Fliegenzucht
Ich werde keine Insekten züchten - das habe ich ein einziges Mal probiert -
Ergebnis:
bestialischer Gestank, vergammelte Insekteneier, Totgeburten
....ich bin zu blöd, um Insekten zu züchten........
(sollte hier jemand seine Leidenschaft für
Fliegen- und Heimchenzucht entdecken, tut Euch keinen ZWang an - ich
nehme Euch die Tierchen dann gerne ab
)
Über die Winterfütterung habe ich mir auch Gedanken gemacht und viel im I-Net
recherchiert, telefoniert und Schwalbensteckbriefe gelesen....
Ich werde am Ende meines heutigen Berichtes mal schreiben, wie ich es mir so denke
Heute wieder Hochsommer
Claudi war 2 x da - und ich hatte die Kamera drinnen.
Ihr geht es blendend und sie ist super gut drauf - ein richtig erwachsener Spatz mit wunderschönem Gefieder
Heute Morgen war zunächst nicht eine Schwalbe am Himmel zu sehen.
Als ich das gerade verwundert Ina gegenüber erwähnte, flogen fröhlich plappernd 6 Jungschwalben
jagend über den Hof
Da ich auf meine Rufe ein paar Antworten bekam, bin ich mir ziemlich sicher, dass es meine 6 waren
Auf jeden Fall waren welche von meinen dabei!
Wir haben wirklich gigantisches Glück mit dem Wetter.
Es ist so stabil allerbestes Sommerwetter, die Luft voller Insekten, kaum Wind und warme Abende -
sogar die Nächte sind nicht kalt - meine Kleinen hätten es nicht besser treffen können.
Die 6 werden mit Sicherheit jeden Tag satt und können super üben.
Sorgen muss ich mir um die Truppe glaube ich nicht machen
Winnie und WIlli begrüßten mich heute Morgen fröhlich -
Willi hat sein Psychotief offensichtlich überwunden
Winnie hat mich heute Morgen zum Staunen gebracht:
Als ich rein kam, versuchte sie, mir entgegen zu fliegen -
sie schaffte es weder mit der Steuerung, noch mit der zielgerichteten Landung....ABER:
sie flog ca 2 -3 Meter und
gewann dabei rund 30 cm an Höhe!!!!!
Ich traute meinen Augen kaum - ich bin ja sehr gespannt, wie sich das noch weiter
entwickelt.
Eingentlich wollte ich die zwei ja im Vogelzimmer lassen - aber das Wetter war so toll
und Willi hatte sich "normalisiert" - also entschied ich, die zwei doch mit raus zu nehmen.
Sie machten beide einen zufriedenen Eindruck - kletterten ab und an runter zur Badewanne und plantschten
im Wasser und ansonsten sassen sie auf ihrem Zweig und betrieben Gefiederpflege oder
beobachteten, was um sie herum so geschah.
Die Zwei werden ausgesprochen wählerisch, was ihr Futter anbelangt
Das beeindruckendste Beispiel sind Fliegen:
Die Fliegen, die ich von den Pferdeappelhaufen kechere, futtern sie mit "langen Zähnen", wenn es sein muss.
Die Fliegen aus dem Kälberstall, die ich von verkleckerter Milch kechere, mögen sie gerne.
Die Fliegen, die ich bei den Kühen im selben Stall gegenüber von der Maissilage kechere, verweigern sie vollständig!
Grüne Grashüpfer mögen sie im Moment gar nicht, braune sind okay.
Heimchen müssen "knackig" sein - wenn sie etwas "matschig" wirken (NICHT vergammelt!), werden sie
weggeworfen.
Schiuster sind gut, aber nicht jeder - ich habe noch nicht rausgefunden, was der Unterschied zwischen gut und
nicht gut ist.
Kechermix von der Wiese ist unterschiedlich: manchmal mögen sie es, manchmal nicht.
Als Konsequenz daraus habe ich heute angefangen, mit ihnen zu üben, dass sie sich ihr Futter selbst aus
einer Schale nehmen sollen.
Fanden sie erstmal völlig doof und konnten gar nichts damit anfangen.
