auch unterwegs.
Gegen Mittag, ich ging rüber, um die Schwalben und Ernie wieder zu füttern, hörte ich Bert und Kurt im Gebüsch rufen.
Ich antwortete und postwendend kamen sie beide in die Voliere geflogen (durch die Luke) und ließen sich Mittagessen servieren

Da das so gut klappte, ließ ich die Volierenluke auf.
Bert und Kurt verschwanden irgendwann wieder und heute Abend waren sie pünktlich zur letzten Mahlzeit zurück und nun schlafen sie beide sicher im Vogelzimmer
Es sieht also so aus, als ob nun auch Bert verstanden hat, wie man wieder nach Hause kommt

Ernie hat den ganzen Tag bei den Schwalben im großen Flexi verbracht und hatte auch, wenn ich das Flexi offen hatte, keine Ambitionen, aus dem Flexi raus zu fliegen.
Sie scheint sich dort sehr wohl zu fühlen.
Die Schwalben hatte ich drinnen gelassen, weil es draußen windig, bedeckt und kalt war.

Nun zur DIelengeschichte:
Moritz und Schwalbi haben sich ja entschlossen, auf der Diele zu brüten.
Vor 3 Tagen sah ich dann die ersten Eierschalen unter dem Nest (zwei).
Seit vorgestern saß die Mama nur noch selten und wenn kurz auf dem Nest (bei frisch geschlüpfte Küken? da müsste sie fast ununterbrochen drauf sitzen - die kühlen und trocknen sonst aus.)
Aber Moritz und Schwalbi hingen nur rum wie Falschgeld und piepsen immer leise.
Mama stand immer wieder vom Nest auf und saß stundenlang auf dem Rand und piepst leise.
Da stimmte was nicht!!!
Ich zögerte noch, da nachzuschauen, da ich mit ganz frisch geschlüpften Küken noch nie eine Parasitenbefreiung probiert habe - und weil ich nicht wusste, ob da gerade noch Küken mitten im Schlupf sind - da wäre es eine Katastrophe, wenn ich störe.
Ich habe also Abends nichts mehr unternommen.
Morgens sah es dann noch dramatsicher aus - Mutter setzte sich praktisch gar nicht mehr aufs Nest
Da habe ich dann den Brüter auf Temperatur gebracht, einen Eimer mit Kieselgurheu vorbereitet, einen Eimer mit Küchenpapier und einen Eimer mit Kieselgur ohne Heu fertig gemacht.
Auf der Pappe unter dem Nest entdeckte ich dann noch 2 Lausfliegenbabys
Ich ahnte Schlimmes!

Da ich Lausfliegen wirklich HASSE und absolut widerlich finde, zog ich also lange Einweghandschuhe an und kletterte zum Nest hoch.
Die Eltern machten Radau wie Hölle.
Als ich ins Nest griff -sprang mir erstmal eine Lausfliege ins Gesicht
dann hatte ich vier zuckende, kalte Nackedeis in der Hand, die ich in den Küchenpapiereimer legte und zügig wieder runter kletterte.
Da die Kleinen so kalt waren, schaute ich sie nur kurz an, sammelte noch 6 Milben runter, sah nebenbei, dass ein Küken noch einen Dottersack hatte, also ganz frisch geschlüpft war und beförderte sie in den auf 38 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit hoch geheizten Brüter.

Dann bin ich wieder hoch mit dem Kieselgureimer und mit Kieselgurflasche habe mit Todesverachtung ins Nest gelangt und alles, was drin war in den Eimer getan und das Nest und die Umgebung dick mit Kieselgur eingestäubt.
Da die Küken noch so extrem jung sind, betteln sie noch nicht lautstark, weshalb es ausgeschlossen war, ein Ersatznest etwas weiter anzubieten.
Den Eimer mit dem alten nestinhalt habe ich gleich mit Deckel raus befördert - 6 Lausfliegenbabys krabbelten schon an der Wand hoch - ich will gar nicht wissen, wieviel da zusammen mit der Milbenflut noch im Nistmaterial waren ....

Dann habe ich den Eimer mit Heu und Moos geschnappt, hoch zum Nest und dieses neu ausgeposltert und dick mit Kieselgur bestäubt (unter dem Moos).
Nachdem die Küken im Brüter wieder gut durchgewärmt waren, bekamen sie Fliegen gefüttert ( 3 -Nr 4 mit Dottersack wollte noch nicht).
Dann habe ich die Küken noch mal kurz durchgewärmt und wieder hoch ins Nest gebracht.
Nun flogen die ELtern aufgeregt und irritiert schimpfend um das Nest herum. Irgendwann landete die Mama auch schon auf dem Rand, aber sie setzte sich nicht auf die Küken. .
Nach 45 Minuten holte ich die Küken wieder runter, wärmte sie wieder ca 20 Minuten im Brüte, fütterte wieder - sie waren schon kräftiger - und dann ging es wieder zurück ins Nest.
Diesmal waren die Eltern entspannter - und sind gleich wieder angeflogen.
Ich hoffte so sehr, dass sie die Kleinen bis zum ABend wieder annehmen würden.
Ohne die Aktion wären sie Abends jedenfalls tot gewesen.
Diese widerlichen Viecher sind dieses Jahr wegen der Hitze besonders zahlreich und sehr, sehr schnell in ihrer Entwicklung

...und dann plötzlich: ich schaue zum nest hoch und..... Mama sitzt entspannt auf ihren Küken!!!!!!

Heute hat sie wie es sich gehört die meiste Zeit gesessen und Papa ist wie ein Weltmeister am Füttern gewesen.
Es scheint alles in bester Ordnung am Nest zu sein

 
Schwalben gibt es einige in unserer Ecke. Mauersegler nicht. Einen Mauerseglerkasten hab ich am Giebel an einem Balken befestigt. Nun ist das Pärchen Stare, welche unter der Dachgaube einige Jahre ihr Nest hatten da eingezogen....sind jetzt bei der zweiten Brut in dem Kasten.
 
Hallo Kirstin,

ich trau mich gar nicht zu fragen, denn Du hast bestimmt jede Menge um die Ohren, aber wie schaut es denn bei Dir aus?
Alles soweit gut gegangen in der Saison?

Beste Grüße in den Norden!
 
Hallo Ida,
ja, alles soweit gut - aber ich bin noch nicht durch.
Ein Mauersegler, diverse Schwalbennestlinge und haufenweise Überwinterer sitzen hier noch.
Diese Saison war heftiger, als ich es mir je hätte vorstellen können.
Ich habe gerade mal eben geschafft, jede Neuaufnahme in meinem Kalender zu vermerken.
Sowie die letzten Vögel raus sind, die noch los sollen und wenn ich dann alles aufgeräumt und sauber gemacht habe, werde ich den Winter nutzen und Euch Stück für Stück berichten.
Also ich habe Euch nicht vergessen
Ich weiss nicht einmal genau, wieviele Vögel es waren - das wird sich erst rausstellen, wenn ich die Tagebücher nacharbeite.
Aber 160 - 200 waren es denke ich.
LG
Kirstin, die jetzt nach Elmshorn muss um zu versuchen, ob die Schwalbeneltern noch da sind, deren Kind ich letzten Samstag bekam, noch da sind - dann könnten sie die Auswilderung übernehmen
 
Also ich habe Euch nicht vergessen
Das ist doch mal ein gutes Zeichen, ich hab Dich schon vermißt , freue mich auf jeden Fall, wenn Du wieder
Zeit hast, uns an Deinem Leben teilhaben zu lassen
 
Darauf freue ich mich auch!
Halt die Ohren steif und ganz viel Erfolg bei der Auswilderung!
 