Dann kam ich auf die Idee, da die wilden Schwalben draußen ja immer Insekten aus den Tümpeln fischen,
ein paar (Milch-)Fliegen ins Wasser der Badewanne zu streuen:
Beide Vögel haben auf dem Rand gesessen und sich Fliegen raus gefischt
Später habe ich dann noch mal lebende kleine Heimchen ins Wasser gesetzt - auch die wurden ratzfatz
rausgefischt
Genau neben der Badewanne stand eine Futterschale - auch mit Fliegen und Heimchen bestückt:
Winnie hat sich da heute schon mal testweise bedient
Dann habe ich heute, während die zwei draußen die Sonne genossen haben, das Vogelzimmer
sauber gemacht, den Sand in der Dusche ausgewechselt und Kletteräste so aufgestellt, dass
Willi überall hin, hoch und runter kommen kann.
Es schien beiden zu gefallen.
Als ich die zwei Abends rein gebracht habe, habe ich sie in die Wanne auf den Rand der Wasserschale gesetzt,
wo sie sich ihr Abendbrot rausgefischt haben.
ALs ich später wieder rein kam, sassen sie zusammen auf einem Ast:
Sie sind also eigenständig dahin gekommen
Was jetzt die Fütterung für den WInter anbelangt:
Im I-Net findet man ausschließlich Hinweise zu Kunstfütterung von erwachsenen
Überwinterungsschwalben, wo Heimchen
die Hauptnahrung ausmachen plus Buffalos,
Pinkies (beides sind Larven), getrocknete
Insekten und Vitamin/Mineralpulver.
Ich bin im Moment täglich im Kälberstall, wo ich neben den Fliegen für die tägliche Fütterung
außerdem so viel wie möglich kechere zum Einfrieren.
So kann ich mir einen Wintervorrat anlegen, um etwas Abwechselung in die Fütterung zu bekommen.
Grashüpfer machen sich im Moment rar - sollten ich noch wieder mehr finden, werden da auch welche eingefroren.
Dann werde ich ca 1 x pro Woche ( +/- ) ein Heimchen geimpft mit Vitamin B Komplex füttern.
Neben der Badewanne werde ich ein Schüsselchen mit Wasser anbieten, wo ich Nektron I (ein Vitamin/Mineralpulver
für insektenfressende Vögel) drin auflösen werde.
Dieser Zusatz ist m.E. aufgrund der Inhaltsstoffe nicht das absolute Optimum, aber ich denke, es
ist vertretbarer, als die anderen empfohlenen Zusatzfutter - und ohne werde ich den Winter nicht hinbekommen.
Ich hoffe, dass die Schwalben selbst erkennen werden, was und wieviel sie brauchen.
Dann werde ich ihnen Futterinsekten zur AUswahl in einer Schale 3 x täglich frisch anbieten:
Etwas von meinen Wildfängen (Fliegen, Grashüpfer, etc), Heimchen aus tiefgekühltem EInkauf,
subadulte Wanderheuschrecken aus tiefgekühltem Einkauf, lebende Heimchen aus
Zwischenfütterung hier, Pinkies und Buffalos aus tiefgekühltem Einkauf.
Außerdem werde ich ihnen reine, getrocknete Futterinsekten (z.B. Gammarus) separat neben das
Wasser stellen.
Last not least muss ich sehen, welche robuste, ungiftige Zimmerpflanze bei Blattläusen beliebt ist und
auch im Winter schön grün bleibt.
Dann würde ich ihnen davon ein oder zwei mit Blattläusen geimpfte Pflanzen hinstellen, damit sie sich
die Blattläuse holen können.
Zudem werde ich ihnen
Spinnen mit anbieten, denn die kann ich auf der Diele auch im Winter finden.
Ich hoffe sehr, dass das so klappt, wie ich mir das vorstelle.
Winnie und Willi scheinen relativ genau zu wissen, was sie brauchen und was nicht und sie
können dann selbst wählen, was sie essen wollen.
Tja, soweit mein Plan und die Theorie....... ob sich das dann so umsetzen lässt, werden die zwei mir sicher
schnell zeigen