Hallo allerseits,
so langsam sehe ich "Licht am ENde des Tunnels"

Ich werde also jetzt mal versuchen, schrittweise einen Sommerrückblick zusammen zu bekommen.
Es waren dieses Jahr so viele Vögel und zusätzlich Telefonberatungen, dass ich es nicht geschafft habe, mehr als die Ankunft der Vögel und deren erfolgreiche Auswilderung oder deren Versterben im Kalender zu notieren.
Es waren so viele Vögel, meine Futterkosten haben dieses Jahr tatsächlich monatlich die 1000 Euro erreicht und zwitweise sogar überschritten.
So schön es ist, so vielen Vögeln (leider nicht alle haben es geschafft) helfen zu können, so sehr habe ich es auch bedauert, dass ich nur selten Zeit hatte, mich mit Einzelnen intensiver zu beschäftigen und sie ausgiebig zu beobachten.
Dieses genau den einzelnen Zögling beobachten können hat mir sehr gefehlt - es ist schon sehr viel schöner, wenn man noch jeddem kleinen Zögling einen Namen geben kann und ihn als individuelle Persönlichkeit erleben darf.
Ich hoffe sehr, dass es diesbezüglich nächstes Jahr wieder besser wird.

Insofern werde ich zunächst einmal im nächsten Beitrag eine Übersicht über die bestimmt rund 200 Zöglinge erstellen und erst im Anschluss von einigen, die ich besonders in Erinnerung behalten habe oder für die ich etwas mehr Zeit hatte, ausführlichere Berichte liefern.

Die Telefonberatungen hatten es richtig in sich.
Nicht nur, dass über die Wildvogel-Rettung Seite zahlreiche Anrufe kamen, ich hatte auch täglich viele Gespräche mit Schwalbenfindern aus ganz Deutschland,
weil es mir einfach unmöglich war, angesichts der vielen Zöglinge hier, in der Facebook-Gruppe "Wildvogelhilfe-Notfälle" jeden Fall schriftlich zu beraten.
Darum wurde mit meiner Genehmigung bei Schwalbenanfragen immer meine Telefonnummer verlinkt.

Die Anrufe kamen von Morgens gegen 6 Uhr bis manchmal nach Mitternacht.
Eigentlich war ich ständig am beraten, während ich meine Zöglinge versorgte - wenn ein Gespräch beendet war, klingelte bereits der nächste an.

Bei den Schwalben hätte ich fast ein Band abspielen können.
Bei den allermeisten Fällen handelte es sich um aus dem Nest gesprungene Küken, die randvoll saßen mit Parasiten.
Schwalbenlausfliegen waren diesen Sommer die Seuche Nr. eins bei den Schwalben.
Manchmal wurden bis zu 12 Stück von so einem kleinen WInzling gesammelt.

Viele der kleinen Findlinge konnten wir nach Befreiung von den Parasiten an die ELtern zurück geben und auch die restliche Brut über Ersatznester retten.
Doch manchmal war den Findern der Aufwand auch nicht möglich - für ihre Findlinge haben wir dann Pflegestellen in deren "Nähe" organisiert.

Leider gab es auch immer mal wieder solche Fälle, wo sich Finder meldeten, aber im Prinzip nicht bereit waren, auch nur einen Handschlag zu tun.
Sie erwarteten eigentlich, dass jemand kommt und den Findling bei ihnen abholt - was natürlich unmöglich ist, denn die, die in ihrer Freizeit Vögel päppeln und beraten sind in der Regel absolut unabkömmlich.

Am meisten haben mich die (zum Glück nicht so häufigen) Fälle geärgert, wo Finder erklärten, dass sie eine Rückführung nicht versuchen können und auch erst in ein zwei Tagen eine Möglichkeit haben, den Vogel wegzufahren und um Beratung bzgl. der Versorgung baten, sich aber dann an absolut nichts hielten.

Gerade diese Fütterungsgespräche (Frischfanginsekten oder Heimchen aus dem Zooladen, wie füttern und wie oft und wie viel etc.) waren oft lang und aufwändig.
Und ich habe immer sehr deutlich darauf hingewiesen, dass die Vögel mindestens stündlich von Morgens bis Abends 6-8 mittlere Heimchen oder mindestens 15 - 20 Fliegen - eher mehr - brauchen und dass kein Wasser extra eingegeben werden darf.

Wenn man dann in der Gruppe zwei Tage später von der vermittelten Pflegestelle liest, dass die Schwalbe gerade mehr tot als lebendig angekommen war und binnen einiger Stunden verstorben ist, weil sie zwei Tage lang nur eine Mücke zu essen bekommen hat (man hat nicht mehr gefunden ), dann könnte ich wirklich in die Tischkante beißen.

In solchen Fällen frage ich mich dann, warum die Leute den armen Vogel überhaupt einsammeln, wenn sie sich nicht kümmern wollen.
Wenn man ihn nicht eingesammelt hätte, wäre er mit Sicherheit schneller erlöst gewesen und hätte sich nicht noch tagelang quälen müssen.

Auf der anderen Seite sind da die viel, viel zahlreicheren Anrufer, die wirklich alles in Bewegung setzen, um den kleinen Knirps zu retten.
Ich hatte sogar Anrufer, die haben spontan Urlaubstage beim Arbeitgeber eingereicht, um ihren Findling zwischenzuversorgen.

Oder die Mitleser in der Gruppe, die mitbekommen, dass da ein Finder keine Möglichkeit sieht, den Vogel irgendwohin zu bringen und sich nachts nach 10 Uhr noch anbieten, eine Stunde zum Finder zu fahren, um den Vogel abzuholen und dann noch eine Stunde zur Pflegestelle, um dann wieder 1-2 Stunden nach Hause zu düsen.
Oder die Finder, die kein Auto haben und es auf sich nehmen, für so einen kleinen Findling mehrere Stunden mit Öffis zur nächsten PS zu fahren.
Und die Finder, die locker mehrere Stunden Fahrt in Kauf nehmen, um ihren Findling in eine geeignete Pflegestelle zu bringen.

All diese Erlebnisse sind es dann, die einen nach so einem frustigen Erlebnis wie oben beschrieben wieder aufbauen und weiter machen lassen.

So, jetzt muss ich erstmal meine ganzen Überwinterer versorgen, die Nymphis füttern und die anderen Tiere alle versorgen und dann werde ich hoffentlich im nächsten Beitrag schon mal eine Übersicht über meine Sommerzöglinge 2018 erstellen können.
 
So, dann gibt es hier jetzt mal die Übersicht
Bis zur 23 KW hatte ich ja bereits in den vorigen Beiträgen berichtet.
Also fange ich mal ab 11. Juni an.

Die 24. KW war relativ ruhig und es kamen nur Vögel aus der unmittelbaren Umgebung:

Di.
- kamen 2 Kohlmeisennestlinge, die auf dem Boden gefunden wurden.
Sie waren nur kurz davor, flügge zu werden und machten keinerlei Probleme.
Bereits am 3. Tag hier begannen sie mit Flugübungen und nachdem sie in der Voliere gelernt hatten, zu fliegen, zu jagen und sich selbst zu versorgen, haben sie sich ganz normal ausgewildert. Sie waren von Anfang an sehr scheu.

Mi.
-kam eine Blaumeise, die einer Katze abgenommen wurde. Sie verstarb leider bereits nach einer Stunde

Do.
-wurde mir eine Amsel gebracht, die gegen ein Fenster geknallt war.
Sie war sehr benommen und schwankte bedenklich. Nach 3 Tagen viel Ruhe, Dämmerlicht und nicht zu warm hatte sie sich erholt
und da sie aus einem Nachbarort kam und sie vielleicht schon irgendwo einen Partner hatte, habe ich sie an den Fundort zurück gebracht und dort fliegen lassen

-Am gleichen Tag kam dann auch noch ein Feldsperling - ebenfalls Katzenopfer.
Er hatte eine leichte Blessur am Flügel, erholte sich aber nach den ersten unsicheren Tagen gut und konnte zwei Wochen später ebenfalls an seinen Fundort zurück, wo er gleich von vielen Feldsperling lautstark begrüsst wurde

Fr.
- brachte mir dann eine Dame noch einen Kohlmeisenästling, der aber einen absolut gesunden und fitten Eindruck machte.
Ich nahm an, dass er gerade ausgeflogen war.
Die Dame nahm ihn wieder mit, um ihn am Fundort zurück zu setzen.
Sie rief mich Abends an und informierte mich, dass die Eltern nach ca 30 Min aufgetaucht waren und den Kleinen gefüttert und mitgenommen haben.

- Am Abend bekam ich noch einen ANruf aus Hamburg: ein Vogelküken wurde in einem Offenstalleingang gefunden. Es habe wohl das Bein gebrochen.
Bei ANkunft stellte sich raus, dass es sich um einen Bachstelzennestling handelt - beide Beine waren im Sprunggelenk offen gebrochen.
Zu Charlie werde ich einen eigenen Beitrag schreiben.
Soviel nur vorab: Charlie lebt, Charlie hat den Sommer mit ausgiebigen Ausflügen auf die Wiesen hinter dem Haus verbracht und Charlie überwintert hier

KW 25 ging dann bereits richtig ab:
Mo.
- kam "Schwalbi von Neuhardenberg" - eine erwachsene Rauchschwalbe mit einem abenteuerlich verheilten Flügelbruch.
Dass Schwalbi jemals würde fliegen können hielt ich für nahezu unmöglich - zu Schwalbi werde ich noch einen separaten Bericht machen - soviel sei schon gesagt: sie flog

Di.
- kam ein Trauerschnäpper hier aus der Gegend - er war im Garten gefunden worden.
Nest unbekannt.
Als der Kleine kam, machte er erste unbeholfene Flugübungen - war aber alles in allem noch mehr Nestling.
Bereits einen Tag, nachdem er hier war fing er die ersten Obstfliegen selbst und machte Flugübungen.
Nach ca 2 Wochen machte er seinen ersten Ausflug aus der Voliere, kam aber nach einer Stunde zurück.
Noch einige Tage ging und kam er, holte sich Futter ab und schlief auch drinnen - die Abstände wurden immer größer, wo er sich sehen ließ, aber er war immer in der Umgebung unterwegs.
Schließlich blieb er ganz weg.
Allerdings weiss ich nicht, ob er sich abgenabelt hat oder ob er ein Opfer des Sperbers wurde, denn ich hörte Schnäppers Ruf von der Rückseite des Hauses zum letzten Mal und sah nahezu zeitgleich den Sperber hinter dem Haus verschwinden.
Ich hoffe mal nicht, dass der kleine Schnäpper Opfer des Sperbers wurde, sondern, dass er sowieso seine Kinderstube endgültig verlassen hatte.

- Ebenfalls Di. kam dann noch eine Finderin mit einer erwachsenen Dohle auf den Hof gefahren.
Die Dohle machte außer, dass sie etwas mager war und voller Lausfliegen saß, die ich entfernte einen recht guten EIndruck.
Da ich angesichts der vielen kleinen SIngvögel, die schon hier waren und weil ich keine weiteren Rabenvögel als Gesellschaft hatte, keinen geeigneten Platz für eine Dohle hatte, habe ich die Finderin nach Befreiung von den Lausfliegen gebeten, die Kleine in die WIldtierstation zu bringen, da ich Berichten entnommen hatte, dass sie dort schon zahlreiche Dohlengesellschaft hatten.

Mittwoch kamen zwei Rauchschwalben "Star und Moon" aus Aukrug zu mir - sie waren dort gepäppelt worden mit telefonischer Beratung durch mich.
Als eine anfing immer zu krampfen und nach oben zu schauen ("Sternengucker") brachten die Finder sie zu mir.
Es stellte sich schnell raus, dass es lediglich ein Mangel an Vit B Komplex war.
Die Familie hatte B Komplex besorgt und auch regelmäßig gegeben - aber als sie mir mit den Schwalben die Spritze mit dem B-Komplex überreichte, schwante mir der Grund, warum es nicht wirkte:
Das B-Komplex war weder im Kühlschrank, noch dunkel gelagert.
Da es extrem empfindlich auf Licht, Luft und Wärme reagiert und schnell zerfällt, waren die Gaben wirkungslos.
Schon eine Stunde, nachdem Star und Moon hier waren, hatte sich Star erholt.
Die zwei haben ihre letzten Tage bevor sie sicher flogen, jagten und erste Ausflüge in die Umgebung starteten völlig komplikationslos im Vogelzimmer und in der Voliere verbracht.

- Dann kam eine Rauchschwalbe, die auf einem Spaziergang gefunden wurde. Ihr Gefieder war schwer verklebt und stank massiv und sie war sehr geschwächt.
Die Kleine ist vermutlich unter einen Güllestreuer geraten
Die Finder hatten wohl mehrfach versucht, sie zu reinigen, es klappte aber wohl nur bedingt.
Immerhin soweit, dass sie erkennen konnten, dass es sich um eine Schwalbe handelt.
Vorher war sie wohl nur ein zuckender Klumpen Mist und Gülle
Die Kleine überlebte nur noch einen Tag.
Ich nehme an, dass sie zu geschwächt war und außerdem vermutlich von dem Zeug auch einiges geschluckt und / oder eingeatmet hatte.

- Als drittes kam an dem Tag dann noch ein Feldsperlingästling - ebenfalls Katzenopfer.
Er überlebte leider nur wenige Stunden, obwohl er keine sichtbaren Verletzungen hatte.

Donnerstag war tatsächlich GAR NICHTS!!!!!!

Freitag
-kam mein erster Mauersegler - vermutlich war er mit einem Auto in Brunsbüttel kollidiert.
Ein Hängeflügel und eine schiefe Wirbelsäule machten nicht gerade Mut. Es wurde ein abenteuerliches Unterfangen.
Auch von ihm werde ich noch separat berichten.

-Außerdem kam noch ein AMselästling, der etwas mitgenommen und ausgehungert war.
Die kleine Amsel erholte sich aber schnell wieder und entwickelte sich normal.
Ihre ersten AUsflüge waren kurz und sie kam noch fast zwei Wochen zum Schlafen und Futtern immer wieder in die Voliere.

Am Samstag
- kamen zwei in einem Flottbeker STall aus dem Nest gefallene Schwalbennestlinge. Ein Rückführungsversuch war nicht möglich. So fütterte die Finderin die Zwei 2 Tage lang auf, um sie mir am Wochenende dann mit nach Elmshorn zu bringen, wo ihre Tochter einen Turnierstart hatte. Ich habe die zwei dann beim Holsteiner Verband in einer "fliegenden Übergabe" zwischen zwei Prüfungsplätzen auf der ehemaligen Rennbahn abgeholt.
Die Zwei waren fit und ich habe sie ganz normal aufgepäppelt und erfolgreich ausgewildert.

Der Sonntag begann alles andere als schön:
- Ein Spatz mit Anflugtrauma (Fensteranflug) wurde gebracht und verstarb 15 Minuten später.
- Eine Schwalbe mit hochgradigem Lausfliegenbefall kam aus dem nachbarort und verstarb bei mir auf dem Grundstück auf dem Weg vom Parkplatz zum Vogelzimmer.

-Dann kam ein splitternacktes Spatzenküken mit Verdauungsproblemen.
Der Kleine erholte sich nach zwei Zittertagen im Brüter langsam und wurde letztendlich ein gesunder kleiner Haussperling, der noch lange regelmäßig nach Hause kam, bevor er sich endgültig der Spatzentruppe anschloss.

-Gegen Abend kam dann noch eine Mehlschwalbe mit Fußverletzungen aus Ahrensburg.
Sie war ein Katzenopfer. Glücklicherweise hat sie sich schnell erholt und ich konnte sie ohne weitere Komplikationen schließlich wieder in die Freiheit entlassen.

Das waren die Vögel dieser Woche.
Die ersten Fotos folgen dann morgen - die muss ich erst aus einem unsortierten Berg raussuchen....
....und die Auflistung geht dann die nächsten Tage weiter
 
Zuletzt bearbeitet:

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Für die Nutzung dieser Website sind Cookies erforderlich. Du musst diese akzeptieren, um die Website weiter nutzen zu können. Erfahre mehr…